Schlagwort: Lesen

[Lesenswert] Darm mit Charme – Giulia Enders

Ich erinnere mich noch genau, dass ich dieses Buch das erste Mal in der Flughafenbuchhandlung in Basel in der Hand hatte und den Titel richtig genial fand. Mitgenommen habe ich es damals nicht, da ich schon genug zu lesen für meinen Kurztrip dabeihatte und dann verlor ich Darm mit Charme von Giulia Enders irgendwie aus den Augen. Da es bisher wohl auch noch nicht ins Englische übersetzt wurde (wieso eigentlich nicht), habe ich es in Kanada dann auch einfach vergessen. Umso toller, dass eine meiner Freundinnen es herumliegen hatte und ich es mir so mal für ein paar Tage ausgeliehen hatte. Dank kürzerer Kapitel und vielen lustigen Illustrationen ist man mit dem Buch auch in 3-4 Tagen locker durch!

Darm mit Charme

Worum geht’s Darm mit Charme versucht mit viel Witz alle möglichen Fakten über unser „unterschätztes“ Organ zu vermitteln, über das man irgendwie nicht so oft spricht. Dabei erfährt man etwas über den Aufbau des Darmsystems und der Darmflora mit ihren Bakterien, was genau dort geschieht mit unserer Nahrung, wie es zu Unverträglichkeiten/Allergien kommt, was das Gehirn mit unserem Darm zu tun hat und auch verschiedene Problemchen wie Verstopfung, Aufstoßen und Erbrechen werden erklärt.

Wie ist’s Wirklich eine sehr gute Kombination aus Wissensvermittlung, lustigen Fakten und tollen Illustrationen. Hier lernt man quasi nebenbei, wird sehr gut unterhalten und hat jetzt diverse neue Smalltalk-Fakten („Wussten Sie, dass ihr Kot immer gleich salzig ist?“). Durch die vielen Illustrationen und Kurzkapitel wird einem auch nicht langweilig, die Themen sind gut aufeinander aufgebaut und ich hatte viel Spaß beim Lesen. Man lernt Sachen, über die man (ich?) noch nie nachgedacht hat – z.b. wie man richtig auf dem Klo sitzt. Manchmal hätte es etwas weniger locker-flockig sein dürfen, das war mir auf Dauer fast schon zu anstrengend, aber mit Pausen ging es richtig gut.

Eine nette Nachmittagslektüre für den Park, die man aber auch aus der Hand legen und später wieder gut einsteigen kann. Es ist kein wissenschaftliches Werk, medizinische Begriffe fallen weg bzw werden nur selten verwendet und es wurde verständlich für Laien geschrieben. Dabei wurden aber bestimmt komplexe Abläufe vereinfacht, was man sich eben bewusst machen muss – will man sich tieferes Wissen aneignen, sollte man sich dann doch auf andere Bücher stützen. Aber wer einfach nur Unterhaltung sucht und gerne grundsätzliches zu seinem Darm lernen mag, ist hier richtig!

Ich mag solche lustig geschriebenen „Sachbücher“ ja, die Sparte ist in Deutschland irgendwie noch unterbesetzt. Zumindest im englischsprachigen Raum gibt es davon viele und solltet ihr es noch nicht kennen, kann ich euch Freakonomics sehr empfehlen! Habt ihr „Darm mit Charme“ gelesen? Wie hat es euch gefallen? Und könnt ihr ein weiteres, unterhaltsames Fachbuch empfehlen? 

[Lesenswert] ABC-Challenge – 1. Update!

Dieses Jahr versuche ich mich an der ABC Challenge, bei welcher es darum geht, Buchtitel mit allen Buchstaben des Alphabets in einem Jahr zu lesen. Da ich einen großen Stapel an ungelesenen Büchern habe, die mehr oder weniger jeden Buchstaben abdecken, wollte ich da definitiv mitmachen. Im Februar gab es einen ersten Zwischenstand, da hatte ich aber erst sechs Buchstaben abgearbeitet und schon gemerkt, dass ich einige Titel mit z.b. dem Buchstaben „G“ gelesen habe, anscheinend ist der häufiger bei mir vertreten 😉 Heute also nach etwas mehr als zwei Monaten ein erneutes Update, wie weit ich bisher gekommen bin! Eigentlich wollte ich das erst zur Halbzeit machen, aber trotz einiger doppelter/dreifacher Buchstaben läuft das bei mir ganz gut 🙂

