Schlagwort: englisches Buch

[Lesenswert] Die seltsamsten Orte der Welt – Alastair Bonnett

Ihr wisst, ich reise viel und das auch gerne an eher weniger touristisch erschlossene Orte. Somit war ich natürlich neugierig, worum es in dem Buch Die seltsamsten Orte der Welt von Alastair Bonnett genau geht. Seltsam – nicht im Sinne von Dark Tourism, davon halte ich nämlich so gar nichts – klingt nämlich per se genau nach meinem Geschmack! (Die Ecke oben rechts wurde ernsthaft von einem Affen angefuttert, der mir an diesem Strand meine Tasche geklaut hat) 🙂

Worum geht’s Das Buch ist eingeteilt in die Kapitel verlorengegangene Orte, versteckte Geographien, Niemandsländer, Geisterstädte, Ausnahmeräume, Enklaven und abtrünnige Nationen, schwimmende Inseln und vergängliche Orte. Ihr seht, eine bunte Mischung und je Kapitel hat man dann mehrere Orte, die vom Autoren genauer beschrieben werden.

Wie ist’s Der Anfang ist etwas zäh, da der Autor sich dem Thema zunächst wissenschaftlich nähert. Was nicht verkehrt ist, nur nicht unbedingt sehr geeignet für eine Strandlektüre und ohne Vorwarnung 😉 Aber als ich dann erstmal drin war, hatte ich Spaß. Einige Orte fand ich spannend, andere eher langweilig, aber da es immer nur wenige Seiten pro Ort waren, war die Mischung gut. Man konnte immer ein wenig lesen und dann wieder ins Wasser springen. Groß nachdenken musste man nicht, es war nicht anstrengend geschrieben und hat eher zur Inspiration gedient. Wobei, ich glaube nicht, dass ich einen der seltsamen Orte nach diesem Buch unbedingt besuchen müsste, ich habe mir zumindest keinen notiert.

Interessant fand ich, dass auf vielen Karten zum Beispiel noch immer Inseln eingezeichnet sind, die es gar nicht mehr gibt (bzw wird ihre Existenz per se angezweifelt) und auch vom Genfer Freihafen hatte ich zum Beispiel noch nie gehört. Über den Fuchsbau (ja wirklich, da wo der Fuchs wohnt) oder die Verkehrsinsel hätte ich allerdings nicht unbedingt die Gedanken des Autoren gebraucht, welche er mit Fragen der Identität verknüpft, aber das ist eben wieder Geschmacksache.

Insgesamt ist die Sammlung an kuriosen Orten nett, kurzweilig und unterhaltend, ich würde es aber nur empfehlen, wenn man sich auf die wissenschaftliche, teilweise eben eher trockene Sprache des Autoren einlassen mag. Wer einfach nur nette Reiseberichte und Inspiration für ungewöhnlichere Urlaube sucht (wie es mir das Cover signalisiert hat), das ist nicht euer Buch.

[Lesenswert] How to be good – Nick Hornby

Normalerweise versuche ich, meine Buchreviews immer direkt nach dem Lesen des Buches zu verfassen, da ich aber mittlerweile wieder mehr als ein Buch die Woche schaffe (juhu!), bleibt jetzt doch einiges auf der Strecke. Somit ist es jetzt schon einige Zeit her, dass ich How to be Good von Nick Horny gelesen habe (im Hintergrund seht ihr den See in Yellowknife, welcher mittlerweile zugefroren und mit Schnee bedeckt ist *g*). Nick Hornby dürfte den meisten von euch ein Begriff sein, ich selbst habe schon einige Bücher von ihm gelesen und fand sie alle ausnahmslos klasse! Somit waren die Erwartungen hoch!

Nick Hornby How to be good

Worum geht’s Katie (unsere Ich-Erzählerin) eröffnet ihrem völlig überraschten Mann via Telefongespräch, dass sie sich nach 22 Jahren von ihm scheiden lassen möchte. Die Ärztin, welche schon seit einiger Zeit eine Affäre hat, kann mit ihrem zynischen, alles hassenden Mann einfach nicht mehr weitermachen. Dieser will aber nicht kampflos aufgeben, nutzt ihre zwei gemeinsamen Kinder als Hilfsmittel, um Katie bei sich zu behalten und versucht mit Hilfe eines esoterischen Wunderheilers, ein besserer Mensch zu werden und die Ehe zu retten. Dieser zieht aus finanzieller Not gleich ins gemeinsame Haus ein strapaziert die Nerven von Katie gewaltig.

