Kategorie: Lesen

[Lesenswert] Pachinko von Min Jin Lee!

Der Roman Pachinko von Min Jin Lee tauchte immer wieder auf Instagram bei mir auf und das Cover machte mich auch direkt neugierig. Anscheinend lebe ich hinter dem Mond, denn ich hatte bis dato noch nie von diesem schon 2017 enorm erfolgreichen Buch gehört. Zum Glück durfte ich es jetzt erleben und mich in dieser Geschichte über vier Generationen in Korea und Japan verlieren. Und ich habe gelernt, was Pachinko ist – eine faszinierende Welt für sich!



Worum geht’s

Gaaaanz kurz zusammengefasst geht es um das Leben mehrerer Generationen einer koreanischen Familie, welche während der japanischen Besetzung 1931 ihre Tochter Sunja einen japanischen Mann heiraten und mit ihm „für ein besseres Leben“ nach Japan ziehen lässt. Dort muss sich die junge Frau an das Leben als geduldete, aber nicht sonderlich gemochte Person einer diskriminierten Minderheit gewöhnen, was sehr hart gewesen sein muss. In dieser Welt stellt sich die Frage nach der eigenen Identität und Zugehörigkeit sowie die Herausforderung, Kinder in einer unbekannten Welt aufzuziehen.

Das traditionelle japanische Glücksspiel Pachinko (da gibt es sehr spannende Dokus auf YT) spielt im Leben der Familie zum Ende hin eine immer wichtigere Rolle, da sie damit Geld verdienen können und gibt einen sehr interessanten Einblick in diese Welt, von der ich vorher noch nie gehört hatte.

Wie ist’s

Obwohl es eine für mich wirklich neue, fremde Welt war, hat mich die Schreibweise sofort gefesselt und ich war „mittendrin statt nur dabei“. Da alle Personen wunderbar komplex und intensiv eingeführt werden, baut man Empathie auf und fühlt mit so ziemlich jedem mit und will wissen, wie das Leben der Person weitergeht. Insgesamt ist das Thema sehr traurig und das Buch ist keine leichte Kost, da ich immer noch nebenbei recherchierte, was da historisch genau passierte. Somit ist es zwar einerseits eine faszinierende Familiensaga, aber eben in einem real geschehenen, düsterem Kapitel der Weltgeschichte.

Durch die vielen Details kann man die jeweiligen Situationen fast riechen, schmecken und fühlen, z.b. wenn man die Frauen zu ihrem Marktstand oder ins Restaurant begleitet, wo sie später kochen dürfen. Genau, „dürfen“ ist hier das Wort, denn es war sehr schwierig für koreanische Menschen in Japan, einen (guten) Job zu bekommen. Weswegen einige in die kriminelle Unterwelt der Yakuza, welche oftmals die Pachinko-Hallen betrieben, abgleiten mussten, da sie keine andere Wahl hatten.

Ebenfalls thematisiert wird auch die Emazipation von Frauen in dieser schon sehr schwierigen Lebenswelt, welche sich von den traditionellen Vorstellungen, dass sie sich um Haushalt und Kinder kümmern, trennen mussten, damit ihre Familien überleben konnten. Oh, und jetzt hätte ich fast noch Religion vergessen, wobei hier besonders der katholische Glauben eine große Rolle spielt und das Leben enorm verkomplizieren kann.

Ihr merkt, es gibt sooooo viele Themen, die in diesem atmosphärisch dichten Roman von Min Jin Lee angesprochen werden, dass ich bestimmt noch einige vergessen habe. Aber trotz dieser Fülle überfordert Pachinko nicht, sondern nimmt einen immer wieder sanft an die Hand und führt einen durch das Leben der unterschiedlichen Personen.

Pachinko wurde als Fernsehserie verfilmt und ist seit 2022 bei Apple TV+ verfügbar, aber ich will sie nicht wirklich anschauen, da ich mir damit meine Bilder, die ich beim Lesen im Kopf hatte, zerstören würde. Ich wollte es aber anmerken, da nicht jeder solch dicke Bücher lesen mag und ich die Geschichte so empfehlenswert finde, dass ich dann sagen würde, ok schaut euch die Serie stattdessen an! Denn was damals mit den koreanischen Menschen in Korea und in Japan geschehen ist, sollte noch viel mehr Aufmerksamkeit bekommen.


Hat jemand von euch Pachinko gelesen und ist ähnlich begeistert? Ich will auf jeden Fall auch noch Ein einfaches Leben von Min Jin Lee erleben, da ich ihren Schreibstil einfach sehr mochte und es ein Thema ist, mit welchem ich bisher noch nicht allzu viel Verknüpfungspunkte hatte. Was immer spannend ist!

[Lesenswert] ABC-Challenge 2023 – Halbzeit!

