Schlagwort: Gedanken

[Reisen] Quo vadis, 2020.

Wie bei vielen von euch, sind auch meine Reisepläne für 2020 im Moment erst einmal auf Eis gelegt. Meine Travel Bucket List für dieses Jahr mit zehn Ländern und sechs Städten ist schon unmöglich zu realisieren und ich bin im Moment echt sehr glücklich, dass ich schon sechs Wochen Panama erleben durfte, bevor es in die häusliche Quarantäne und dieses komische Stillstand-Leben ging.

Aktuell sollte ich eigentlich gerade auf der Via de la Plata in Spanien unterwegs sein und von Sevilla bis ans (mittelalterliche) Ende der Welt laufen. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass das demnächst wieder möglich sein wird und mir irgendwann das (kühler werdende) Wetter einen Strich durch die Rechnung machen wird, beginne ich nun, etwas in die fernere Zukunft zu planen. Denn ich habe das Gefühl, dass ich meine Reisepläne mit Juli durch Schweden wandern, September nach Indien reisen und Dezember für neun Monate nach Neuseeland gehen auch canceln kann.

Doch vielleicht wird es uns möglich sein, nicht nur innerdeutsch, sondern vielleicht sogar wieder innerhalb Europas zu reisen und somit wäre es doch gar keine schlechte Idee, wenn es kälter wird, in den Süden zu ziehen. Die Kanarischen Inseln (dieser link) kenne ich nicht wirklich, ich war mal als Kind auf Gran Canaria, aber sonst fahren da eher meine Eltern hin. Wobei man dort auch sehr schön wandern können soll und sie sind ja recht schnell zu erreichen. Ich habe definitiv schon wieder Meer-Bedarf, mir fehlt es, mit dem Meeresrauschen aufzuwachen und den ersten Kaffee zu trinken, während ich den Pelikanen beim Formationsfliegen zuschaue, hach!

Spontan sprechen mich besonders Fuerteventura und Lanzarote aufgrund ihrer verrückten Landschaft an und auf den Teide will ich schon ziemlich lange steigen (ok, auf die Zugspitze auch, vielleicht kriege ich das durch den diesjährigen Heimatzwangsurlaub ja hin). Und am besten wird der Inselaufenthalt dann noch mit einem Stopover in Madrid verbunden, denn ganz ehrlich, meine Laune kann dringend ein paar Stunden Prado und Reina Sofia vertragen! Seit ich 2018 das erste Mal in der Stadt war, will ich nämlich unbedingt wieder hin (hier ein paar meiner Madrid Tipps, wie man möglichst günstig dort überlebt und trotzdem jede Attraktion mitnehmen kann).

2020, keiner hat dich so kommen sehen und auch vor Corona hast du mir schon ein paar richtige Brocken in den Weg geworfen, statt mich sacht in diese Dekade gleiten zu lassen. Aber das ist ok – statt meinen zehn Ländern und sechs Städten, was eh ziemlich exzessiv ist, nehme ich jetzt eben „vielleicht geht ja Spanien im Winter“ als groben Plan und ansonsten..schauen wir einfach, was das Leben bringt. Geht es euch ähnlich?

[Lesenswert] Mach dein Leben einfach reicher. Tagebuch & Praxisheft – Ines Keerl & Karin Lichtenstein

Vor keinen zwei Monaten habe ich euch den Glück Glück Ratgeber von Ines Keerl & Karin Lichtenstein vorgestellt und heute geht es um das frisch erschienene Begleitheft dazu. Unter dem Titel Mach dein Leben einfach leichter haben die beiden ein Tagebuch und Praxisheft herausgebracht, in welchem man sich mit Übungen, Tipps und praktischen Beispielen für die individuell auf einen herabstürzenden Alltagsanforderungen rüsten kann.

Das Tagebuch und Praxisheft bietet auf knapp 100 Seiten eine gute Mischung an Gedanken und Fragen, die dich zum Nachdenken bringen und dich inspirieren werden, dich mit dir selbst intensiver zu beschäftigen. So geht es z.b. um die folgenden Themen:

  • Aufmerksamkeit verbessern
  • Bewusster (er)leben
  • Lebensfreude steigern
  • Leben mehr Inhalt/Sinn geben
  • Eigenes Mindset nachhaltig verändern

Das Arbeitsheft ist in zwei große Teilabschnitte geteilt: der erste Teil dreht sich um Fragen an einen selbst, man soll herausfinden, was einem wichtig ist und es werden fünfzehn Gedanken aus dem Glücksbuch als Anregung genommen, sie „moderiert“ zu üben. Im zweiten Teil ist Platz für persönliche Aufzeichnungen, also ein Gedankentagebuch, wo sich zeigen wird, was euch persönlich wichtig ist. Dieser Teil hat viel Raum für eigene Notizen, wobei es weniger um den konkreten Gedanken geht, sondern um die Fragen, was ihr gelernt habt bzw aus dieser Situation für euch und eure Zukunft herausziehen könnt. Klingt zu kryptisch? So sieht das aus:

Das Schöne daran ist, dass man das Buch nicht chronologisch durcharbeiten muss, sondern entweder einfach zufällig eine Seite aufschlagen oder sich natürlich vorne ein Thema aussuchen kann, mit welchem man sich an diesem Tag beschäftigen kann. Da ich es liebe, morgens mit einem Kaffee einfach meine Gedanken aufzuschreiben, nutze ich das Arbeitsheft nun genau dann. Man ist ungestört, kann sich notfalls auch etwas mehr Zeit nehmen und hat einen Gedanken, welchen einen den weiteren Tag begleiten wird. Wenn einem dann doch noch etwas einfällt, ist das Buch schnell zur Hand – da es leicht ist, kann man es auch super mitnehmen und unterwegs weiterschreiben!

