Schlagwort: Konsum

Spontane Gedanken zu „Black Friday“

Hat man sich heute oder die vorherigen Tage auf Blogs oder Youtube herumgetrieben, so konnte man gar nicht um den Black Friday herumkommen. Ich weiß gar nicht so genau, wann dieser amerikanische „Konsumtag“ in Deutschland eingezogen ist, wohl irgendwann nach Halloween 😉 Auf jeden Fall hauen jetzt auch bei uns diverse (Online-)Shops Rabatte heraus und animieren uns, mal wieder richtig viel einzukaufen. Was mit Hinblick auf lang gehegte Wünsche oder bevorstehende Weihnachtseinkaufe zwar einerseits gar nicht so verkehrt ist, andererseits aber (und das ist nicht mit erhobenem Zeigefinger gemeint) auch einfach zum „unnötigen“ Konsum anregt. Und an die ganzen Sendungen, die jetzt verschickt und davon bestimmt einiges wieder zurückgeschickt wird, will ich noch gar nicht denken.

Somit habe ich mich gerade mal mit meinem Frühstückskaffee (jupps, ich bin noch in Mexiko, also etwas später dran) hingesetzt und geschaut, ob denn irgendetwas von meiner Wunschliste rabattiert ist und sich ein Einkauf lohnt.

iPhone Seit ich mit meinem Handy ins Wasser gefallen bin, will es nicht mehr so wirklich und der Akku hält auch nur noch wenige Stunden (im Flugmodus wohlbemerkt), somit muss ich meinem 6S wohl bald Lebewohl sagen. Apple selbst bietet bei bestimmten iPhone-Modellen eine 50€-Guthabenkarte für den Appstore und iTunes an, also naaajaaa, das motiviert mich nicht. Auch sonst fand ich bei meiner 10-Minuten-Recherche kein sonderliches Angebot, somit, nein, da kommen wir heute nicht zusammen.

Bose QuietComfort 35 Kopfhörer II Sie stehen schon so lange auf meiner Liste, da ich einfach empfindlich bin, was Lärm angeht und das irgendwie immer stärker wird. Wann immer ich die Kopfhörer sehe, probiere ich sie an. Aber das Ding ist, sie sind verflucht teuer (290€) und sie passen mir nicht 100%, irgendwie sind sie einen Ticken zu groß. Somit will ich sie zwar weiterhin, aber kann den Kauf nicht rechtfertigen, ihr versteht, was ich meine 😉

Aromadiffuser, Bücher & hallo Amazon Ok, bei Amazon musste ich doch mal schauen, wie die meisten von euch habe ich da auch eine Wunschliste und kaufe da doch gerne Weihnachtsgeschenke. Mein Wunschmodell von TaoTronics ist von 30€ auf 24€ reduziert, ich liebäugele mit dem Amazon Adventskalender (24,50€ statt 40€), meine Bücher sind aber leider alle preislich unverändert. Also würde ich hierbei immerhin 22€ sparen, aber irgendwie brauche ich den Adventskalender nun wirklich nicht und ohne ihn komme ich nicht auf die versandkostenfreie Lieferung..da dusche ich doch noch mal schnell drüber!

Wanderkram Ok, das ist ein doofer Überbegriff, aber ich würde gerne einiges an meiner Ausrüstung austauschen. Ich lief dieses Jahr meine 3142km auf dem Pacific Crest Trail und will ihn 2019 beenden..aber hätte dafür gerne ein paar andere Dinge. Welche ich online zwar bei REI aktuell auch mit tollen Rabatten finde, aber die Lieferung nach Deutschland ist so utopisch hoch (plus muss ich Steuern drauf zahlen), dass sich das einfach nicht lohnt. Hier hätte gerne ein paar deutsche Outfitter mitmachen können, schade!