Wie schon die letzten Jahre habe ich mir erneut vorgenommen, mich einmal durchs Alphabet zu lesen und nehme euch auf meine ABC-Lesechallenge 2023 wieder gerne mit. Ziel ist es, für jeden Buchstaben einen Buchtitel zu lesen, worauf ich bisher noch nicht soooo konsequent drauf geachtet habe. Denn es gibt einfach enorm viele spannende Bücher, die ich lesen will (und kann, denn ich habe eine tolle Bibliothek vor der Haustür). Auf jeden Fall habe ich einiges gelesen und bin schon neugierig, wie viele Buchstaben es nach sechs Monaten geworden sind!

Zwischenstand: 17 von 26 Buchstaben „gelesen“


Age of Vice – Deepti Kapoor (klick)

Alle singen im Chor – Leena Lehtolainen (klick)

Architect’s Apprentice, The – Elif Shafak (klick)

Are you happy now – Hanna Jameson (klick)

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Before the coffee gets cold – Toshikazu Kawaguchi (klick)

Before the coffee gets cold. Tales from the cafe – Toshikazu Kawaguchi (klick)

Before your memory fades – Toshikazu Kawaguchi (klick)

Billy Summers – Stephen King (klick)

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Celsius – Marc Elsberg (klick)

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Daughter of Doctor Moreau – Silvia Moreno-Garcia (klick)

Dear Edward – Ann Napolitano (klick)

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E

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F

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Geronimo – Leon de Winter (klick)

Gnadenlos – Simon Kernick (klick)

Golden Son – Pierce Brown (klick)

große Los, Das – Meike Winnemuth (klick)

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Heart Bones – Colleen Hoover (klick)

Home Body – Rupi Kaur (klick)

Honour – Elif Shafak (klick)

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Island of missing trees, The – Elif Shafak (klick)

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J

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Keya Das’s Second Act – Sopan Deb (klick)

Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch – Marina Lewycka (klick)

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Lemonas Geschichte – Ken Saro-Wiwa (klick)

Long Road to Mercy – David Baldacci (klick)

Lucy by the sea – Elizabeth Strout (klick)

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Ministry of Utmost Happiness, The – Arundhati Roy (klick)

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung – Valentina D’Urbano (klick)

Morning Star – Pierce Brown (klick)

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No country for eight-spot butterflies – Julian Aguon (klick)

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O

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Pachinko – Min Jin Lee (klick)

Pandora – Susan Stokes-Chapman (klick)

People we meet on vacation – Emily Henry (klick)

Pfau, Der – Isabel Bogdan (klick)

Planetenwanderer – George R.R. Martin (klick)

Pocket Matti – Karoliina Korhonen (klick)

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Q

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Red Rising – Pierce Brown (klick)

Refugees, The – Viet Thanh Nguyen (klick)

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Schattenbucht, Die – Eric Berg (klick)

Song of Achilles, The – Madeline Miller (klick)

Spell of Good Things, A – Ayobami Adebayo (klick)

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Ten Minutes 38 Seconds in this strange World – Elif Shafak (klick)

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U

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V

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Wahala – Nikki May (klick)

Wenn ich groß bin…halte ich mir auch einen Flüchtling – Lily King (klick)

Writers & Lovers – Lily King (klick)

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X

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Y

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Zwischen Welten – Juli Zeh & Simon Urban (klick)


Waren es nach den ersten drei Monaten erst 11 Buchstaben und 17 Bücher, sind es mittlerweile schon 17 Buchstaben und insgesamt 43 Bücher! Was echt zeigt, dass ich es endlich wieder geschafft habe, Lesen eine Priorität zu machen und nicht immer nur im Internet rumzuhängen. Finde ich ganz grandios und die meisten Bücher fand ich auch super – manche waren etwas lahm oder in einem Genre, was nicht unbedingt meines ist, aber insgesamt hatte ich bisher ein tolles Lesejahr 2023. Besonders glücklich bin ich darüber, dass ich Elif Shafak und Taylor Jenkins Reid entdeckt habe, von beiden will ich definitiv noch mehr Bücher lesen!

Was meine restlichen 9 Buchstaben betrifft, wird es jetzt etwas schwieriger werden. Meine rot markierten „Problem“-Anfangsbuchstaben schleppe ich schon seit einigen Jahren mit mir herum und will sie endlich einmal durchstreichen können – aber ein mich so gar nicht interessierendes Buch nur dafür lesen, ist dann auch nichts, dazu haben wir alle zu wenig Lebenszeit. Ich werde mal in der Bibliothek stöbern, ob ich etwas spannendes mit u.a. Q, X und Y finden werde – falls wer eine Idee hat, gerne her damit! Y sollte mit einem englischsprachigen Buch ja eigentlich leicht abzudecken sein..


Macht auch jemand von euch bei einer Lesechallenge mit? Wenn ja, wie läuft es bei euch und was lest ihr aktuell gerade?

[Lesenswert] Age of Vice von Deepti Kapoor!

Der Roman Age of Vice von Deepti Kapoor wird von vielen schon als DAS Buch des Jahres gefeiert, was mich natürlich neugierig machte. Dass es auch noch ein in Indien spielender Roman von einer indischen Autorin ist, hat es dann noch besser gemacht und ich mir das Buch (deutscher Titel: Zeit der Schuld) sofort besorgt!


