Schlagwort: Filmtipp

[Sehenswert] Her, Black Mirror & John Searle

Aktuell bin ich noch immer dabei, mich zum Thema Metaphysik, dem Körper-Seele-Problem und anderen philosophischen Grundlagen weiterzubilden, da ein Freund von mir in diesem Bereich promoviert und mich einfach mit seiner Begeisterung angesteckt hat. Vieles hat man schon mal gehört, das Thema „künstliche Intelligenz“ ist oft zu finden (und auch wahnsinnig spannend) und John Searle hat mich schon vor Jahren mal mit einem Vortrag gekriegt, da er so wahnsinnig sympathisch ist.

Somit stelle ich euch heute mit einem Film aus 2013 und einer nicht gerade unbekannten Serie keine absoluten Neuheiten vor, aber ich dachte mir, dass es doch irgendwie ganz gut zusammenpasst. Wer weiß, vielleicht ist jemand auf einem ähnlichen Trip wie ich (dem kann ich dann noch vorschlagen, „Panpsychismus“ zu googlen..in dieses rabbit hole bin ich nämlich gerade abgestiegen und ach, einfach alles nur extrem spannend).

HER (2013)

Joaquin Phoenix spielt in diesem romantischen Science-Fiction-Drama die Hauptperson Theodore, welcher sich gerade mitten in seiner Scheidung befindet. Beruflich schreibt er (Liebes-)Briefe für andere Menschen, kann sich selbst aber sozial nicht sehr gut behaupten, da er eben emotional instabil ist. Er besorgt sich ein neues Betriebssystem, welches ihm das Leben erleichtern soll. Dieses kann er sich selbst etwas konfiguieren (erwählt die weibliche Stimme und somit haben wir Scarlett Johansson als „Samantha“ im Ohr). Samantha und er beginnen sich näher zu kommen, wobei sich Samantha ständig weiterentwickelt und es kommt zu einer nicht gerade unproblematischen „Liebesbeziehung“ zwischen einem Menschen und einer KI.

Für mich eine sehr gut gelungene, intelligente und melancholische Liebesgeschichte, die ich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen habe. Einsamkeit, Sehnsucht, Ironie, bisschen viel „lonely wolf“, aber schauspielerisch großartig besetzt und der Film lässt einen nicht los..man denkt, und denkt und denkt..

 

BLACK MIRROR (2011-)

Wurde mir von einem Freund empfohlen, sonst hätte ich wohl nie damit begonnen. Es ist nämlich keine Serie zum Bingen, da jede Folge eine abgeschlossene Story ist und nicht aufeinander aufbaut. Für mich als Serienkind, das nur selten Filme sieht, somit eher nichts. Hier habe ich aber zum Glück die Ausnahme gemacht bzw mache sie noch und freue mich über jede Folge, da bisher noch keine enttäuschend schlechte dabei war. Es dreht sich alles um die Themen Technologie und wie Menschen verwenden (werden). Das ist teilweise schon ein sehr ironischer Blick in den Spiegel oder ein sehr erschreckendes Zukunftsszenario, was einem da entgegengeworfen wird. Manchmal verstörend, die erste Folge der ersten Staffel habe ich mittlerweile halbwegs erfolgreich verdrängt, gewirkt hat sie aber auch noch einige Zeit nach. Absurd, satirisch, manchmal vielleicht etwas zu unrealistisch und übertrieben, aber die Ideen sind absolut großartig!

 

JOHN SEARLE – „CONSCIOUSNESS“ (2013)

Es gibt Professoren, die würde man gerne mal live sprechen hören und John Searle steht da bei mir recht weit oben auf der Liste. Er brennt für seine Interessen, spricht einfach nur fesselnd, will bewirken, dass noch mehr zum Thema „Bewusstsein“ geforscht wird und widerlegt einige Argumente, wieso das eben nicht gehen soll. Das alles so, dass man es auch ohne Grundlagenstudium der Philosophie versteht, was gar nicht so einfach ist. Wirkliche Antworten oder Lösungen gibt er in diesem Video zwar auch nicht, er regt aber definitiv zum Denken an.

Heute mal ein etwas anderer „Sehenswert“-Beitrag, ich hoffe, er gefällt euch und vielleicht habt ihr ja auch noch eine Empfehlung, was ich in diese Richtung weiterschauen könnte. Die „normalen“ Serien, die ich immer guckte, beginnen mich nämlich zu langweilen und da Zeit gerade doch etwas Mangelware ist, nutze ich sie dann lieber etwas „sinnvoller“ 😉

[Sehenswert] Ingobernable, Minimalism & Crime and Justice!

Die Mischung macht’s, würde ich sagen, wenn ich mir meine heutige Auswahl so anschaue. Da ich mich aber mit genau diesen drei medialen Formaten (Serie, Dokumentation und ZDF-Beitrag) beschäftigt habe und sehenswert finde, stelle ich sie euch auch genau so vor und vielleicht ist da ja auch was für den ein oder anderen von euch etwas dabei! Starten wir mit der Netflix-Neuentdeckung von mir, die diesmal auch wirklich noch neu (aka am 24.3. erschienen) ist!

 

INGOBERNABLE

Worum geht’s Der mexikanische Präsident und seine Frau, die ihn verlassen will, streiten sich. Als sie wieder zu sich kommt, hat sie eine Waffe in der Hand und ihr Mann ist tot. Statt sich der Polizei zu stellen, beginnt sie zu rennen, da ihr schnell klar wird, dass ihr jemand den Mord unterschieben will. Es beginnt ein Katz- und Mausspiel quer durch Mexico City. Die erste Staffel ist bei Netflix komplett zu sehen und bietet euch 15 Folgen a 30 Minuten (ja, das kann man in einem Wochenende gucken *g*).

