Schlagwort: Cineastisches

Sehenswert: Girl in Progress

Nachdem ich die letzten Tage kaum zuhause war und noch seltener alleine, gab es heute einen wunderbar ruhigen gammeligen Samstagmittag mit Eis, Salzstangen, unsagbar leckeren Optiwell Rhabarber-Vanille-Joghurts und einem Film. Da ich im Moment kaum Serien sehe (diese dooooofe Sommerpause überall), suchte ich mir was leichtes im Filmbereich und wurde gleich fündig:

„Girl in Progress“ ist ein Film von 2012 in dem unerwarteterweise Eva Mendes mitspielt (ich dachte irgendwie, ihre Filme würden intensiver promotet, denn von diesem habe ich vor heute noch nie was gehört). Inhaltlich geht es um „coming of age“ – was ich in der Literatur immer spannend finde. Also die Zeit der Umbrüche vom Jugendlichen hin zum Erwachsenen mit all den Übergängen und Problemen, die auf diesem Wege warten.

Eva Mendes spielt eine alleinerziehende Mutter, die selbst irgendwie in dieser Zeit gefangen ist, sehr rücksichtslos ist und mit der Mutterrolle überfordert..ihre Tochter erfährt in der Schule im Unterricht von „coming of age“-Romanen und beschliesst, ihr Leben wie in diesen Romanen abzuhandeln und schnell erwachsen zu werden. Dies zieht sie auch konsequent durch und erlebt so manche problematische Situation. Ohne weiter vorweggreifen zu wollen: der Film macht Spass. Es ist halbwegs niveauvolle Unterhaltung, keine banale Teenagerstory, aber natürlich auch nicht mega tiefsinnig. Eine gute, zu einem Samstagmittag passende Mischung 😉

Der Film hat auf imdb nur 4,4 von 10; ich würde ihm aber mal eine 6 geben, denn mir gefällt, dass hier so eine Themaik verabreitet wird und leicht dem Zuschauer präsentiert wird ohne auf all die üblichen Klischees zurückzugreifen. Und die Schauspieler machen hier einen echt guten Job 🙂

(ich überlege, mir heute noch einen anderen Film anzusehen..wenn wer Vorschläge hat, nur her damit *g*)

Sehenswert: Rum Diary

Ein Film ueber Hunter S. Thompson wieder mit Johnny Depp..da kann ich viel, aber ihn nicht nicht gucken (egal, ob ich dann total uebermuedet auf ein Festival fahre..). Einmal den Trailer:

Grob gesagt geht es inhaltlich ums Trinken..Rum spielt eine grosse Rolle in diesem auf Puerto Rico angesiedelten Film..verraet der Titel ja auch schon minimal. Johnny Depp spielt einen blockierten Schriftsteller, der sich nun als Journalist bei einer mittelmaessigen Zeitung mit mittelmaessigen Berichten durchschlaegt und mit kauzigen Leuten seine Zeit verbringt. Liebe gibt es natuerlich auch (wegen irgendwas hat sich Vanessa Paradis ja getrennt) und am Ende siegt das Gute quasi doch ueber Macht und Skrupellosigkeit.

Teilweise zieht sich der Film etwas, aber es gibt genug Witz und gute Schauspieler, um dies zu ueberbruecken..und da man mich eh schon mit Thompson hatte..haette ich ihn mir auch noch 30 Minuten laenger angesehen. Auch erfaehrt man im Hintergrund ein wenig, was damals in Puerto Rico so abging und das war dann doch ganz spannend (wenn auch nicht wahnsinniges intellektuelles Neuland). Leute, die sich fuer Thompson interessieren, seine Werke oder einfach Lust auf einen netten Film am Wochenende haben..denen kann ich ihn getrost empfehlen..wenn man muede oder gelangweilt ist und eigentlich Lust auf eine richtige Komoedie a la Ted hat..nicht angucken, er wird euch nicht gefallen 🙂

Muesste ich ihm eine Wertung geben, wuerde er von mir doch glatt 4 von 5 Sternen/Punkten/Babykatzen bekommen!

Sehenswert: Traumfabrik Kabul / Kabul Dream Factory

In einem „normalen“ Kino zu einem „normalen“ Film war ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Wenn, dann in der Sneak Preview, wo man vorher nicht weiss, was einen erwartet und es teilweise gut (ok, zu gut, denn fuer den einen Film hatte ich fuer den darauffolgenden Tag Premierenkarten) und auch grottig (ja, ich kenne nun auch Vin Diesel-Filme) werden kann. Aber so in einem geplanten Film gehe ich eigentlich selten.

Durch diverse filmbegeisterte Menschen bin ich dem Medium nun schon viel offener gegenueber geworden und sehe neben Serien (japps, Serienkind durch und durch!) nun auch immer mal wieder Filme. Und ich versprach einem Freund, dass ich einmal alleine ins Kino gehen wuerde (irgendwie eine enorm komische Vorstellung, aber als wir das besprachen, sass ich gerade fuer 5 Monate alleine in Indien..und dann sah das mit dem Kino doch gar nicht mal so schwer aus *g*). Also suchte ich mir die Tage einen Film heraus – fest stand, dass es Programmkino werden wuerde, nur welcher (denn es gibt im Moment da doch wirklich einige Filme, die ich sehen mag *g*)? Und am Ende entschied ich mich fuer:

Kabul Dream Factory

Es handelt sich hier um eine Dokumentation ueber das Leben einer afganischen Frau. Saba Sahar ist aber nicht nur Frau, sie ist auch gleichzeitig Polizistin, Schauspielerin, Regisseurin & Produzentin. In ihren Filmen setzt sich sie u.a. mit der Gewalt gegen Frauen auseinander. Um diese Filme produzieren zu koennen, benoetigt sie Geld, welches sie von Spendern gewinnen muss. Sie bedient sich des Systems, welches sie gleichzeitig ankreidet..sie hat sich also angepasst und versucht nun innerhalb dieses Kosmo etwas zu veraendern und gleichzeitig davon leben zu koennen. Saba Sahar ist keine typische „ich will die Welt retten“-Frau, sie polarisiert und man weiss am Ende gar nicht mehr so genau, wie man das alles finden soll 😉 Neben den Aufnahmen von ihr (sehr persoenliche uebrigens) bekommt man mal einen ganz anderen Einblick in das afghanische Leben, in die Natur, die Strasse, die Musik, die Interaktion zwischen Menschen (Mann/Frau), wie alles dort so ablaeuft..

Natuerlich ist das keine Dokumentation ueber eine „durchschnittliche Aghanin“ (gibt’s ja auch nicht), aber Saba Sahar ist eine auch eine Afghanin und ich finde die Wahl auf ihre Person, die mehr oder weniger zufaellig geschah, sehr positiv. Sebastian Heidinger, der Regie fuehrt, war auch anwesend und danach kam es noch zu spannenden Gespraechen und auch den typischen Streitigkeiten bei diesem Thema *g*

Alles in allem ein wirklich sehenswerter Film! Fuer alle Berliner: er laeuft weiterhin in den Sputnik-Kinos..fuer den Rest, ich habe absolut null Ahnung, ob/wann er auch in anderen Kinos zu sehen ist..aber falls wer drueberstolpert, 83 gute Minuten warten! 🙂 Wer den Trailer sehen will, ich fand ihn spontan noch *g*

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