Momentaner Stand:  fünfzehn von sechsundzwanzig Buchstaben sind „gelesen“:

A
Bitterfotze – Maria Sveland
C
Drop, The – Michael Connelly
Endlich! – Ildikó von Kürthy
Foreign Body – Robyn Cook
Gone Girl – Gillian Flynn
Hochsaison für Hochzeiten – Darcy Cosper
I want it that way – Ann Aguirre
J
K
Litigators, The – John Grisham
Mein erster Selbstmord – Carola Wolff
Not that kind of girl – Lena Dunham
O
P
Q
Ruhm – Daniel Kehlmann
Summons, The – John Grisham
Todeswächter – Veit Etzold
Undank ist der Väter Lohn – Elizabeth George
V
Wo die wilden Maden graben – Nagel
X
Y
Z

Ich habe mich dazu entschieden, sowohl englische als auch deutsche Titel für die Challenge zu nutzen, da es in meinem Bücherschrank von beidem wimmelt. Hörbücher lasse ich außen vor, wobei ich sie zwar liebe, sie aber nicht sichtbar in meinem Bücherregal stehen und darauf warten, dass ich sie endlich in die Hand nehme und danach entweder behalte, einem lieben Menschen gebe, verkaufe oder in den öffentlichen Bücherschrank stelle. Das habe ich auch bei diesen Büchern brav durchgehalten, entweder wurden sie an Freunde weitergegeben oder in den öffentlichen Bücherschrank gestellt. Lediglich „Not that kind of girl“ habe ich behalten, das muss ich nämlich irgendwann nochmal lesen. Bis zum Ende des Jahres wird es hoffentlich noch etwas leerer in den Regalen sein, denn wer weiß, wo ich bis dahin schon wieder bin 😉 

Seid ihr auch solche Buchsammelkäufer und habt zig ungelesene Werke im Regal, die ihr aber eigentlich unbedingt lesen wollt? Dann macht doch auch bei dieser schönen Challenge mit oder setzt euch eine eigene, z.b. ein Buch pro Monat! Ich bin sehr gespannt, wie ich weiter vorankomme und ob ich alle Buchstaben „lesen“ kann. Für „J“ habe ich noch ein Buch, bei X wird es etwas schwieriger 😉 Über Mitleser/ -streiter würde ich mich aber sehr freuen!

[Lesenswert] Dark Places – Gillian Flynn

Nachdem ich euch letzte Woche schon von Sharp Objects vorgeschwärmt habe, musste ich jetzt auch noch das letzte Werk von Gillian Flynn lesen, was mir noch gefehlt hat. Wobei ich am Ende wirklich etwas traurig war und hoffe, dass sie schon fleißig am nächsten Buch schreibt. Ich mag ihren fesselnden Schreibstil in Kombination mit unvorhersehbaren Wendungen und Frauenfiguren, die alles andere als grundsympathisch sind, nämlich einfach enorm gut leiden. Da mir auch Dark Places, ihr zweiter Thriller sehr gut gefallen hat, stelle ich ihn euch heute mal vor!

Dark Places Gillian Flynn

Worum geht’s Vor 25 Jahren erlebte Libby, wie ihre gesamte Familie auf bestialische Weise getötet wurde und half mit ihrer Aussage, ihren älteren Bruder Ben für dieses Verbrechen ins Gefängnis zu bringen. Seitdem hat sie ihr Leben nicht wirklich im Griff, versucht aus ihrer Opferrolle noch immer Kapital zu schlagen und gerät an eine Gruppe Kriminalfans, die sie für Nachforschungen bezahlen. Dabei wird Libby immer mehr bewusst, dass ihre Erinnerungen wohl nicht allzu sehr der Wahrheit entsprechen, eher von Psychologen und Polizisten konstruiert wurden und sie versucht, das Geschehen neu aufzurollen und Antworten zu finden.