Für mich immer wieder wichtig ist das ruhige, tiefe Durchatmen, welches wir im Alltag so gerne vernachlässigen. Mittlerweile bin ich ganz gut darin, täglich wenigstens morgens und abends daran zu denken (danke Vipassana-Meditation), aber es war trotzdem hilfreich, diese Gedanken noch einmal zu verschriftlichen. Für mich trägt das nämlich zu einem bewussteren Leben und Umgang mit allem bei, wodurch meine Aufmerksamkeit verbessert und meine Lebensfreude auch an kleinsten Dingen gesteigert wird.

Wenn ihr Lust habt, zunächst mit Anleitung und dann mit Anregungen andere Sichtweisen auf die Welt zu entwickeln und euch selbst einfach besser kennenzulernen, euer Handeln zu hinterfragen und vielleicht auch zum Positiven zu verändern, kann ich euch dieses kleine Heft sehr empfehlen. Zumindest ich habe Freude daran und finde meine Zeit damit sehr genutzt 🙂

Mehr Infos dazu findet ihr auf dem Blog My Day Reloaded der beiden Autorinnen und das Tagebuch und Praxisheft könnt ihr für 8,99€ z.b. bei Amazon bestellen. Obwohl es als Begleitheft konzipiert ist, kann man es meiner Meinung aber auch ohne das Glück Glück Buch (12,99€) bearbeiten, denn es ist selbsterklärend. Beide Bücher zusammen „runden“ die Thematik aber durchaus ab und dürften euch ein paar Wochen (oder länger) mit euren eigenen Gedanken beschäftigen.

Kennt wer eines der beiden Bücher zufällig schon? Wenn ja, wie haben sie euch gefallen und/oder welches Buch aus diesem Bereich könnt ihr denn besonders empfehlen?

[Reisen] 10 Dinge, die mich in Tel Aviv überrascht haben!

Aktuell reise ich noch durch Israel (laaaaanger Blogpost kommt Ende Februar), aber ich dachte mir, ich schreibe mal zehn Dinge auf, die mich in Tel Aviv überrascht haben. Vorneweg muss ich aber sagen, dass ich mich wie immer nicht vorher schlau gelesen habe, wenn ich in ein neues Land reise, sondern alle Eindrücke unvoreingenommen aufsaugen will. Da gibt es dann natürlich immer wieder ein paar „Aha“-Erlebnisse und die teile ich nun mit euch!

1. Wow, ist hier grün!

In meiner Vorstellung lag Tel Aviv zwar am Meer, war aber irgendwie sandig und trocken. Was es so absolut nicht ist! Die Stadt besteht nur so aus Parks und Alleen, es wachsen die wundervollsten Pflanzen, Bäume und auch Kakteen, es blüht und fühlt sich irgendwie fast tropisch an. Dazu kommen dann noch angelegte Parks und man kann keine zehn Minuten laufen, bis man an irgendeiner Grünfläche vorbeikommt.

2. Hund & Katze kann jede Stadt, hier regieren Fledermäuse!

Tel Aviv ist die Hauptstadt der Hunde(besitzer), in keiner anderen Stadt leben so viele Hunde! Straßenhunde habe ich dafür noch gar keine getroffen, aber viele, viele Katzen. Welche jedoch alle gut genährt sind, keine Angst. Was mich aber sofort fasziniert hat, ist, dass mitten in der Stadt (ich wohnte am Habima Platz) riesige Fledermäuse leben. Und zwar nicht 1-2 Stück, nein ganze Schwärme bevölkern die riesigen Bäume und ach, hier hätte ich so gerne eine richtige Kamera gehabt, mein Handy konnte da keine gute Aufnahme hinkriegen. Zwar habe ich gehörigen Respekt vor Fledermäusen, aber wenn ich meine Haare zusammen habe, sehe ich ihnen gerne beim Herumflattern zu.

3. Nee, geboren bin ich hier nicht!

Natürlich kam ich während meines Aufenthaltes mit vielen Menschen ins Gespräch, aber lustigerweise war nur einer in Tel Aviv geboren. Die meisten kommen nicht einmal aus Israel, haben zwei Pässe und leben mal hier und mal in der ehemaligen Heimat (gerne UK und Australien). Mit meiner deutschen Nationalität konnten einige Menschen (leider, verständlicherweise) so gar nichts anfangen, somit sagte ich meist, mein Akzent stamme aus den Niederlanden oder der Schweiz. Es waren sehr spannende Lebensgeschichten, die ich zu hören bekam und die Gründe, wieso man nun in Tel Aviv lebte.

4. Vegan? Gar kein Problem!

Oftmals habe ich es beim Reisen schwer, etwas veganes zu finden. Tel Aviv ist neben der Hunde, auch noch die Hauptstadt der Veganer. Wobei viele Gerichte per se schon vegan sind (Falafel! Hummus!) und gar nicht groß geändert werden müssen. Aber meist gibt es eine vegane Alternative, wenn das eigentliche Gericht Tier in irgendeiner Form enthält. Im Grunde findet man hier aber auch alles, was das Herz begehrt, von der argentinischen Bäckerei bis hin zur koreanischen Café.

5. Boah, ist das teuer hier.

Warum ich mir einredete, dass Israel preislich irgendwie in Asien liegt..gute Frage. Nein, hier ist alles, wirklich alles verdammt teuer. Ob im Supermarkt, am Straßenstand (Falafel für 7€), ein Zugticket oder im Hostel (Mehrbettzimmer ab 20€), mein Geldbeutel wimmerte hier täglich. Dabei war ich doch letzten Monat erst in London und fast an das Preisniveau gewöhnt, aber ich dachte, wenn ich hier auf den Markt gehe, kann ich handeln und bekomme günstig Obst und Gemüse, Fehlanzeige.

