Kategorie: Sehenswert

[Sehenswert] Pamela, 6 days, Curry & Cyanide

Aktuelle stecke ich noch immer in meiner „ich will alles von Star Trek“-sehen Phase und genauer gesagt, stecke ich etwas fest. Denn die erste Staffel von Star Trek: Enterprise ziiiiieht sich wie Kaugummi und ich baue nicht wirklich irgendwelche Beziehungen zu den Charakteren oder der (gibt es sie eigentlich?) Story auf. Also gab es ein bisschen Ablenkung in Form von immerhin drei Filmen/Dokumentationen, die ich auf Netflix gefunden habe und euch heute kurz vorstellen mag.



Von Pamela Anderson und ihrem Leben wusste ich ehrlich gesagt sehr wenig. Ja, Baywatch, Playboy, Tommy Lee und auch an die Hochzeit mit Kid Rock erinnerte ich mich dunkel, aber das war es dann auch schon. Somit war ich sehr neugierig auf diese von vielen so hochgelobte Doku und muss sagen, dass ich viel über diese sehr starke, eigentlich nur nach Liebe und Ruhe suchende Frau gelernt habe. Welche noch immer ziemlich verrückte Sachen macht, wie einfach mal bei einer Broadwayshow in New York mitspielen, was mich beeindruckt.

Insgesamt eine nette Dokumentation über Menschlichkeit, Verletzlichkeit, Liebe und auch über die schrecklichen Folgen ihres Sextape-Skandals, welchen ich komplett vergessen hatte (oder irgendwie nie wirklich mitbekommen habe). Dass jemand ihre privaten Videos gestohlen und im Internet veröffentlicht hat, veränderte das Leben von Pamela und ihrer Familie extrem und hat bis heute noch einen Einfluss auf sie, was einem so leid tut. Man aber gleichzeitig sieht, dass sie trotzdem enorm viel Stärke hat und ihren Weg weitergeht, was ganz wunderbar ist.



Der Film dreht sich um die im Jahr 1980 stattgefundene Geiselnahme in der iranischen Botschaft in London. Bewaffnete Männer stürmen die Botschaft und halten mindestens 26 Menschen dort gefangen – bis die von ihnen geforderte Gefangenenfreilassung in iranischen Gefängnissen stattgefunden hat. Erzählt werden diese Geschehnisse aus drei Perspektiven: einer BBC-Reporterin, dem Vermittler und dem SAS-Anführer, verantwortlich für die Geiselbefreiung.

Ich habe einen Actionfilm erwartet und mehr ein Drama bekommen, welches etwas vor sich hin dümpelt und man wartet. Was dann wiederum sehr passend ist, denn in dem Film warten auch alle: einige auf die Freilassung, andere auf das Stürmen der Botschaft, wieder andere auf einen Anruf oder darauf, mit der Kamera endlich die entscheidenden Bilder um die Welt zu schicken und berühmt zu werden..also insgesamt hat man hier wenig Action und viel langsam verstreichende Zeit, wodurch irgendwie auch eine etwas andere, authentisch erscheinende Atmosphäre kreiert wird. Wirklich empfehlen würde ich den Film nur, wenn euch dieser Moment in der Geschichte wirklich interessiert, wenn ihr spannenderes Warten, basierend auf wahren Ereignissen sehen wollt, empfehle ich euch ganz klar The Siege of Jadotville.



True Crime und Indien? Ja bitte! In Südindien sterben in einer Großfamilie immer mehr Menschen und irgendwann wird das seltsam, denn kann das so oft Zufall sein? Das Netz zieht sich um Schwiegertochter, Ehefrau & Mutter Jolly Joseph immer enger und zeigt auf, dass ihr bequemes Leben auf ziemlich vielen Lügen zu basieren scheint. Welche sie aber um alles schützen muss und dazu bereit scheint, skrupellos über Leichen zu gehen.

Teilweise hat mich diese wahre Geschichte ganz schön mitgenommen, denn hier sterben so sinnlos Menschen und man hätte es schon viel früher verhindern können. So spannend ich True Crime manchmal finde, hier hätte ich mich echt gewünscht, dass es eine erfundene Geschichte ist. Trotzdem sehr sehenswert, da es eben auch wieder verschiedene Aspekte der lokalen Gewohnheiten, Vorstellungen und Traditionen zeigt, welche zu der Gesamtsituation beigetragen haben.


Habt ihr die Pamela Anderson Doku auch gesehen? Wenn ja, wie hat sie euch gefallen? Könnt ihr eine weitere Doku in diese Richtung empfehlen? Ich stehe jetzt schon seit Monaten auf der Büchereiwarteliste für das Buch von Britney Spears, worauf ich sehr gespannt bin. Eine Empfehlung für einen Film auf wahren Begebenheiten basierend oder mit Indien-Bezug nehme ich aber auch sehr gerne!

[Sehenswert] Nyad, Harley & Katya, Yara und Whiplash!

Gerade habe ich eine kleine Star Trek Pause eingelegt (das muss ab und zu auch mal sein) und versucht, wieder ein paar mehr Filme zu schauen, die teilweise schon ganz schön lange auf meiner Netflixliste stehen. Vier davon will ich euch heute – passend zum Wochenende – kurz vorstellen, in denen es u.a. um starke Frauen, Eiskunstlauf und Schlagzeug geht! Da ich Filme mag, die auf wahren Begebenheiten beruhen, gibt es natürlich auch hiervon einiges



Die ehemalige Langstreckenschwimmerin Diana Nyad ist gelangweilt von ihrem Leben und will es noch einmal wissen. Statt ihren Ruhestand zu genießen, beginnt sie mit 60 Jahren erneut intensiv zu trainieren, um ihren Traum (von Kuba nach Florida zu schwimmen) zu verwirklichen. An dieser Strecke scheiterte sie in der Vergangenheit, aber hat das Gefühl, dass sie es jetzt mit all ihrer Lebenserfahrung schaffen kann.

Grandios! Annette Bening (Diana) und Jodie Foster (also beste Freundin und Coach Bonnie) spielen absolut überzeugend und haben eine unfassbare Chemie. Es macht enorm viel Freude, die Beziehung der beiden Frauen zu erleben, während sie sich immer wieder in gefährliche Ausnahmesituationen begeben. Man fiebert mit Diana mit und will, dass sie dieses verrückte, als unmöglich geltende Abenteuer überlebt. Dass das alles eine wahre Begebenheit war und ich noch nie davon gehört hatte, war für mich ganz wunderbar und ich habe danach natürlich noch viel recherchiert und angesehen. Originalaufnahmen sind aber auch schon im Film integriert, was ihn für mich noch besser machte!




Eiskunstlauf ist so eine ganz verrückte Welt für mich, in die ich selten abtauche, aber wenn, bin ich immer enorm fasziniert. I, Tonya ist hier ein toller Film, den ich sehr empfehlen kann. Aber auch diese Dokumentation der beiden Eiskunstläufer Harley und Katya hat mich sehr gefesselt. Der australische Junge ist ein Ausnahmetalent, findet aber keine Partnerin im Land, mit der er weitergehen könnte. So landet er in Russland, wo er Katya trifft, die ebenfalls sehr talentiert ist und beide einen so ähnlichen Stil haben, dass es Schicksal zu sein scheint.

Sie trainieren in Russland, gehen dann zusammen nach Australien und während es auf dem Eis zunächst sehr erfolgreich wird, so sieht es privat bei Katya anders aus. Das Mädchen ist alleine in diesem fremden Land, kennt niemanden, spricht die Sprache kaum und ist sehr unglücklich. Dass sie bei ihren strengen Trainern leben muss, macht die Situation noch schwieriger. Und während Harley alles probiert, dass sie ihren gemeinsamen Traum von Olympia erreichen können, will Katya nur nach Hause..eine sehr tragische, traurige Geschichte, die ich bis dato auch noch nicht kannte und zeigt, welche Schattenseiten es in diesem Sport gibt.




Die 13-jährige Yara verschwindet abends auf dem kurzen Heimweg von der Sporthalle in einem italienischen Dorf und niemand hat etwas gesehen. Die Ermittlerin Letizia Ruggeri versucht alles, das Mädchen noch leben zu finden und kämpft dabei mit allen, die sich ihr in den Weg stellen (besonders die Männer in den eigenen Reihen und einige Politiker sind hier nicht hilfreich). Aber leider können sie Yara nicht mehr lebend finden und haben am Ende eine Leiche mit DNA, aber keine Datenbank, an der sie diese abgleichen können. Somit muss Ruggeri erfinderisch werden.