Wie ist’s Wie die beiden anderen Bücher von Gillian Flynn hab ich auch Dark Places in zwei Tagen verschlungen. Wann immer ich ein paar Minuten hatte, habe ich es zur Hand genommen, da ich herausfinden wollte, was wirklich in besagter Nacht passiert ist. Die Hauptpersonen Libby und Ben werden sehr detailliert beschrieben, sie sind einem nicht sehr sympathisch, aber man kann ihr Handeln nachvollziehen. Durch das Springen der Handlung in die Vergangenheit und zurück in die Gegenart weiß man nie, was man im nächsten Kapitel erfährt und hat verschiedene Verdächtige zur Auswahl. Sehr gut gemacht ist auch der Perspektivenwechsel, mal ist man Libby, mal ihr Bruder, mal ihre Mutter und erfährt so als „allwissender“ Leser Dinge, die die anderen Personen nicht wissen. Sehr spannend, dieses langsame Vernetzen aller Handlungen im eigenen Kopf!

Das Ende kommt mit einem Überraschungsknall daher und ich war begeistert. Besser wie erwartet und so skurril, so lese sogar ich Thriller gerne. Der Schreibstil ist einfach gehalten, man liest die Kapitel rasch runter und kommt auch bei Unterbrechungen gleich wieder rein. Dieses Mal habe ich sie in der deutschen Übersetzung gelesen, da ich das Buch eben da hatte, davor habe ich sie im Original gelesen und kann euch das auch empfehlen. Für mich geht ja immer etwas verloren, wenn man die Sprache wechselt, wobei der/die Übersetzer/in hier einen guten Job gemacht hat.

Erneut bin ich einfach nur begeistert von Gillian Flynn, sie kann einfach hervorragend schreiben! Sie fesselt, führt einen auf falsche Fährten, bringt einen aber doch immer wieder zurück in die richtige Richtung. Man kann sich gut in die damalige Zeit und die Situation der Beteiligten versetzen und auch wenn man nicht direkt mitleidet, man fiebert doch mit und will aufklären, was in der Tatnacht wirklich passiert ist. 

[Lesenswert] Sharp Objects – Gillian Flynn

Gillian Flynn ist eine Autorin, die ich schon ewigst lesen wollte. Dann kam aber hinzu, dass ich eben quer durch Kanada reiste, mir keine Bücher kaufen wollte und nie lange genug an einem Ort war, um Mitglied der Bücherei zu werden. Somit war ich auf öffentliche Bücherschränke angewiesen, wo ich aber nie etwas von ihr fand. Zurück in Deutschland verschlang ich nun Gone Girl, welches mein Opa zufällig hatte und liebte es! Zwar kannte ich leider den Film schon, aber Flynn schreibt so spannend, dass es trotzdem ein großer Genuss war. Natürlich wollte ich nun mehr von der Autorin lesen und feierte es sehr, als ich letzte Woche Sharp Objects von ihr im öffentlichen Bücherschrank im Prenzlauer Berg fand. Fügung des Schicksals und so..in meiner Wohnung, die ich zur Zwischenmiete habe, steht übrigens noch Dark Places – wir wissen also alle, was ich die nächsten Tage verschlingen werde!

Sharp Objects Gillian Flynn

Worum geht’s Die Reporterin Camille muss ihre Wahlheimat Chicago verlassen und zurück in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist. Dort sind innerhalb eines Jahres nämlich zwei kleine Mädchen verschleppt und ermordet worden, was ihrem Chef nach eine gute Story ist, der nachgegangen werden soll. Camille hatte keine glückliche Kindheit dort, muss zurück zu ihrer Mutter und sich neben der Recherche für ihren Artikel auch ihren eigenen Dämonen stellen.

Wie ist’s Genau wie bei Gone Girl konnte ich auch hier das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Innerhalb von zwei Tagen habe ich es einfach nur verschlungen, da ich wissen wollte, ob meine Theorie stimmt. Toll finde ich bei Flynn, dass mir ihre Hauptpersonen irgendwie nie sympathisch sind, man sie aber teilweise doch verstehen kann. Ihr Schreibstil hat diesen „nur noch ein Kapitel“-Effekt, wo es dann plötzlich 2 Uhr morgens auf der Uhr zeigt und man nicht mit dem Lesen aufhören mag. Ich habe das Buch im Original gelesen und kann euch das nur ans Herz legen, bei der Übersetzung (so gut sie auch sein mag) verschwindet doch immer etwas und es ist nicht kompliziert geschrieben. Geht nicht um den Satzbau, sondern um die Worte würde ich sagen.