6. Museum umsonst? Wo gibt es das denn!

Hier war ich ebenfalls von den letzten Ländern verwöhnt, wo die Museen umsonst, manchmal umsonst oder eben günstig waren. Hier legt man locker seine 10€ hin, wenn man z.b. ins Kunstmuseum will und ich finde leider, dass hier das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt. Umsonst gesehen habe ich lediglich das Ben Gurion Haus und somit waren meine Entertainment-Ausgaben definitiv höher wie in London und Mexiko City.

7. Schönes, kaltes Meer.

Ok, das liegt an der Jahreszeit und an meiner Empfindlichkeit, somit meckere ich gar nicht, aber hui ist das Mittelmeer aktuell noch kalt. Dazu geht hier ein stetig rauer Wind und somit ist statt schwimmen lieber surfen angesagt. Wobei an den Stränden überall Warnschilder wegen gefährlichen Strömungen sind und jedes Jahr Menschen verunglücken – somit saß ich nach einem einzigen Wasserkontakt lieber mit Buch am Strand.

8. Tel Aviv liebt Bücher!

Mein Herz hupfte, als ich ständig an öffentlichen Bücherschränken vorbeilief. Zwar ist der Großteil auf hebräisch, aber man findet auch einige englischsprachige Bücher. Schön gemacht ist, dass es immer noch bequeme Sitzgelegenheiten gibt, sodass man sich gleich eine Auszeit gönnen kann. Buchgeschäfte gibt es ebenfalls sehr viele und besonders der Flohmarkt in Jaffa hat mich zum Stöbern gebracht.

9. Sieht ja aus wie Dubai..und Dessau!

Dass Tel Aviv modern ist und Hochhäuser hat, das habe ich mir gedacht. Dass diese aber so fancy und außergewöhnlich vom Design her sind, hat mich umgehauen. Teilweise kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus und wurde sehr an Dubai erinnert. Dies kollidiert dann mit der „White City“, wie der Stadtteil voller Bauhaus-Architektur genannt wird. Ich mag den Stil sehr gerne, zum Ansehen, nicht zum Drin-Leben und hatte auch dort meine Freude..aber das ist doch ein starker Kontrast und hatte mit meinem Tel Aviv Bild (welches ich eher in Jaffa und im Bezirk Florentin fand) nicht viel zu tun.

10. Die Sache mit dem Sabbat.

Was war ich gespannt, wie genau ein gelebter Sabbat aussah. Ich habe das zwar in Brooklyn schon etwas kennengelernt, aber in Tel Aviv ist das natürlich etwas ganz anderes. Dachte ich. Erwartet habe ich, dass die Stadt freitags absolut verrückt ist und jeder alles bis nachmittags erledigt und dann „ruht“. Sabbataufzüge habe ich sofort kennengelernt, aber sonst ist eher wenig mit Ruhe. Viele Geschäfte schließen am Nachmittag, aber nicht gerade wenige sind durchgehend geöffnet und somit „ruht“ die Stadt nicht wirklich. Man bevölkert den Strand und genießt das Leben, kann notfalls aber auch samstags noch einkaufen. Am Sabbat isst man gerne Barches, geflochtenes Brot, und oh ist das lecker; hier muss ich sagen, dass ich wirklich traurig war, dass ich dies nicht auch unter der Woche gefunden habe.

Wenn ihr wollt, könnt ihr auf Instagram genau verfolgen, wo ich gerade in Israel unterwegs bin und vielleicht habt ihr ja noch einen Reise- oder Essenstipp für mich, was ich unbedingt erlebt haben muss? Seid ihr schon einmal in Tel Aviv gewesen? Wie hat es euch gefallen?

GOODBYE 2016!

Vor einem Jahr tippte ich den letzten Blogpost 2015 in Montreal, seitdem habe ich Kanada verlassen, die USA bereist, sechs Monate in meiner liebsten deutschen Wahlheimat Berlin verbracht, zwischendurch Dänemark, Schweden, die Färöer Inseln und ein paar neue, deutsche Ecken entdeckt, Thailand mit dem Rucksack durchreist und bin in Indien gelandet. Reisemäßig war 2016 definitiv turbulent und zum Ende hin wurde ich auch etwas müde. Besonders Indien ist nämlich anstrengend, so banale Dinge wie Wasser und Strom sind nicht selbstverständlich und manchmal mag man einfach nicht mehr..nichtsdestotrotz freue ich mich aber schon auf das nächste Jahr, wo ich ebenfalls wieder einiges vorhabe. Ich will zurück nach Kanada (hoch nach Churchill Eisbären gucken), am liebsten nach Grönland, Dubrovnik und Jersey, um ein paar Ziele zu nennen..aber geplant wird noch nicht..bis Mitte Februar bin ich nämlich noch in Varanasi und diese Zeit wird nicht mit Planen verschwendet, sondern genossen so gut es eben geht! 🙂

Vor einem Jahr habe ich am letzten Tag des Jahres fünf Dinge aufgeschrieben, die ich 2015 gelernt habe und ich finde, dass ist eine fortsetzungswürdige Sache, denn Vorsätze sind weiterhin nicht my cup of tea. Als ich jetzt so überlegt, was ich dieses Jahr gelernt habe, kam mir zunächst „nicht viel“ in den Sinn, aber das stimmt nicht. Oft sind es eben nur Dinge, die man eigentlich schon weiß, sie wurden einem nur noch einmal bewusst gemacht. Kurz und knackig, hier ist meine Liste:

1. Nicht jeder mag dich. Und das ist ok. Man muss sich selbst mögen und das tue ich. Ob virtuelle Kritik oder reale Konfrontation (alles schon gehabt), statt versuchen zu gefallen, drehe ich mich einfach um und gehe. Denn ich muss auch nicht jeden mögen, so sehr ich es mir wünschen würde. Doch dieses Bauchgefühl, was wir alle kennen, ist meist schon ziemlich akkurat und ich höre auf diese innere Stimme.