Wie ist’s Die ersten Folgen sind wahnsinnig spannend, da so viel in kürzester Zeit geschieht. Wir haben einige Handlungsstränge, die sich gut überlappen, einiges aber offen lassen und somit noch fesselnder sind. Die mir alle total unbekannten Schauspieler sind gut und da ich gerade begonnen habe, Spanisch zu lernen, finde ich es grandios, dass die Netflixserie auf Spanisch mit englischen Untertitel anzuschauen ist. Da erkennt man dann nach kurzer Zeit schon einige Worte und baut nebenbei noch etwas (vielleicht zweifelhaften) Wortschatz auf. Da Mexiko hoch auf meiner Reiseliste steht (und Mexico City ebenfalls), war es auch von den Aufnahmen her für mich sehr interessant und ich musste danach gleich mal genauer einzelne Viertel googlen und was da wirklich so los ist. Mitten in der Story kommt dann die sehr unrealistische Liebesgeschichte mit dazu, die es so echt nicht gebraucht hätte, aber hier muss dann wohl doch etwas mehr Richtung Telenovela gegangen werden und ach, ich konnte damit leben. Ganz klare Lieblingsperson hier ist für mich Chela, die von Aida López verdammt gut gespielt wird.

 

MINIMALISM

Worum geht’s Um eines meiner (und bestimmt vieler von euch auch) Lieblingsthemen, nämlich, sein Leben minimalistischer zu gestalten, unnötigen Kram loszuwerden oder gar nicht mehr anzuschaffen. Seit einigen Jahren lebe ich sehr viel reduzierter, da ich mein Geld ins Reisen statt in die zehnte Jeans investiere und statt Möbel kaufen eben zur Untermiete wohne, wenn ich mal länger wo bleiben mag. Die Doku hier begleitet verschiedene Menschen, die minimalistischer leben, sei es auf Kleidung, Wohnraum oder Gesamtkonsum bezogen.

Wie ist’s Weder augenöffnend, noch neu, aber es motiviert und regt an, wenn man sieht, wie andere Menschen diesen Lebensstil praktizieren. Für mich ganz spannend waren die Mikrohäuser bzw -wohnungen, da ich auch finde, dass wir auf viel zu viel Raum wohnen, was dann eben auch zu den angespannten Mietsituationen in den Städten beiträgt. Eine Doku, die ich jedem empfehlen würde, aber teils kann man auch mal etwas vorklicken, denn vieles ist einem eben schon bekannt.

 

CRIME AND JUSTICE – DIE TODESSTRAFE

Worum geht’s Kein neues Thema, es geht um die Todesstrafe in den USA und wäre mein bester Freund nicht so verrückt nach Gefängnis-Dokumentationen, hätte ich diese bestimmt nie gesehen. Es ist eine Mischung aus Gesprächen mit Todeskandidaten, Befürwortern sowie Gegnern und Hinterbliebenen.

Wie ist’s Sie bietet jetzt nichts Neues, aber ich fand sie gut gemacht und fühlte mich die 45 Minuten gut unterhalten. Das Konzept „Todesstrafe“ kann ich zwar weiterhin nicht nachvollziehen, sich mit anderen Meinungen zu befassen, ist aber trotzdem interessant und schärft einige eigene Argumente definitiv.

Ihr seht, eine illustre Mischung, die ich euch heute zeige, aber ich bin jemand, der Abwechslung mag. Serienmässig ist gerade aber auch irgendwie die Luft raus, ich schaue zwar Grey’s Anatomy, Scandal und Girls noch, aber wirklich gefesselt bin ich gerade nicht. Zeit, mich Narcos und Black Mirror ausführlicher zu widmen..oder mal wieder etwas mehr Filme zu schauen – hat wer Empfehlungen? 🙂

[Sehenswert] The Edge of Seventeen, Born to be blue & Trevor Noah

Juhu, Wochenende! Hoffentlich wird es so wunderschön wie letzte Woche, wo der Sonnenschein meine Freunde und mich endlich mal rausgelockt hat und ich sowohl im Tierpark Hanau als auch auf Schloss Lichtenberg im Fischbachtal war – statt einfach nur faul zwischen Couch und Bett zu wechseln. Wer sich aber einfach mal Ruhe und eine Auszeit von der Welt gönnen mag, ich habe in der letzten Zeit zwei sehr sehenswerte Filme und einen wirklich grandiosen Comedian kennengelernt, welche ich euch unbedingt vorstellen mag. Vielleicht ist da ja für den ein der andere was dabei, um es sich gemütlich zu machen!

 

THE EDGE OF SEVENTEEN

The Edge of Seventeen ist ein klassischer Coming of Age Film, den ich fast noch lieber gelesen hätte. Allerdings spielt Hailee Steinfeld grandios, die Musik ist super ausgewählt und der Film macht Spaß. Wir haben das typische amerikanische Highschool-Leben, in das unsere Hauptperson nicht so wirklich hineingehört. Als ihre beste Freundin schließlich ihren Bruder datet, gerät ihre Welt ins Wanken und sie verliert sich etwas. Das alles gibt es mit lustigen, sarkastischen und teilweise sogar etwas tiefergehenden Dialogen und Woody Harrelson als Englischlehrer ist die ideale Besetzung.

Der Film ist super geeignet, wenn ihr seichte Kost, aber eben doch ein bisschen mehr haben wollt. Man wird gut unterhalten, er wirkt sogar noch etwas nach, aber man ist danach nicht zu Tode betrübt oder überglücklich..wobei, ich hatte dabei Popcorn mit Limettensaft & Salz, ich war glücklich!

