So, da ich ja jetzt jede Woche wieder mindestens ein Buch lesen mag, dachte ich mir, werde ich den Montag (jetzt nicht zwanghaft, aber wäre doch eine gute Idee) nutzen, um das jeweils letzte Buch vorzustellen. Diesmal ist es ein Buch, was gerade einfach überall zu sein scheint und somit fast jeder auch schon darüber gelesen hat. ich halte mich kurz 😉

„Ein ganzes halbes Jahr“ (ich will hier einfach IMMER „ein ganzes halbes Leben“ schreiben) ist von Jojo Moyes und erzählt eine aussergewöhnliche, sehr traurige Liebesgeschichte aus Sicht der Protagonistin Lou. Spannend finde ich hierbei aber, dass die Perspektive auch mal getauscht wird und man die Ereignisse oder wichtige Rückblenden mit anderen Augen sieht bzw liest.

Die Geschichte ist nett, das Buch liest sich enorm gut runter und (auch wenn man es doch eigentlich weiss) man muss es einfach fertig lesen. Sowohl Mama als auch ich haben es an einem Tag gelesen. Es wird oft mit „Zwei an einem Tag“ verglichen, ich finde es jedoch nicht so stark. Die Hauptthematik, die das Buch dominiert, finde ich sehr spannend und man fragt sich oft selbst, wie man wohl entscheiden würde, wenn man in den verschiedenen Häuten der Menschen dort stecken würde..regt zum Nachdenken an, gefällt mir sehr. Aber ob man hierfür wirklich so viele Seiten füllen musste..hm!

Weniger gut gelungen finde ich die Charaktere; sie sind mir irgendwie zu konstruiert, zu sehr in ein Klischee-Schema gezwungen und ja, ich kann mich nicht gut in sie hineinfinden. Dazu handeln sie oftmals einfach so, „wie man es erwartet oder schon tausendmal gelesen hat“..man hat nicht das Gefühl, dass es reale Menschen sind..schwer zu beschreiben, was ich hier meine..aber alles von der „gezwungenen Kreativität von Lou“ bis hin zu dem „fremdgehenden Ehemann“ sind einfach naja..Dinge, die so einfach immer benutzt werden, wenn ein Autor etwas verdeutlichen will. Hier hätte ich mir einfach mehr Tiefe und „Anderssein“ gewünscht.

Auch die Liebesgeschichte ist einfach etwas unrealistisch in meinen Augen..aber ok, da hat jeder bestimmt eine Meinung zu und da ich sie euch jetzt nicht schon erzählen will..selber lesen 😉 Ich finde ja auch „Shades of Grey“ enorm konstruiert wirkend und das verkaufte sich ja auch wie heisse Semmeln 😉

Das Buch ist ein super Allrounder-Geschenk für eigentlich jede Frau, egal ob 20-jährige Tochter oder 45-jährige Tante oder oder..also wer ein Geschenk sucht, mit der er nichts falsch machen will und es ein Buch sein soll, dem kann ich es empfehlen. Die Lobeshymnen auf Amazon zum Beispiel kann ich nicht teilen, aber es ist definitiv auch kein schlechtes Buch. Und wohl sehr dem Allgemeinen-Buchgeschmack passend.

Hat es wer von euch schon gelesen? Wenn ja, wie fandet ihr es?