Monat: Juni 2011

Brief nach San Quentin..

ja, den Namen hat man schonmal gehoert irgendwann wohl im Fernsehen. Oder man ist Johnny Cash- Fan, dann verbindet man ihn sofort mit dem Gefaengnis dort. Genau dahin schreibe ich nun einen Brief. Bis heute Nacht kam ich noch gar nie auf die Idee, dass ich das jemals tun sollte..“State Prison“ auf einen Umschlag schreiben ebenso wie meine Adresse. Diese Verbindung herstellen. Wie ich genau darauf kam, weiss ich nicht. Ich sass gestern Nacht an meinem Schreibtisch, las etwas in einem Buch, welches ich fuer einen Artikel eben lesen muss, und stoppte. Wahllos surfte ich durchs Internet und kam irgendwie auf eine Seite ueber die Todesstrafe..klar, dass ist ein Thema, da hat jeder seine Meinung zu behaupte ich mal dreist. Man ist/dafuer/dagegen..man ist nicht wirklich neutral. Was bringt es einen Menschen umzubringen, erfaehrt man (wer ist man ueberhaupt) dann Gereichtigkeit? Sind seine Taten so vergolten? Ich bezweifle dies stark. Selbstverstaendlich bin ich gegen diesen grausamen Akt. San Quentin nun ist das Gefaengnis in Kalifornien, wo man unter teils unmenschlichen Bedingungen auch auf diesen Tod warten darf. Enorme Ueberbelegung, Grausamkeiten zwischen Gefangenen und Waertern..diesen Themen sind einem nicht fremd, man hat sie schonmal gehoert. Bis in die 90er wurde hier sogar noch per Gaskammer gemordet..fuer mich eigentlich nicht vorstellbar, wie man so etwas tun kann. Ob die Giftspritze humaner ist..nunja, auch diese Frage bestreite ich..

Auf jeden Fall gibt es Insassen in diesem Todestrakt, die gerne Brieffreundschaften nach draussen aufnehmen wuerden. Kennt man ja auch aus dem Fernsehen, wo es dann immer um Bewunderung und Nachahmer oder um romantischen Briefverkehr geht..beides nicht unbedingt nachvollziehbar fuer mich. Doch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man in einem Gefaengnis so unfassbar viel „freie“ Zeit hat, in der man einfach nichts zu tun hat, wenn man in seiner Zelle sitzt. Viele ueben sich dann in kreativem Tun, andere wollen schreiben und einen Menschen ausserhalb des Gefaengnisses mit ihren Worten erreichen. Ich muss gestehen, ich klickte wahllos auf einen Namen, da er interessant klang. Der Mann schrieb einen sehr langen Vorstellungstext, er gab dem Leser jetzt schon einen Einblick in seine Gedankenwelt, was ich spannend fand. So begann ich ihm zu schreiben, ohne jeglichen Plan, was ich eigentlich schreibe. Allein, dass ich mit der Hand schreiben musste, war ein Kampf, aber ich hielt tapfer durch..etwas mehr als 2 DIN A4 Seiten..worueber..gute Frage, ich habe keine Ahnung, wie man Briefe schreibt..immer nur Emails und auch die nicht an Fremde ohne explizites Thema..nunja, so gegen 2 Uhr war ich fertig, suchte einen Umschlag und klebte Briefmarken drauf. Dieser Umschlag liegt nun hier und wird nachher, wenn ich auf dem Weg zum Flughafen bin, eingeworfen. Dann heisst es warten. Ich bin sehr gespannt, ob ich Antwort bekommen werde (er wartet ja bestimmt nicht sonderlich dringend auf diesen einen Brief) und auch, was ich dann tun werde..ich bin bezueglich dieser Sache nunja..es gibt kein passendes Wort fuer meinen Zustand.

Jetzt gehts mal ans Kofferpacken, ich will es mal nicht auf den allerletzten Druecker machen 🙂

Bleistiftskulpturen von Jennifer Maestre

Gerade entdeckt und verliebt..ich mag auch sowas haben oder vielleicht sogar noch selbst machen 😉 Muss ich bei meinen Eltern mal sehen, was sie so an Stiftvorrat haben, ich bin hier naemlich nicht allzu gut ausgestattet. Also seht selbst und erfreuert euch 😉

