Schlagwort: englische Bücher

Lesenswert: It’s kind of a funny story von Ned Vizzini

Diese Woche starten wir wieder mit einer klitzekleinen Buchbesprechung (wir erinnern uns ja an meinen Vorsatz, mindestens 1 Buch die Woche zu lesen und ich sage euch, da habe ich jetzt schon einiges mehr geschafft..aber man musste erstmal wieder reinkommen!).

Das heutige Buch habe ich mir aus Kanada mitgebracht, es lag auf einem Tisch, welcher großspurig mit „diese Bücher müssen sie mit 21 gelesen haben“ übertitelt war. Da ich die anderen Bücher alle kannte und mir dieses null sagte, durfte es schwupps bei mir einziehen. Und nein, das bereue ich nicht. Es handelt sich – wie uns die Überschrift ja schon verraten hat – um „It’s kind of a funny stroy“ von Ned Vizzini. Im Deutschen ist es auch schon unter „Eine echt verrückte Story“ erschienen und kostet in der Taschenbuchausgabe 8,99 Euro:

It's kind of a funny story by Ned Vizzini

Worum geht’s
Wir haben hier einen klassischen „Coming of age“-Roman, welcher sich jedoch dem Thema Depression widmet. Erzählt wird die Geschichte von dem 14-jährigen Craig, der nachdem ihm der Sprung auf die Traumschule gelingt, mit allem überfordert zu sein und keinen Spaß mehr in seinem Leben hat. Als er schliesslich Angst hat, sich selbst umzubringen, geht er kurzentschlossen in die Notaufnahme eines Krankenhaus und landet dort im psychiatrischen Teil. Hier nun lernt er alles mögliche über sich aber auch über seine Mitmenschen kennen.

Wie ist’s
Das Buch ist sehr einfach zu lesen, bietet sich also auch für Leute an, die gerne etwas auf englisch lesen würden, sich es aber nicht unbedingt zutrauen. Oder man nimmt die deutsche Variante, hier kann ich aber nichts zur Übersetzung sagen..oftmals sind die ja leider gruselig ohne Ende *g* Man liest das Buch trotz der bedrückenden Thematik sehr schnell runter, da man einfach wissen will, wie es weitergeht und Craig ist ein sehr sympathischer Charakter. Sein Humor ist wunderbar, bringt den Leser zum Lachen und gleichzeitig beschreibt er Depressionen so treffend, dass es einen schon fürchtet.

Ned Vizzini war selbst einige Tage in einer Jugendpsychiatrie und hat direkt danach mit dem Verfassen dieses Buches angefangen und das merkt man sehr. Viele Dinge sind so beschrieben, dass sie selbst erlebt sein müssen und nicht von Fachtexten erfahren und umgewandelt worden sind. Für Leute, die sich also mit dem Erfahren von Depressionen beschäftigen wollen und keine schwere Fachlektüre haben wollen, das ist echt ein guter Einstieg um zu entdecken, wie die Betroffenen fühlen.

Fazit
Ich kann das Buch einfach nur empfehlen (bzw habe ich das schon getan im wahren Leben und das heisst was *g*). Ned Vizzini hat noch mehr Bücher geschrieben und ich werde mir hier wohl noch das ein oder andere anschauen, wenn es thematisch passt. Von reinen „Coming of Age“ Romanen habe ich nämlich jetzt erstmal genug.

Vielleicht habe ich dem ein oder anderen ja jetzt Lust auf das Buch gemacht – ansonsten bin ich natürlich auch sehr neugierig, was ihr gerade so lest..Inspiration findet man ja überall!

Lesenswert: Factotum von Charles Bukowski (1981)

Vorneweg ich habe es nicht geklaut, ich habe es gekauft! 😉 Gilt dieser Autor doch in den USA als nicht bekanntester, aber doch meistgeklautester Autor schlechthin *g* Charles Bukowski und ich sind schon seit meiner Jugend gute Freunde, schon damals hat mich seine Schreibart inspiriert, ich konnte sie jedoch nicht immer ganz fassen..das ist mit 26 Jahren nun doch etwas besser..nein, sehr viel besser!
Er hat eine sehr eigene Schreibe, ist zeitlich zwar zwischen Beat Generation und Gonzo-Journalismus einzuordnen (meine primaeren Inspirationsquellen), aber man kann ihn weder zu der einen noch zu der anderen zaehlen. Er ist einfach Bukowski. Er schreibt direkt, nicht schoenend, selbstironisch, haesslich. Wie die Welt eben sein kann und auch oft ist. Seine Romane machen fertig, man sieht in menschliche Abgruende, zerstoerte Seelen..er ist definitiv keine Lektuere fuer laue Sommernachmittage 😉

Charles Bukowski Factotum

Factotum nun ist das erste Buch, was ich damals von Bukowski las..vorher gab es nur (in keinster Weise abwertend) Kurzgeschichten von ihm, die mich schon in seinen Bann gezogen haben. Das Buch dreht sich um das Leben von Henry Chinaski, einem Getriebenen, der von Ort zu Ort, von Arbeit zu Arbeit und von Frau zu Frau wechselt, waehrend er versucht, seine selbstgeschriebenen Geschichten an Zeitungen zu verkaufen..Alkohol spielt er ebenfalls eine sehr zentrale Rolle (und wer nun Paralellen zu Bukowskis Leben findet, der hebe die Hand *g*). Das Buch ist teilweise sehr deprimierend, da man einfach keine Besserung findet, sondern immer nur eine ungleich bessere raeumliche Veraenderung..man hat genau wie Henry immer wieder Hoffnung, welche knallhart zerstört wird..und weiss am Ende auch gar nicht mehr, was man eigentlich will.

Ob ich mich in dem Buch wiederfinde? Definitiv. Wenn auch in weniger extremem Ausmass. Aber ich denke, (fast) jeder kann sich hier hineinversetzen, mit der Hauptperson bangen und fuehlen, wenn sie sich doch wieder selbst zerstört..und auch nicht glücklich ist.

Das Buch ist nicht lang, 163 Seiten, man liest es schnell durch. Ich habe es nur einmal aus der Hand gelegt, will man doch einfach wissen, wie es weitergeht. Teilweise muss man aufgrund der ironischen Kommentare lachen, teilweise innehalten und denken. Oh ja, denken! Und auch danach laesst es einen nicht wieder los, aber das geht mir bei allem so, was Bukowski geschrieben hat. Achja, auch wenn er echt gut mit seinem Uebersetzer befreundet war..bitte in englisch lesen, da liegen wirklich Welten dazwischen.

So schreiben zu koennen, ja doch, man kann es als mein literarisches Lebensziel bezeichnen..an welchem ich wohl zerbrechen werde 😉

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