Dies ist ein ebenfalls ein wahrer Fall (was ich zu Beginn nicht wusste) und bis heute ist die Datenlage anscheinend nicht ganz sauber geklärt. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber auch hier musste ich im Anschluss einiges recherchieren und mir überlegen, welche Geschichte der Film erzählt und ob dies so komplett die Wahrheit ist. Der Film selbst ist sehr nachhallend und besonders Isabella Ragonese (als nicht aufgebende Ruggeri) spielt sehr überzeugend!




Dieses Drama habe ich irgendwie zufällig gefunden und der Trailer mit Miles Teller (yes!) und J.K. Simmons (auch yes!) hat mich dann doch gekriegt. Wir befinden uns an der renommiertesten Musikschule des Landes (Shaffer Conversatory in New York), wo es einen ganz besonderen Dirigenten gibt. In dessen Jazzband das Schlagzeug zu spielen, ist das Ziel von Erstsemester Andrew und eines Tages wird Terence tatsächlich auf ihn aufmerksam und lädt ihn zum Vorspielen ein.

Danach ist Andrew wie besessen, er übt und verliert sich darin, seinem Lehrer/Mentor alles recht zu machen, wobei dieser einfach absurde Anforderungen hat und seine Studenten schlecht behandelt. Er treibt sie geradezu in Situationen, die nicht mehr gesund sind und auch Andrew wird immer tiefer von ihm in diese Welt hineingezogen. Was zu wirklich verrückten Ausnahmesituationen führt, die ein gesunder Mensch nie mit sich machen lassen würde – aber hier soll es im Namen der Musik irgendwie gerechtfertigt werden. Für mich ist der Film super gespielt, man merkt, wie die Linien zwischen Menschlichkeit und wahnsinnigem Genie verschwimmen und die Musik ist wirklich richtig gut – viele der Schauspieler sind professionelle Musiker und auch Miles Teller spielt seit er 15 ist, Schlagzeug. Also mal ein sehr anderer, aber sehr, sehr guter Film!


Also vielleicht ist da ja auch etwas für euch dabei oder ihr habt einen der Filme schon gesehen? Wenn ja, wie hat er euch gefallen? Wenn ihr eine aktuelle Netflix-Empfehlung habt, gerne her damit!

[Sehenswert] The Siege of Jadotville, Elvis, Society of the Snow & Fool me once

Da es mir draußen bei um die -30 Grad einfach zu kalt war, habe ich die Zeit mal wieder ein bisschen intensiver für Netflix genutzt. Dabei habe ich drei Filme und eine gerade erschienene Kurzserie geschaut, die ich euch heute kurz vorstellen mag – ein bisschen Katastrophe sowie Kampf, ein bisschen Musik und ganz viel Spannung!


Ich bin nicht der größte Action-/Kriegsfilm-Fan, aber wenn es um wahre Begebenheiten geht, von denen ich noch nie gehört habe, dann kriegt man mich! Als ich zufällig über The Siege of Jadotville stolperte, war ich sofort sehr neugierig, denn wie kam es denn bitte dazu, dass irische, verdammt junge und unerfahrene Soldaten als Teil der UN während einer Krise im Kongo im Jahr 1961 eine Basis nahe einer Miene verteidigen? Und sie plötzlich belagert und von einer Überzahl von Söldner, belgischen Siedlern und indigenen Kämpfern angegriffen werden und verzweifelt Unterstützung anfragen, die nicht zu kommen scheint.

Ein Moment in der Geschichte, welchen ich bis dato nicht kannte und enorm spannend finde. Einmal kenne ich wenig über die Geschichte dieser Region und wusste nicht, welche Auswirkungen sie auf die restliche Welt hätte haben können, je nachdem, wie es hätte ausgehen können. Was dieser Einsatz, welcher so negativ in den damaligen Medien inszeniert, für katastrophale Auswirkungen auf die jungen Soldaten hatte, wurde zum Glück mittlerweile halbwegs aufgearbeitet und öffentlich revidiert. Aber leider sind einige von ihnen an Selbstmord, Alkoholsucht u.ä. gestorben, nachdem sie diese ausweglos erscheinenden Tage der Belagerung überlebten. Das hier ist ein Film, nach welchem man definitiv mit der Recherche loslegt und viele Sachen lesen wird, die einen mal wieder an der Menschheit zweifeln lassen – aber man lernt einiges und es ist so wichtig, dass solche Momente und Menschen eben nicht vergessen werden. Somit finde ich es großartig, dass es diesen Film gibt!



Seit seiner Veröffentlichung schon wollte ich Austin Butler als Elvis sehen, doch war ich irgendwie nie in der richtigen Stimmung für diesen Film über das tragische und leider viel zu kurze Leben des Sängers. Dass der Film aus Perspektive seines zweifelhaften Managers, dem Colonel (gespielt von Tom Hanks, was ich vorher gar nicht wusste), erzählt wird, gefiel mir nur bedingt. Wenn ich ehrlich bin, hätte man diesem Charakter weniger Zeit und Rampenlicht widmen können und diese mehr in Elvis und besonders Priscilla, die hier nur eine kleine Nebenrolle spielt, investieren sollen. Denn für mich wirkte der 2,5 Stunden lange Film trotzdem sehr gehetzt, er reiht Momente aneinander, lässt aber nur bedingt Raum, diese miteinander zu verknüpfen und Entwicklungen zu bemerken. Schade.

Sehr gut gemacht fand ich die historische Einordnung von Elvis, seiner Wurzeln und seiner Musik. Was sie für die damalige Zeit in den USA, besonders in den Südstaaten bedeutete und wogegen sich Elvis (bedingt, da sein Manager es quasi verbot) öffentlich aussprach. Hierauf hätte gerne noch mehr Fokus liegen dürfen, denn so ging die Beziehung zu B.B. King ziemlich unter und auch die Debatte, ob Elvis Musik anderer Personen geklaut oder als Inspiration genommen hat, wird nur gaaaaanz oberflächlich angedeutet.

Ich habe einen grandiosen Austin Butler als Elvis erwartet und diesen bekommen. Für mich ist der Film zu kurz, da er dem Leben von Elvis Presley einfach nicht gerecht wird, aber ja, welcher Film würde das schon. Wahrscheinlich hätte mich hier eine Kurzserie glücklicher gemacht 🙂 Fun Fact: ich war schon in Graceland und auch wenn ich nicht sagen würde, ich bin ein großer Elvis-Fan, ich kannte doch wirklich jedes Lied in diesem Film.



Zwar hatte ich schon einmal von diesem Flugzeugabsturz im Jahre 1972 gehört, aber wirklich viel wusste ich nicht darüber. Somit war ich neugierig, was genau mit dem Rugby-Team aus Uruguay passiert, welches inmitten der Anden abstürzt und in dieser harschen Umgebung um sein Überleben kämpfen muss. Bekannt war mir vor allem, dass die 29, teils sehr jungen, Überlebenden in ihrer Verzweiflung verstorbene Passagiere (die eben oftmals Bekannte/Freunde waren) essen mussten, um zu überleben und dies wird hier mit viel Gewissenskonflikt dargestellt.

Mir gefiel die Besetzung des Filmes sehr, es waren – wenn man die Originalbilder sieht – viele Ähnlichkeiten zu realen Personen zu erkennen und es spielte wohl auch ein Überlebender selbst mit (in der Rolle seines Vaters). Der Film ist spannend, aber nicht überdramatisch, manchmal sogar ein bisschen lustig, wodurch er sehr menschlich/realistisch wirkt und einen immer wieder in die „was würde ich in dieser Situation wohl machen“-Gedankenwelt bringt. Wenn man dann denkt, es kann nicht schlimmer werden, wird man jedoch wieder und wieder überrascht und somit blieb es bis zum Ende spannend. Also definitiv auch kein Gute-Laune-Film, aber für mich war er sehenswert (wobei es meiner Flugangst absolut nicht geholfen hat).



Erneut hat Netflix mit Harlan Coben eine spannende Kurzserie entwickelt, welche sich um das Leben von der ehemaligen Soldatin Maya Stern (großartig gespielt von Michelle Keegan, der ich ewig beim Sprechen zuhören könnte) in Manchester dreht. Diese ist seit kurzem verwitwet und versucht, ihr Leben als alleinerziehende Mutter in den Griff zu bekommen – bis sie auf einer versteckten Nannycam ihren toten Ehemann mit ihrer Tochter interagieren sieht..