Worum geht’s

Schon als Kind lernt Ajay die Ungerechtigkeit der Welt kennen, da er als kastenloser Junge kein leichtes Leben im ländlichen Nordindien hat. Nachdem sein Vater ermordet wird, muss seine Mutter ihn an ein Ehepaar verkaufen, die ihn für sich arbeiten lassen. Nachdem der Mann stirbt, hat die Ausbeutung ein Ende und Ajay arbeitet in einem von Touristen gerne besuchten Cafe, wo er sich selbst u.a. lesen, schreiben und Englisch beibringt. Zufällig lernt er dort den reichen Sunny Wadia kennen, welcher ihm einen Job anbietet und ihn so nach Delhi bringt. In eine Welt, die auch alles andere als perfekt ist, wie Ajay sehr schnell lernen wird.

Wie ist’s

Absolut grandios, ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen und habe es in 2,5 Tagen nur so verschlungen. Die Geschichten reißt einen mit, die einzelnen Charaktere werden ganz wunderbar entwickelt und der Roman hat Tempo. Es passieren so viele Dinge, die sich alle aber irgendwie bedingen und man bekommt einen sehr spannenden Einblick in diese mafia-ähnliche, skrupellose Welt der „politischen Elite“ in Indien. Vieles fand ich sehr authentisch beschrieben, in diesem Buch habe ich immer wieder das Indien gefunden, welches ich selbst kenne, aber gleichzeitig auch neue Perspektiven kennengelernt (die ich jetzt auch nicht in real kennen müsste).

Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und springt zeitlich auch etwas hin und her, was es aber nur spannender macht. Einmal bekommt man unterschiedliche Interpretationen und Emotionen, andererseits weiß man auch nie, was als nächstes wieder beschrieben wird. Dieser Schreibstil passt meiner Meinung nach auch perfekt ins indische Setting, denn dort weiß man auch oft nie, was als nächstes passiert und muss statt gerade gerne viele Kurven laufen.

Man drückt dem „Helden“ Ajay die Daumen, dass er sein Leben trotz aller äußerer Hindernisse verbessern kann, doch merkt man leider, dass diese neuen Umwelten sich negativ auf ihn auswirken. Aber auch die anderen Hautpersonen in diesem Buch, nämlich Sunny Wadia und seine On-/Off-Freundin Neda lassen einen nicht kalt, da man irgendwie auch ihnen zumindest zu Beginn nur das Beste wünscht. Somit verschlingt man Seite um Seite und will wissen, wie es weitergeht und hat plötzlich 700 Seiten hinter sich und irgendwie ein Ende, welches nicht wirklich eines ist.

Für Leute, die so gar keine Berührungspunkte mit Indien haben, kann das Buch zunächst etwas überwältigend sein, da man einiges an implizitem Wissen haben sollte, um allen Stories wirklich gut folgen zu können. Wer mag, als Indien-Einstieg empfehle ich sehr gerne Shantaram von Gregory David Roberts, welches auch hier eine tolle, wenn auch ähnlich lange, Ergänzung ist.


Ein rasantes, spannendes Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen kann, da es einen fesselt und mit in eine Welt nimmt, von der man kein Teil sein will, aber trotzdem enorm neugierig auf sie ist. Ob es DAS Buch 2023 für mich persönlich wird, weiß ich noch nicht, es ist aber auf jeden Fall ganz oben mit dabei und für mich eine ganz klare Leseempfehlung! Auch toll als Urlaubslektüre, wenn ihr ein paar Tage Zeit habt, euch in seinen Bann ziehen zu lassen!

[Lesenswert] Are you happy now – Hanna Jameson!

Nachdem das Buch Are you happy now von Hanna Jameson irgendwie ständig in meinem Umfeld auftauchte, lieh ich es mir ohne jegliches Vorwissen, worum es denn eigentlich geht, aus der Bibliothek aus. Und ich gestehe, das ist so ein Buch, nachdem ich schon alleine aufgrund des Covers gegriffen hätte.


Worum geht’s

Unsere vier Hauptpersonen Yun, Elmory, Andrew und Fin sind auf einer Hochzeit in New York, bei der etwas bizarres passiert. Einer der Gäste setzt sich plötzlich einfach hin und weigert sich, wieder aufzustehen, ist apathisch und nicht mehr ansprechbar – auch im Krankenhaus lässt sich keine Ursache oder Heilung für dieses „plötzliche Aufgeben“ finden. Doch immer mehr Menschen beginnen weltweit damit, sich einfach hinzusetzen (und daran zu sterben) – und inmitten dieser Pandemie, in der die Welt zugrunde zu gehen scheint, versuchen Yun und Elmory sowie Andrew und Fin eine romantische Beziehung miteinander aufzubauen.