 

BORN TO BE BLUE

Wer Jazz mag, dem wird Chet Baker ein Begriff sein, dessen Leben hier mit Ethan Hawke in der Hauptrolle verfilmt wurde. Ich kannte den Musiker zwar namentlich, habe aber erst vor Kurzem begonnen, seine Musik zu hören (und kann nun nicht mehr aufhören). Somit war ich sehr neugierig auf den Film und fand ihn richtig gut. Er hat zwei Zeitebenen, was die teilweise doch etwas langatmigen Szene etwas auflockert, ich habe mich aber keine Minute gelangweilt. Highlight ist natürlich die Musik im Film, die bestimmt einige verleiten wird, sich da auf Youtube näher umzuschauen (sucht mal nach Live in Tokio). Und ja, die Liebesgeschichte ist sehr dominant, aber dank Carmen Ejogo gleitet sie nie ins Kitschige, sondern nimmt einen mit.

Für Jazzliebhaber oder Leute, die gerne Musikfilme sowie biographische Filme sehen, ist Born to be blue bestimmt was. Aber dank einer guten Story, mit einigem Drama, einer nicht gerade einfachen Liebesgeschichte und sehr schöner Kameraführung dürften aber auch noch mehr Leute daran gefallen finden – vielleicht kann der Trailer euch ja in seinen bann ziehen.

 

TREVOR NOAH

Der Name Trevor Noah sagte mir bis vor wenigen Wochen auch nichts, ein Freund von mir findet ihn aber hervorragend und hat mich damit gleich angesteckt. Trevor ist Host der amerikanischen The Daily Show, die vom ironisch-sarkastischen Humor definitiv Ähnlichkeit mit Last Week with John Oliver hat und somit genau mein Beuteschema hat. Der in Südafrika aufgewachsene Comedian hat eine ganz sympathische Art, die einen schnell zum Lachen bringt, sei es jetzt in der Show oder bei einem seiner Stand Up Auftritte. Bei Netflix gibt es zwei seiner Auftritte, ich sah den obigen namens ‚Afraid of the dark‚ die Tage und habe die Zeit nur so vergessen.

Wenn ihr eine echt schlechte Woche hattet und mal so richtig laut lachen mögt, schaut euch doch entweder diesen Auftritt bei Netflix an oder sucht bei Youtube einfach mal nach ihm, da gibt es ganz viele kurze Clips, die man auch mal schnell zur Erheiterung zwischendurch nutzen kann. Besonders zu Trump hat er einige Sachen gebracht, wo ich sehr laut lachen musste..so schlimm die Situation allgemein ist, Trevor hilft da etwas!

Welchen Film habt ihr in letzter Zeit gesehen, den ihr weiterempfehlen würdet? Was Kino angeht, bin ich so überhaupt nicht mehr up-to-date, das ist verrückt. Dafür will ich aber mal weiter an der IMDB-Bestenliste arbeiten und mich cienastisch weiterbilden..immerhin habe ich jetzt schon die ersten 2,5 Star Wars Filme gesehen. Mag hier noch jemand Trevor Noah oder ist das nicht euer Humor?

[Sehenswert] Lion – Der lange Weg nach Hause (2016)

Als ich das erste Mal von dem auf einer wahren Begebenheit basierenden Film Lion – Der lange Weg nach Hause hörte, war sofort klar, dass ich ihn mir zeitig ansehen muss. Dass er mittlerweile für drei Oscars nominiert wurde, zeigt, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine da stehe, wobei ich jetzt sagen muss, dass ich etwas enttäuscht bin, aber dazu gleich mehr!

Worum geht’s Die Story beginnt in einem kleinen indischen Dorf, wo der fünfjährige Saroo und sein älterer Bruder Guddu ihrer anscheinend alleinerziehenden Mutter finanziell unter die Arme greifen und helfen wollen. Sie gehen nachts in Züge und schauen, ob sie dort etwas finden, was andere Passagiere verloren haben. Der kleine Saroo wird aber schnell müde und sein Bruder beschliesst somit, ihn an einem Bahnhof eine Weile schlafen zu lassen. Als Saroo wieder aufwacht, ist von seinem Bruder keine Spur zu finden und er besteigt einen Zug, wo er erneut einschläft. Als er erneut zu sich kommt, ist der Zug in Bewegung und stoppt erst wieder im 1600 Kilometer entfernten Kolkata. Dort beginnt für den kleinen Jungen ein Irrweg durch die fremde Stadt, wo er zunächst keinerlei Hilfe erhält, schließlich aber in ein Waisenhaus kommt und dort von einer australischen Familie adoptiert wird.

Er wächst (gemeinsam mit seinem ebenfalls aus Indien kommenden Adoptivbruder) nun in einer weißen Familie in Tasmanien auf, denkt anscheinend nicht sonderlich über seine Vergangenheit nach, bis er durch eine indische Süßigkeit erstmals Flashbacks erhält. Von da an kommen immer mehr Erinnerungen zurück und er beschliesst, nach mittlerweile 25 Jahren seine indische Familie mithilfe von Google Earth zu finden.

Wie ist’s Meine Erwartungen waren immens, denn hier hat man nicht nur eine richtig gute, wahre Story, sondern auch mit den Schauspielern Dev Patel (als Saroo), Rooney Mara (als seine Freundin in Australien), Nicole Kidman (als Adoptivmutter) und Regisseur Garth Davis (den ich von „Top of the Lake“ liebe) einfach nur die optimalen Voraussetzungen. Den Trailer fand ich ebenfalls sehr gut gemacht und somit freute ich mich auf zwei Stunden filmischen Hochgenuss.