Durch die verschiedenen Handlungen, die nebeneinander herlaufen und die detailliert beschriebenen Personen, weiß man nie genau, was jetzt wichtig und was unwichtig für die Story ist. Finde ich super, da man so alles aufmerksam lesen muss, um die eigenen Theorien zu entwickeln und nichts zu verpassen. Das Ende haut einen noch einmal um, wobei es nicht unglaubwürdig ist. Fand ich genau den richtigen Abschluss zu diesem Buch!

Es ist kein klassisches Meisterwerk, aber ein unsagbar guter Psychothriller, den ich jedem empfehlen kann, der Gone Girl mochte oder gerne Anti-Helden-Romane liest. Für mich ist es das zweite Buch von Flynn, welches ich verschlungen habe und ich kann es gar nicht abwarten, mehr von ihr zu lesen. Perfekt, um es im Urlaub zu verschlingen oder sich jeden Tag in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit 20 Minuten abzulenken.

Habt ihr ein Lieblingswerk von Gillian Flynn? Wie hat euch Sharp Objects gefallen? 

[Lesenswert] Wo die wilden Maden graben – Nagel

Manchmal hat man einfach Glück! Als ich vorletztes Wochenende in Berlin war, fand ich nämlich nicht nur auf Anhieb eine tolle Wohnung zur Zwischenmiete, sondern auch dieses Buch auf der Straße. Ok, auf einem Stromkasten an der Straße, aber so kleinlich sind wir ja nicht. Als ich vor Freude kurz hüpfte, da es sich um Wo die wilden Maden graben von Nagel, wurde ich von meinem Begleiter etwas schief angesehen („nimmst du das etwa mit?!“), aber ach, ich war früher/bin absolut vernarrt in Deutschpunk und Muff Potter stand da ziemlich weit oben (natürlich nur übertroffen von Turbostaat!). Wer sich jetzt denkt, was redet sie da, Nagel bzw Thorsten Nagelschmidt war der Sänger, Texter und Gitarrist der Band.

Wo die wilden Maden graben

Worum geht’s Um das Leben auf Tour und den von leere geschwängerten Pausen dazwischen, in denen man sich irgendwie mit dem Alltagsleben der anderen und der eigenen „Heimkehr“ arrangieren muss. Wir haben Kleinstadtleben, öde, mies bezahlte Jobs, um sich das Touren in den Anfangszeiten zu finanzieren, Beziehungsprobleme und die Frage, wer man ist und wer man sein mag. Auf der anderen Seite gibt es das Tourleben, wo man nie weiß, was einen wo am nächsten Tag erwartet, von genialen zu schrecklichen Auftritten schwankende Abende und Tankstellen, Ok, Schweizer Zollbeamte, die Probleme generieren, gibt es tatsächlich auch noch, einige Dinge ändern sich nie 😉

Wie ist’s Ob man die deutsche Punkband Muff Potter (und ihre genialen Songtexte) kennt, ist für dieses Buch egal, denn Nagel gelingt es, den Lesern sofort mitzunehmen auf Tour. Man steigt in diese emotionale Achterbahn ein, fühlt sich einen Abend auf der Bühne mit ihm unsterblich, um am nächsten Tag im Bus zwischen A und B in der Tristesse zu versinken. Das Runterfallen von dem Touralltag in die Leere „zuhause“ wird sehr spannend beschrieben, oftmals mit einer klaren, aber irgendwie durch ihre Formulierungen im Gedächtnis bleibenden, Sprache. Die Beziehungen zu den anderen Bandmitgliedern im Kontrast zu den Beziehungen mit den „Freunden zuhause“ und den wechselnden Freundinnen werden fast schon schmerzend-ehrlich analysiert, manchmal kann das Lesen wehtun. Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt und verschlungen – da ich es nicht aus der Hand legen wollte, habe ich es in zweimal komplett gelesen und würde es jetzt (trotz recht kurzer Kapitel) nicht für unterwegs empfehlen. Denn es nimmt einen mit und manchmal ist einem danach nicht unbedingt nach Arbeit etc, sondern nach über das Leben nachdenken!