Wie ist’s

Geschrieben wurde das Buch via des Lockdowns und man zieht hier beim Lesen einfach ständig wieder Parallelen zu dieser Zeit, die irgendwie immer noch so nah und sich doch gleichzeitig so weit entfernt anfühlt. Es ist keine good feel Romanze, sondern spielt in einer bekannten Dystopie mit ganz normalen Menschen, die versuchen, ihren Alltag in New York weiter zu leben. Nicht nur das, sie versuchen sogar, Liebesbeziehungen zu anderen Menschen einzugehen in dieser verrückt unsicheren Zeit, wo alles sofort vorbei sein könnte. Alle vier Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, die sehr vielschichtig dargestellt werden und sind nicht unbedingt diese „easy to like“-Personen, die man oft bekommt. Ich mochte, dass ich sie nicht unbedingt alle sehr mochte.

Mir gefiel die Schreibweise von Hanna Jameson, die nie darauf abzielt, dass der Leser sich gut fühlt, sondern sehr real wirkt. Die Vermischung von Zeitebenen und Perspektiven, gemischt mit kurzen Tweets oder Nachrichten hat mir hier gut gefallen, da es stimmig war – und ich mich immer wieder freute, wenn sich plötzlich mitten im Kapitel ein Zeitsprung auftat. Dadurch wurde es nie langweilig und zumindest ich wollte immer weiterlesen. Wie es ausging, war gar nicht so wichtig, da ich ein offenes Ende erwartete..und spoilere jetzt mal nicht, ob es das auch gab 😉

Aber so ganz verstehe ich den Hype um dieses Buch nicht, also ich fand die Idee der Story super, aber das geschriebene Buch am Ende dann nur ganz ok. Irgendwie fehlt hier an so vielen Stellen noch etwas, wodurch es sich für mich mehr als „work in progress“ liest, also z.b. eine Grundlage, auf der dann ein Film basiert. Das Buch war bisschen unter 400 Seiten, was eine gute Länge ist, aber inhaltlich fehlt hier einfach viel in meinen Augen. Wodurch meine Erwartungen leider nicht erfüllt worden sind und ich das Buch somit auch nur mit den Worten „wenn ihr es für die Idee lesen wollt, dann los“ weiterempfehlen würde, schade!


Hat wer Are you happy now schon gelesen oder es auf eurem Stapel ungelesener Bücher liegen? Ich haste mich ja gerade erst ganz langsam an Literatur ran, die während der Pandemie geschrieben wurden oder sie als Setting nutzen heran und muss sagen, ich bin noch nicht wirklich bereit.

[Lesenswert] Zwischen Welten von Juli Zeh & Simon Urban!

Der Roman Zwischen Welten von Juli Zeh und Simon Urban ist noch nicht sehr lange draußen (Januar 2023) und normalerweise komme ich nie so schnell an Bücher, da ich es ja vermeide, sie zu kaufen. Dieses war aber die Neuerwerbung in der Bibliothek und niemand hatte es vorgemerkt – also versuchte ich mein Glück. Juli Zeh kenne ich natürlich vom Namen her, wirklich etwas gelesen hatte ich bis dato von ihr allerdings nicht!


Worum geht’s

Die beiden ehemals besten Freunde Stefan und Theresa treffen sich nach zwanzig Jahren zufällig wieder und dieses erste Begegnung hat es in sich. Haben sich die beiden doch sehr unterschiedlich entwickelt und sind nun Menschen, mit denen sie früher vielleicht nicht befreundet sein wollten 😉 Während Stefan in Hamburg Karriere bei einer Zeitung machte, musste Theresa nach dem frühen Tod ihres Vaters ihr Studium abbrechen und den Bauernhof übernehmen und beide haben nun eigene, dem anderen teilweise sehr fremde Probleme zu überwinden. Hat ihre ehemals enge Freundschaft da noch Platz?

Wie ist’s

Ich fand es schrecklich, denn mir war niemand wirklich sympathisch, die Art der Kommunikation zwischen Theresa und Stefan enorm unangenehm, viele Aussagen absolut gegen meine eigenen Wertvorstellungen und dass das Buch nur aus Email- und Whatsapp-Nachrichten bestand, ist vielleicht innovativ, aber ich mochte es überhaupt nicht. Mir reicht es ja schon, wenn ich im Bekanntenkreis solche weitergeleiteten Chats lesen muss, das will ich dann nicht noch als Unterhaltung in meiner eigenen Freizeit.

ABER und ja, das ist ein dickes ABER: ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Was ich der Erzählkunst von Juli Zeh und Simon Urban zuschreibe, denn die beteiligten Personen waren mir egal, ob es ein Happy End gibt oder nicht auch, aber ich wollte das Ende schaffen und das Buch nicht vorher weglegen (mit diesem Gedanken spielte ich die 100 Seiten ernsthaft). Dabei ging es in Bereiche, in denen ich selten bin, da ich in ganz anderen Umwelten lebe und genau darum geht dieses Buch – den Blick in die Gesellschaft, über den eigenen Tellerrand und dahin, wo es anstrengend und unangenehm wird. Besonders das Thema der Landwirtschaft wurde immer spannender, was ich nicht erwartet habe, aber es hängt eben doch alles irgendwie zusammen.