Doch leider kam es dann ein wenig anders, denn das Erzähltempo ist soooooo langsam, es passiert so wenig, man hat ständig (zwar wunderschöne, aber nicht wirklich zu irgendwas beitragende) Landschaftsaufnahmen und die Gespräche ziehen sich so sehr. Nach ich glaube etwas über einer Stunde ist man dann endlich mehr oder weniger in der Gegenwart angekommen, in welcher man aber trotzdem noch ständige Rückblenden hat. Mag ich diese Erzählweise eigentlich, war sie mir hier viel zu häufig. Wenigstens die Filmmusik war super, hiermit konnte ich mich dann immerhin dadurch wieder zu neuer Konzentration motivieren.

Die Schauspieler überzeugen größtenteils, besonders beeindruckend ist der 5-jährige Saroo, gespielt von Sunny Pawar. Durch seine Mimik transportiert er unglaublich viel und allein für ihn sollte man die erste Stunde durchhalten. Warum Nicole Kidman für ihre Rolle hier eine Oscarnominierung bekommen hat, ist mir allerdings nicht ersichtlich – primär weint sie in ihren wenigen Auftritten.

Der Titel sagt es ja, man hat hier wirklich einen „langen Weg“ vor sich, die Story hätte man in viel weniger Zeit erzählen können oder eben noch ein paar andere Ebenen einfügen können. Die Liebesgeschichte z.b. wirkt aber enorm konstruiert und bringt einem nicht viel, da hätte man mehr Tiefe und Charakterentwicklung einbringen können. Genau wie die Beziehung zwischen den beiden Adoptivbrüdern noch mehr hergegeben hätte, schade! Apropros konstruiert, hier muss ich noch kurz einschwenken, so viele Dialoge wirken absolut künstlich und fehl am Platz, genau wie die Tatsache, dass nie über die Adoption gesprochen wurde etc. Also ich kann da keine persönlichen Erfahrungen einbringen, aber das fühlte sich als Zuschauer alles ganz komisch und unrealistisch an. Und wieso muss man denn, wenn man beginnt, sich etwas depressiv und fanatisch mit einem Thema zu beschäftigen, auf einmal nur noch Hoodies tragen, um mal eines der Stereotype zu nennen, die mich an dem Film genervt haben.

Wer lieber seine eigene Version der Story haben mag (hätte ich das mal getan), ein Buch gibt es natürlich auch..oder ihr googlet mal ein wenig und lest euch in die wahre Geschichte ein, die mich sehr viel mehr gekriegt hat als die Verfilmung. Das war schön, denn am Ende des Filmes sieht man dann wie es in Wahrheit endete und endlich hatte ich auch Gefühle und Gänsehaut, konnte mich reinversetzen und mitfiebern. Ich hatte viele Tränen erwartet, die während des Filmes fließen würden, am Ende waren es aber doch null.

Habt ihr den Film schon gesehen oder wollt ihn noch sehen? Mich würde ja sehr interessieren, wie er euch gefallen hat! Kann wer was zum Buch sagen?

[Sehenswert] Orphan Black & Wiener Dog!

Da bei mir etwas Seriennotstand herrschte, habe ich mich endlich zu Orphan Black hinreißen lassen, was schon ewig auf der „to watch“-Liste stand, mich aber doch nie soooo begeistert hat vom Trailer her, dass ich es sofort schauen musste.  Eine echt doofe Woche und der Netflixaccount haben mich aber dann doch dazu verleitet. Dann sah ich vor kurzem auch noch einen Film (woohoo) und dachte mir, Wiener Dog stelle ich euch auch noch schnell vor. Da war ich ja vom Trailer und Filmplakat schon hin und weg!

ORPHAN BLACK (2013-)

Die kanadische Serie wollte ich schon seit Jahren beginnen, habe mich aber immer von der Kategorisierung „SciFi“ abschrecken lassen. Was im Grunde echt doof war, denn mit dem bisschen SciFi kann ich leben, es ist viel mehr eine spannende Dramaserie. Da es schwer ist, die Handlung ohne Spoiler zu beschreiben, habe ich oben den Trailer eingefügt, um einen ersten Einblick zu geben. Wir haben Sarah, die ein ziemlich interessantes Leben zu haben scheint und plötzlich eine Frau trifft, die haargenau wie sie selbst aussieht. Sie kann sie nichts fragen, da sich die Frau sofort umbringt und beschliesst, spontan deren Identität anzunehmen, da sie aus ihrer eigenen Lage entfliehen mag. Dadurch öffnet sie aber die „Büchse der Pandora“ und findet heraus, dass es noch mehr „Look Alikes“ von ihr zu geben scheint, die alle ein Geheimnis teilen.

Tatiana Maslany spielt hier nicht eine, sondern diverse Rollen, deren Charaktere nicht unterschiedlicher sein könnten und überzeugt in allen. Schauspielerisch ist diese Serie eine absolute Meisterleistung und zu Recht hat sie dafür diverse Preise gewonnen. Es macht wahnsinnig Spaß, ihr in den verschiedenen Rollen zuzusehen, doch auch die anderen Rollen sind gut besetzt. Ich habe die vier vorhandenen Staffeln nur so weggeschaut, nahezu jede Folg endet mit einem Cliffhanger und man muss „nur noch eine“ schauen. Eine fünfte und letzte Staffel wird es 2017 noch geben und ich freue mich. Denn auch wenn es im SciFi-Bereich immer abgedrehter wird, stört es mich nicht, da der Rest einfach so spannend und gut gespielt ist. Der oft dunkle Humor, die schnelle, süchtigmachende Handlung, ständige unvorhersehbare Wendungen und Enthüllungen in vielen kleinen, parallel ablaufenden Geschichten machen diese Serie wirklich zu etwas ganz besonderem und ich bin enorm froh, ihr doch eine Chance trotz SciFi gegeben zu haben. Lasst euch davon also nicht abschrecken, solltet ihr eine neue Serie suchen und gebt der ersten Folge doch auch einfach eine Chance – ich glaube, ihr werdet nicht enttäuscht werden!