Aber etwas habe ich mir doch direkt gegönnt und zwar meine nächste Reise! Es wird nämlich über Silvester nach London gehen und ach, ich bin sehr gespannt! Ich jammere immer, dass ich Europa nicht genug kenne und habe mir dieses Jahr schon Mailand, Barcelona und Madrid angesehen. Zwar immer nur „kurz“ (also 1-2 Wochen), was nicht meinem Sinn von slow travelling entspricht, aber für einen ersten Eindruck reicht es immerhin. Jetzt also die britische Metropole, die ich nur als Teenager erlebt habe (und so gar nichts erinnere außer einem Kinobesuch?!). Geflogen wird mit British Airways und dann gibt es erst ein Hostel und dann bin ich wieder Housesitter (bei trustedhousesitters, wo ich angemeldet bin, gibt es heute 25% auf Neuanmeldungen, das wäre ja vielleicht was für den ein oder anderen für euch? Hier mein erster Erfahrungsbericht). Jupps, es fällt mir sehr viel leichter, Geld für Erfahrungen und Reisen statt materielle Sachen auszugeben, wie man erkennen kann. Und genau jetzt habe ich mich auch gegen die Amazonkalender entschieden, das Geld gebe ich lieber für 1-2 Museen in London aus. Tipps hierfür nehme ich gerne!

So, das war mein Versuch, einen Black Friday Artikel zu schreiben, der absolut uninformativ ist und keinem etwas bringt. Bis auf mir, denn ich habe jetzt einen London-Trip vor mir 😉 Habt ihr denn heute zugeschlagen und konntet gut sparen? Ich habe ja kurz überlegt, ob ich nicht einen meiner Freunde in den USA zwecks Outdoorshop-Bestellung anschreibe und mir die Sachen einfach dahin liefern lasse. Aber dann liegen sie da ewig rum, ich muss sie abholen und ach..zu viel Aufwand! 🙂

[Shopping] Fazit nach 1 Jahr Kaufverbot!

Letztes Jahr kam ich Anfang April nach zwei Monaten in den USA/Kanada wieder nach Deutschland zurück und das natürlich gut bepackt. Die dort getätigten Einkäufe im Beauty-Bereich waren größtenteils geplant, somit waren diese „gerechtfertigt“. Aber als ich mir dann mal näher ansah, was ich alles an Klamotten und Accessoires gekauft habe, da es „eben so günstig dort ist“, „ich genau das bestimmt irgendwann einmal brauchen werde“ und es doch „einfach so schön ist und mich der Einkauf für den Moment glücklich gemacht hat“, habe ich beschlossen, hier mal einen Schlussstrich zu ziehen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Mode, ich liebe Beauty, ich finde die ständige Veränderung toll und mache auch gerne mit. Aber es war Zeit, mein Konsumverhalten zu überdenken!

Da ich sehr schlecht im Reduzieren von Dingen bin, dachte ich mir also ganz oder gar nicht! Es wird einfach nicht mehr eingekauft, was ich nicht unbedingt brauche. Somit stand schon einmal fest, dass ich keine Klamotten mehr einkaufen muss. Denn wer meine Schränke (wer begnügt sich schon mit der Einzahl, hilfe!) sieht, der denkt sich auch nur noch, die Frau hat ein Problem. Dass es dank der vielen Preisschilder auch eher wie ein Geschäft bei mir aussieht, gibt dem „shop your own stash“ eine ganz passende Bedeutung. Von Schuhen, Tasche, Accessoires und Schmuck müssen wir auch nicht reden, da könnte ich auch mehrere Personen ausstatten. Und in meinem „Steckenpferd“ Kosmetik und Körperpflege sah es noch schlimmer aus; ich hatte so Unmengen an Zeug, dass ich einfach alleine wohnen musste, das hätte in kein WG-Zimmer der Welt gepasst *g* Die Ausgangslage war also: ich habe alles und von allem viel zu viel 😉