Genau wie die Kurzserien Safe und The Stranger ist auch Fool me once von Anfang an spannend, da man einen Mord hat, aber nicht wirklich ein Motiv und nicht einen, sondern gleich mal eine ganze Menge an verdächtigen Charakteren, die alle irgendetwas verstecken. Es kommen ständig neue Cliffhanger, man bekommt wieder einen Rückblick, der erneut etwas enthüllt oder eine andere Perspektive, die noch einmal neue Verdächtige zutage bringt. Dabei sind alle Charaktere moralisch etwas grau und auch die ermittelnden Polizisten haben ihre eigenen Dämonen zu bekämpfen. Genau diese Mischung bringt den Zuschauer (aka mich) dazu, diese Serie an einem Wochenende entspannt durchzuschauen, da man einfach wissen will, wie die verschiedenen Stories sich zusammenfügen und wer nun der Mörder ist! Allerdings wurden nicht alle Storylines aufgelöst, ein paar wirkten auch irgendwie unnötig auf mich, da sie keine Relevanz zu haben scheinen, aber wer weiß, wie/ob das im Buch gelöst wurde. Wobei ich wirklich mal wieder etwas von Harlan Coben lesen und nicht nur anschauen muss, denn bisher fand ich seine Bücher ebenso fesselnd wie diese kurzen Serien auf Netflix!


Wenn ich mir den Beitrag so ansehe, sollte ich dringend mal ein paar Gute-Laune-Filme schauen, wobei ich im Dezember ja immerhin das erste Mal alle Harry Potter Filme und Shrek 2 & 3 gesehen habe 😉 Habt ihr eine aktuelle Film-/Serienempfehlung für mich?

[Sehenswert] Mein Mammutprojekt „Star Trek“

Im Jahr 2020 stolperte ich zufällig über einen Edx-Onlinekurs zum Thema „Star Trek“ und die Auswirkungen der Serie auf kulturelle und technische Aspekte unseres Lebens. Welchen ich mir dann komplett anschaute, da ich einfach immer gerne neues lerne und mit Star Trek bisher nie wirklich in Berührung gekommen bin.

Von diesem Kurs sehr neugierig gemacht (es ist absolut faszinierend, wie viele Themen Star Trek als erste Serie/Film ins Fernsehen brachte), nahm ich mir vor, einfach einmal „Star Trek durch zu schauen„, was ja nicht sooooo lange dauern sollte, hust hust. Nunja, drei Jahre später bin ich noch immer nicht durch, denn es sind dann doch 13 Filme und 11 Serien mit zig Staffeln, die es zu bewältigen gibt!


Wobei das Wort „vorne“ natürlich sehr gerne diskutiert wird: nimmt man eine der Timelines, die in den Serien und Filmen verfolgt wird oder schaut man alles nach ihrem realen Ausstrahlungsdatum? Ich fing noch einmal ganz anders an, nämlich mit Star Trek Discovery an, da es auf Netflix verfügbar war und gut aussah – jedoch sah ich dann nur 2 der vier Staffeln und muss nun eigentlich noch mal von vorne anfangen, aber das ist ein Problem für später. Mein Problem mit Star Trek Discovery war folgendes: die Serie war zu neu mit zu vielen tollen Effekten und passte nicht so ganz zu meinem Star Trek-Bild von Schiebetüren, die noch manuell von Menschen hinter den Kulissen bedient werden mussten. Also änderte ich meine Strategie!


1. Star Trek – Das nächste Jahrhundert (1987-1994)

Ich fing halbwegs, aber nicht ganz vorne an und begleitete die Crew rund um Captain Jean-Luc Picard, First Officer William T. Riker, Lieutenant Commander Data und Geordi LaForge, Lieutenant Whorf, Schiffsärztin Dr. Beverly Crusher und Psychologin Deanna Troi, die in den unendlichen Weiten des Weltalls unterwegs ist. Ihre Mission ist es, unbekannte Lebensformen in diesen fremden Welten zu entdecken und werden hierdurch in zahlreiche Konflikte hineingezogen, welche sie selbst zum Kämpfen zwingen. Für mich sind die Borg hier ein absolutes Highlight!

Die einzelnen Folgen hängen nicht wirklich zusammen, wodurch man die Serie ziemlich lose schauen kann. Ab und zu gibt es ein bisschen weiter gefasste Handlung, aber man bekommt immer genug Erinnerung, wenn dies mal der Fall sein sollte. Zwischen den verschiedenen Charakteren kommt es besonders zu Beginn zu nur wenig Konflikten, was wohl auf Serienschöpfer Gene Roddenberry zurückzuführen ist. Aber das wird ab Staffel 3 definitiv besser und wir bekommen etwas mehr Charakterentwicklung und persönliche Dilemmata präsentiert. Einige Folgen sind absolut grottig und fühlen sich nach Lückenfüller an, andere wiederum greifen reale geo-politische Konflikte und andere kulturelle Themen auf und sind absolut grandios!

Meist habe ich so um die 10 Folgen in der Woche geschaut und fühlte mich mal mehr und mal weniger unterhalten. Die unterschiedlichen Charaktere schaffen es aber trotzdem irgendwie, sich nah an einen zu schleichen und man beginnt mit ihnen mitzufühlen. Hier kann ich mir in der Zukunft sehr gut vorstellen, ein paar meiner Lieblingsfolgen wieder anzusehen und in den Komfort dieser Serie zu flüchten!


2. Star Trek – Raumschiff Voyager (1995-2001)

Danach begleitete ich das Raumschiff Voyager rund um ihren ersten weiblichen Captain Kathryn Janeway, welche mit einigen ihnen feindlich gesinnten, gefangenen Maquis-Kämpfern an Bord, durch Aliens in den 70.000 Lichtjahre entfernten Delta-Quadranten transportiert wird. Diese müssen nun zusammenarbeiten, um wieder nach Hause zu kommen und treffen auf diesem Weg natürlich erneut unbekannte Lebensformen, die ihnen nicht unbedingt freundlich gesinnt sind.

Die Crew rund um Commander Chakotay, Lieutenant Tom Paris & Tuvok, Offizier Harry Kim, Dr. Lewis Zimmermann, B’elanna Torres, Seven of Nine und Koch Neelix hat zunächst viel mit internen Konflikten zu tun, da sie sich als eine Einheit zusammenfügen müssen. Ebenfalls müssen sie immer wieder technische Probleme sowie Knappheit an Rohstoffen und Nahrung auf unterschiedliche Weisen lösen, was zu moralischen Dilemmata führen kann. Die spannenden Themen Zeitreisen und Weltraum-Anomalien und meine lieben Borg kommen auch häufiger vor.

War Jean-Luc Picard noch sehr diplomatisch unterwegs und wollte Gewalt vermeiden, so wird in dieser Serie Gewalt als eine angebrachte Form der Konfliktlösung angesehen und somit auch angewendet. Was es insgesamt spannender (und leider auch realer) machte, da man nicht wusste, ob und wie der Konflikt gelöst werden wird. Hier hat man zwar längere Storylines, aber es gilt erneut: man muss nicht jede Folge gesehen haben, um der Handlung zu folgen, es gibt einige Füllerfolgen, die eher langweilig sind, aber im Großen und Ganzen wurde ich gut unterhalten!



3. Star Trek – Deep Space Nine (1993-1999)

Was war ich gespannt auf meine erste Star Trek Serie, die nicht mehr an Bord eines Raumschiffes spielt, sondern auf einer festen Raumstation und gleichzeitig Stützpunkt der Föderation, nämlich Deep Space Nine. Captain Benjamin Sisko bekommt die Leitung dieser Station nahe des Planeten Bajors, was sich jedoch als alles andere als einfach erweist. Unterstützung erhält er hierbei u.a. von Kira Nerys (First Officer von Bajor), Jadzia Dax (Wissenschaftlerin), Miles O’Brian (Operations Officer), Odo (Sicherheitschef), Julian Bashir (Arzt), Quark (Barbetreiber) und einem uns schon bekannten Klingonen aus früheren Serien, den ich aber nicht verraten mag.

Wunderbar bei dieser Serie ist, dass sie sehr modern ist. Man hat zwar immer noch kleine Handlungen, die in einer Folge abgeschlossen werden können, aber eben sehr viele große Rahmenhandlungen, die ständig wichtig sind und sich spannend entwickeln. War die Raumstation ehemals von Cadassians besetzt, welche den Planeten Bajor blutig unterwarfen, so ist sie nun in Hand der Föderation, welche zwischen diesen beiden Kulturen steht und diplomatisch zu sein versucht. Als dann noch ein Wurmloch entdeckt wird, welches es ermöglicht, vom Alpha- in den unbekannten Gamma-Quadranten zu reisen, kommt mit den Dominion noch ein weiterer, sehr starker Erzählstrang hinzu.

Obwohl ich mit Benjamin Sisko und seiner irgendwie ständig latent sexuellen Art jedem gegenüber nicht sonderlich warm wurde, ist das bis jetzt für mich die beste Star Trek Serie! Die Charaktere hier sind oftmals nicht gut oder böse, sondern schwingen dazwischen hin und her, was sie zu moralischen Urteilen befähigt, welchen man als Zuschauer nicht unbedingt folgen will – was es eben sehr unvorhersehbar macht. Also auch wenn ich ein kleines Picard-Fangirl bin und es wunderbar fand, dass es auch schon einen weiblichen Captain gab, würde ich euch Deep Space Nine am meisten ans Herz legen, wenn ihr nur eine Star Trek-Reihe schauen wollt!