WIENER DOG (2016)

Als ich das Filmplakat entdeckte, wusste ich schon, dass ich den Film mögen würde und der Trailer hat mich darin definitiv bestätigt. Die Geschichte um einen Dackel, der das Leben verschiedener Menschen beeinflusst, ist großartig besetzt – Greta Gerwig und Zosia Mamet könnte ich ewig zusehen. Der Trailer nimmt leider schon viele gute Moment im Film weg, doch gibt er auch sehr gut die Grundstimmung wider. Humor, den nicht jeder lustig finden wird, teilweise längere Strecken, wo wenig passiert, aber man doch auf der Gefühlsebene durch Kameraführung und Musik angesprochen wird und die unterschiedlichen Schicksale der Menschen lassen keine Langeweile aufkommen. Wer Action sucht, ist hier definitiv falsch, ich wurde aber dennoch ausgesprochen gut unterhalten.

Bei Filmen von Todd Solondz bin ich aber auch immer etwas verwirrt-verstört und es geht mir hier nicht anders, doch gerade das mag ich an ihm sehr. Die Charaktere scheinen zunächst unnahbar, man kann sich mit „denen“ doch nicht identifizieren, doch er schafft Ebenen, wo es eben doch funktioniert und zeigt einem selbst auf, dass da keine Grenzen sind. Das klingt jetzt sehr abstrus, ich habe nur keine Ahnung, wie ich es anders formulieren soll. Am besten schaut ihr euch den Film einmal an und selbst wenn ihr gar nichts mit dem Humor anfangen könnt, der Dackel reißt es bestimmt wieder raus. Achso, ein Gute-Laune-Film ist das trotz Hundestar definitiv nichts..eher was für verregnete Herbstabende, an welchen man selbst schon in Melancholie gefangen ist.

Zwei sehr unterschiedliche Tipps, aber ich bin froh, beide Sachen gesehen zu haben und während ich auf die fünfte Staffel von Orphan Black sehnsüchtig warte, müsste ich von Wiener Dog nicht unbedingt eine Fortsetzung haben..ich bin aber schon enorm gespannt, was Solondz als nächstes erschaffen wird! Für mich einer der spannendsten Regisseure im Moment!

Habt ihr die Serie/den Film gesehen? Was sagt ihr? Und hat wer eine Serienempfehlung für mich? Narcos muss ich jetzt endlich mal beginnen und sonst..ist endlich fast die Sommerpause bei diversen Serien vorbei, juhu! 

[Sehenswert] The Bridge America / The Americans / Between / The Bronze

Serienjunkie? Ich? Absolut! Seit mein bester Freund seinen Netflix-Account mit mir teilt, ist es auch nicht unbedingt besser geworden und ich konnte ein paar Serien durchschauen oder anfangen, die ich schon ewig sehen wollte. Nicht, dass das meine Liste sonderlich verringert hätte und hey, am 25. November kommt die neue Gilmore Girls (aus vier 90-minütigen Episoden bestehende) Staffel heraus..hach, ich freu mich! Bis zur Zwischenzeit hoffe ich, vielleicht doch noch gute Dramaserien zu entdecken, gerade halte ich mich mit The Fosters über Wasser, was nicht schlecht, aber auch nicht das Nonplusultra ist. Empfehlungen nehme ich gerne entgegen!

THE BRIDGE AMERICA (2013)

Hier haben wir eine amerikanisch-mexikanische Version der ursprünglich dänisch-schwedischen Krimiserie „The Bridge“. Diese habe ich noch nicht gesehen und muss mal mit der ersten Folge anfangen, um zu sehen, ob es „unterschiedlich“ genug ist, diese auch noch zu schauen. Wobei ich mir da recht sicher bin, denn in meiner Version geht es um die Grenze zwischen Mexiko mit den Themenschwerpunkten Drogen, Korruption und Kartellgewalt sowie die vielen verschwindenden Frauen aus Juarez – das kann ich mir für die skandinavische Version irgendwie nicht so vorstellen. Die Serie ist sehr grafisch, sehr brutal und nichts für schwache Nerven, ich warne euch vor. Für mich ist das kein „juhu“-Punkt, für die Story hier aber einfach essentiell, da es auch in der Realität so ist. Die beiden Hauptdarsteller Diane Kruger (als amerikanischer Detective Sonya Cross aus El Paso) und Demian Bichir (als mexikanischer Detective Marco Ruiz) spielen einfach nur grandios, besonders Kruger hat mich umgehauen, da ich nicht wirklich hohe Erwartungen an sie hatte! Sehr facettenreiche Charaktere, auch die Nebenrollen sind gut enorm besetzt und man schwankt ständig zwischen (Anti-)Sympathien und Miss-/vertrauen, was einfach Spaß macht! Ebenfalls sehr gut finde ich, dass spanisch gesprochen wird und man einfach Untertitel bekommt, hier nimmt man nebenbei auch gleich noch ein wenig neuen Wortschatz mit. Wer weiß, wann man mal korrupter Grenzbeamte bestechen muss oder einen Drogendeal verhandeln – nach der Serie könnte man es auf jeden Fall! Cliffhanger gibt es bei fast jeder Folge und man muss einfach weiterschauen. Zum Ende der ersten Staffel hin denkt man, dass es nur eine Staffel gäbe und die hätte auch gereicht, denn die zweite Staffel ist zwar auch gut, aber eben nicht so genial wie die erste Staffel.