Wie ist’s Ich muss es sagen, ich mochte das Buch überhaupt nicht und hätte es am liebsten gar nicht zu Ende gelesen. Da es aber doch Nick Hornby war, habe ich immer noch gehofft, dass es mich doch noch kriegen würde und verzweifelt weitergelesen. Stattdessen war ich gelangweilt, fand die Personen alle stark nervend (besonders GoodNews) und konnte mit niemandem so wirklich sympathisieren und lustig fand ich es leider auch nicht. Es hat mir auch vom Schreibstil diesmal nicht so gefallen, da bin ich einfach besseres von dem Autoren gewohnt (A Long Way Down, High Fidelity). Die dem Buch zugeschriebene Sozialkritik wird durch Sarkasmus zwar teilweise gut betont, aber trotzdem war es alles in allem nichts. Vielleicht wollte ich mich aber auch gar nicht mit der „wann ist ein Mensch ein guter Mensch“-Frage einlassen, ich weiß es nicht – insgesamt war einfach nur der Wurm drin und wäre dies mein erstes Hornby-Buch gewesen, wüsste ich nicht, ob ich zu einem zweiten Buch des Autoren greifen würde., leider :/

Schlechte Kritiken schreiben macht keinen Spaß, man fühlt sich dabei definitiv nicht wie ein „guter“ Mensch. Aber vielleicht kann ich ja so den ein oder anderen vor einer Enttäuschung bewahren. Wobei natürlich jeder einen anderen Geschmack hat und ihr dieses Buch vielleicht total gefeiert habt? War das so? Wenn nicht, verratet mir doch, von welchem Buch ihr warum auch immer in letzter Zeit enttäuscht worden seid?

[Lesenswert] Twenties Girl – Sophie Kinsella

Auch wenn das Sprichwort „don’t judge a book by its cover“ lautet, manchmal macht man eben genau das. Auf den ersten Blick hatte ich eine recht genaue Vorstellung, was mich bei Twenties Girl von Sophie Kinsella (7,50€) erwarten würde. Eine leichte, lustige Sommerlektüre, natürlich fürs Herz und aus dem Bereich „chic lit“ (nicht abwertend gemeint) hatte ich vermutet und lag damit auch genau richtig. Da ich im Moment viel freie Zeit habe, habe ich das Buch in zwei Tagen durchgelesen und schon wieder zurück in den öffentlichen Bücherschrank hier in Yellowknife gestellt.

 Sophie Kinsella Twenties Girl

Worum geht’s Die Romane von Sophie Kinsella haben häufiger Frauen im Mittelpunkt, die mit ihrem aktuellen Leben unzufrieden sind. Das ist auch hier der Fall, denn Lara wurde vor kurzem von ihrem Freund Josh verlassen und ist auch mit ihrem Job als Headhunterin unzufrieden. Es läuft einfach nicht so, wie es soll und dann muss sie auch noch zur Beerdigung ihrer 105-jährigen Großtante Sadie, die sie nie getroffen hat. Dort erscheint ihr plötzlich der Geist der Großtante, jedoch als 23-jährige Version und fleht Lara an, ihre Lieblingskette zu finden. Nach kurzem Schock und Infragestellen ihrer geistigen Verfassung beschließt Lara, Sadie zu helfen und macht sich auf die Suche..

Diese Suche gestaltet sich turbulenter als erwartet, Lara muss häufiger über ihren Schatten springen und lernt viel über das Leben ihrer Großtante. Die beiden doch sehr unterschiedlichen Charaktere müssen immer wieder Kompromisse finden, da sie die Hilfe des jeweils anderen benötigen – Sadie will die Kette, Lara den Geist zum Ausspionieren des Exfreundes. Die Overall-Story ist spannend dank einiger Familienintrigen, die Liebesgeschichte fand ich leider etwas flach und langweilig, der Amerikaner Ed hätte ein bisschen mehr Charakter bekommen dürfen.

Wie ist’s Ich hatte etwas Mühe, mich in das Buch einzufinden, habe am Anfang und auch mittendrin immer mal wieder ein paar Seiten überflogen, da es teilweise etwas langatmig war. Die Geister-Idee des Romans ist ausgefallen und man lernt viel über das Leben in den 20er Jahren, was mir gut gefallen hat. Ebenfalls gut finde ich, dass die Geschichte (wie glaube ich jede von Kinsella) in London spielt, eine Stadt, die ich einfach mag und atmosphärisch wurde sie gut im Buch erfasst. Die alte und neue Liebesgeschichte ist ebenfalls ganz schön, aber nicht sehr außergewöhnlich, beschrieben und es geschehen einige unvorhersehbare Sachen in dem Roman, wobei das Ende wiederum sehr erahnbar ist 😉 Das geht aber bestimmt nicht nur mir mit Romanen von Kinsella so, aber man liest sie eben, weil man ein Happyend haben mag.