2. Einseitig kann man Freundschaften nicht halten. Ich habe diesen einen Freund schon seit 14/15 Jahren und ich schätze ihn. Sehr sogar. Was ich ihm zeige, dadurch, dass ich mich immer wieder melde, wenn ich in der Stadt bin, ihn treffen mag etc. Doch von seiner Seite kommt einfach nichts und ach, so sehr man die Freundschaft behalten will, es funktioniert durch diese Einseitigkeit nicht. Was sehr schade ist, aber noch mehr mich traurig macht und somit habe ich für mich beschlossen, es jetzt auch zu lassen. Sollte er Interesse haben, jederzeit wieder gerne, aber ich habe meine Kapazitäten an aufdringlichen Nachrichten aufgebraucht.

3. Wenn man nichts nettes zu sagen hat, sollte man gar nichts sagen. Auch wenn es mich manchmal noch juckt, hier werde ich echt besser. Statt etwas zu sagen, was mir nichts bringt und eine andere Person höchstens verletzt, schlucke ich die Sache einfach runter, rege mich vielleicht in mir drinnen noch kurz auf und vergesse es dann. Man kann mit seiner Zeit nämlich so viel schönere Dinge anstellen.

4. Die Vergangenheit ist vergangen, grübeln bringt auch nichts mehr. Früher konnte ich stundenlang damit verbringen, über bereits geschehene Dinge nachzudenken, was man hätte besser/anders machen können, was das dann geändert hätte, was man bereut hat etc etc. Vielleicht bin ich mittlerweile an einem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem ich einfach „genug“ gegrübelt habt und die Vergangenheit jetzt endlich mal gut ist. Da sie eh nicht zu ändern ist und ich meine Gedanken viel mehr auf das Hier und Jetzt konzentrieren mag. Mit dem „für die Zukunft planen“ bin ich immer noch nicht sehr gut, vielleicht kriege ich dieses „Planen“ ja 2017 besser auf die Reihe. Aber total im Moment sein, funktioniert schon einmal gut und das ist mir auch wichtig, da ich dieses Moment nie wiederkriege und ich ihn so lieber bewusst erleben mag.

5. Orte verändern sich. Orte verändern dich. Seit mittlerweile zehn Jahren zieht es mich immer wieder zurück nach Berlin. Zu Beginn war es Faszination und dieses „ich kann hier frei atmen“-Gefühl, dann waren es Freunde und Erlebnisse und als ich jetzt im April zurück nach Berlin kam, war ich zunächst wahnsinnig glücklich. Doch die Stadt fesselte mich plötzlich nicht mehr, sie ist immer noch meine „liebste und einzige deutsche Stadt, in der ich leben mag“, aber ich mag nicht unbedingt gleich wieder in ihr leben. Sie hat das aufregende Momentum verloren, die Neuheit ist weg, ich kenne mich (fast zu) gut in ihr aus und viele Freunde sind mittlerweile weitergezogen. Mal sehen, was das mit Berlin und mir noch wird!

Was habt ihr dieses Jahr (mal wieder) gelernt oder wurde euch bewusst? Ich wünsche euch einen grandiosen Start ins neue Jahr! 

Fashion- und Beautygedanken in der Therme!

badekiltVor kurzem war ich endlich wieder in der Therme, genauer gesagt, in der Sinnflut Therme in Bad Brückenau. Außer meiner Mama mag nämlich leider niemand meiner Freunde saunieren und nachdem ich das mehrmals alleine in Berlin tat, weiß ich jetzt, dass ich nicht der Typ fürs Alleine-Sauniern bin. Denn A) will ich nicht von Männern nackt angeflirtet werden (soooo falsch), noch hat man B) niemanden, mit dem man sich unterhalten kann, wenn man keine Lust zu lesen hat. Als ich jetzt also tiefenentspannt auf meiner Liege relaxte und mit meiner Mama quatschte, beobachtete ich die an mir vorbeilaufenden Gäste und sah, dass eigentlich jede so einen Saunakilt oder eine Badejacke trug.


badejacke

Ich selbst lag in meinem bequemen, aber uralten, gepunkteten Bademantel von Primark da, der zwar superflauschig ist, aber einfach ungeeignet für die Sauna, da er ewig braucht, bis er wieder trocken ist. Somit liege ich dann meist im nassen Mantel da und friere nach einiger Zeit. Natürlich schleppen wir genügend Saunatücher, Abtrockentücher, Handtücher extra für die Haare und das Gesicht mit, aber so ein Saunakilt (19,99€) wäre schon praktisch, da er dank dem Bund nicht runterrutscht und auch noch eine Tasche hat. Besonders letzteres ist sehr praktisch, wenn man zwischen Liege und seinem Spind häufiger hin und her pendelt. Davon abgesehen sieht er auch einfach schöner aus, wie unsere verwaschenen Handtücher, die wir immer aus dem Urlaub als Souvenir mitbringen (macht das noch wer?). Die Badejacke (39,99€€) im Kimonostil ist ebenfalls ein echter Hingucker und gefällt mir aufgrund der kürzeren Längen besonders gut. Da hat man Arm- und Beinfreiheit, ist aber trotzdem noch genug angezogen, um sich im Saunabereich z.b. in die Cafeteria zu bewegen und sich einen leckeren Salat zu gönnen. Da wir immer versuchen, Sachen in ungewöhnlichen Farben für die Sauna zu finden, damit es nicht zu Verwechslungen kommt, gefällt mir die Jacke besonders gut im auffälligen Hummerrot!