Ein kurzes Interview mit der amerikanischen Kuenstlerin und noch mehr maritime Wunderwelt aus Holz gibt es hier zu bestaunen:
http://www.womansday.com/Articles/Life/12-Cool-Colored-Pencil-Sculptures.html .
Einfach eine geniale Idee, wieso bin ich nicht drauf gekommen, zwei Dinge, die ich liebe miteinander zu kombinieren bzw das Eine aus dem Anderen zu erschaffen? Ja, das fragt man sich oft, stimmts *g*

6. Berliner Friedenslauf

Heute schon sehr frueh (wieder um 8.00h) gings mit dem Rad zum Brandenburger Tor. Dort half ich ehrenamtlich beim 6. Berliner Friedenslauf mit. Idee: Kinder verschiedenster Berliner Schulen laufen Runden von je 1,2 km um den Tiergarten und erhalten pro Runde Geld von einem selbst gesuchten Sponsor. Dieses erlaufene Geld wird dann gespendet – dieses Jahr an Friedensprojekte des „Forums Ziviler Friedensdienst“ in Mazedonien. Einweisung war um halb 9, sie war chaotisch und nur fragmenthaft. Wirklich eine Ahnung hatte man danach nicht und ich hasse es, wenn ich dann Fragen von Beteiligten nicht beantworten kann, obwohl ich ja zum Personal gehoere..nervt mich ja selbst auch, wenn ich die Verantwortlichen frage und keiner eine Ahnung hat. Nunja..Turnfeste sind besser organisiert 😉 Dann kamen die Kinder..viele, viele Kinder. Circa 2000 waren es wohl, aber ganz ehrlich, das kommt einem sehr viel mehr vor. Die sind immer so wuselig und laut..naja ich habe also brav Urkunden geschrieben, ausgeteilt und die kleinen Geschenke verteilt. Wobei ich die auch etwas enttaeuschend fand, gibt es bei (Halb-)Marathons immer so richtige kleine Goodiebags, gabs hier pro Kind zwei Bleistifte..yay..was nuetzliches, welch Freude 😉 Naja, immerhin liess ich sie immer die Farbe auswaehlen, somit wurde es ein klein wenig spannender *g* Fotografiert wurde ich auch andauernd und das ziemlich penetrant von dem einen Fotografen..hoffen wir, dass ich nirgends auftauche *g* Neben dem Laufen an sich gab es fuer die Kinder auch noch ein Rahmenprogramm mit einer Buehne, DJ und verschiedenen Infostaenden, wovon ich leider absolut nix mitbekam. An unserem Schulstand war es auch nicht allzu stressig und die Kinder waren wirklich geduldsam..sehr angenehm 🙂 Die Veranstaltung an sich ist wie ich finde eine sehr gute Sache, sie kombiniert Sport und Gutestun und die Kindern hatten auch Spass. Wetter war zwar kalt, aber immerhin nicht regnerisch und bis auf einen Beinbruch (der arme Christopher) sind auch alle wohlbehalten im Ziel angekommen. Der persoenliche Rekord „meiner“ Kinder lag uebrigens bei 12 nicht geschummelten Runden (da gabs vielleicht Tricks, die Stempel zu vervielfaeltigen, ich sag euch, die Kids koennten in jeden Club kommen) bei unfassbaren 12 Runden. Ich habe es dem Jungen aber sofort abgekauft, der sah unglaublich fit aus. 12 Runden a 1,2 km..ich bin wirklich mehr als beeindruckt! 🙂 Dann hoffe ich mal, dass das naechstes Jahr wieder stattfindet mit einem etwas ausfuehrlicheren briefing und dann mache ich auch gerne wieder mit 🙂 Wenig Aufwand fuer eine gute Sache!

Nach soviel Kindern fuhr ich beim Alexa vorbei und goennte mir (schon wieder) so einen ultraleckeren Smoothie aus dem Foodcourt. Eigentlich will ich ja noch immer Bubble Tea probieren, nur wars mir dazu draussen zu kalt und windig. Danach gings nochmal mit dem Hundi in den Park, morgen ist ja Feiertag, da geht sein Frauchen selbst mit ihm und morgen Nacht gehts dann ja schon nach Istanbul..und es werden ganz viele hundefreie Tage 🙁 Erst Mittwoch werde ich wieder Gassigehen..meine Beine danken es mir, mein seelisches Gleichgewicht freut sich nicht ganz so sehr 😉 Immerhin habe ich gerade meine TANs gefunden, nun bin ich wieder seelig, dass ich Geld auf meinem Konto haben werde, wenn ich in Istanbul welches brauche..und nun lese ich brav Kapitel 3 und 4 meines Fussballbuches 😉

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