4. Star Trek – Enterprise (2001-2005)

Was mich nun zu meiner aktuellen Serie bringt und hach, natürlich waren meine Erwartungen nach DS9 hoch, aber dass sie soooo untertroffen werden, habe ich nicht kommen sehen. Bisher habe ich in über zwei Wochen nur 9 Folgen der ersten Staffel sehen können, da ich sie so enorm langweilig und fade finde. Und während ich alle anderen Vorspanne sehr mochte, besonders musikalisch ist dieser hier mit Gesang einfach nur grausam.

Die Serie spielt zeitlich vor allen anderen Star Trek Serien, was lustig ist, da sie viel der Technologie, die man nun gewohnt ist, noch nicht haben. Captain Jonathan Archer, seine Offiziere Malcolm Reed, Trip Tucker, T’Pol, Linguistin Hoshi Sato und Schiffsarzt Phlox, welche den Weltraum entdecken. Bisher hatten die „befreundeten“ Vulkanier den Menschen einige technische Entwicklungen vorenthalten, sodass sie nicht selbst auf Erkundungstour gehen können, was nun aber durchgesetzt wird.

Bisher gab es einige First Contact Folgen, die mit sich brachten, dass es sprachliche Barrieren gab, die Hoshi lösen musste und dann die Frage, welche Technologie man welcher Kultur zeigt. Also alles schon mal da gewesen, das ist nur quasi die ältere Version davon in meinen Augen. Besonders die Charaktere Malcom und Reed sind so flach ausgearbeitet, dass ich sie bis jetzt nicht wirklich auseinanderhalten kann, denn niemand hat Persönlichkeit. Bis auf den Captain, der sehr von diesem amerikanischen Helden in sich vereint. Ich hoffe sehr, dass es noch besser werden wird, aber die Serie wurde nach vier Staffeln abgesetzt, was wohl eher dagegenspricht 😉 Wenn ich damit durch bin, wird es natürlich nochmal ein Fazit geben und wer weiß, vielleicht habe ich mich getäuscht!


Wie ihr seht, habe ich noch keinen Star Trek Film gesehen, was aber hauptsächlich daran liegt, dass diese aktuell weder bei HBO noch bei Netflix (bis auf 2) stehen und ich mir nicht Amazon Prime leisten will. Vielleicht ändert sich das irgendwann wieder, ich drücke mir die Daumen 😉 Und bin natürlich neugierig: gibt es unter euch Star Trek Fans? Wenn ja, welcher Film/Serie/Episode war euer Highlight? Oder geht diese SciFi-Serie so gar nicht an euch?

[Sehenswert] Filip, All we had, A nearly normal family, Reptile & Deep Space Nine!

Jetzt sind doch tatsächlich schon wieder drei Monate seit meinem letzten Sehenswert-Post vergangen, in dem ich euch gerne ein bisschen von den Serien und Filmen erzähle, die ich mir so angeschaut habe. Da ich aber weiterhin an meinem „alles von Star Trek sehen“-Mammutprojekt arbeite (wir sind jetzt glaube ich in Jahr Numero 3), kommen andere Filme und Serien oft einfach zu kurz.


DEEP SPACE NINE (1993-1999)



Leider fand ich keinen Trailer für Deep Space Nine, dafür aber immerhin das Intro, welches meiner Meinung nach eine super Melodie hat. Die Raumstation DS9 befindet sich in der Milchstraße und soll zunächst als Vermittler zwischen zwei verfeindeten Nationen agieren, doch wird sie schnell selbst in einem Konflikt mit den Dominion verwickelt, der die gesamte Vereinigte Föderation der Planeten bedroht.

Spannend ist die Serie größtenteils und ich mochte sehr, dass wir uns dieses Mal auf einer Raumstation und nicht nur auf einem Raumschiff befinden. Die Themen sind oftmals düster, regen durch ihre Ähnlichkeit zu globalen, realen politischen Konflikte sehr zum Nachdenken an und durch die wirklich gut entwickelten staffelübergreifenden Handlungsstränge wirkt es nicht so willkürlich wie andere Star Trek Reihen. Klar gibt es ein paar wenige Füllerfolgen und unnötige Handlungen, aber insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten, wurde warm mit der Crew und konnte das Ende auch nicht voraussehen.


A NEARLY NORMAL FAMILY (2023)



In nur sechs Folgen gelingt es der schwedischen Miniserie A nearly normal family enorm viel Spannung aufzubauen, da man wissen will, wie genau die 19-jährige Stella in den Mord des 32-jährigen Christoffers verwickelt ist, für welchen sie in Untersuchungshaft sitzt. Stella wurde mit 15 Jahren vergewaltigt, doch haben ihre Eltern (Adam, Pfarrer und Ulrika, Anwältin) sich dagegen entschieden, dies anzuzeigen. Was dazu führt, dass die Familie nach und nach zerbricht, es zu weiteren Geheimnissen und Vertrauensmissbräuchen kommt und Stella keine gute Beziehung mehr zu ihren Eltern hat. Somit wussten diese auch nichts von der Existenz Christoffers, mit welchem Stella viel Zeit verbrachte.

Ich mag diese skandinavischen Serien, welche sich einerseits langsam entwickeln, andererseits aber mit vielen Rückblenden arbeiten, wodurch man selbst zu rätseln beginnt. Es erinnert mich sehr an die anderen Netflix-Serien, die auf Harlan Cobens Büchern basieren, wobei ich hier noch mehr mochte, dass die Geschichte nicht nur mit Rückblenden arbeitet, sondern die Geschichte aus der Perspektive der verschiedenen Personen erzählt wird. So bleibt es sehr spannend und ich habe die Serie an einem Wochenende durchschauen müssen, da ich unbedingt die Auflösung wissen wollte.


ALL WE HAD (2016)



In All we had haben wir ein Mutter-Tochter-Duo aus sehr armen Verhältnissen, die versuchen, ihr Leben gemeinsam zu navigieren und eine bessere Zukunft zu haben. Dabei geraten Rita und ihre 13-jährige Tochter Ruthie immer wieder aneinander, wenn es z.b. um die Partner von Rita oder ihren Alkoholkonsum geht. Ohne eigene Bleibe und wirklichen Lebensplan fahren die beiden mit ihrem schrottigen Auto durch die USA, bis dieses den Geist aufgibt und sie in einer Kleinstadt stranden.

Da ich mit Dawson’s Creek aufgewachsen bin, habe ich einen Softspot für alle Darsteller, die damals daran beteiligt waren. So hatte ich von der Story her zwar wenig Erwartungen an diesen Film, aber eben sehr hohe an Katie Holmes, welche hier auch Regie geführt hat. Und genau das bekommt man auch: der Film tröpfelt so daher und nimmt einen spannungstechnisch absolut nicht mit, aber die Schauspieler spielen dafür alle sehr überzeugend. Es ist kein Wohlfühlfilm, sondern zeigt die amerikanische Realität vieler Menschen im Jahr 2008, die auf einmal ihr Geschäft schließen mussten oder ihr Haus verloren haben. Wirklich empfehlen würde ich ihn nur, wenn ihr ebenfalls gerne Katie Holmes (und andere gute Schauspieler) spielen sehen wollt, aber die Story ist doch sehr ausbaufähig.


FILIP (2022)



Filip, ein jüdischer Pole ist während des Zweiten Weltkriegs aus dem Warschauer Ghetto geflohen und lebt mit einer Scheinidentität in Frankfurt/Main. Dort arbeitet er als französischer Kellner/Zwangsarbeiter in einem Luxushotel und verdrängt seine Realität mit allerlei Ablenkungen wie Freibadbesuche und ständig wechselnde Frauen. Doch auch diese Scheinrealität beginnt zu bröckeln und das Leben wird wieder zum Überleben.

Eryk Kulum Jr. spielt Filip so gewaltig, dass er den gesamten Film für mich trägt, wobei auch andere Figuren, wie sein bester Freund Pierre, sehr überzeugend dargestellt werden. Die Perspektive des jüdischen Mannes, der sich in Deutschland versteckt, aber trotzdem sein Leben zu genießen versucht, fand ich wahnsinnig spannend und man kann gar nicht anders als mitfiebern. Filip muss sich immer unter Kontrolle haben, besonders im Umgang mit hohen politischen Hotelbesuchern, seine Rolle spielen und kann nichts anderes tun, als eben deutsche Frauen als Rache zu verführen. Oftmals wird sein Herzschlag für den Zuschauer hörbar und zeigt, wie schwierig das Leben inmitten Deutschlands gewesen sein muss. Man wird hier wieder einmal an die menschlichen Abgründe erinnert, beginnt zu verzweifeln und wird noch lange an diesen Film denken.