Vom Ventilverlag bin ich nur gute, nicht unbedingt dem Mainstream entsprechende Bücher gewöhnt und auch dieses Mal wurde ich absolut nicht enttäuscht. Schweren Herzens habe ich es in den öffentlichen Bücherschrank gestellt, gerne hätte ich es behalten, aber nein, es sollen noch mehr Leute in seinen Genuss kommen! Hoffentlich finde ich irgendwann zufällig ein anderes Buch des Autors (welcher auch als Hörbuchsprecher sehr gut anzukommen scheint), denn es gibt noch mehr! 🙂 Wer gerne Bücher von/über Bands und ihr Leben liest, wird hier (wenn auch fiktiv) gut bedient, es ist allerdings nicht nur Sex, Drugs and Rock’n’Roll!

Sind da draußen noch mehr Muff Potter Fans? Mein letztes Shirt liegt noch immer (total verwaschen und verzogen) im Schrank, wegwerfen ist nicht 😉 Meinen Jutebeutel trage ich aber weiterhin gerne spazieren! Was ist euer Lieblingslied der Band und kennt wer zufällig dieses oder andere Bücher von Nagel? Fragen über Fragen heute!

[Lesenswert] Glennkill – Leonie Swann

Heute habe ich mal wieder einen „Buch-Oldie“ für euch, aber wenn man sich durch den öffentlichen Bücherschrank liest, findet man meist ja etwas ältere Modelle. 2007 ist der Schafskrimi Glennkill von Leonie Swann nämlich schon erschienen und ich erinnere mich sogar, wie sehr das Buch damals gehyped wurde. Gekauft hätte ich es mir definitiv nie, als ich es aber so im Regal stehen sah, fand ich es vom Einband doch ganz lustig und dachte mir, ich lasse mich mal drauf ein. Dass auf jeder Seite unten ein Schaf gezeichnet ist, welches sich als Daumenkino entpuppt, hat mein Herz dann noch etwas mehr hüpfen lassen und ich war gespannt, wie die Geschichte so ist!

Glennkill - Leonie Swann

Worum geht’s Der Schäfer George liegt eines Tages tot auf der Weide, ein Spaten steckt in seiner Brust. Seine Schafe (eine sehr gemischte Gruppe) beginnen zu ermitteln, was es mit seinem Tod auf sich haben könnte, während gleichzeitig auch alle im Dorf munkeln und beginnen, sich gegenseitig zu verdächtigen. Anscheinend war doch nicht alles Idyll im harmonischen Schäferleben, es scheint im Dorfe ganz schön zu brodeln und mehr Verdächtige zu geben, als erwartet..

Wie ist’s Die Story selbst ist nicht sehr elaboriert, sondern dümpelt eben langweilig vor sich hin. Mich persönlich hat die Idee von schlauen, miteinander sprechenden und Menschen verstehenden Schafen leider gar nicht gekriegt, ich musste mich wirklich quälen, das Buch zu beenden, da die Geschichte nicht fesselnd war und ich die Schafsperspektive nicht mochte. Was also ganz konträr zu dem Erfolg dieser Tierkrimis ist, aber ach, was will man machen 😉

Die Schafe haben verschiedenste Charaktere und werden mit einigem Wortwitz beschrieben, was ich durchaus nett fand, aber wie gesagt, ich bin zu engstirnig *g* Irgendwie dachte ich während des Lesens ständig, dass ich ein Kinderbuch vor mir habe, wo es eben auch um Mord geht. Meist lese ich Bücher in wenigen Sessions, hier habe ich es ständig wieder weggelegt und insgesamt fast einen Monat gebraucht, da es mich nie zum Weiterlesen gezogen hat, sondern ich lieber etwas anderes las. Es gibt viele Fans dieser Schafskrimi-Reihe, für mich war es leider so gar nichts, aber immerhin weiß ich das jetzt und kann es von der Liste streichen.