Wenn wir in eine Therme gehen, gönnen wir uns auch oft noch etwas aus dem Wellnessprogramm extra. Sei es eine Massage, die besonders gut bei schon aufgewärmten Muskeln funktioniert oder eine Gesichtsbehandlung, irgendwie gehört Saunieren, also die Reinigung von innen heraus und äußere Körperpflege zusammen. Bei meiner letzten Kosmetikerinnen-Sitzung nun hatte ich ein 90 Minuten Facial, bei welchem es natürlich auch um meine Augenbrauen ging. 100% zufrieden bin ich mit ihnen eigentlich nie, wobei ich die mir von der Natur vorgegebene Form nur etwas ausdünne und perfektioniere. Ab und zu kürze ich die Haare auch, aber bis dato mehr schlecht als recht mit einer Nagelschere. Die Kosmetikerin hatte aber eine spezielle Augenbrauenschere, die mit ihrem Aufsatz einen wahnsinnig guten Job erledigte und ich sie sogleich auf meine „Kauf-Liste“ schrieb. Das war so einer dieser augenöffnenden Momente 😉

augenbrauenschere

So eine Schere habe ich bisher irgendwie nie in der Drogerie wahrgenommen, sonst hätte ich sie schon längst gekauft, da sie mit 7,99€ absolut erschwinglich ist. Auch meine früheren Kosmetikerinnen kamen nie auf die Idee meine Brauen zu kürzen, sondern zupften immer nur wild durch die Gegend. Der integrierte Kamm ist so eine simple Idee, die aber einfach einen hervorragenden Job macht und mir definitiv diesen Beauty-Schritt erleichtern wird. Die Kosmetikerin hatte ihn natürlich von einer teureren Marke, aber wieso unnötig Geld ausgeben, wenn es ihn auch zum kleinen Preis gibt! Mir persönlich gefallen meine kürzeren Augenbrauen sehr gut, sie wirken jetzt voller und gezähmter.

Geht ihr gerne in die Therme? Könnt ihr mir eine besonders empfehlen? Ich persönlich mag die Taunustherme in Bad Homburg und die Bodenseetherme bei Konstanz sehr und kann sie jedem nur empfehlen, der gerne in die Sauna geht! Die Sinnflut Therme in Bad Brückenau war sehr günstig und auch ganz gut, aber jetzt nicht so das WOW-Erlebnis, was man unbedingt erlebt haben muss.

Copyright der Bilder: sieh-an.de

Hallo Lieblingsmonat!

Auch wenn ich seit Ende Januar eher ohne Kalender lebe und nie so genau weiß, welcher Tag gerade ist, heute habe ich sehnsüchtig erwartet. Oktober ist und bleibt mein Lieblingsmonat, es passiert immer so viel in diesen vier Wochen und ach, es riecht so gut überall, die Farben sind einfach wahnsinnig schön und habe ich schon das Zauberwort „Kürbis“ erwähnt? Gerade befinde ich mich auf einer Bio-Farm, 90km von Montreal entfernt und lerne nun, was man im Herbst denn alles so erntet. Definitiv kein Leben für mich, aber für ein paar Tage mehr als nur spannend!

Kürbisse

Herbst Kekse

Neben viel Kürbis tobt man sich hier übrigens auch im Keksbereich aus und an jeder Ecke gibt es zuckersüße Herbst-Kekse. Leider schmecken sie nie so schön wie sie aussehen, aber hey, am 6.10 bin ich ja wieder in Deutschland und kann Lebkuchen essen. Schande über mein Haupt, es ist zu früh, aber ich werde es tun *g* Natürlich eingewickelt in einen Poncho im Lagenlook, hach, ich habe genug Sommer gehabt 😉

Dass Buchmesse ist, freut mich natürlich auch, jeden Oktober stürze ich mich mit Mama erneut in den Trubel und hinterfrage, wieso mein Buch noch immer nicht publiziert ist..one day. Herbst bedeutet für mich auch, mit Tee auf der Couch ein gutes Buch zu lesen und natürlich durch den Wald zu spazieren..hach, was bin ich hibbelig!

Seid ihr auch so vernarrt in den Herbst und all seine Farben? Was macht ihr besonders gerne im Herbst?

Sunday again.

[Gesehen] Parenthood; Scandal; The Big Bang Theory; How to get away with murder

[Gelesen] „Hinterhältig“ von Roderick Anscombe

[Gehört] diverse Podcasts zum Einschlafen

[Getan] ich war bzw bin krank, also nicht viel; Sachen bei Kleiderkreisel/Mädchenflohmarkt eingestellt

[Gegessen] Laugenbrezel; Kürbis-Hummus; Ofenkartoffel; Käsekuchen

[Getrunken] Tee, Tee, Tee und Orangensaft mit Bio-Gerstengras

[Gedacht] mein Körper ist ein Weichei 😉

[Gefreut] über unerwartete Post

[Geärgert] über mich, ich habe zu lange gewartet und nun gibt es den grandiosen Kiehl’s Adventskalender nirgends mehr..und ich wollte ihn so sehr!

[Gewünscht] die Suche nach einer schönen, bezahlbaren Wohnung in Vancouver endlich beenden zu können – es ist alles unsagbar teuer!

[Gekauft] Medikamente!

Sunday again.

[Gesehen] Parenthood; Grey’s Anatomy; Scandal

[Gelesen] diverse Zeitschriften (Zeit Wissen; Geo; Weekend)

[Gehört] The Pretty Reckless; Fallen too far – Abby Glines (Hörbuch zum Einschlafen)

[Getan] trotz Bahnstreik nach Berlin gefahren; Hund gesittet; Lieblingsorte besucht & Freunde getroffen; auf einer grandiosen Wohnzimmerlesung gewesen!

