Ganz ehrlich, bis vor etwa einer Woche habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht, dass es nun statt einer 1 eine 2 an dritter Stelle sein wird. Aber seitdem macht es mich doch etwas fertig und plötzlich erscheint man sich ganz schön alt 😉 Was per se nichts negatives ist, aber eben die eigene Endlichkeit doch etwas mehr in den Vordergrund bringt. Meine Laune davon verderben lasse ich mir aber nicht, ich freue mich auf das neue Jahrzehnt mit all seinen mir noch unbekannten Abenteuern, Herausforderungen, Menschen, Höhen und Tiefen. Mit etwas Glück überwiegt das Lachen den Tränen, davon hatte ich in den letzten zwei Jahren wirklich mehr als genug.

Lustigerweise beginne ich 2020 dort, wo ich auch 2010 begonnen habe, nämlich in Berlin, meiner deutschen Walheimat. Auch wenn ich nicht mehr wirklich hier wohnen mag, ich freue mich immer, wenn ich für ein paar Tage (oder wie jetzt Wochen) durch die bekannten Straßen streife, sehe, was geblieben ist und was sich verändert hat. Es zeigt mir auch, wie sehr ich mich verändert habe – tanzte ich 2009 die Nacht und den nächsten Tag mit Freunden im Tacheles durch (ich erinnere mich noch immer an absolut skurrile Szenen..), verbringe ich die heutigen Abendstunden mit nur (wenn überhaupt) wenigen Freunden und passe auf den Hund einer Freundin auf. Wobei..so wie ich uns kenne, enden wir doch wieder irgendwo mit viel Glitter im Haar (das ist und bleibt Berlin).

Pläne und Vorsätze mache ich nicht, ich lasse das vergangene Jahr lieber für mich Revue passieren und muss sagen, dass so viel passiert ist, was ich gar nicht vorhersehen hätte können. Dafür bin ich einfach zu spontan, lasse mich gerne treiben und schaue, wo es mir gefällt. Natürlich habe ich ein paar Ideen für das nächste Jahr (aber bestimmt nicht das nächste Jahrzehnt) und habe mich zum Beispiel erneut gegen eine Festanstellung entschieden, welche mir meine Freiheit in Form von Reisen nehmen würde. Noch will ich nicht seßhaft werden, die Welt hat noch viel zu viel zu entdecken! Aber wie genau das aussehen wird, weiß ich noch nicht, die ein oder andere längere Wanderung habe ich aber im Hinterkopf, welche ich 2020 gerne unternehmen würde.

Für jetzt bleibt mir aber nur noch zu sagen, 2019, du warst eine Lektion, danke! 2010 bis jetzt war definitiv die Zeit, in der ich „erwachsen“ geworden bin in dem Sinne, dass ich weiß, wer ich bin und was ich will. Und noch wichtiger, dass ich weiß, wer ich nicht bin und was ich nicht will, das eine schließt das andere nämlich nicht unbedingt aus. Somit bin ich gespannt, was sich persönlichkeitsbedingt in den nächsten zehn Jahren noch so entwickeln wird.

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch in 2020!