Mögt ihr Bücher, in denen Tiere sehr menschlich agieren und z.b. Mordfälle aufklären oder ist das auch nicht euer Ding? Hat zufällig wer dieses Buch gelesen? Was sagt ihr dazu? Ich stand ihm ja von Anfang an skeptisch gegenüber, hätte mich aber gerne überzeugen und fesseln lassen.

[Lesenswert] I want it that way – Ann Aguirre

Da ich immer wieder gerne Hörbücher aus dem sogenannten Young Adult-Bereich vorm Einschlafen/beim Fertigmachen etc höre und das sehr entspannend finde, dachte ich mir, lese ich doch auch mal etwas aus diesem Genre. Dafür ausgesucht habe ich mir beim Mira Taschenbuch Verlag (danke schön hierfür!) das Buch I want it that way von Ann Aguirre. Die Autorin war mir bis dahin unbekannt, sie ist aber eine gefeierte New York Times-Bestsellerkandidatin und hat schon elf Bücher veröffentlicht. I want it that way ist auch der erste Band einer Trilogie, von der dieses Jahr endlich Band 3 erscheinen wird!

I want it that way

Worum geht’s Nadia zieht gemeinsam mit ihren Freunden in eine WG, wo sie den attraktiven Nachbarn Ty trifft. Sie selbst hat neben Studium und Job eigentlich schon kaum Zeit für ihre Freunde und erst recht nicht für einen Freund. Doch mit dem alleinerziehenden Vater scheint sie eine ganz besondere Verbindung zu haben und so nimmt das Leben seinen Lauf, Pläne hin oder her.

Wie ist’s Schon das Cover dürfte euch ganz klar sagen, was hier Sache ist. Wir haben die typische Young Adult-Story von einer Mann-Frau-Anziehung auf den ersten Blick, die stärker als alles andere zu sein scheint und alle Hindernisse überkommen kann. Was ich als Hörbuch echt gerne mag, ist mir hier in Papierform aber irgendwie zu flach und ach, ich weiß nicht, einfach viel zu unrealistisch. Die Hauptpersonen (also Nadia und Ty) sind zwar schon „reifer“ in ihrem Denken, aber einige Dinge sind einfach so abrupt und wirken sehr gekünstelt. Ty als alleinerziehenden Vater stellt seinen Sohn in den Vordergrund und gibt sich mehr oder weniger auf, da er Schuldgefühle aus einer vorherigen Beziehung mit sich herumträgt; Nadia will es ihren Eltern recht machen und sowohl Studium als auch Job meistern, wobei sie ihre eigenen Wünsche ignoriert. Themen, die jetzt nicht neu sind, aber hier in Kombination sehr gut funktionieren.

Durch ihren Schreibstil schafft die Autorin, dass einen die Geschichte fesselt, natürlich will man ein Happy End am Schluss lesen, da einem die Personen durchaus sympathisch sind. Die Nebenpersonen hätten gerne auch noch etwas mehr Aufmerksamkeit haben dürfen, wobei die Beste Freundin von Nadia und ihr Bruder Thema des zweiten Bandes sind. Besonders gut gefiel mir das Bonuskapitel, was die Sicht von Ty zeigt (andere Autoren verpacken diese Geschichte noch einmal in ein ganzes Buch, hier war das Kapitel aber definitiv ausreichend, was ich ausreichend fand).

Wer Young Adult Literatur mag und Ann Aguirre noch nicht kennt, ich kann sie euch empfehlen und kann mir gut vorstellen, dass es genau nach eurem Geschmack ist. Für mich wäre es als Hörbuch einfach noch besser gewesen, beim Lesen brauche ich etwas „mehr“. Somit denke ich, werde ich mir Band 2 und 3 in Zukunft bestimmt irgendwann anhören, mich hat das Buch jetzt aber nicht soooooo umgehauen, dass ich sofort weiter hören müsste (wie es z.b. bei Tribute von Panem der Fall war). Da die Story in sich abgeschlossen ist und es mit anderen Personen weitergeht, kann man da durchaus eine Pause machen. Kennt wer von euch das Buch? Wie hat es euch gefallen und wie ist Band 2?

[Lesenswert] ABC-Challenge von Goldkindchen!