REPTILE (2023)



Ganz kurz gesagt, geht es in Reptile um die Aufklärung des brutalen Mordes an der jungen Immobilienmaklerin Summer Elswick. Hierbei spielt Benicio del Toro Detective Nichols, der mit seinem Partner Dan Cleary auf den Fall angesetzt wird und schnell merkt, dass in dieser idyllischen Kleinstadt einiges nicht mit rechten Dingen zugehen kann.

Mich hat dieser Film verwirrt und ja, ich habe danach googlen müssen, was genau passiert ist. Es gibt so viele Storylines, die oftmals ins Leere führen und anscheinend irrelevant sind, aber ganz sicher ist man sich doch nicht. Del Toro spielt wie immer wunderbar, sein Charakter hat viel Screenzeit und ohne ihn hätte ich wohl abgebrochen, da sich einfach keine Spannung bei mir aufbauen wollte – wobei, Justin Timberlake war auch nicht schlecht in seiner Rolle. Die Filmmusik und die Atmosphäre, die der Film vermittelt, mochte ich, nur zieht er sich insgesamt seeeeeeehr und lässt mich mit einigen „was sollte das denn“-Gedanken zurück. Aber das kann definitiv mein Problem sein, weil ich es nicht verstanden habe.



Meine Highlights der letzten Monate waren ganz klar Filip und Deep Space 9, aber auch A nearly normal family hat mich sehr positiv überrascht. Diese kann ich euch also sehr ans Herz legen, je nachdem, in welcher Stimmung ihr so seid. Ich merke, ich habe keinen Gute Laune Film, wobei ah doch, am Wochenende habe ich zum ersten Mal Shrek 2 gesehen und fand den sehr niedlich! 🙂

[Sehenswert] Zero Dark Thirty, Spotlight, 13 Hours & Unbroken!

Nachdem ich die letzten Wochen primär mit Deep Space Nine verbrachte, hatte ich dann doch mal wieder Lust, etwas in Filmlänge zu schauen und scrollte ein bisschen durch Netflix. Dabei stolperte ich über drei Filme, von denen ich noch nie gehört hatte und dann über Unbroken, dessen Story ich mal in einem Podcast hörte und absolut verrückt fand. Alle vier Filme basieren auf wahren Begebenheiten, was sie für mich umso spannender macht (wobei Zero Dark Thirty da nur lose zu zählen ist, denn da ist nur die Außenhandlung real). Ein Gute-Laune-Film ist da jedoch nicht dabei, also falls ihr etwas heiteres fürs Wochenende sucht, Finger weg – für schwerere Kost, schaut euch mal die folgenden Trailer und Kurzbeschreibungen an. Aber kleine Triggerwarnung, es ist sehr viel Gewalt dabei:

ZERO DARK THIRTY



Der Film dreht sich um die fast ein Jahrzehnt andauernde Jagd des CIAs auf Osama Bin Laden nach dem 11. September. Erzählt wird er aus der Perspektive von Maya, einer Analystin, die ihren Job auf einer sogenannten Black Site in Pakistan beginnt, wo sie Verhören/Folter von mutmaßlich Beteiligten bewohnt und über diverse Umwege und Menschen nach Jahren schließlich das Versteck von ihm ausfindig machen kann. Sie selbst ist zu 100% davon überzeugt, am Ziel zu sein, doch zögert der amerikanische Präsident, den Zugriff zu erlauben, was sie fast um den Verstand bringt.

Wie jeden Kriegsfilm muss man auch Zero Dark Thirty kritisch betrachten, denn teilweise wird hier das Foltern als ganz normale Verhörmethode gezeigt, stereotypische Bilder von Pakistan/Afghanistan benutzt und eben nicht alles so historisch korrekt dargestellt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man aber die schauspielerische Leistung von Jessica Chastain als Maya genießen, die getriebene Analystin, die erst ruhen kann, wenn sie Osama gefunden hat. Sie vermittelt dieses „getriebene, alles andere in den Hintergrund stellende“ Handeln ihrer Person, die bereit ist, einfach alles dafür zu tun, enorm überzeugend. Man wird mit den dunklen Seite des Krieges, mit den individuellen menschlichen Abgründen konfrontiert und immer wieder mit der Frage „ist das alles die Aufspürung Bin Ladens wert“.

Für mich war das spannende Unterhaltung in super Besetzung und mit teilweise enorm guter musikalischer Untermalung, die zum Nachdenken anregt.



SPOTLIGHT



Spotlight ist eine Gruppe Investigativ-Journalisten innerhalb der Tageszeitung The Boston Globe, welche 2001 den Auftrag bekommen, sich einen Missbrauchsfall in der dortigen katholischen Kirche genauer anzuschauen. Schnell merken sie, dass sie mit diesem Pfarrar hier nur die Spitze des Eisberges gesehen haben und beginnen tiefer zu ermitteln. Nicht nur finden sie eine absurd hohe Anzahl an Missbrauchsfällen heraus, sondern auch, dass diese von ganz oben, direkt vor ihrer Nase, vertuscht wurden bzw immer noch werden. Sie entdecken ein System aus Schweigen, welches enorm viele zusätzliche Opfer generiert hat, die man hätte verhindern können. Um einmal Zahlen zu nennen, es sind in den nächsten Jahren über 10.000 Fälle sexuellen Missbrauchs durch katholische Pfarrer alleine in Boston angezeigt worden.

Das Filmdrama ist wahnsinnig ehrlich, es zeigt die Arbeit von Journalisten, die eben nicht immer nur aufregend ist, sondern auch aus der Quellensuche in verstaubten Kellern oder dem Warten vor Büros besteht. Man hat den Schwerpunkt nicht auf der verkaufsfördernden Headline, sondern will wirklich eine gut recherchierte Story bringen, die das System hinter den Missbrauchsfällen hoffentlich umstürzen kann. Was eben Zeit und viel Arbeit im Hintergrund benötigt. Das Tempo des Films ist nicht schnell und actionreich, aber genau das macht ihn für mich so glaubwürdig. Dass teilweise in den Büroräumen der Redaktion gedreht wurde, fand ich ebenfalls hervorragend – er hatte stellenweise durchaus etwas von einer Dokumentation mit sehr glaubwürdigen Schauspielern.

Ein schreckliches Thema, welches sehr viel Aufmerksamkeit verdient, da die Kirche hier noch sehr viel aufarbeiten und verbessern muss und ich bin froh, diesen Film zufällig gesehen zu haben!


13 HOURS



13 Hours spielt in Bengasi, Libyen und behandelt die dort 2012 statt gefundenen islamistischen Anschläge auf das provisorisch errichtete US Konsulat und die sich nebenan befindende getarnte CIA-Basis. Botschafter J. Christopher Stevens reist kurzfristig an, mit einem absolut nicht ausreichenden Sicherheits-Team und unterschätzt die instabile Lage im Land leider fatal.

Der von Michael Bay produzierte Film basiert auf einem Buch über die (teilweise umstrittenen internen) Ereignisse und kratzt doch politisch gesehen hier sehr an der Oberfläche. Man bekommt nicht allzu viel Hintergrund, was genau passiert ist und was welche Entscheidungen hier wie beeinflusst (was ich also erstmal selbst recherchierte). Somit ist das hier mehr ein Actionfilm im Egoshooter-Stil, der um die Verteidigung einer Stellung geht und die Entscheidungen der sechs Soldaten vor Ort im Fokus hat. Diese müssen nun ohne fremde Hilfe versuchen, zuerst den Botschafter aus seiner Unterkunft zu retten und dann ihre eigene Basis vor mehreren Angriffen zu schützen. Also eigentlich nichts, was mich interessieren würde, aber John Krasinski spielt mit und somit gab ich dem Film eine Chance und hoffte auf mehr als einen „actionreichen Baller-Film“.

Kein Film, den ich nochmal schauen oder sonderlich empfehlen wurde, aber er war spannend und hat mich dazu gebracht, mich insgesamt mehr mit diesem Angriff auseinanderzusetzen.


UNBROKEN



Die Lebensgeschichte von Louis Zamperini ist absolut verrückt – geboren wurde er 1917 als Kind italienischer Einwanderer in den USA und hatte keine leichte Kindheit. Durch seinen größeren Bruder entdeckte er allerdings das Laufen für sich und war solch ein Ausnahmetalent, dass er es zu den Olympischen Spielen 1936 nach Berlin schaffte. Danach kämpft er im 2. Weltkrieg, wo er auf einer Rettungsmission allerdings selbst im Pazifik mit einem Flugzeug abstürzt. Zu dritt kämpfen sie 1,5 Monate auf einem Rettungsboot ums Überleben, wobei sie auch von japanischen Flugzeugen und Haien attackiert werden. Schließlich gerät Louis in japanische Gefangenschaft und gerät an den Lageranführer Mutsuhiro „The Bird“ Watanabe, der ihm das Leben dort zur Hölle machen will.