Zu Beginn war es gar nicht mal so einfach, nicht spontan loszugehen und durch die Geschäfte zu streifen. Denn man findet doch eigentlich immer etwas, sei es nun bei DM oder bei Zara (fügt hier einfach ein, wo ihr gerne einkaufen geht). Stattdessen musste ich meine Zeit nun anders verbringen, aber hey, ich war in sehr viel mehr Galerien und Museen in den letzten 12 Monaten! Nach der ersten Eingewöhnung war es aber gar nicht mal so schwer, nichts zu kaufen, da ich merkte, dass mich der Kauf zwar für den Moment glücklich gemacht hätte, ich die Sachen aber wirklich wohl zuhause hingestellt und dann vergessen hätte. Bei einigen wenigen Produkten tat es mir weh, wenn sie eine limited edition waren oder eben ein Kleidungsstück, was danach nicht mehr zu haben war. Aber ganz ehrlich, ich habe es überlebt 😉 Natürlich bin ich in dieser Zeit auch mit Freunden shoppen gegangen, war dann nur in beratender Tätigkeit dabei und habe selten etwas anprobiert (sich selbst quälen muss man dann auch nicht *g*).

Sehr positiv war natürlich, dass ich auf einmal sehr viel mehr Geld auf meinem Konto hatte. Denn auch wenn man nur einmal die Woche losgeht und wenig kauft, das summiert sich und am Ende des Monats fehlt doch einiges. Das Geld habe ich nun entweder in gutes Essen investiert oder einfach nur gespart (ich ziehe dieses Jahr nach Vancouver, was teuer werden wird). Schöner Nebeneffekt! Die „überschüssige“ Zeit habe ich mit allerlei Aktivitäten verbracht; statt mit der Freundin shoppen, gingen wir lieber über den Markt und kochten uns etwas leckeres, waren sportlich aktiv oder ich las ein Buch (natürlich auch nicht gekauft, sondern aus der Bibliothek ausgeliehen, hier wollte ich nämlich auch sparen).

Ich habe auch bemerkt, wie viele Sachen ich habe, die ich jahrelang vernachlässigt hatte. Nicht, weil ich sie nicht mag, sondern weil ich einfach soooo viele andere Sachen habe. Zu Beginn des Kaufstopps habe ich meinen Kleiderschrank übrigens erst einmal sortiert, einige Sachen bei Ebay oder Kleiderkreisel eingestellt und sie zu einem neuen Besitzer geschickt, der sie hoffentlich besser zu würdigen wusste. Dann habe ich wild neue Kombinationen ausprobiert und war ganz begeistert, dass ich zu eigentlich jeder Gelegenheit mehrere Looks im Schrank habe (ok, keine Gothic-Party, aber sonst geht fast alles). Einen Stapel mit aussortierten Kleider habe ich zum Altkleidercontainer gebracht und einen weiteren habe ich weit vorne in meinen Schrank geschoben: Sachen, die ich zwar noch zuhause anziehe, die aber wirklich stark abgenutzt sind und jetzt endlich einmal gehen dürfen. Von diesem Stapel trage ich die Sachen noch einige Male und gebe sie dann weg (irgendwann muss man auch mal loslassen). Somit verringere ich nach und nach meinen Kleiderbestand und diese „materielle“ Last wird weniger 🙂

Ausrutscher gab es natürlich auch, aber da war mir der Blog einfach eine große Hilfe. Man bekommt hierdurch eben doch auch mal Sachen zugeschickt, wie Pakete von Ernsting’s Family oder Sachen aus dem Beautybereich und somit hat es sich nicht nach 100% Verzicht angefühlt. Es kam eben doch ab und an etwas Neues ins Haus, welches dann natürlich gleich doppelt bestaunt wurde *g* Doch im Großen und Ganzen bin ich standhaft geblieben, es gab keine Lustkäufe in der Drogerie (ich hatte ein schon seit Beginn bestehendes Box of Beauty Abo bis Februar 2014) und keine neuen Klamotten/Schuhe (Ausnahme: ein T-Shirt von Monki mit Baby-Tapiren in Neon, welches ich vergöttere).. Ich kaufte mir eine neue Tasche, die ich aber als Ersatz für eine kaputtgegangene Tasche ansah und das war somit in Ordnung. Ansonsten gab es noch ein paar Klamotten, die kamen aber im Rahmen von Testkäufen zu mir und waren somit auch „bezahlt“.