Der Roman wird als zeitgemäß gefeiert, als Sozialkritik und beides kann ich nachvollziehen, denn diese fiktiven Personen und ihre Meinungen wird es in Deutschland so ähnlich aktuell definitiv geben. Allerdings finde ich, dass das Buch auch auf weniger Seiten schon funktioniert hätte und ich nicht diese vielen, teilweise recht nichtssagenden Seiten (auf die romantische Schiene hätte man komplett verzichten können) dafür lesen muss. Also 100 Seiten weniger in Whatsapp- und Emailstil hätten mir auch gereicht, um alle wichtigen Aussagen rüberzubringen.


Würde ich es empfehlen? Nur, wenn man sich selbst in seiner Freizeit mit einem unbequemen Buch nerven will, welches nur aus geschriebenen Nachrichten zweier ehemaliger Freunde besteht, die sich gerne unterhalb der Gürtellinie beschimpfen. Denn auch wenn ich es nach den ersten 100 Seiten nicht mehr aus der Hand legen wollte, finde ich nicht, dass andere Leute das auch durchmachen müssen. Da gibt es meiner Meinung nach einfach so viel angenehmere Bücher, die einen in andere Welten und nicht in die eigene Realität entführen. Wenn ihr jedoch Lust auf Sozialkritik habt, Fan von Juli Zeh seid (sie schreibt ja häufiger hierin, wie ich jetzt weiß) und euch mit dem Schreibstil im Chat-/Emailformat anfreunden könnt, dann schnappt euch das Buch mal! Ich bin jetzt erstmal wieder in den magischen Realismus Mexikos geflüchtet, da habe ich mehr Spaß dran!

[Lesenswert] Honour von Elif Shafak!

Nach einer kurzen Pause (ich hatte nämlich mehrere Bücher von Elif Shafak gelesen), griff ich mir jetzt doch endlich Honour von Elif Shafak und hach, wurde erneut nicht enttäuscht. Solch eine großartige Erzählerin, die einem gerne das Herz in ihren Büchern bricht und dann doch auch ein wenig dabei hilft, es wieder zusammen zu setzen!


Worum geht’s

Um das Leben dreier Generationen, die es aus der ländlichen Türkei in den 1970er Jahren nach London gezogen hat. In dieser kulturellen Fremde geht es um Glaube, Liebe, Traditionen, Zusammenhalt und der Frage nach der „Ehre“ der Familie, die geschützt werden muss. Verzweifelte menschliche Abgründe werden uns hier nach und nach präsentiert und auf verschiedenen (zeitlichen) Ebenen beschrieben und es wird um Trauer und Verlust gehen.

Wie ist’s

Mittlerweile glaube ich, dass ich jedes Buch von Elif Shafak lieben werde, denn sie kann einfach wahnsinnig fesselnd erzählen. Man fiebert mit jedem Charakter in diesem Buch mit und kann irgendwie nachvollziehen, wieso sie so denken und handeln, wie sie es tun. Man bekommt viel Hintergrundwissen über ihr Aufwachsen und über die Gedankenwelt der Personen präsentiert, wodurch man Empathie aufbauen kann. Die unterschiedlichen Zeit- und Ortsebenen waren zu Beginn etwas verwirrend, danach haben sie aber sehr zum stimmigen Thema beigetragen.

Die Themen rund um Migration und das Ankommen in einer fremden Welt, in welcher man die eigenen Traditionen, die „Heimat“ bewahren will, sind noch immer aktuell. Shafak zeigt hier, wie man an dieser Situation wachsen, aber auch an ihr scheitern kann und wenn sehr viel schief geht, es sogar zu einem solch dramatischem Ereignis wie einem Ehrenmord kommen kann. Während das Buch zwar sehr oft auf diese Tat verweist, geschieht sie dann doch erst für den Leser am Ende des Buches und hat einen Twist, welchen ich bis ganz kurz vorher nicht habe kommen sehen. Somit ist man trotzdem durchgehend gespannt und will wissen, wie es nun endet.

Ich will nicht zu viel von der Story spoilern, aber besonders spannend fand ich, dass eine Schwester nach London, in die neue unbekannte Welt, geht und ihr Zwilling zurück in der Türkei bleibt und dort auf dem Land ihr Leben im gewohnten sozialen Umfeld verbringt. Diesen Kontrast und die Frage, wieso das eine Leben so und das andere Leben so verläuft, fand ich wahnsinnig gut beschrieben sowie die Thematik, was das mit der Beziehung der beiden Schwester macht(e). Ihr seht, wir haben hier so viele kleine Nebengeschichten, dass der Ehrenmord zwar immer präsent, aber einfach etwas in den Hintergrund tritt, da er das Ergebnis vieler anderer Geschichten ist.