[Gegessen] viel vietnamesisch; Falafel; Halloumi-Burger; vegane israelische Köstlichkeiten

[Getrunken] nicht jeden Tag Kaffee *hupf*; viel Tee; Orangensaft

[Gedacht] Ich vermisse Berlin schmerzhaft

[Gefreut] Lieblingsstadt + Lieblingshund + Herbstspaziergänge

[Geärgert] S-Bahn-Streik am Wochenende & Festival of Lights haben mich ewig brauchen lassen, um von A nach B zu kommen

[Gewünscht] dass Berlin nicht 600km sondern nur 60km von meinem momentanen Aufenthaltsort entfernt liegt; dass später mein Zug kommt!

[Gekauft] BVG-Tickets; viele leckere Restaurantbesuche; Süßes im Bahlsen Fabrikverkauf

[Fashion] I’m cleaning out my closet!

Knapp 2 (!) Jahre ist es her, dass ich all meinen Besitz an einem Ort hatte. Er war aufgeteilt auf das Zimmer im Haus meiner Eltern, auf meine Wohnung(en) in Berlin und meinen Lagerraum. Somit verlor ich irgendwann komplett den Überblick, was ich besitze und wo es sich befindet. Wenn ich in Indien war (dort lebte ich in der Zeit 2 Mal für 6 Monate), hatte ich alles dabei, was man eigentlich braucht. Doch ist bzw war das wirklich nur ein Bruchteil von dem, was ich besitze. Bevor es jetzt Ende des Jahres für 1 Jahr nach Kanada geht, habe ich mir vorgenommen, meinen kompletten Besitz durchzugehen und loszulassen.

Angefangen habe ich diese Woche mit meinen Klamotten. Wie viel kann ein einzelner Mensch bitte nur besitzen? Ich habe einfach soooo viel. Klar, die Sachen sammeln sich an, seit ich 14 bin, denn da war ich ausgewachsen, aber trotzdem. Bestimmt 1/10 meines Kleiderschranks hat noch ein Preisschild an sich, ein weiteres Zehntel wurde noch nie getragen, dann gibt es Dinge, die ich einmal getragen habe, dann ein paar Basics, Lieblingsstücke und auch so kaputte Sachen, dass ich sie höchstens noch zuhause anziehen kann. Von Schuhen, Tücher, Taschen oder allem im Beautybereich will ich jetzt gar nicht anfangen! Nach einigen Tagen Sortier-Arbeit sah es dann folgendermaßen aus:

AusgemistetDieser Berg wanderte in den Altkleidercontainer, was mir zwar echt nicht leicht fiel, da ich alles noch Tragen könnte, aber nachdem ich es erst einmal tat, war es durchaus befreiend. Anschließend begann ich, meine Sachen bei Ebay & Kleiderkreisel einzustellen, wo ich einiges schon verkauft habe. Zwar macht man da immer Verlust (ich zumindest), aber es ist um Welten besser, ein wenig Geld zu haben anstatt Klamotten im Schrank, die man eh nicht anzieht. Etwas blöde ist, dass das Einstellen der Sachen so ewig dauert mit dem 2000-er Internet bei meinen Eltern, aber da muss ich nun durch 😉

Nächste Woche ziehe ich wieder in meine ehemalige Studentenstadt Heidelberg, der Kreis (meiner wissenschaftlichen Laufbahn) schließt sich. Hier fing ich an zu studieren, hier beende ich nun endlich meine Dissertation. Für diese ca. drei Monate darf ich also erneut Sachen packen und meine Motivation hält sich in Grenzen *g* Wobei es hier – im Gegensatz zu Berlin – nicht tragisch ist, wenn ich etwas vergesse, da ich in knapp einer Stunde bei meinen Eltern wäre, um es zu holen. Diese haben mir nämlich erlaubt, all meinen anderen Kram bei ihnen zu lagern und nicht wieder in einen (verdammt teuren!) Lagerraum zu bringen. Mitnehmen werde ich eine Mischung aus Alltags-/Uniklamotten, Gammelsachen, schönen Weggeh- und auch Sportsachen (wenn der Unisport schon umsonst ist, raffe ich mich vielleicht mal auf). Wobei ich mich versuche, auf einige Sachen zu beschränken und nicht meinen halben Kleiderschrank (und mehr als zehn Paar Schuhe wie sonst) mitzuschleppen.

Von April 2013-Mai 2014 hatte ich mir ein Kaufverbot gesetzt und keinerlei Sachen aus dem Beauty- und Fashionbereich gekauft, außer ich benötigte sie dringend, da sie leergegangen waren. Das passiert bei Klamotten eher nicht und somit habe ich einfach nichts gekauft. Das war zu Beginn schwer, aber nach einiger Zeit ging es. Wenn ich jetzt in meinen komplett vollen Kleiderschrank sehe, weiß ich auch, dass es einfach nicht nötig ist. Da ich eigentlich von allem etwas habe und die meisten Sachen noch in sehr gutem Zustand sind. Ich frage mich allerdings, was Menschen machen, die jede Woche etwas einkaufen. Entweder haben sie viel mehr Platz als ich oder weniger Probleme damit, Sachen wegzuwerfen/-geben, die noch tragbar sind. Ist ein Tshirt total verzogen, ziehe ich es noch zum Schlafen an oder im Winter drunter etc und rechtfertige so, dass es weiter bei mir bleiben darf. Solche Sachen nehme ich auch immer mit in den Urlaub, um sie dort dann zurückzulassen, damit ich sie auch nicht wieder aus dem Sack holen kann *g* Schlimm, welch Horter-Tendenz ich habe. Wobei das in meiner Familie liegt, Mama & Oma sind da sehr ähnlich eingestellt 😉

Bücher zum Thema „Organisieren“ habe ich schon einige gelesen, aber ich könnte z.b. nie Sachen wegwerfen, die ich 6 Monate nicht getragen habe. Denn ich habe viele Kleider, die für besondere Anlässe sind oder eben bestimmte Emotionen/Erinnerungen in mir wecken. Das wurde dort gekauft, das wurde dazu getragen, in diesem habe ich das und das gemacht..Bandshirts z.b. oder meine Festival-Schuhe sind eine harte Nummer. Von einigen habe ich mich getrennt, aber erst, nachdem ich ein Foto von ihnen gemacht habe. So habe ich sie weiterhin ein wenig bei mir.

