Zwar liegt die Stadt Mainz nur etwa 40 Autominuten von meinen Eltern entfernt, „einfach so“ bin ich aber nur selten hingefahren, wenn ich bei ihnen zu Besuch war. Auch dieses Mal besuchte ich einen Freund, der neu in die Stadt gezogen war, doch wollte ich den Tag auch für ein kurze Wanderung nutzen und entschied mich für den Lennebergwald. Hatte ich noch nie gehört, mein Navi aber zum Glück schon und so machte ich mich auf Richtung dem Startpunkt meiner kleinen 8-Kilometer-Wanderung, an die Nothelfer-Kapelle. Eine genaue Wegbeschreibung, anhand der ich mich durch den Wald bewegt habe, findet ihr bei Outdooractive; im Wald selbst gibt es für diese Route keine Wegmarkierungen, allerdings hat die AOK verschieden lange Rundwanderwege angelegt, die gut ausgeschildert sind und bestimmt auch sehr schön!

Gestartet habe ich an einem Parkplatz, welcher überraschenderweise direkt neben einem Wildpark war und ich somit erst einmal Wildschweingrunzen beim Aussteigen hörte. Einen kurzen Abstecher später (man kann von außen die Tiere gut beobachten bzw einfach an den Gehegen entlanglaufen), hatte ich meine Dosis Schwein, Reh & Ziege und konnte mich ab an die Kapelle und dann über die Autobahnbrücke hinweg in den Lennebergwald aufmachen. Zwar hört man das Autobahnrauschen im Hintergrund, ansonsten gefiel mir der Wald aber sehr gut. Die Wege sind teilweise sehr breit, teilweise nur kleine Pfade und ich mag die Abwechslung. Ich wanderte zunächst einen kleinen Umweg und sah mir dann die Wendelinuskapellen und das -heim an. Von dort ging es hinauf zum Lennebergturm, welcher über ein paar Stufen zu erreichen ist. Den Turm selbst konnte ich leider nicht besteigen, da stand nämlich ein Bauzaun davor. Wer eine Pause braucht, hier kann man sich im Café am Turm etwas erholen.

Ich entschied mich stattdessen, die Schnellstraße zu kreuzen und mir noch das Schloss Waldthausen anzusehen. Etwas verwirrt merkte ich, dass dieses Areal (mit vielen Gebäuden) wohl von der Sparkasse benutzt wird, es gab nämlich diverse Parkplätze und viele Sparkassenschilder. Da der Wanderweg aber durch dieses Gelände ging, lief ich also mich etwas fehl am Platz fühlend weiter und kam schließlich an der Grillhütte an, wo es einen Naturerlebnispfad, Barfußwege sowie einen riesigen Kinderspielplatz gibt. Das war sehr nett gemacht und hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich hier eine Pause gemacht. Beim Förster um die Ecke konnte man auch einige lokale Spezialitäten (wie die vorher gesehenen Wildschweinchen in Burger-Form) kaufen. Für mich ging es nun auf anderen Wegen, bergauf- und bergab wieder zurück zu meinem Startpunkt, der Nothelferkapelle.

Mein erster Eindruck von der Strecke ist sehr positiv, sie bietet einem schöne Abwechslung, der Wildpark zu Beginn ist toll, die Kapellen im Wald sowie das Schloss ebenfalls. Man hat genug Möglichkeiten, sich auszuruhen, es gibt sogar Toiletten an zwei Stationen und die Grillhütte als längerer Rastplatz wäre ideal. Dort in der Nähe gibt es auch noch zwei Teiche, die ich gerne gesehen hätte, aber wie gesagt, die Zeit war zu knapp. Ich lief meine etwas über 8-Kilometer-Runde gemütlich in unter zwei Stunden durch. Nicht weit weg vom kostenlosen Parkplatz befindet sich eine große Wiese, wo viele Menschen die Sonne genossen und auch die Budenheimer Innenstadt mit vielen Cafés und Geschäften ist fußläufig zu erreichen. Also alles in allem hatte ich einen schönen Nachmittag und kann die Strecke empfehlen! Würde ich nicht so weit weg leben, könnte ich mir auch gut vorstellen, häufiger mal in der Gegend zum Laufen vorbeizuschauen!

Mainzer, outet euch! Kennt ihr den Lennebergwald und habt ihn auch schon erkundet? Mir kamen auf den Wegen kaum Wanderer, aber viele Mountainbiker entgegen, die diese Ecke für sich entdeckt zu haben scheinen. Wie hat es euch gefallen? Und wer einen Tipp für die Region Frankfurt/Darmstadt zum Wandern hat, nur her damit!