Erneut eine absolute Leseempfehlung von mir, wie wohl alles von Elif Shafak. Ihren Bastard von Istanbul habe ich noch hier, aber ich hebe ihn mir noch etwas auf, denn leider kann man ein Buch ja nur einmal zum ersten Mal lesen. Es ist jetzt nicht unbedingt seichte Lektüre für nebenher, aber ein tolles Buch, um in eine andere Welt einzutauchen und somit würde ich es auch als Urlaubsbuch empfehlen, wenn ihr bereit für Themen seid, die ich noch länger beschäftigen werden!

[Lesenswert] The Song of Achilles von Madeline Miller!

Nachdem ich das Buch so oft auf Instagram empfohlen bekommen habe, wollte ich nun selbst wissen, was es mit dem Hype um The Song of Achilles von Madeline Miller auf sich hat. Seit wir damals in der 9. Klasse ein Projekt zum Thema Odysseus machen musste, habe ich mich ehrlich gesagt nie wieder intensiv mit dieser Thematik beschäftigt (Agamemnon hat mich damals bis in meine Träume verfolgt, so oft musste ich diesen Namen schreiben). Somit weiß ich zwar halbwegs, was es mit Achilles, Patroclus und Troja auf sich hat, aber da ist definitiv Luft nach oben und somit fand ich super, dass ich hier einen YA-Roman mit historischer Richtigkeit bekommen kann! Ohne gleich die Ilias lesen zu müssen, wobei das trotzdem noch auf meiner Liste für irgendwann mal steht.



Worum geht’s

Nach einem tödlich ausgehenden Unfall wird der Prinz Patroclus ins Exil geschickt, genauer gesagt an den Hof von King Peleus, wo auch dessen Sohn Achilles aufwächst. Die beiden Jungs freunden sich an, wobei da mehr zwischen ihnen ist und sie diese Gefühl zwar erst verdrängen, ihnen dann aber doch nachgeben – sehr zum Misfallen Thetis‘, Achilles‘ Mama und Meeresgöttin. Die Beziehung der beiden Teenager wird durch den Feldzug der Griechen gegen Troja auf eine harte Probe gestellt, da Achilles dort als Held an vorderster Front kämpfen und die Männer zum Sieg und der Befreiung Helenas führen soll – während gleichzeitig eine düstere, göttliche Prophezeiung einzutreten scheint.

Wie ist’s

Die Entwicklung der Freundschaft und Liebe zwischen Patroclus und Achilles wird sehr schön erzählt, wodurch man viel Spaß beim Lesen hat, besonders wenn man gerne Young-Adult-Romane liest. Man kann sich in die Charaktere einfühlen, fiebert und leidet mit ihnen mit, wie sie versuchen, ihr Erwachsenwerden trotz aller externen Hindernisse zu navigieren. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und man will schnell wissen, wie es weitergeht, auch wenn man das Ende leider schon sehr früh ahnt. Wobei es der Story wirklich keinen Abbruch tut, immerhin hält sich die Autorin an die teils sehr tragischen Ereignisse während des Trojanischen Krieges aus der Ilias.

Genau diese „historische“ Korrektheit finde ich super, denn so lernte ich während der Lektüre quasi nebenbei andere griechische Charaktere kennen, die mir bis dato unbekannt war und bekam auch mehr Einblick in die Intrigen und internen Machtkämpfe der damaligen Zeit. Ebenfalls erfuhr ich einiges über Achilles, von dem ich zwar wusste, dass er ein Halbgott ist, aber nicht, wer eigentlich seine Mama gewesen ist und wie er aufgewachsen ist. Auch der Charakter von Odysseus wird in einem für mich neuen, sehr interessante Licht dargestellt, was mich doch wieder neu motiviert, mich an Homer zu wagen.

Für mich war dieses historische Setting Neuland für einen Coming of Age-Roman und ich mag sehr, dass ich durch eine leichte, wenn auch traurige Liebesgeschichte gut unterhalten werde und gleichzeitig noch etwas lerne. Die Griechen und ihre Götter wären jetzt nicht unbedingt meine erste Wahl, aber irgendwie zeigt es mir doch, wie gut Madeline Miller schreibt, wenn ich ihre Geschichte trotzdem in zwei Tagen nur so inhaliert habe. Ihr Buch „Circe“ habe ich mir auch schon in der Bücherei vormerken lassen und freue mich schon, erneut in diese unbekannte Welt eintauchen zu können.


Muss man es unbedingt gelesen haben? So weit würde ich nicht gehen, aber wenn man gerne mehr über die griechische (Götter-)Welt durch die Augen zweier Jungen, die sich ineinander verlieben, erfahren will, ist das ein wunderbar unterhaltsames, leicht zu lesendes Buch! Hat es wer von euch auch schon gelesen? Oder etwas anderes von Madeline Miller?

[Lesenswert] Billy Summers von Stephen King!

Nach wirklich viel Zeit habe ich mir gedacht, dass ich doch mal wieder etwas von Stephen King lesen sollte. Ich bin jetzt nicht unbedingt der größte Fan, wenn es um Horror-Romane geht, aber ich hatte Lust auf einen Thriller und mich dann spontan für Billy Summers von Stephen King entschieden.