Der Sprachstil ist einfach gehalten, somit traut euch und lest es im Original. Man kann so quasi „nebenbei“ sein Englisch auffrischen, neue Vokabeln und Ausdrücke lernen und wird trotzdem gut unterhalten. Es ist eine leichte Lektüre, man findet schnell wieder hinein, wenn man das Buch aus der Hand legen muss und ich würde sagen, Twenties Girl ist ideal für den Urlaub! Es wird mir jetzt nicht unbedingt für immer im Gedächtnis bleiben, aber ich war gut unterhalten über das Wochenende.

Mögt ihr Bücher von Sophie Kinsella? Bald müsste ich sie alle durchhaben, man findet sie zumindest in Kanada ständig in öffentlichen Bücherschränken 😉 Obwohl ich zunächst von der Geister-Thematik etwas abgeschreckt war, kann ich es euch trotzdem empfehlen, wenn ihr etwas fürs Herz sucht und nebenbei vielleicht noch ein wenig aus der Zeit des Charleston lernen wollt.

[Lesenswert] „Cold Blooded“ von Lisa Jackson

Hach, da habe ich gestern doch wirklich den Welttag des Buches verschlafen, ich Schussel. Dabei liebe ich den Tag und will unbedingt auch einmal bei der Blogger schenken Lesefreude-Aktion mitmachen (zum Glück gibt es diese Gelegenheit in 364 Tagen erneut). Somit stelle ich euch stattdessen ein Buch meiner Neuentdeckung Lisa Jackson vor, wobei Neuentdeckung hier echt das falsche Wort ist. Die Autorin schrieb schon Bücher, bevor ich überhaupt das Licht der Welt erblickt hatte – es musste aber erst ein öffentlicher Bücherschrank kommen, damit ich von ihr Notiz nehme. Wobei Krimis nicht ganz mein Metier sind, somit verzeihe ich mir das jetzt einfach mal.

Cold Blooded Lisa JacksonDas Buch Cold Blooded ist der 2. Band aus der sogenannten Bentz/Montoya-Reihe, aber auch ohne dass man das vorherige Werk gelesen hat, kann man problemlos folgen. Zumindest mir ist erst mitten im Buch durch die Rückblenden aufgefallen, dass es wohl schon einen Vorgänger gegeben haben muss *g* Primär hatte ich mir das Buch ausgesucht, da es in einer meiner Lieblingsstädte, nämlich New Orleans, angesiedelt ist und ich mir dachte, selbst wenn die Handlung doof ist, kommt vielleicht tolles Südstaatenfeeling rüber.

Worum geht’s Ein grausamer, anscheinend religiös motivierter Serienmörder macht New Orleans unsicher und ist auf der Jagd nach Studentinnen. Die Hauptperson Olivia hat das „Talent“, durch die Augen des Killers zu sehen und die Morde so in Bruchstücken mitzuerleben. Was natürlich zunächst total verrückt klingt und sie somit auch von der Polizei nach Hause geschickt wird, als sie dort mit ihrer Geschichte über einen gerade begangenen Mord anrückt. Nachdem ihre „Vision“ sich aber zu 100% bestätigt und eine Leiche gefunden wird, beginnen die beiden Ermittler Bentz und Montoya mit ihr gemeinsam den sehr aktiven Mörder zu jagen. Mehr von der Story mag ich nicht vorwegnehmen, aber natürlich spielt die Olivia’s Vergangenheit eine große Rolle und auch Liebe wird wieder hineingequetscht.