In letzter Zeit war ich viel am Ausräumen, Aussortieren, Problem- bzw Hortungsstellen in meinem Leben aufzuspüren und ich muss sagen, Bücher sind ganz klar eine Schwachstelle. Wenn man ein semi-nomadisches Leben führt, noch durch die halbe Welt reisen und erst „irgendwann mal“ seßhaft mit Haus und Bücherzimmer werden mag, sollte man sie nicht so ansammeln, wie ich es tue! Zwar ist es durch meinen Kaufstopp und die vielen öffentlichen Bücherschränke, die ich nutze, schon weniger geworden, aber ich habe noch immer zu viele ungelesene Bücher in meinem Regalen stehen. Und verstauben. Das mag ich ändern und ich dachte mir, dass ein Anreiz hierzu die ABC-Challenge von Nicole ist, die ich auf ihrem Blog Goldkindchen zufällig gefunden habe. 2015 hat sie begonnen, sich durch das Alphabet zu lesen und ich dachte mir, das versuche ich jetzt auch! Wobei ich schon gemerkt habe, es gibt Buchstaben, welche häufiger vertreten und ich z.b. schon mehrere Bücher mit „G“ gelesen habe, aber ich versuche trotzdem, zumindest jeden Buchstaben einmal zu erwischen!

Momentaner Stand: sechs von sechsundzwanzig Buchstaben sind „gelesen“:

A
B
C
D
E
Foreign Body – Robyn Cook
Gone Girl – Gillian Flynn
H
I want it that way – Ann Aguirre
J
K
L
M
Not that kind of girl – Lena Dunham
O
P
Q
Ruhm – Daniel Kehlmann
S
Todeswächter – Veit Etzold
U
V
W
X
Y
Z

Ich habe mich dazu entschieden, sowohl englische als auch deutsche Titel für die Challenge zu nutzen, da es in meinem Bücherschrank von beidem wimmelt. Hörbücher lasse ich außen vor, wobei ich sie zwar liebe, sie aber nicht sichtbar in meinem Bücherregal stehen und darauf warten, dass ich sie endlich in die Hand nehme und danach entweder behalte, einem lieben Menschen gebe, verkaufe oder in den öffentlichen Bücherschrank stelle. Bis zum Ende des Jahres wird es hoffentlich etwas leerer in den Regalen sein, denn wer weiß, wo ich bis dahin schon wieder bin 😉 

Seid ihr auch solche Buchsammelkäufer und habt zig ungelesene Werke im Regal, die ihr aber eigentlich unbedingt lesen wollt? Dann macht doch auch bei dieser schönen Challenge mit oder setzt euch eine eigene, z.b. ein Buch pro Monat! Ich bin sehr gespannt, wie ich hier vorankomme und wie es am Ende des Jahres aussehen wird – ich denke zur Halbzeit werde ich einmal updaten, wie es so läuft! Über Mitleser/ -streiter würde ich mich aber sehr freuen!

[Lesenswert] Todeswächter von Veit Etzold

Der Thriller war ein Weihnachtsgeschenk von meiner Mama an meinen Opa und ich habe mir das Buch auch noch geschnappt, bevor es in den öffentlichen Bücherschrank gewandert ist. Der Todeswächter von Veit Etzold hätte mich von der Covergestaltung nämlich auch so im Geschäft angesprochen, das sah mit dem aufklappbaren Sarg einfach interessant aus!

Todeswächter von Veit Etzold

Worum geht’s In Berlin geschehen drei grausame Morde, eher Hinrichtungen, die zunächst nichts miteinander zu tun haben. Doch finden die Ermittler des LKA (allein voran Pathopsychologin Clara) an den Leichen antike Münzen, welche doch auf eine Verbindung schließen lassen. Da es allerdings immer unterschiedliche DNA an den Tatorten und verschwundene Angehörige der Toten gibt, stehen die Ermittler zunächst vor einem Rätsel.

Wie ist’s Die Kapitel sind kurz und spannend geschrieben, somit liest man immer „noch eins“ und plötzlich ist es halb drei in der Nacht. Hier hat der Autor durchweg gewusst, wie man Spannung erzeugt. Der Wechsel zwischen Ermittlern und Killerperspektive ist ebenfalls spannend, mich hat die Geschichte nur irgendwie nicht so ganz gekriegt, die Personen waren mir „egal“, ich konnte keine Verbindung aufbauen. Die Dialoge zwischen den Ermittlern waren sehr flach und auch die einzelnen Beziehungen untereinander einfach unwichtig für die Story (es ist der dritte Band mit dieser Ermittlerin, hier hätte ich mir definitiv mehr gewünscht).