Ob es mir als „Normalo“ schwerer gefallen wäre, ist eine gute Frage und ich glaube, die Antwort darauf lautet „ja“. Aber nur im Beautybereich, von meinem Kleiderschrankinhalt war ich so erschlagen, hier hätte ich keinen Lustkauf gebraucht. Heute war ich nach ewigen Zeit mal wieder im ALEXA in Berlin und schnappte mir ein paar Sachen bei Zara. Die gefielen mir recht gut, auch in der Umkleide und an mir, aber ich fragte mich „brauche ich das“, „macht mich das jetzt wirklich glücklicher“ und gab sie dann einfach alle wieder ab. Spannenderweise stieß ich vor einiger Zeit auf ein Experiment einer Journalistin, die ein Jahr lang ein blaues Kleid trug. Zwar in verschiedenen Kombinationen, aber hier wäre ich durchgedreht! Monotonie ist nämlich gar nichts für mich und zu wissen, dass ich „dieses Kleid“ nun 365 Tage tragen würde, nee, das geht gar nicht. Obwohl sie es mit vielen Accessoires etc umgestylt hat, ich wäre nach kurzer Zeit gescheitert. Da ist so ein „Kaufstopp“ doch viel einfacher und auch besser in den Alltag integrierbar. Dass ich ihn jetzt über ein Jahr durchgehalten habe, finde ich verrückt, hätte ich nicht erwartet und ich glaube, mein Konsumverhalten hat sich dadurch nachhaltig verändert.

Genau darum geht es mir in diesem Artikel einfach. Dass ihr euch einmal bewusst macht, was ihr wie konsumiert. Ich verurteile hier nicht oder sage „so und so ist besser“, auf keinen Fall, ich finde nur, dass man hierüber nachdenken sollte. Wenn ich überlege, wie oft ich etwas aus der Laune heraus gekauft habe und im Nachhinein nie benutzt habe, tut es mir wirklich weh. Und was die Tatsache, dass ich seit einem Jahr kein Duschgel/Shampoo/Bodylotion etc kaufen musste, ist auch einfach nur verstörend 😉 Ich glaube zwar nicht, dass ich je zu einer Person werde, die nur ein Produkt jeder Kategorie im Haus hat, aber bei der magischen Zahl 3 werde ich die Grenze ziehen (also bei Pflege, nicht bei dekorativer Kosmetik, meine Nagellacksammlung wird nicht weggeworfen, nur weil da ein paar mehr Kandidaten zu finden sind *g*).

Mich würde sehr interessieren, wie ihr zu dem Thema „Konsum“/“Kaufverhalten“ steht. Erkennt sich wer in mir wieder? Oder ist das absolut kein Problem und ihr kauft euch ein Paar Schuhe, wenn das alte Paar kaputt ist (wie mein bester Freund. Der übrigens auch genau ein Duschgel, ein Shampoo etc hat und sehr verstört war, als wir damals zusammengezogen sind *g*). Oder setzt ihr euch ein Limit, was ihr im Monat ausgeben wollt und entscheidet dann nach Lust und Laune? Ich habe mir in den letzten Monat auf diversen Shopseiten „Warenkörbe“ erstellt als virtuelle „to do“-Liste, aber irgendwie bin ich im Moment nicht daran interessiert nachzusehen, was ich davon wohl immer noch wollen würde und somit dringend konsumieren müsste 😉 Also, her mit den Kommentaren!

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