Worum geht’s

Kriegsveteran Billy ist Auftragskiller, wobei er nur die „Bösen“ umbringt. Er will noch einen letzten, äußerst lukrativen Job erledigen und sich dann in den Ruhestand verabschieden. Doch dabei scheint einiges faul zu sein und Billy selbst ist schließlich auf der Flucht – und hat im Gepäck die junge Alice, der er zufällig aus einer lebensbedrohenden Situation rettete.

Wie ist’s

Es war absolut nicht, was ich erwartet habe, aber trotzdem habe ich das Buch nicht aus der Hand legen wollen und unbedingt wissen wollen, wie es endet. Statt einem simplen „wir warten auf den Schuss“-Plot bekommt man hier nämlich so viel mehr! Lest am besten keine weiteren Inhaltsangaben oder Rezensionen, denn diese Unwissenheit, wo die Reise von Billy (und Alice) hingeht, ist für mich der Reiz dieses Buches.

Stephen King hat die Entwicklung von spannenden Charakteren drauf und bietet hier sprachlich und atmosphärisch einiges, ohne eben diese Klischee-Spannungsmomente einzubauen. Stattdessen haben wir verschiedene Zeitebenen, traumatische Kriegserinnerungen, Ausflüge in die Kindheit, das Vorspielen und teilweise auch das Werden einer anderen Persönlichkeit und sich interessant entwickelnde Gegenwartsbeziehungen. Also verdammt viele verschiedene Ebenen und Facetten, die großartig und spannend miteinander versponnen werden.

Das Ende hat mich überrascht und mehr mitgenommen als ich es bei einem Thriller erwartet habe. Was aber einfach daran liegt, dass dies kein typischer Thriller mit dem einem großen Spannungsmoment ist, sondern sehr viel mehr auf der zwischenmenschlichen Ebene und definitiv etwas von einem Road-Movie hat, da wir uns quer durch die USA bewegen. Bisschen gruselig hat King es auch noch angehaucht, wobei man das für mich gerne hätte lassen können, aber da es die Geschichte nicht dominiert (vielleicht tauch besagtes Hotel ja in einem anderen Buch von ihm wieder auf), konnte ich damit leben. Es hat das Leseerlebnis auf jeden Fall noch vielschichtiger gemacht.


Welches Buch von Stephen King ist euer Liebling? Kennt wer zufällig Billy Summers?

[Lesenswert] Keya Das’s Second Act von Sopan Deb!

Beim Durchstreifen der englischen Büchersektion in der Bibliothek blieb mein Auge schnell an dem Cover von Keya Das’s Second Act von Sopan Deb und nach dem Überfliegen des Klappentextes war mir schnell klar, dass dieses Buch mit mir nach Hause muss. Dort habe ich es dann an einem Tag durchgelesen und habe somit heute wieder eine Buchempfehlung für euch!


Worum geht’s

Das Leben der Familie Das gerät nach dem Outing ihrer jüngsten Tochter Keya als lesbisch und ihrem anschließenden Tod (oder war es Selbstmord?) gehörig aus den Fugen. Shantanu, der Papa, lebt isoliert von der bangladeschischen Gemeinde in New Jersey, da sich seine Frau Chaitali von ihm hat scheiden lassen und das etwas ziemlich seltenes (und nicht unbedingt befürwortetes) ist. Außer seiner Mutter hat er kaum noch ein Sozialleben und igelt sich in dem ehemaligen Familienwohnsitz ein. Mit seiner älteren Tochter Mitali hat er ebenfalls schon seit Monaten nicht mehr gesprochen und als sich der Todestag von Keya zu jähren naht, beginnt er, aufzuräumen.

Auf dem Dachboden entdeckt er eine Kiste mit handschriftlichen Notizen, die sich als ein gemeinsam mit Pamela, Keya’s Freundin, geschriebenem Theaterstück entpuppen und Shantanu bekommt eine Idee, wie er das Leben seiner Familie und sich wieder in normale Bahnen lenken und sie alle einen Weg durch ihre Trauer finden könnten.

Wie ist’s

Die ersten Seiten zogen sich etwas, aber dann zog die Geschichte mich in ihren Bann und ich wollte einfach wissen, wie es weitergeht. Die einzelnen Charaktere sind wunderbar entworfen, man bekommt viele verschiedene Einblicke in das Leben der bangladeschischen Gemeinde in den USA und das aus der Perspektive verschiedener Generationen. Persönlich lese ich schon seit über einem Jahrzehnt primär indische Autoren und war somit glücklich, endlich auch mal wieder etwas aus Bangladesch und ihrer Diaspora zu erfahren.