THE AMERICANS (2013)

Diese Serie steht seit drei Jahren auf meiner „to watch“-Liste, da ich nur Gutes über sie gehört habe und somit waren meine Erwartungen echt hoch. Die Thematik „KGB-Spionage in den USA zu Zeiten des Kalten Krieges“ klang für mich zwar interessant, aber irgendwie nicht soooo fesselnd, dass ich die Episoden nur so durchschauen würde. Die Serie dreht sich um das Ehepaar Elizabeth und Philip Jennings, die ein Coverleben als glückliche Vorstadtamerikaner mit zwei Kindern führen, die nichts über die wahre Identität ihrer Eltern wissen. Es wird sowohl dieses „Alltagsleben“ thematisiert als auch die Schwierigkeit, was es bedeutet, eine falsche Identität zu leben und sich irgendwie auch in ihr wohlzufühlen. „Philip“ würde nämlich am liebsten den Spionage-Job an den Nagel hängen und dieses falsche Leben Realität werden lassen, doch da hat er die Rechnung ohne die patriotisch Einstellung von „Elizabeth“ für ihr Heimatland gemacht. Kompliziert wird ihr Leben durch den Einzug eines FBI-Agentens im Nachbarhaus (natürlich!), welcher KGB-Agenten aufspüren soll. Ich bin noch immer in der ersten Staffel, die ich gut finde, aber das Erzähltempo ist etwas langatmig und wie erwartet, fesselt mich die Serie nicht ungemein. Für verregnete Sonntage (Berlin, was ist das denn für ein Sommer?!) funktioniert sie allerdings sehr gut, ob ich sie komplett durchsehen werde, ist allerdings fraglich – noch bin ich emotional nicht allzu sehr an die Charaktere gebunden (irgendwie funktioniert Keri Russell in dieser Rolle nicht für mich).

BETWEEN (2015)

Die Bewohner der kanadischen Stadt Pretty Lake beginnen ohne ersichtlichen Grund zu sterben. Die Regierung beschließt daraufhin, den Quarantänezustand auszurufen und niemandem mehr hinein oder hinaus zu lassen. Es kristallisiert sich nach und nach heraus, dass alle Bewohner über 21 gestorben sind und die Jugendlichen/Kinder, die noch dort sind, müssen beginnen, ihr neues Leben in dieser abstrusen Situation anzunehmen. Insgesamt gibt es zwei Staffeln a sechs Episoden (44minütig), wovon die erste Staffel so fesselnd war, dass ich ein Wochenende beschäftigt war. Es war eher wie ein dystopischer Film und hatte Tendenzen zu Battle Royal. Als es dann vom „neuen Alltag der Jugendlichen“ in die Verschwörungstheorien und in die zweite Staffel überging, schwächelt die Serie meiner Meinung nach und auch das „hier können wir eine dritte Staffel anbringen“-Ende fand ich nicht so pralle. Aber per se fand ich die Idee gut und hätte diese Serie sogar lieber als Buch gelesen.

THE BRONZE (2015)

Auch wenn ich nur selten Filme schaue, The Bronze mit Melissa Rauch (die ich in The Big Bang Theory liebe) musste ich sehen, nachdem ich zufällig über den Trailer stolperte. Als ehemaliges Turnkind habe ich eine Schwäche für Filme/Serien, die in diesem Bereich angesiedelt sind und in dieser Kombination aus Drama/Satire/Komödie war es auch genau mein Ding! Wir haben die ehemalige Olympionikin und „Stolz ihrer Stadt“ Hope, die nach ihrer vorzeitig beendeten Karriere nicht wirklich wieder in der Realität anzukommen scheint. Statt neue Pläne zu schmieden, verbringt sie die Tage in der Mall oder im Bett, bestiehlt ihren Vater und lässt sich von den Restaurantbesitzern der Stadt durchfüttern. Um an Geld zu kommen, lässt sich sie schließlich überzeugen, eine neue Turnhoffnung in der Stadt zu trainieren und daraus besteht eine recht dysfunktionale Trainer-Turner-Beziehung. Der Film startet etwas langsam, gebt ihm eine Chance und stört euch nicht an der etwas „starken“ Ausdrucksweise und plötzlicher Nacktheit von Hope, das funktioniert hier erstaunlich gut. Melissa Rauch spielt eine großartige, so facettenreiche Rolle und ich hoffe, noch mehr solcher Auftritte von ihr zu sehen!

Wir haben also Kriminalität in Mexiko, Spionage während des Kalten Krieges, ein Massensterben und eine gefallene Heldin – ich sollte echt lustigere Dinge ansehen, wobei ich bei The Bronze durchaus häufiger mal laut lachen musste (aber ich mag schwarzen Humor eben). Wenn ihr Serienempfehlungen habt – die nicht unbedingt in diese Genres passen müssen – nur her damit! Gerade redet ja jeder von Stranger Things, mal sehen, ob ich mich hierzu überwinden kann (ist nämlich eigentlich nicht wirklich mein Geschmack). Hat es wer von euch schon gesehen?

[Sehenswert] The Martian & Mistress America

Wie immer habe ich die Flugzeit produktiv genutzt und mein Filmwissen etwas erweitert, denn irgendwie kann ich mich nur sehr selten sonst dazu motivieren, etwas über 60 Minuten am Stück zu sehen. Mehrere Folgen einer Serie sind hingegen gar kein Problem, irgendetwas stimmt da mit meiner Psyche nicht. Geworden sind es dank Iceland Air zwei halbwegs aktuelle Filme, welche einige von euch bestimmt schon gesehen haben – ich bin auf eure Meinung gespannt!

