Krimis/Thriller sind mit Abstand die häufigsten Bücher in öffentlichen Bücherschränken und da ich in Kanada gerade auf diese angewiesen bin, bekomme ich einen guten Überblick in dieser Kategorie. Viele Autoren, wie auch Val McDermid, sind mir vom Namen her nämlich ein Begriff, gelesen hatte ich aber noch nichts von ihr. Da mich das Cover von Trick of the Dark aber sofort angesprochen hatte, habe ich es mir geschnappt und in zwei Nächten durchgelesen.

Trick of the dark - Val McDermid

Worum geht’s Die Hauptperson Charlie Flint bekommt ein anonymes, mysteriöses Paket mit Zeitungsausschnitten über einen brutalen Mord an ihrem alten College zugeschickt. Da sie gerade in einer persönlichen Krise steckt und von ihrem Job als Psychologin suspendiert wurde, geht sie den Hinweisen nach und muss zurück in ihre eigene Vergangenheit reisen.

Wie ist’s Ganz ehrlich, hätte ich nicht mitten im Yukon ohne Internet gesessen, ich hätte das Buch nicht zu Ende gelesen. Aber da ich nichts anderes zu tun hatte, habe ich mich durchgequält. Ich verband McDermid mit großartiger, spannender Literatur, aber hier dümpelte die Geschichte so dahin, es war einfach langweilig. Man hatte viele Charaktere, die sehr schwarz-weiß gezeichnet wurden – viele Personen waren lesbisch, die andere Hälfte konnte damit gar nicht. Es wurde immer wieder das Thema Coming Out angesprochen, aber in einer so distanzierten Weise, dass es einen komplett kalt ließ.

Die gesamte Mordgeschichte wirkt sehr konstruiert und einfach total unglaubwürdig, so agieren Menschen einfach nicht. Vorhersehbar ist sie auch noch und ach, man will das Buch einfach nur fertig haben – ein Pageturner in negativer Weise quasi. Ich glaube, ich habe hier das eine schlechte Buch von ihr erwischt, andere Bücher haben so begeisterte Kritiken – schade!

Heute also absolut keine Empfehlung, dabei versuche ich in jedem Buch noch etwas Gutes zu finden. Was war euer letzter literarischer Flop?