Schon jetzt will ich gar nicht drüber nachdenken, wie das in Kanada wird. Einreisen kann ich nur mit meinem einen Koffer und in einem Jahr werde ich dort bestimmt eine Menge Kram anhäufen. Alles mitnehmen kann ich nicht und wer meine amerikanischen Drogerie-Hauls kennt, der weiß, dass ich dort auch gut zuschlagen werde *g* Ich werde zwar versuchen, mich klamottenkauf-technisch zurückzuhalten, wobei es auf jeden Fall einen Wintermantel von Canadian Goose geben wird (mein elf Jahre alter Wintermantel von Ragwear dürfte langsam nämlich auch mal weg, obwohl ich ihn nach wie vor liebe und quasi 5 Monate im Jahr am Stück trage *g*).

Verratet mir mal, wie ihr es macht, dass ihr nicht so viel Besitz anhäuft? Sortiert ihr regelmäßig eure Sachen aus und werft/gebt rigoros weg? Kauft ihr gar nicht erst, wenn ihr nicht unbedingt etwas braucht? Oder habt ihr einfach so viel Platz, dass ihr euch keine Gedanken machen müsst? Nachdem die Klamotten durchgegangen wurde, ging es jetzt übrigens meinen Büchern an den Kragen. Diese werden verschenkt/gespendet und bei Booklooker eingestellt. Hier gibt es auch so viele, die ich nie wieder lesen werde und auch in meiner Familie niemand Interesse daran hat. 

[Shopping] Fazit nach 1 Jahr Kaufverbot!

Letztes Jahr kam ich Anfang April nach zwei Monaten in den USA/Kanada wieder nach Deutschland zurück und das natürlich gut bepackt. Die dort getätigten Einkäufe im Beauty-Bereich waren größtenteils geplant, somit waren diese „gerechtfertigt“. Aber als ich mir dann mal näher ansah, was ich alles an Klamotten und Accessoires gekauft habe, da es „eben so günstig dort ist“, „ich genau das bestimmt irgendwann einmal brauchen werde“ und es doch „einfach so schön ist und mich der Einkauf für den Moment glücklich gemacht hat“, habe ich beschlossen, hier mal einen Schlussstrich zu ziehen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Mode, ich liebe Beauty, ich finde die ständige Veränderung toll und mache auch gerne mit. Aber es war Zeit, mein Konsumverhalten zu überdenken!

Da ich sehr schlecht im Reduzieren von Dingen bin, dachte ich mir also ganz oder gar nicht! Es wird einfach nicht mehr eingekauft, was ich nicht unbedingt brauche. Somit stand schon einmal fest, dass ich keine Klamotten mehr einkaufen muss. Denn wer meine Schränke (wer begnügt sich schon mit der Einzahl, hilfe!) sieht, der denkt sich auch nur noch, die Frau hat ein Problem. Dass es dank der vielen Preisschilder auch eher wie ein Geschäft bei mir aussieht, gibt dem „shop your own stash“ eine ganz passende Bedeutung. Von Schuhen, Tasche, Accessoires und Schmuck müssen wir auch nicht reden, da könnte ich auch mehrere Personen ausstatten. Und in meinem „Steckenpferd“ Kosmetik und Körperpflege sah es noch schlimmer aus; ich hatte so Unmengen an Zeug, dass ich einfach alleine wohnen musste, das hätte in kein WG-Zimmer der Welt gepasst *g* Die Ausgangslage war also: ich habe alles und von allem viel zu viel 😉

Zu Beginn war es gar nicht mal so einfach, nicht spontan loszugehen und durch die Geschäfte zu streifen. Denn man findet doch eigentlich immer etwas, sei es nun bei DM oder bei Zara (fügt hier einfach ein, wo ihr gerne einkaufen geht). Stattdessen musste ich meine Zeit nun anders verbringen, aber hey, ich war in sehr viel mehr Galerien und Museen in den letzten 12 Monaten! Nach der ersten Eingewöhnung war es aber gar nicht mal so schwer, nichts zu kaufen, da ich merkte, dass mich der Kauf zwar für den Moment glücklich gemacht hätte, ich die Sachen aber wirklich wohl zuhause hingestellt und dann vergessen hätte. Bei einigen wenigen Produkten tat es mir weh, wenn sie eine limited edition waren oder eben ein Kleidungsstück, was danach nicht mehr zu haben war. Aber ganz ehrlich, ich habe es überlebt 😉 Natürlich bin ich in dieser Zeit auch mit Freunden shoppen gegangen, war dann nur in beratender Tätigkeit dabei und habe selten etwas anprobiert (sich selbst quälen muss man dann auch nicht *g*).

Sehr positiv war natürlich, dass ich auf einmal sehr viel mehr Geld auf meinem Konto hatte. Denn auch wenn man nur einmal die Woche losgeht und wenig kauft, das summiert sich und am Ende des Monats fehlt doch einiges. Das Geld habe ich nun entweder in gutes Essen investiert oder einfach nur gespart (ich ziehe dieses Jahr nach Vancouver, was teuer werden wird). Schöner Nebeneffekt! Die „überschüssige“ Zeit habe ich mit allerlei Aktivitäten verbracht; statt mit der Freundin shoppen, gingen wir lieber über den Markt und kochten uns etwas leckeres, waren sportlich aktiv oder ich las ein Buch (natürlich auch nicht gekauft, sondern aus der Bibliothek ausgeliehen, hier wollte ich nämlich auch sparen).