THE MARSIAN (2015) 

Worum geht’s In The Martian bzw Der Marsianer – Rettet Mark Watney geht es um den Überlebenskampf eines Astronauten, welcher von seinen Kollegen aus Versehen als „tot“ angesehen und auf dem roten Planeten zurückgelassen wird (der Trailer verrät euch noch einiges mehr). Während Mark versucht, sich möglichst viel Zeit zu verschaffen, tüftelt die NASA an einem Rettungsmanöver, um ihn zurück auf die Erde zu bekommen.

Wie ist’s Überraschend witzig, absurd, die Situationskomik stimmt und ich habe es einfach nicht erwartet. Normalerweise sind Sci-Fi und Weltraumfilme absolut nicht meines, da ich aber nur positives über den Film gehört hatte, habe ich mich durchgerungen. Was absolut grandios war, ich habe laut im Flugzeug losgelacht und auch wenn es wieder etwas viel amerikanischer Pathos war, insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten. Matt Damon spielt seine Rolle sehr überzeugend und auch die Landschaftsaufnahmen des toten Planeten waren sehr spannend. Jetzt muss ich mir auch Interstellar ansehen, ebenfalls ein Film, vor dem ich mich noch etwas drücke.

MISSTRESS AMERICA (2015)

Worum geht’s In Mistress America haben wir die Einzelgängerin Tracy, die sich in ihrem ersten Semester an der Uni etwas schwer tut, Freunde zu finden und Spaß zu haben. Da ihre Mutter vorhat, zu heiraten und Brooke, die Tochter des neuen Mannes, ebenfalls in New York wohnt, trifft sich Tracy spontan mit ihr und wird von den nachfolgenden Ereignissen etwas überrollt.

Wie ist’s Von der Besetzung her, war es genau mein Film, da ich sowohl Greta Gerwig als auch Lola Kirke sehr gerne mag. Die Story von der verlorenen Studentin, die sich finden will und ihrer „großen Schwester“, die mitten im Leben zu stehen scheint, welches aber nach und nach auseinanderbricht, ist zwar nett gemacht, aber irgendwie fehlte mir hier der Tiefgang. Es gab lustige, überraschende und traurige Momente, aber der Film hat mich einfach nicht gekriegt. Er war mir nicht außergewöhnlich genug und ist für mich zwar angenehme Unterhaltung für die zwei Stunden, aber nichts, was mir länger in Erinnerung bleiben wird. Da ich ihn mir nach Der Marsianer angesehen habe, hatte er es bestimmt etwas schwerer, mich zu überzeugen, aber leider ist es ihm trotz toller Schauspieler nicht gelungen.

Habt ihr einen der Filme zufällig auch gesehen? Wie hat er euch gefallen? Für ich steht jetzt ganz weit oben The Revenant, welchen ich mir sogar im Kino ansehen mag (noch so etwas, was ich selten mache, da ich nicht einfach auf Stop drücken kann zwischendurch *g*).

[Sehenswert] Laurence anyways (2012)

Ich dachte mir, wenn schon in Montreal, sollte ich mir vielleicht auch mal einen Film von einem dort beheimateten Regisseur ansehen und da fiel meine Wahl doch sehr schnell auf Xavier Dolan. Wahrscheinlich ist vielen von euch sein Name schon ein Begriff, seine Filme werden immer mit Auszeichnungen überschüttet, mir selbst sagte er aber gar nichts und somit war ich sehr neugierig! Geworden ist es schließlich sein Drama Laurence Anyways, welches mich trotz seiner verrückt langen Laufzeit von fast drei Stunden (!) begeistert hat.

Worum geht’s Der Film beginnt im Jahr 1989, in welchem Laurence sein Leben grundlegend verändert. Aus einem Mann in einer glücklichen Beziehung, einem guten Job als Lehrer und ersten Erfolgen als Autor wird eine Frau. Der Film dreht sich nun um die nächsten Jahre und zeigt, was diese Veränderung mit Laurence, seiner Freundin Fred und ihrem Umfeld macht.

Wie ist’s Die Story ist nicht allzu ungewöhnlich, viele Sachen sind vorhersehbar, aber die Stärke des Filmes liegt ganz klar in seinen Bildern und der Musik. Teilweise sehr originelle und doch so passende Kameraeinstellungen und Blickwinkel verzaubern einen einfach nur. Der Film wird langsam erzählt, er schweigt, er wirkt und so folgte ich ihm gebannt. Man leidet mit, Gänsehaut und Tränen sind ganz klar vorhanden und die so reale, ungeschönte Liebesgeschichte nimmt mit. Die beiden Schauspieler Melvil Poupaud und Suzanne Clément sind aber auch wirklich richtig gut und ich war froh, sie nicht schon aus anderen Rollen zu kennen.

Absolute Empfehlung von mir und ich werde mir definitiv noch mehr Filme von Xavier Dolan ansehen. Dass er erst 26 Jahre alt ist, mag man gar nicht glauben und ich bin mir sicher, dass er noch sehr viele weitere Filmhighlights schaffen wird. Wenn ihr also drei Stunden Zeit habt und Lust auf ein außergewöhnliches Drama habt, Laurence Anyways ist für euch!

[Sehenswert] Selma (2014)

Um meinen kanadischen Host hier nicht völlig vom Glauben abfallen zu lassen, habe ich mich mit ihm zusammen vor den Fernseher gesetzt 😉 Klingt jetzt nicht sonderlich absurd, aber ich bin ein fernsehloses Laptopkind und schaue Filme somit immer in einem etwas kleineren Format. Das wollte er mir bei Selma aber nicht durchgehen lassen und so sahen wir uns diesen verdammt guten Film gemeinsam an.

Selma behandelt das Leben von Martin Luther King und hieraus seinen Kampf für das Wahlrecht der afroamerikanischen Bevölkerung. Thematisiert werden die gewaltfreien Protestmärsche von 1965, die in der Stadt Selma im Bundesstaat Alabama starten und bis nach Montgomery gehen. Man bekommt einen guten Einblick in die damalige Zeit und zwischen verstört bis unendlich wütend, erlebt man die verschiedensten Emotionen.

