Mir sagte zwar das Buchcover von Der Junge im gestreiften Pyjama von John Boyne, aber ich hatte keine Ahnung, worum es geht. Also schnappte ich es mir aus dem öffentlichen Bücherschrank, um den Buchrücken zu lesen – und war irritiert. Denn dort standen nur vier Kurzreviews von u.a. der FAZ und der Welt, aber keine Inhaltsangabe. Jetzt war ich natürlich mehr als nur neugierig und das Buch durfte mit zu mir!

Worum geht’s

Ich will euch nicht spoilern, sondern die Worte wiedergeben, die vorne im Buch geschrieben sind: „Die Geschichte (…) ist schwer zu beschreiben. Normalerweise geben wir an dieser Stelle ein paar Hinweise auf den Inhalt, aber bei diesem Buch – so glauben wir – ist es besser, wenn man vorher nicht weiß, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf eine Reise mit einem neunjährigen Jungen names Bruno. (…). Früher oder später kommt er (…) an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt“.

Wie ist’s

Ohne nun vorher irgendwie nach der Handlung zu suchen, habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, da ich es einfach nicht aus der Hand legen wollte. Zu Beginn ist man erst noch etwas unsicher, in welchem historischen Setting man sich befindet, da man es durch die Augen eines kleinen Jungen kennenlernt. Doch wird einem schnell klar, worum es geht und man beginnt, böse Vorahnungen zu erhalten.

John Boyne schreibt wahnsinnig gut, er fesselt mit seinen Worten und auch wenn teilweise nicht viel „Handlung passiert“, so gelingt es ihm doch, den Leser an einen grauenvollen Ort zu bringen und ihn dort zu halten. Man will einerseits wissen, wie es weitergeht, andererseits aber nicht, dass das Buch schon zu Ende ist, da man mit Bruno noch mehr erforschen mag (sein liebstes Spiel). Die Kinderperspektive auf diese schreckliche historische Epoche ist wahnsinnig spannend, da man sie nicht in Geschichtsbüchern liest und so einfach noch einen neuen Blick bietet.

Ich will wirklich nicht verraten, worum es geht, weswegen ich nicht viel mehr schreiben kann außer: lest dieses Buch! Nicht nur, weil es wahnsinnig gut geschrieben ist, sondern weil es berührt. Es lange in einem nachhallt, einen zum Denken, Verzweifeln, aber auch zum Hoffen bringt, dass die Menschheit vielleicht doch etwas gelernt hat. Und weil es eines der wenigen Bücher ist, deren Ende ich uneingeschränkt mag, Boyne hat eine absolut runde Geschichte von Anfang bis Ende erzählt und ich hoffe sehr, in Zukunft mehr von ihm zu lesen!

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