Das letzte Wochenende war mehr als nur anstrengend. Viele, viele Autobahnkilometer (circa 1800, davon 1200 alleine von mir am Samstag im Sprinter gefahren), Moebel und Kisten schleppen und dann hier noch renovieren und Hochetage bauen..aber dank der beiden besten Menschen der Erde geschafft. Wirklich, wenn man solche Freunde hat, da kann einfach alles passieren und anstatt sich irgendwie zu beschweren, dass es nur vier Stunden Schlaf auf nacktem Boden im frisch renovierten Zimmer (mit kaputter Heizung bei 35 Grad) waren sich zu beschweren, stehen sie motiviert auf und bauen mir ein Bett. Beziehungsweise eine ganze Hochetage, die ich schon abgoettisch liebe. Die Wohnung wurde nicht ganz fertig, es fehlen noch einige Dinge wie eine Leiter an die Etage, die Badezimmerschraenke, Gardinen, die Kommode (halbfertig, noch verstehe ich die Tuerschaniere nicht), der Raumteiler (benoetigt auch eine Bohrmaschine) und dann kommen Waschmaschine, Kuehlschrank und Internet erst Ende dieser beziehungsweise Mitte naechster Woche. Aber es wird. Und es gefaellt. Richtig gut sogar! Auch die Lage, wobei ich sagen muss, Doener hab ich hier in laufweite keine nennenswerten..dafuer aber im Abstand von 200m zwei Netto..wer sich das ausgedacht hat, nunja 😉

Heute habe ich noch diverses Badequipment sowie massig Putzzeug gekauft und ebendies werde ich morgen tun. Putzen, putzen, putzen..noch gefaellt mir das Bad naemlich gar nicht. Schmutzig und bah..nee, wie man so leben kann, verstehe ich einfach nicht. Aber nun gut, ich werde es ja nicht. Dann muss ich noch weiter auspacken und Sachen in den Keller tragen soweit ich das kann (die Tuer, welche wir ausgehaengt haben, ist mir leider zu schwer alleine).

Gegenueber von meiner Wohnung ist ja eine Kirche, deren Glockenrhythmus noch entdeckt werden muss. Sonntags auf jeden Fall um 10.00h, werktags um 12.00h sowie gestern gegen 18.00h und ich schaetze mal, es war Chorprobe. War jetzt nicht wirklich schlimm, weiss man immerhin wie viel Uhr es ist 😉 Und danach einschlafen ist auch kein Problem. Eher, dass heute ein Geruest dort aufgebaut wurde und man von dort wirklich direkt in meine Wohnung schauen kann..hallo ihr Bauarbeiter 😉 Jetzt waeren die fehlenden Gardinen ein Traum. Aber ach, im Grunde bockt es die Leute ja auch nicht, was ich hier tue und anziehen ist ja auch nicht verkehrt 😉 Aus dem anderen Fenster die Aussicht ist super, direkt auf den Park. Dieser ist nun zwar noch recht unschoen, aber motivierend, da dort wirklich immer Leute joggen. Ich muss einfach auch, wenn hier alles fertig ist. Heute habe ich ihn schon mit dem Rad etwas erkundet. Ich bin naemlich in die Staatsbibliothek gefahren, da ich dort Internet nutzen kann und das war wirklich noetig, alleine fuer das Lesen und Beantworten meiner Mails habe ich fast zwei Stunden gebraucht, das staut sich wirklich sehr an, habe ich sie doch seit Freitag nicht mehr wirklich abgeholt bzw nur ganz schnell die Absender ueberflogen.

Ich muss sagen, mit dem Rad durch Berlin zu fahren, gibt mir das Gefuehl, hier jetzt wirklich zu wohnen und nicht nur wieder etwas zu verweilen. Das Renovieren und Bauen hat das auch noch mal bestaetigt. Das hier solls erstmal sein, zwar werde ich hier definitiv nicht allzu lange sein (also zwecks Feldforschung), aber ich werde hierhin zurueckkehren und nicht wieder was Neues suchen. Denn es gefaellt und fuehlt sich richtig an. Das Radfahren zeigt mir noch neue, unbekannte Ecken, welche man nicht einfach so mit Bahn oder Bus erreicht und ich sie deswegen eher seltener wahrgenommen habe (meide ich doch die Strassenbahn wo es nur geht). Heute fuhr ich auf dem Heimweg z.b. eine Parallelstrasse von Unter den Linden und hatte von einer Bruecke aus eine wirklich geniale Sicht auf den im Dunklen angeleuchteten Berliner Dom. Wunderbarst! Schon jetzt kann ich es kaum abwarten, dass es Fruehling und noch besser Sommer wird und ich wirklich da bin. Und dann schoen mit dem Rad zum Feiern fahren kann und es geniessen werde 

Da ich ja hier in der Wohnung kein Internet habe, habe ich von gestern auf heute das Buch ‚Winterkartoffelknoedel’ von Rita Falk gelesen. Geschenkt hatte ich es meinem Opa zu Weihnachten und ich war etwas zwiegespalten. Es klingt ganz gut, aber das Cover schreit irgendwie so nach ‚niveauloser Kitsch’ aehnlich Tommy Jaud. Und ich weiss nicht so genau, also es war nett. Den Sprachstil mochte ich sehr, es hat die Figuren um einige Facetten bereichert, welche sonst sehr langweilig gewesen waeren. Aber die Story, da haette man soviel mehr draus machen koennen. Leider nicht sehr spektakulaer. Aber wie gesagt, ganz nett und sehr schnell runterzulesen (ich habe glaube ich 3,5 Stunden gebraucht).

Womit ich jetzt weitermache, weiss ich noch gar nicht. Ich habe noch viele ungelesene Buecher, die sich so angesammelt haben..ich denke, es wird ‚Unendlicher Spass’, das muss ich dann auch mal zurueckgeben. Gerade habe ich mich allerdings bei Mia und Stille Post festgehoert. Das Album hat irgendwie nie die Aufmerksamkeit von mir gekriegt, die es verdient. Ich hoere es sehr selten und dann auch nur ‚weils halt gerade auf dem MP3-Player’ ist. Dabei mag ich die Band aber eigentlich und im speziellen die Stimme der Saengerin. Aber irgendwie gefaellt mir die Reihenfolge der Lieder nicht, da haette ich einiges anders gemacht 😉