Die Geschichte ist streckenweise sehr traurig, wird aber auch immer wieder durch einige lustige/skurrile Situationen aufgelockert. Was manchmal an den (kulturellen) Missverständnissen liegt, aber auch daran, dass sich die Charaktere aus ihrer comfort zone hinausbewegen müssen und das wunderbar nachvollziehbar machen (ich sehe mich z.b. beim Schauspielunterricht ähnlich agieren). Es wird die eigene Rolle immer wider reflektiert und geschaut, ob man das eigentlich ist/sein will oder sie nur von außen, der Familie und der Gesellschaft zugeschrieben bekommt. Es macht Freude, den einzelnen Charakteren beim Ausbrechen aus diesen Normen zuzuschauen!

Durch die Notizen der beiden Mädchen bekommt man Rückblicke auf ihr gemeinsames Leben und ihre Träume, wodurch wir hier auch einen coming of age Roman haben. Aber eben nicht nur, da es um die Themen Trauerbewältigung und Weiterleben nach dem Tod eines geliebten Menschen geht, um Reue, aber auch Liebe und der Frage nach der eigenen Zugehörigkeit, was die Geschichte sehr komplex und spannend gemacht ist, da jede Person anders damit umgeht.


Mir hat Keya Das’s Second Act sowohl thematisch als auch von der Schreibweise sehr gut gefallen und ich war nach kurzer Zeit schon gefesselt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Trotz der nicht gerade leichten Kost ist es definitiv ein Werk, welches ich euch für den Urlaub empfehlen kann bzw wenn ihr wirklich einen freien Tag habt, an welchem ihr euch in das Buch vertiefen und alles um euch herum vergessen könnt.

Sopan Deb hat leider nur noch ein weiteres Buch, Missed Translations, welches es hier in der Bibliothek nicht gibt, aber ich habe es mal auf meinen Wunschzettel gepackt 🙂 Dass da immer noch Sachen von 2007 draufstehen, ist auch so eine Baustelle für sich, aber ich komme einfach nicht hinterher – und da ich neugierig bin, wie sehen eure Wunschzettel so aus?

[Lesenswert] People we meet on vacation von Emily Henry!

Nach einigen sehr tiefen, mich nachhaltig beschäftigenden Büchern wurde es mal Zeit für einen easy read, also ein Buch, welches man ohne viel Nachdenken nebenbei genießen kann. Da kam mir People we meet on vacation von Emily Henry gerade recht und da viele Rezensionen online sehr positiv von ihren Büchern sprachen, war ich gespannt!


Worum geht’s

Poppy und Alex lernten sich zu Beginn ihres Studiums kennen und verbringen eher zufällig ihre ersten Ferien zusammen, da sie aus derselben Stadt kommen. Daraus ergibt sich die Tradition eines gemeinsamen Sommerurlaubs zweier Freunde, die nicht unterschiedlicher sein könnten und sich trotzdem oder genau deswegen so gut verstehen. Poppy lebt mittlerweile als erfolgreiche Travel-Autorin in New York, Alex arbeitet in ihrer Heimatstadt als Lehrer und doch verbindet die beiden weiterhin eine Freundschaft, die sie ihre gemeinsamen Urlaube zelebrieren lassen. Bis es zu einem Vorfall kommt, der ihre Beziehung zueinander nachhaltig verändert.

Wie ist’s

Genau, was ich erwartet habe, eine leichte Sommerlektüre, die meist sehr offensichtlich ist, aber doch ein paar kleine Überraschungen in petto hat und durch die verschiedenen Zeitebenen und Urlaubsorte spannend bleibt. Keine „noch nie dagewesene“ Geschichte in einem neuen Setting, aber man mag die Charaktere und will wissen, wie es am Ende ausgehen wird. Teilweise war es zu Beginn etwas langatmig und zäh, aber ich habe mich durchgekämpft und das Buch dann doch innerhalb von zwei Tagen beendet.

Dass es so gehyped wurde, verstehe ich nicht, da es für mich nichts Besonderes ist – aber vielleicht hätte ich auch Beach Read von der Autorin lesen sollen, welches noch mehr gelobt wird. Hier bekommt ihr eine gute Laune Lektüre für nebenbei im Bus oder im Urlaub, nichts was einen im Inneren erschüttert, sondern eben so daher plätschert und einen kurzfristig mitnimmt. Wirklich in Erinnerung bleiben, wird mir das Buch nicht.

Persönlich hat mich People we meet on vacation nicht überzeugt, mehr von Emily Henry lesen zu wollen, wobei ich auch denke, dass sie sich eher an sehr junge Menschen richtet und diese mit ihrem Schreibstil besser fesseln kann. Ich muss mich absolut nicht mit den Charakteren identifizieren, um ein Buch genießen zu können, hier waren mir aber irgendwie alle Beteiligten egal, was ein bisschen traurig ist.


Ich wollte ein seichtes Buch, ich bekam ein seichtes Buch und bin trotzdem nicht glücklich. Es liegt also wirklich an mir und nicht an dir und ich merke, dass ich im Moment wohl einfach keine Lust auf die leichte Sommerlektüre habe – also, packen wir das wieder an! Habt ihr dieses oder ein anderes Buch von Emily Henry gelesen?

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