Die Geschichte mit ihren Wendungen ist aber nichts sonderlich Neues, das hat man alles so schon gelesen und würde mich spontan nicht motivieren, mehr von diesem Autoren zu lesen. Man weiß sehr schnell, wer der Mörder ist und aus welchem Motiv, es geht also nur noch im dessen Jagd und dann hat man ein sehr knappes, langweiliges Ende. Sehr gut gemacht fand ich, dass die Schauplätze in Berlin immer etwas beschrieben wurden, man ein gutes Gefühl für die Umgebung bekam und es zu meinem Berlinbild gepasst hat. Die vielen Nietzsche-Zitate passten zwar gut in die Thematik, wurden aber absolut nicht aufgegriffen und standen somit einfach isoliert zwischen der Geschichte herum – das hätte man bestimmt besser lösen können.

Insgesamt kein Buch, welches mir sonderlich lange im Gedächtnis bleiben wird (bis auf die Sache mit dem Hund, die verstörend war) und somit würde ich es jetzt auch nicht weiterempfehlen. Vielleicht muss man die beiden vorherigen Bände gelesen haben, um mehr in der Geschichte zu sein, so war es ein netter Zeitvertreib, aber mehr auch nicht. Hoffentlich freut sich der nächste Besitzer mehr darüber!

[Lesenswert] Foreign Body – Robyn Cook!

Die erste Buchbesprechung 2016 und ich sage es gleich vorneweg, Foreign Body (Die Hand des Bösen) von Robyn Cook war nicht mein Buch! Der Autor war mir vorher unbekannt und da es a) kein mich neugierig machendes Cover hat und b) ein Thriller ist, wäre es nie bei mir gelandet, wäre da nicht die Müllkippe in Yellowknife gewesen, wo ich seit einigen Monaten alle meine Bücher herhabe. Was andere wegwerfen, lese ich jetzt und spende es dann an die Bücherei in Montreal, damit sich noch jemand anderes daran erfreuen kann! Bücher wegwerfen geht aber auch einfach gar nicht!

Foreign Body Robyn Cook

Worum geht’s Die Großmutter der Medizinstudentin Jennifer stirbt vollkommen überraschend nach einer Operation in Indien. Dies erfährt Jennifer allerdings erst durch einen Anruf des Krankenhaus und lässt sie vollkommen verwirrt nach Indien aufbrechen. Dort angekommen, wird sie gedrängt, den Leichnam schnellstmöglichst und ohne Autopsie verbrennen zu lassen und langsam kommen Jennifer Zweifel an den geschilderten Komplikationen. Sie lässt ein befreundetes Pathologen-Paar einfliegen und gemeinsam beginnen sie, zu ermitteln.

Wie ist’s Irgendwie total übertrieben und aus der Luft gegriffen, ich fand das Buch einfach nicht glaubwürdig. Wie Indien dargestellt wurde, gefiel mir nicht sehr und die ganze Erzählart mit all seinen passenden Zufällen war nicht meines. Ich habe mich durchgequält, da ich es zu Ende lesen wollte, aber es hat sich gezogen und gezogen. Da man sich aber nicht großartig konzentrieren musste und die Story so langsam ablief, habe ich das Buch immer morgens um 6 auf dem Weg zur Arbeit gelesen und dafür war es ok. Aber empfehlen würde ich es niemandem und der Autor müsste mir jetzt auch nicht wieder unterkommen. Das war so gar nicht nach meinem Geschmack, dabei klang es zu Beginn noch gut, das Thema „Medizintourismus in Indien“ hätte sehr gut umgesetzt werden können.

Von welchem Buch seid ihr zuletzt enttäuscht gewesen und welches war euer Lieblingsbuch 2015? Eine schwere Frage, ich weiß, aber ich bin auf der Suche nach neuen, guten Bücher, die ich nach Kanada lesen werde!

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