Ich habe auch bemerkt, wie viele Sachen ich habe, die ich jahrelang vernachlässigt hatte. Nicht, weil ich sie nicht mag, sondern weil ich einfach soooo viele andere Sachen habe. Zu Beginn des Kaufstopps habe ich meinen Kleiderschrank übrigens erst einmal sortiert, einige Sachen bei Ebay oder Kleiderkreisel eingestellt und sie zu einem neuen Besitzer geschickt, der sie hoffentlich besser zu würdigen wusste. Dann habe ich wild neue Kombinationen ausprobiert und war ganz begeistert, dass ich zu eigentlich jeder Gelegenheit mehrere Looks im Schrank habe (ok, keine Gothic-Party, aber sonst geht fast alles). Einen Stapel mit aussortierten Kleider habe ich zum Altkleidercontainer gebracht und einen weiteren habe ich weit vorne in meinen Schrank geschoben: Sachen, die ich zwar noch zuhause anziehe, die aber wirklich stark abgenutzt sind und jetzt endlich einmal gehen dürfen. Von diesem Stapel trage ich die Sachen noch einige Male und gebe sie dann weg (irgendwann muss man auch mal loslassen). Somit verringere ich nach und nach meinen Kleiderbestand und diese „materielle“ Last wird weniger 🙂

Ausrutscher gab es natürlich auch, aber da war mir der Blog einfach eine große Hilfe. Man bekommt hierdurch eben doch auch mal Sachen zugeschickt, wie Pakete von Ernsting’s Family oder Sachen aus dem Beautybereich und somit hat es sich nicht nach 100% Verzicht angefühlt. Es kam eben doch ab und an etwas Neues ins Haus, welches dann natürlich gleich doppelt bestaunt wurde *g* Doch im Großen und Ganzen bin ich standhaft geblieben, es gab keine Lustkäufe in der Drogerie (ich hatte ein schon seit Beginn bestehendes Box of Beauty Abo bis Februar 2014) und keine neuen Klamotten/Schuhe (Ausnahme: ein T-Shirt von Monki mit Baby-Tapiren in Neon, welches ich vergöttere).. Ich kaufte mir eine neue Tasche, die ich aber als Ersatz für eine kaputtgegangene Tasche ansah und das war somit in Ordnung. Ansonsten gab es noch ein paar Klamotten, die kamen aber im Rahmen von Testkäufen zu mir und waren somit auch „bezahlt“.

Ob es mir als „Normalo“ schwerer gefallen wäre, ist eine gute Frage und ich glaube, die Antwort darauf lautet „ja“. Aber nur im Beautybereich, von meinem Kleiderschrankinhalt war ich so erschlagen, hier hätte ich keinen Lustkauf gebraucht. Heute war ich nach ewigen Zeit mal wieder im ALEXA in Berlin und schnappte mir ein paar Sachen bei Zara. Die gefielen mir recht gut, auch in der Umkleide und an mir, aber ich fragte mich „brauche ich das“, „macht mich das jetzt wirklich glücklicher“ und gab sie dann einfach alle wieder ab. Spannenderweise stieß ich vor einiger Zeit auf ein Experiment einer Journalistin, die ein Jahr lang ein blaues Kleid trug. Zwar in verschiedenen Kombinationen, aber hier wäre ich durchgedreht! Monotonie ist nämlich gar nichts für mich und zu wissen, dass ich „dieses Kleid“ nun 365 Tage tragen würde, nee, das geht gar nicht. Obwohl sie es mit vielen Accessoires etc umgestylt hat, ich wäre nach kurzer Zeit gescheitert. Da ist so ein „Kaufstopp“ doch viel einfacher und auch besser in den Alltag integrierbar. Dass ich ihn jetzt über ein Jahr durchgehalten habe, finde ich verrückt, hätte ich nicht erwartet und ich glaube, mein Konsumverhalten hat sich dadurch nachhaltig verändert.

Genau darum geht es mir in diesem Artikel einfach. Dass ihr euch einmal bewusst macht, was ihr wie konsumiert. Ich verurteile hier nicht oder sage „so und so ist besser“, auf keinen Fall, ich finde nur, dass man hierüber nachdenken sollte. Wenn ich überlege, wie oft ich etwas aus der Laune heraus gekauft habe und im Nachhinein nie benutzt habe, tut es mir wirklich weh. Und was die Tatsache, dass ich seit einem Jahr kein Duschgel/Shampoo/Bodylotion etc kaufen musste, ist auch einfach nur verstörend 😉 Ich glaube zwar nicht, dass ich je zu einer Person werde, die nur ein Produkt jeder Kategorie im Haus hat, aber bei der magischen Zahl 3 werde ich die Grenze ziehen (also bei Pflege, nicht bei dekorativer Kosmetik, meine Nagellacksammlung wird nicht weggeworfen, nur weil da ein paar mehr Kandidaten zu finden sind *g*).

Mich würde sehr interessieren, wie ihr zu dem Thema „Konsum“/“Kaufverhalten“ steht. Erkennt sich wer in mir wieder? Oder ist das absolut kein Problem und ihr kauft euch ein Paar Schuhe, wenn das alte Paar kaputt ist (wie mein bester Freund. Der übrigens auch genau ein Duschgel, ein Shampoo etc hat und sehr verstört war, als wir damals zusammengezogen sind *g*). Oder setzt ihr euch ein Limit, was ihr im Monat ausgeben wollt und entscheidet dann nach Lust und Laune? Ich habe mir in den letzten Monat auf diversen Shopseiten „Warenkörbe“ erstellt als virtuelle „to do“-Liste, aber irgendwie bin ich im Moment nicht daran interessiert nachzusehen, was ich davon wohl immer noch wollen würde und somit dringend konsumieren müsste 😉 Also, her mit den Kommentaren!

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