Letztes Jahr hatte man es auf den Laufstegen schon erahnen können und jetzt sieht man doch wirklich in fast jedem Geschäft Kleidung im Hahnentritt-Muster hängen. Wobei ich gestehen muss, dass es mir erst in Geschäft #3 im Hessencenter so wirklich aufgefallen ist, davor hat sich das Muster immer dezent im Hintergrund gehalten. Persönlich mag ich das Muster zwar, habe aber kein eines Kleidungsstück mit ihm im Schrank hängen – allerdings eine Tasche, die ich heiß und innig liebe, aber dazu später mehr.

Hahnentritt hatte für mich immer das „Problem“, dass es zu angezogen, zu „put together“ aussieht, auch wenn man sich keine Mühe gibt. Einfach eine Bluse über den gemusterten Rock drüber, schicke Schuhe dazu und man hat ein klassisches Bürooutfit oder der gemusterte Blazer mit weißem Shirt und Jeans. Womit ich mich ja so gar nicht identifizieren kann, lebe ich zwischen Uni und eigenem Schreibtisch (bzw wenn wir ehrlich sind Bett und diverse Coffeeshops). Da passt so ein schicker Pencilskirt in Hahnentritt eher weniger. Dachte ich! Genau, Vergangenheitsform.

Denn so ein schöner, enganliegender Jeansrock mit Hahnentritt (54,99€ Liberty Woman) lockert mir das Muster schon durch seine ausgefallene Textilwahl auf. Gleichzeitig gibt Jeans dem Muster eine derbe, rockige Richtung, welche wiederum genau meine ist. Und diese gilt es einfach etwas mehr auszuspielen. Wenn man ganz verrückt ist, kann man einen der anderen Herbsttrends (Karo, Samt oder sogar Cord) dazu kombinieren, ich musste aber einfach mein geliebtes Schwarz zurückholen und dazu gab es dann eben auch ein schlichtes, schwarzes Oberteil und ich probierte einen kurzen Blazer mit Bikerdetails (ebenfalls von Liberty Woman für 69,99€) an. Einfach nur eine vegane, schon schön abgewetzte Lederjacke wäre zwar meine erste Wahl, hatte ich in der Umkleide aber nicht zur Verfügung.

Und was soll ich euch sagen, mir (nicht den Umkleidefotografierverhältnissen) gefiel dieses Outfit richtig gut, was man je nach Schuhwahl wieder up- oder downdressen kann und es sah nicht einfach nur nach Alltag im Büro aus. Sondern mehr nach Spaß und Spontanität, was auch besser in mein Umfeld passt. So kann man diesen Trend meiner Meinung nach sehr gut umdeuten und ihn einfach etwas „jünger“ und „frischer“ machen. Ich bin ja schon gespannt, wie andere ihn interpretieren und neu erfinden werden! Jetzt aber noch kurz zu meinem schon ziemlich altem Liebling, meiner Tasche in Hahnentritt von Ralph Lauren:

Gekauft vor über zehn (!) Jahren in einem Outlet in Las Vegas und ach, was haben wir schon miteinander erlebt. Das war meine „ich will erwachsen und so wirken, als ob ich mein Leben zusammenhabe“-Tasche, die ich immer zur Uni mitnahm, da sie eben nicht nur gut aussah, sondern enorm viel Stauraum bot. Diverse Praktika, Vorstellungsgespräche, wichtige Events und viele Umzüge durch mehrere Länder später fristet sie leider ein Leben im Schrank, da ich sie nicht mit auf Reisen nehmen kann. Dazu ist sie mir nämlich doch zu schade, denn bisher ist sie noch in einem makellosen Zustand und ich glaube, meine z.b. 3 Monate in Indien mit dem Rucksack würde sie nicht überleben. Plus würde sie da auch null reinpassen 😉

Somit freue ich mich (also das natürlich immer) wenn ich wieder nach Hause komme, ein paar Tage hier mit meiner Familie verbringe und eben auch meine Tasche ab und an tragen kann. Das verdient sie nämlich und das Muster ist wirklich zeitlos. Zumindest habe ich mich bisher noch nicht daran satt gesehen. Was mich den Hahnentritt-Trend noch intensiver verfolgen lässt und ich werde mir wohl auch noch 1-2 Sachen (wohl so ein Jeansrock und noch einen Schal) in diesem Muster zulegen – wenn sie ähnlich lange bei mir bleiben wie diese Tasche, wird das eine gute Investition gewesen sein.

Jetzt natürlich meine Frage an euch, was ist euer Herbsttrend für dieses Jahr? Ist noch wer dem Hahnentritt verfallen? Natürlich werden es bei mir (wenn ich irgendwann im Herbst ankomme, morgen geht es ja erstmal für ein paar Wochen nach Mexiko) auch wieder Ponchos werden, ohne kann ich nicht durch die kühleren Tage kommen.