Dass das alles wirklich mehr oder weniger so passiert ist, ist nach wie vor schwer zu glauben, denn wer bitte hat solch einen Überlebenswillen? Genau, Louis Zamperini und ich sage euch, das Ende hat mir echt die Tränen in die Augen getrieben. Der Film – unter Regie von Angelina Jolie – nimmt einen mit und zeigt erneut, wozu Menschen in Ausnahmesituationen fähig sind, positiv und negativ gesehen. Teilweise hätte man bestimmt noch etwas mehr in die Tiefe gehen können oder es ein bisschen realistischer gestalten (die Schiffbrüchigen waren z.b. viel zu sauber und auch nach Wochen noch rasiert), aber ich bin trotzdem froh, ihn gesehen zu haben. Irgendwann will ich aber noch das Buch lesen, auf dem er basiert, denn da bekomme ich bestimmt die hier kritisierte fehlende Tiefe.

Eine kaum zu glaubende Lebensgeschichte eines Mannes, der eine absurde Menge an Lebenswillen besitzt und einen dazu motiviert, nicht aufzugeben (Alltagsprobleme wirken hiergegen echt bedeutungslos.



Kennt ihr einen der Filme? Wie hat er euch gefallen? Und habt ihr eine aktuelle Netflix-Empfehlung für mich? Gerne ohne Kriegshandlung und Action, davon hatte ich jetzt erstmal genug 😉

[Sehenswert] Star Trek – Raumschiff Voyager!

Nachdem ich mich 2021 und 2022 einmal komplett durch Star Trek The Next Generation schaute, gehörte Star Trek nun anscheinend zu meinem Alltag. Zwar schaue ich nicht jeden Tag eine Folge, das packe ich nicht, aber bis auf wenige Urlaubswochen schaue ich zumindest wöchentlich ein paar Folgen. Somit ging es nun recht fix und ich habe von September 22 bis April 23 gebraucht, um Star Trek Raumschiff Voyager komplett durchzuschauen. Jupps, das sind 172 Episoden a 45 Minuten in 7 Staffeln, also 7740 Minuten oder 129 Stunden.

[hier füge ich eigentlich den Trailer der Serie ein, aber es gibt keinen auf Youtube]

Die Serie Star Trek Raumschiff Voyager wurde von 1995-2001 ausgestrahlt und begleitet die Crew der USS Voyager, welche durch einen Zwischenfall am anderen Ende der Galaxie landet und ihren Weg nach Hause sucht. 70.000 Lichtjahre gilt es hierbei zu überwinden und dies mit einer ziemlich verfeindeten Crew, die zunächst nicht viel von Kooperation hält.

Dieses Mal haben wir mit Captain Kathryn Janeway eine weibliche Führungsrolle, die definitiv einen ganz anderen Charakter als Captain Picard hat, aber es dadurch auch spannend macht. Statt Diplomatie setzt man hier nämlich auf Gewaltandrohung & -anwendung als Mittel zur Konfliktlösung. Thematisch greifen die einzelnen Episoden, die im 24. Jahrhundert spielen, wieder viele damals zur Ausstrahlungszeit aktuelle Konflikte auf, bieten viele Dilemmata und haben erneut den Fokus auf dem Entdecken neuer Zivilisationen (jedoch mit dem Schwerpunkt auf deren Technologien, um vielleicht schneller zurück zur Erde zu kommen).

Gut fand ich, dass hier immer wieder Verstrickungen zu The Next Generation zu finden sind, aber auch schon zu Deep Space Nine (was ich aktuell schaue). Also man merkt einfach, dass die einzelnen Serien nicht komplett isoliert entworfen, sondern in einen gemeinsamen Kontext gesetzt werden, was ich sehr mag. Figuren tauchen auf, die man von früher kennt, es gibt einzelne Story-Überschneidungen und man freut sich, wenn man das durch sein eigenes Vorwissen bemerkt. Auch innerhalb der Serie kommen die getroffenen neuen Zivilisationen immer wieder vor, wodurch man mehr über sie lernt (also z.b. die Borg, Kazon, Ocampa, Talaxianer und Hirogen) und es nicht so an der Oberfläche dahin treibt.

Die einzelnen Charaktere bekommen recht viel Entwicklungsspielraum, besonders Seven of Nine und der Doktor, ohne näher spoilern zu wollen. Manchmal war es mir über mehrere Folgen zu viel Fokus auf eine Person, was langweilig wurde und definitiv waren einige Episoden mehr Füllmaterial und auch das Ende irgendwie sehr abrupt, aber insgesamt hatte ich Spaß am Sehen der Serie, besonders mit Hinblick auf ihre historische Einordnung.


Gaaaaanz langsam arbeite ich mich also durch die Star Trek Welt durch und habe dabei viel Spaß! Natürlich sind diese Folgen visuell nicht soooo pralle, aber für die damalige Zeit super und um es etwas spannender (und für mich sinnvoller) zu machen, schaue ich sie mit finnischen Untertiteln und lerne so nebenbei noch etwas Wortschatz. Nicht unbedingt den, den ich in meinem Alltag in Finnland brauchen werde, aber egal 😉

[Sehenswert] The Mule, Richard Jewell & American Sniper!

Seitdem ich mit meinem Mammutprojekt „ich will alle Star Trek Serien & Filme“ begonnen habe, komme ich kaum noch dazu, andere Filme und Serien zu schauen. Wodurch sich da ziemlich viel ansammelt, was ich eben doch sehen will und letzte Woche war es dann soweit, dass ich mir endlich mal wieder Filme von und mit Clint Eastwood vorgenommen habe.

Angefangen habe ich da mit einigen seiner neueren Projekte und habe mich extra vorher nicht eingelesen, worum es so wirklich geht. Was genau richtig war, denn so haben mich The Mule, Richard Jewell und American Sniper alle überrascht! Dass alle drei Filme auf wahren Begebenheiten beruhen, hat mich natürlich gleich doppelt begeistert, da ich nach wie vor finde, dass das Leben einfach die besten (und absurdesten) Geschichten schreibt. Wer also vielleicht auch Lust auf einen Film von/mit Clint Eastwood hat, schaut euch die drei Trailer an – oder schnappt euch einfach Netflix und verbringt ein paar gemütliche Stunden auf der Couch mit guter Unterhaltung!


THE MULE


Der mittlerweile fast 90jährige Earl Stone hat sein Leben obsessiv der Zucht und dem Verkauf von Taglilien gewidmet, was leider seine Ehe und auch seine Beziehung zu seiner Tochter ruiniert hat. Nun steht er alleine da, muss Insolvenz anmelden und sein Haus soll zwangsversteigert werden. Seine Idee, bei seiner Exfrau oder Enkelin unterzukommen, scheitert allerdings und er braucht dringend Geld – was ihn zu einem dubiosen Job bringt, wo er Taschen mit unbekanntem Inhalt in seinem alten Truck von einer in eine andere Stadt transportieren soll. Da dies erstaunlich gut bezahlt wird, schaut Earl dann doch einmal nach, was er da eigentlich transportiert und muss sich danach entscheiden, ob ihm das Geld das (moralische) Risiko wert ist, Drogen zu schmuggeln.

Clint Eastwood ist absolut fantastisch in dieser Rolle und ja, die Figur ist kontrovers, da sie einige rassistische Kommentare macht und sich nicht so verhält, wie man es gerne hätte, aber das macht sie eben so glaubhaft für einen alten weißen Mann aus dem ruralen Illinois. Die Geschichte beruht wie gesagt auf einer wahren Begebenheit und läuft eher langsam an. Der Hauptfokus liegt auf Earl und seinen Beziehungen zu seiner Familie, die er doch irgendwie zu retten versucht und auf diesem „wieder gut machen“-Ansatz sowie den Konflikten, die zwischen Generationen entstehen. Das Drogenschmuggeln geschieht eher nebenbei, Earl scheint nicht allzu viel darüber nachzudenken und nutzt das dadurch verdiente Geld nicht nur für sich, sondern z.b. auch für das örtliche Veteranenzentrum, wo er gerne hingeht. Irgendwie unnötig und auch unlogisch sind die internen Handlungen im mexikanischen Drogenkartell und bei der DEA, die nicht sehr viel zur Story an sich beitragen, aber da Bradley Cooper dadurch mitspielen konnte, beschwere ich mich mal nicht. Man hätte sie für meinen Geschmack aber weniger „Klischee Macho-Cowboy“-mässig aufziehen können.