Wie ist’s Meine Südstaaten-Hoffnung wurde voll und ganz erfüllt, man hat immer wieder tolle, atmosphärische Beschreibungen, die für mich das Buch besonders machen. Der Schreibstil von Lisa Jackson ist enorm spannend, die Handlung verzwickter als angenommen und man weiß lange Zeit nicht, wer der Mörder ist. Das gefällt mir an dem Buch richtig gut, auch die Idee mit den „Visionen“ konnte ich irgendwie annehmen, aber die aufgezwungene, sehr unrealistische Liebesgeschichte hätte man einfach lassen können. Das war teilweise wirklich zu skurril und äh nee, hätte die Story auch einfach nicht gebraucht. Aber anscheinend bin ich einfach nur unromantisch und es gehört mittlerweile zu jedem Thriller auch noch Liebe 😉

Den ersten Teil der Bentz/Montoya-Reihe muss man nach diesem Buch nicht mehr lesen, da man alles erfährt. Aber ich habe Blut geleckt und werde definitiv noch etwas von Lisa Jackson lesen. Dank diesem Buch bin ich nämlich einfach länger im Zug sitzen geblieben, da ich es fertig lesen wollte und das heißt schon etwas. Ich hatte es in knapp 3 Tagen durch und bin froh, dass ich es nicht die halbe Nacht lesen „musste“, sondern schon nachmittags damit durch war 😉 Notfalls hätte ich das aber auf jeden Fall getan. Von Lisa Jackson gibt es natürlich auch zig Bücher auf Deutsch und somit überlege ich, meinem krimiverrückten Opa einfach eines ganz uneigennützig zu Weihnachten zu schenken und dann einmal auszuborgen.

Habt ihr schon etwas von Lisa Jackson gelesen – vielleicht könnt ihr mir eines ihrer Werke ja besonders empfehlen? Mögt ihr Krimis oder ist das gar nicht eures? Und wer hat schon bei der „Blogger schenken Lesefreude“-Aktion mitgemacht? 🙂 

[Lesenswert] „Loves Music, Loves to Dance“ von Mary Higgins Clark

Ein „Oldie but Goldie“ würde ich zu diesem Buchfund aus einem öffentlichen Bücherschrank in Vancouver sagen. Denn das Buch „Loves Music, Loves to Dance“ von der Krimiqueen Mary Higgins Clark ist schon 23 Jahre alt. Da ein guter Krimi aber nie aus der Mode kommt, hatte ich definitiv Spaß beim Lesen und wollte möglichst schnell wissen, wer der Mörder war! An dem Zustand des Buches seht ihr, dass ich definitiv nicht der erste Leser war, ich habe es erstmal mit einigem Tesafilm „repariert“, damit auch noch jemand nach mir seinen Spaß damit haben kann.

Loves Music, loves to dance

Worum geht’s Wir haben hier einen typischen Krimi, der sich um einen Serienmörder dreht, der ein Faible für Frauen und Schuhe hat, um es mal so zu formulieren. Der Killer findet seine Opfer durch Partnerschaftsanzeigen in der Zeitung (wenn wir das mit Onlinedating austauschen, sind wir wieder ganz up to date) und gerät so zufällig an Erin, die die Anzeigen nur für eine Fernsehdokumentation einer Freundin beantwortet. Ihr Tod schockiert ihr Umfeld und besonders ihre beste Freundin beginnt, alles zu tun, um ihren Mörder zu finden, ermittelt dabei unklugerweise aber auch auf eigene Faust.

Wie ist’s Man kommt sehr schnell rein und das Buch hat ein hohes Tempo, wodurch es enorm spannend und fesselnd ist. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz und springen von Person zu Person, wobei es wenige Rückblenden gibt, sondern meist chronologisch vorangeht. Die Sprache ist auch für Nicht-Muttersprachler gut zu verstehen, die meisten Worte sind mit Schulenglisch zu enträtseln. Da man nicht nur einen mutmaßlichen Täter offeriert bekommt, bleibt das Buch bis zum Ende spannend und erst auf den letzten zwanzig Seiten versteht man langsam, woran man hier ist.

Für Krimifans definitiv zu empfehlen, aber auch für Nichtkrimifans (wie mich) gut nebenbei zu lesen. Besonders die Kürze der Kapitel machen das Buch super für den Weg zur Arbeit, ich habe es meist im Bus gelesen. Man kommt auch schnell wieder rein und wird erneut gefesselt 😉 Wenn ihr etwas lesen wollt, was im Moment auf keiner Bestsellerliste steht oder vielleicht ein Buch für jemanden sucht, der immer schon alle neue Bücher hat, wäre das vielleicht eine Überlegung. Bisher waren aber alle Bücher, die ich von Mary Higgins Clark gelesen habe, süchtigmachend und auch dieses Buch, welches erschien als ich noch nicht einmal lesen konnte, passt perfekt in dieses Schema! Wieder einmal ein toller Buchfund, der mich die letzte Woche begleitet hat!

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