Mit einer der besten Filme, die ich 2015 gesehen habe, anders kann ich es nicht sagen. Der Film ist von der ersten Sekunde an enorm fesselnd, die Story und die sehr guten Schauspieler packen einen und kapitulieren den Zuschauer in die Vergangenheit. Gleichzeitig kann man aber auch (leider) noch Paralellen zur heutigen Lage der afroamerikanischen Bevölkerung sehen. Ich war vor zwei Jahren einige Tage in Alabama, war in den oben genannten Städten, in vielen Museen, habe mit Menschen gesprochen und auch einmal andersherum erlebt, wie sich Diskriminierung anfühlt. Dadurch hat mich der Film irgendwie noch auf einer tieferen Ebene erwischt, als es sonst der Fall gewesen wäre. Da ich immer viel zu empathisch bin, sind bei Selma natürlich auch ein paar Tränen geflossen.

Ob ihr euch für Geschichte interessiert oder nicht, die Story wird euch packen und dadurch, dass sie wahr ist, lernt man gleich auch noch was. Zu zart beseitet sollte man nicht sein, es gibt brutale, unschöne Stellen, die mir näher gehen wie Actionfilm-Geballere. Auch ruhige Momente hat der Film, langsame Szenen, die einem eine Atempause gönnen und wunderbar passende Musik.

Da ich von der Story nicht mehr erzählen mag, bleibt mir nichts anderes zu sagen, als schaut ihn euch an! Lasst euch von der Regisseurin Ava DuVermay für eine Weile in diese dramatischen Stunden der Vergangenheit entführen, leidet und fiebert mit und geht am Ende mit etwas mehr Wissen zurück in die Gegenwart. Absolut lohnenswert und für jeden zu empfehlen! Solche Filme hätte ich als Schüler gerne im Geschichtsunterricht gesehen, da würde man nicht vor sich hinträumen!

[Sehenswert] „Big Eyes“ und „Spuren“

In den letzten Tagen habe ich zwei Filme gesehen, die ich euch heute vorstellen mag, da sie mir sehr gut gefallen haben. Irgendwie habe ich es im Moment mit Filmen, die auf wahren Begebenheiten beruhen und somit geht es heute einmal in die australische Wüste und ins künstlerische San Francisco.

BIG EYES (2014)

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon beschlossen, den Film zu schauen, ohne etwas über den Inhalt zu wissen. Was daran lag, dass er von Tim Burton ist und in der Besetzung Christopher Waltz hat – zwei für mich absolut ausreichende Argumente. Mir war die Geschichte um Walter und Margarete Keane bis dato unbekannt, da ich aber sehr gerne Filme mit dem Thema Kunst schaue, war mein Interesse gleich geweckt. Man bekommt hier eine gute, aber recht simple Story über zwei Menschen, Geheimnisse, Treue und Verrat, die sehr gut in Szene gesetzt wurde. Selten schaue ich Filme ohne Unterbrechung, hier war ich aber doch sehr gefesselt und wollte wissen, wie es ausgeht. Wer wie ich noch nichts mit dem Namen Keane anfangen kann und einen Film mit nicht allzu schwerer Kost haben mag, ab auf die Couch am Wochenende!

SPUREN (2014)

Diesen Film habe ich dank meiner Mama gefunden, da ich ihr begeistert von dem Film „Wild“ vorschwärmte und sie mir dann sagte, dass es da doch noch so einen Film gäbe mit einer Frau, die gemeinsam mit Kamelen durch die australische Wüste gelaufen ist. Also gleich mal Google befragt und den Film Spuren von John Curran gefunden. Nebenbei spielt auch noch Adam Driver mit, den ich in „Girls“ unheimlich gerne mag und die Hauptdarstellerin Mia Wasikowska kannte ich zwar nicht, der Trailer sah aber richtig vielversprechend aus. Der Film dreht sich um die Reise der Australierin Robyn Davidson, die 1977 alleine zu Fuß 2700 Kilometer durch die Wüste läuft. Dabei hat sie lediglich Kamele für ihr Gepäck, ab und zu einen Aborigines, der mit ihr durch heiliges Land läuft oder einen Fotografen vom National Geographic, der ihre Reise für die Aussenwelt festhalten darf. Der Film ist bildgewaltig, sehr emotional, man erlebt eine Frau, die auf der Suche (nach sich?) ist und dazu bis an ihre Grenzen und darüber hinausgeht. Genau wie „Wild“ bin ich auch hier komplett in einen Bann gezogen worden, in dem ich alles um mich herum vergessen habe und einfach nur in dem Film war. Sehr, sehr spannende, faszinierende Geschichte in traumhafter Kulisse und einfach nur sehr empfehlenswert!

Zwei Filme, die zwar in komplett anderem Raum und Zeit spielen, jedoch beide eine weibliche Hauptrolle zeigen, die sich im Film verändert, stärker wird und ich würde sie fast als „coming of age“-Romane im Erwachsenenalter beschreiben. Beide Frauen gehen weit über sich hinaus, entwickeln sich enorm in ihrer Persönlichkeit, was von den Schauspielerinnen sehr überzeugend dargestellt wurde ich ich habe es sehr genossen. Vielleicht mag ich solche Filme im Moment besonders gerne, da ich auch alleine auf großer Reise bin..wenn auch nicht ganz so strapaziös 🙂

Von welchem Film seid ihr gerade ganz angetan? Nur her mit den Tipps! Wenn wer noch weitere Filme mit starken Frauen kennt, immer her damit! 

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