Richard Jewell


Der Film dreht sich um Richard Jewell, einen Sicherheitsmann, der durch den Bombenanschlag bei den Olympischen Spielen in Atlanta (1996) berühmt wurde. Zunächst halten alle ihn für einen Helden, denn Jewell entdeckte den verdächtigen Rucksack und brachte die Polizei dazu, das Gebiet abzusperren und rettete somit vielen Menschen das Leben. Dann jedoch beginnt das FBI in dem Fall gegen ihn zu ermitteln, was sehr schnell zu den Medien durchdringt und das Leben von Richard Jewell und seiner Familie komplett durcheinander bringt.

Da ich den Namen vorher noch nie gehört hatte, wusste ich nicht, worauf ich mich hier einlasse und war sehr gefesselt. Denn zunächst erschien mir Richard Jewell selbstverständlich unschuldig, dann begann ich auch, den Medien und der absurden Berichterstattung etwas Glauben zu schenken und somit an mir und Richard zu zweifeln. Diese Spannung wird im gesamten Film aufrecht erhalten und führt dazu, dass man einfach nicht aufhören kann, ihn zu sehen. Welche Auswirkungen diese Beschuldigungen auf Richard und besonders seine Mutter haben, sind einfach nur furchtbar und niemand sollte so etwas durchmachen müssen – das FBI wird hier nicht sehr gut dargestellt, aber leider irgendwie glaubhaft in meinen Augen. Ich bin sehr froh, das East Clintwood diese Geschichte verfilmt hat und Richard Jewell’s Schicksal somit vielen Menschen näher gebracht werden kann!


AMERICAN SNIPER


American Sniper dreht sich um das Leben von Chris Kyle, einem US Navy-Seals-Scharfschützen, der während seiner Zeit im Irak mit über 160 bestätigten Tötungen der „erfolgreichste“ Scharfschütze aller Zeiten war. Wir folgen Chris, der sich zunächst als Cowboy verdient, dann aber die „Bösen“ davon abhalten will, die USA zu bedrohen und sich als Seal ausbilden lässt. Noch vor seiner ersten Mission lernt er seine zukünftige Frau kennen, die schnell schwanger wird. Somit pendelt sein Leben zwischen Familienvater und Scharfschützen, der den Krieg jedoch nicht hinter sich lassen kann/will und sich immer wieder für einen weiteren Einsatz verpflichtet. Bis es ihm am Ende doch zu viel wird und er versucht, wieder Fuß in einem alltäglichen amerikanischen Familienleben zu fassen. Was ihm aufgrund PTSD zunächst nicht gelingen mag, aber nachdem er seine Leidenschaft für die Arbeit mit (verletzten) Veteranen entdeckt, scheint sich das Blatt zu wenden.

Den Namen Chris Kyle kannte ich ebenfalls noch nicht und war überrascht, wie bekannt er besonders in Texas ist, wo er sogar einen Feiertag bekommen hat und als Kriegsheld enorm verehrt wird. Es ist schwierig, den Film zu bewerten, da er zeigt, was der Krieg aus Menschen machen kann, wie sehr sie daran zugrunde gehen, aber auch wie sehr sie darin Erfüllung finden können. Chris Kyle hat verdammt viele Menschen getötet und wird dafür verherrlicht und wenn man den Film anschaut, fiebert man mit ihm mit – was ich nicht unbedingt wollte, weil es für mich da keine „Bösen“ gibt, sondern alles einfach nur dramatisch ist und viel zu viele Menschen sinnlos sterben. Aber Bradley Cooper spielt grandios und zeigt, wie sehr sich ein Mensch in etwas verlieren kann und daran festhalten will, obwohl er daran zerbricht. Alleine dafür ist der Film sehr sehenswert, wenn er auch kontrovers diskutiert wird, was ebenfalls wichtig ist! Da ich vor wenigen Wochen noch „Im Westen nichts neues“ gesehen habe, reicht es mir jetzt aber erst einmal wieder mit diesem Genre.


Jetzt würde mich interessieren, welcher Clint Eastwood-Film denn euer Liebling ist? Meiner ist bisher weiterhin Million Dollar Baby, welchen ich auch dringend wieder schauen muss, aber ich weiß, dass ich damals sehr mitgelitten haben!

[Sehenswert] Selena, Gaga, A star is born, Halftime & Homecoming

Leider war ich die letzte Woche krank und konnte statt schön Weihnachten zu feiern, die meiste Zeit leider nur hustend und schnupfend im Bett verbringen. Wenn die Kopfschmerzen es zuließen, nutze ich das dann aber aus, um endlich mal ein paar Sachen von meiner Netflix-Liste zu schauen, die da schon Ewigkeiten draufstehen. Ich hatte Lust auf Musik und starke Frauen und genau das bekommt ihr mit diesen fünf Empfehlungen auch 🙂

SELENA



Endlich habe ich Zeit gehabt, die Netflix-Miniserie (18 Folgen) über das Leben von der mexikanisch-amerikanischen Tejano-Sängerin Selena Quintanilla zu sehen. Ich habe vorher nicht wirklich viel über sie gewusst und somit auch nicht kommen sehen, wohin die Serie geht und war sehr gefesselt. Es war spannend mitzuverfolgen, wie ihr Leben seit Kindheit der Musik gewidmet ist, sie aber trotzdem für ihre Bildung, Liebe und auch ihre Freiheit kämpft – besonders im Hinblick darauf, nicht nur auf Spanisch, sondern auch auf Englisch singen zu dürfen.

Die Serie wird teilweise stark kritisiert, da man sich mehr Tiefe erhofft hätte, mehr Makel an der als so perfekt inszenierten Hauptperson und mehr Hinterfragen, wie es für eine Fünfzehnjährige gewesen sein muss, das Geld für die gesamte Familie zu verdienen. Was auch alles solide Punkte sind, mir jedoch nicht wirklich gefehlt haben, da ich einfach in die Welt von Selena eingeführt werden wollte und ich mit dieser Serie einen guten ersten Überblick bekommen habe. Zwischenzeitlich habe ich immer mal wieder gestoppt und Dinge online gesucht, was ich auch jedem nur empfehlen kann, um „mehr“ aus der Serie herauszuholen.

GAGA: FIVE FOOT TWO



Diese Doku über Lady Gaga über die Zeit während Produktion und Release ihres Albums Joanne und ihrem Superbowl-Halftime-Auftritt hat mich umgehauen. Auch hier muss ich zugeben, dass ich nicht viel über die Künstlerin wusste und diese sehr roh wirkenden, an sich zweifelnden Einblicke erstaunlich bewegend fand. Ihren Kampf mit Fibromyalgie hätte ich nie erwartet, da ich sie nur von ihrer absurd grandiosen Bühnenperformanz kenne und war überrascht, wie offen sie damit in dem Film umgeht.

Die Doku endet mit ihrem Auftritt beim Superbowl und es ist einfach unglaublich, wenn man sich diesen noch einmal komplett anschaut. Was diese Frau da stimmlich leistet, während sie ins Stadion springt, wild durch die Gegend tanzt und dabei noch zig Kostüme wechselt, ist einfach nicht von dieser Welt. Und dabei trifft sie jeden einzelnen Ton! Auch wenn ich mit ihrer Musik nur bedingt etwas anfangen kann, ist sie für mich definitiv eine dieser ganz wenigen Künstlerinnen, die man für ihre Generation immer wieder nennen wird (und hey, wir haben beide am 28. März Geburtstag).

A STAR IS BORN



Natürlich musste ich danach direkt mit diesem Film weitermachen, welchen ich schon ewig schauen will. Es aber nie tat, weil ich ihn dann ja gesehen habe und ihn nicht noch einmal zum ersten Mal sehen kann – versteht ihr, was ich meine? Aber gut, nach diesem Einblick in das Leben von Stefani Germanotta wollte ich sie in einer anderen Rolle sehen und das natürlich als Ally.

Alles, was man über den Film sagt, jeder Award, der gewonnen wurde, ist mehr als nur berechtigt. Eine wunderbare, zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte mit grandioser Musik, die unter die Haut geht und einen noch tagelang begleitet. Ich habe nichts anderes erwartet und wurde trotzdem umgehauen..und ja, es ist schrecklich traurig, was noch ein Grund war, wieso ich diesen Film so lange nicht sehen wollte. Aber jetzt ist es geschehen und ich bin mir sicher, dass ich ihn noch einige Male mehr schauen werde – gerade läuft passenderweise Shallow im Hintergrund.

HALF TIME



Jetzt schließt sich hier ein bisschen der Kreis, denn nun kommt Jennifer Lopez mit ihrer Doku, die sich um ihren Superbowl-Auftritt (gemeinsam mit Shakira, was auch zum ersten Mal so war..normalerweise bekommt ein Sänger die komplette Zeit und kann sich Gäste holen, anstatt zu teilen) dreht und gleichzeitig habe ich in dieser Doku gelernt, dass JLo Selena in einem Film gespielt hat und damit berühmt wurde. Wusste ich nicht, für mich war JLo schon immer Sängerin und in dieser Doku geht es darum, dass sie zunächst Tänzerin und Schauspielerin war und erst später zum Singen gekommen ist. Verrückt!

Mit Rückblenden bekommt man hier ihr Leben näher gebracht und lernt eine Frau kennen, die von sich selbst zwar sagt, dass sie nicht politisch ist, ihr die aktuelle Situation aber gar keine Wahl ließ und sie mit ihrem Halftime-Auftritt eine Nachricht senden musste. Was sie getan hat und das trotz Gegenwehr von ganz oben – was man sich erst einmal trauen muss! Auch hier war die Perfomanz mit Shakira super, keine Frage, aber an Lady Gaga kommt da in meinen Augen einfach niemand mehr ran.

HOMECOMING



Anders als die Dokus von Lady Gaga und JLo dreht es sich hier nicht primär um die Vorbereitung einer Show, sondern um den Auftritt selbst. Der „Konzertfilm“ zeigt Beyonce’s Auftritt 2018 auf dem Coachella-Festival und soll den emotionale Weg von einem kreativen Konzept zu einer kulturellen Bewegung zeigen. Also definitiv etwas anderes als ich erwartet habe!

Der Großteil des Films ist dann auch das Konzert, welches man mitgeschnitten hat und dieses wird durch Einblenden immer mal wieder unterbrochen, wo es dann um die Vorbereitungen geht. Beyonce wird hier privat und berichtet von ihren persönlichen Problemen, aber auch andere Tänzerinnen kommen zu Wort. Es wird ein bisschen historisch und geht viel um Repräsentation bzw den Mangel daran in der amerikanischen Gesellschaft. Ich gebe zu, ich habe beim Konzert immer wieder geskippt, da mir viele Songs nicht so zusagten, aber die Bühnenpräsenz aller war enorm. Voller Emotion und nicht unbedingt Wut, aber Kraft, was beeindruckend war. Für mich hätte es persönlich aber einfach weniger Konzert und mehr EInblick in die Vorbereitung sein dürfen.


Das war jetzt ganz schön viel und ich bin ehrlich, es wird Zeit, gesund zu werden. Denn ja, es macht mal Spaß, ein bisschen Zeit auf Netflix zu verbringen, aber ich bin genervt vom schwach und krank Herumliegen, ich will lieber nach draußen, die Welt erkunden und meine eigenen Erfahrungen machen 🙂 Wozu einen genau solche Filme von starken Frauen, die ihren Weg gehen, motivieren!

[Sehenswert] Bikram, The Billion Dollar Code, Spinning Out & The Search

Da ich aktuell nicht so viel Zeit habe und dann meist doch auf YT bleibe oder Star Trek weiterschaue, dauert es immer einige Monate, bis ich ein paar neue Netflix-Empfehlungen für euch habe. Heute habe ich primär auf wahren Begebenheiten beruhende kurze Serien sowie eine Serie, die super in die Weihnachtszeit passt!

BIKRAM – YOGI, GURU, PREDATOR


Die 90-minütige Dokumentation beleuchtet das Leben und die Karriere von Bikram Choudhury, welcher mit Hot Yoga bekannt und wahnsinnig erfolgreich wurde. Preist er sich selbst als gottgleich an, was sein Yoga betrifft, welches jeden Menschen gesund machen kann, so kommen doch immer mehr dunkle Seiten zum Vorschein. Besonders scheint Bikram nicht vor sexueller Belästigung seiner vielen Yoga-Lehrerinnen, die er ausbildet, zurückzuschrecken.

Vor einiger Zeit hörte ich hierüber schon einmal einen wahnsinnig guten Podcast, diese Doku hat mich jetzt noch mit Bildern über das Geschehene versorgt. Man taucht hier in eine verstörende Parallelwelt ein, die man einer so tollen Sache wie Yoga gar nicht zuschreiben will. Doch leider zeigt sich auch hier, wie weit skrupellose Menschen aus Gier gehen können.


THE BILLION DOLLAR CODE


Vorneweg, ich hatte ja keine Ahnung, dass das wirklich geschehen war und war durchgehend verwirrt, schockiert und wütend. Es dreht sich um die wahre Geschichte um die Software Terravision, die in Berlin von Art+Com, jungen und zunächst geld- und kontaktlosen Programmierern und Künstlern entwickelt wurde. Nachdem Google Interesse anmeldet, ist die Freude zunächst groß – endet aber am Ende in einem langwierigen Patentrechtstreit, da Google Earth doch seeeeeeeeehr ähnlich ist.

Die Miniserie ist enorm spannend und man hat hier den typischen David gegen Goliath-Kampf, in welchem man natürlich den etwas naiven Berlinern die Daumen drückt. Gleichzeitig erfährt man durch Zeitsprünge immer wieder neue Details, was damals genau passiert ist, denn auch die Freundschaften der Entwickler werden auf eine harte Probe gestellt. Die Zeitreise durch das Berlin direkt nach der Wende ist ebenfalls enorm interessant und nicht zum ersten Mal bedauere ich, dass ich damals noch viel zu jung gewesen bin. Mein Bild über Google hat sich nach dieser Serie durchaus noch einmal negativ verändert, die zeigt, wie häufig genau diese „Übernahme-Strategien“ schon angewandt worden sind und viele kleine Unternehmer ausgenommen haben.


SPINNING OUT



Kaya Scodelario hat mich in Skins so enorm beeindruckt, dass ich mir jeden Film und jede Serie mit ihr anschauen würde. Dass sie nun die Hauptrolle von Kat Baker, einer Eiskünstläuferin mit Borderline-Erkrankung übernommen hat, die nach einem tragischen Sturz mit Panik zu kämpfen hat, passt auch einfach nur zu ihr. In der Serie geht es primär um das Leben auf dem Eis und der Eishalle, was natürlich alle Beziehungen betrifft. Da Kat nicht mehr alleine springen will, lässt sie sich darauf ein, als Paar mit einem (natürlich) reichen und gutaussehenden Skater zu trainieren.

Wir haben natürlich (mehr als) eine Liebesgeschichte und etwas zu viel amerikanische Klischees, aber im Großen und Ganzen macht die Serie Spaß und zieht einen in ihren Bann, da sie eben auch komplexere Themen wie psychische Erkrankungen und deren Auswirkungen zeigt. Das Skaten steht im Vordergrund, was mir gefallen hat, denn die Aufnahmen sind großartig und ab und zu darf es gerne mal ein Sportfilm sein. Da man natürlich auch viel Schnee sieht, denn wir befinden uns in einem Wintersportort, ist das für mich eine tolle Weihnachtsserie, die aber gleichzeitig so ganz ohne Weihnachten auskommt.


THE SEARCH



Die mexikanische Miniserie habe ich zufällig auf Netflix entdeckt und da sie ebenfalls auf einer wahren Begebenheit beruht, musste ich sie schauen. Gleichzeitig konnte ich mein schon wieder eingerostetes Spanisch auspacken, was mich gefreut hat. Mitten in einer sehr reichen, gut geschützten Nachbarschaft in Mexiko City verschwindet die vierjährige Paulette Gebara Farah und sofort wird intensiv nach ihr gesucht. Nach zehn Tagen ohne Spuren, diversen widersprüchlichen Aussagen der Eltern und keinen Lösegeldforderungen wird ihre Leiche in ihrem Zimmer am Bettende gefunden – wo sie einfach nicht gewesen sein kann, da dieses Zimmer auf den Kopf gestellt worden ist und man auch nichts gerochen hat (die Mutter gab auf dem Bett sitzend Fernseh-Interviews). Also hier stimmt einiges nicht..

Interessant gemacht ist diese Serie dadurch, da sie die Medien einbezieht und wie diese sich auf den Fall eines verschwundenen Kindes stürzen. Da das Verbrechen bis heute nicht wirklich aufgeklärt ist, hat man hier mit vielen Spekulationen zu tun und kann gar nicht anders, als selbst zu rätseln, was wirklich mit diesem armen Mädchen geschehen ist. Ich hatte gehofft, dass die Netflix-Serie vielleicht Anlass dazu gibt, den Fall wieder aufzurollen, aber anscheinend sind genug einflussreiche Menschen mit dem Urteil zufrieden.


Habt ihr aktuelle Serien-/Filmempfehlungen? Gerne auf wahren Begebenheiten beruhgend! White Lotus höre ich aktuell ständig, muss aber gleich erst mal den Trailer anschauen..und ich glaube, ich habe doch mal Lust auf etwas weihnachtliches – vielleicht Prinzessin Fantaghiro, das habe ich als Kind geliebt 🙂

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