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Mein Buchgewinn "Ein ganzes halbes Leben" :)

Bei der lieben Nadine von Nadine’s Testwelt war mir das Glück hold und ich habe das Buch „Ein ganzes halbes Leben“ gewonnen. Das Buch von Jojo Moyes hat mich sofort vom Cover her angesprochen und nachdem ich einen Blick in Amazon warf, und nur Topbewertungen las, war klar, da muss ich mitmachen. Und glücklicherweise auch gewinnen!

Ein ganzes halbes LebenEin ganzes halbes LebenEin ganzes halbes Leben

Also erstmal ist es wahnsinnig schön gewesen, dass das Geschenkpapier und das Buch zusammenpassen – ich war von dieser ja eigentlich recht unspannenden Sache überproportional begeistert *g* Aber mir gefällt das Design des Buches auch einfach wahnsinnig gut und es fühlt sich auch sehr angenehm an (ja, ich habe die besten Kriterien, wenn es um Bücher geht, sehe ich gerade *g*).

Das Buch wird wirklich überall nur positiv besprochen und es wird mit „Wie ein einziger Tage“ verglichen, welches ich damals echt verschlungen habe. Somit freue ich mich sehr, diese Woche etwas Zeit zu haben und das Buch hoffentlich verschlingen zu können (nebenbei muss ich nur eine nicht allzu spannende Soziologiehausarbeit schreiben, was tut man nicht alles für Freunde *g*).

Hat hier schon wer das Buch gelesen und kann die positiven Meinungen teilen? Die ersten Kapitel, die ich schon las, haben mich auf jeden Fall angesprochen, wobei ich aber sagen muss, die Übersetzung klingt manchmal etwas „falsch“ im Sinne von zu wörtlich übersetzt. Aber ok, damit kann ich noch leben, wenn die Story fesselnd ist (was sie ja sein soll).

Als Geschenk kann ich mir das Buch auch sehr gut vorstellen, da es einfach so nett aussieht – mal sehen, wenn es gut ist, darf meine Patin sich wohl zu ihrem nächsten Geburtstag über genau dieses Buch freuen 🙂

Ebooks – ein paar Reviews

Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie die ganzen Ebooks auf meine externe Festplatte gekommen sind (bzw irgendwann muss ich sie mir wohl mal von irgendwem irgendwo besorgt haben, aber allein die Auswahl ist kurios hoch zehn!). Auf jeden Fall habe ich hier in Indien ohne Internet und mit Dunkelheit ab so halb 6 abends nicht unbedingt das ausgefüllte Abendprogramm (meist geht es kurz was essen, man unterhält sich mit irgendwem und dann halt ins Zimmer zurück, man kann abends hier nichts machen und um spätestens halb 10 macht auch der letzte Laden zu). Da wir hier viele Stromausfälle haben und meine einzige Lampe nicht hell genug macht um ohne Kopfschmerzen zu lesen..bieten sich die Ebooks mit dem Megaakku des MacBooks super an. Und so kam ich in den bisherigen Genuss der folgenden Werke:

Jamie Oliver – Genial kochen!
Es ist unsagbar dämlich ein Kochbuch zu lesen, wenn man im Ausland weilt, wo man a) weder selbst kochen kann noch b) es irgendwas gibt, was es in dem Buch gibt und man dann definitiv Lust drauf hat. Das Buch selbst ist ganz gut, doch für Vegetarier wie mich nicht sonderlich geeignet. Die meisten Rezepte sind fleisch- oder fischlastig, Gemüse ist eher als Beilage zu sehen und auch fast alle leckeren Salate sind „mit“. Klar kann man das weglassen, aber hm..ob es dann noch genauso schmeckt..da muss dann doch meist noch irgendwas anderes als Ersatz rein. Ebenfalls unnötig (für mich) ist der ganze „Kochen mit/für Kinder“-Teil, da ich das nicht brauche. Gut hingegen sind die Desserts und auch der Brotteil. Ich liebe, liebe, liebe Brot und selbstgebackenes nochmal doppelt so sehr und damit kriegt man mich dann immer. Ebenfalls fand ich spannend, dass Jamie auch Getränke im Buch hat (seinen Weihnachtsdrink mit Mandarinen werde ich auf jeden Fall ausprobieren, da ich diese Frucht abgöttisch liebe und im Winter kistenweise verspeise). Fazithaft: kein Buch für mich, einige wenige Anregungen gab es aber schon.

Heinrich Böll – Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Das ist so ein Buch, wo doch einfach jeder den Titel kennt oder? Aber wer hat es schon gelesen? Ich habe von Böll bisher lediglich „Ansichten eines Clowns“ gelesen, welches ich aber sehr empfehlen kann. Ich las es damals in der 9. Klasse und ganz ehrlich, da hätte man mir als Deutschlehrerin vielleicht ein anderes Buch zum Vorstellen in der Klasse empfehlen sollen. Nunja, mir hat es sehr gut gefallen. „Die verlorene Ehre“ nun ist ein Buch, das liest man einfach in nullkommanichts runter. Spannend, mitreissend, fesselnd und einfach nur sehr gut! Die Thematik ist nicht unbedingt so enorm „wow“ (was können die Medien auf das Schicksal eines Menschen bewirken), aber es ist einfach richtig gut geschrieben. Fazit: ich muss mehr Heinrich Böll lesen!

Richard Bach – Die Möwe Jonathan
Und schon wieder so ein „Buch“ (18 Seiten sind kein Buch), wo ich den Titel kenne, aber das war’s dann auch. Jetzt kann ich ein [check] dahintersetzen. Eine nette kleine Erzählung, die einem als Teenager bestimmt enorme Gedankenanregung bietet, aber naja..mittlerweile ist es auch einfach nichts neues mehr. Trotzdem sehr nett zu lesen und danach ein wenig zu philosophieren..wer ist auch eine Möwe Jonathan? Fazit: gelesen, kurzweilig wird es im Gedächtnis nachwirken, danach wohl vergessen werden. Literarisch keine Kunst.

Charles Bukowski – Kaputt in Hollywood
(wieso fangen die eigentlich alle mit B an..wundersam). Bukowski finde ich ganz grosses Kino und habe auch schon viel von ihm gelesen (Faktotum kann ich nur wärmstens empfehlen). Allerdings las ich ihn noch nie auf deutsch und das wird auch in Zukunft so bleiben..das ist ja gruselig! Kaputt in Hollywood sind Kurzgeschichten aus seinem Leben (oder auch seiner Vorstellungskraft..ich würde sagen sowohl als auch) und am Ende gibt es noch ein spannendes Interview mit ihm. Die Geschichten sind thematisch das, was man von ihm gewohnt ist und ganz nett. Aber nicht so toll, wie seine anderen Werke. Aber hey, immerhin weiss ich jetzt, dass der Tiger im Bad bei Hangover definitiv von Bukowski geklaut ist! Fazit: nie wieder auf deutsch und es gibt besseres von ihm!

Heinrich Spoerl – Die Feuerzangenbowle
Ihr seht, hier reihen sich echt die Klassiker aneinander. Ebenfalls wieder ein Buch, wo ich nur den Titel kannte (und bis dahin auch dachte, dass dies nur ein Film sei..ihr seht, Indien bildet mich hier an diversen Fronten). Das Buch ist auch kurz, liest sich schnell runter und ist recht amüsierend. Teilweise zieht es sich ein wenig, aber im Großen und Ganzen hatten wir einen vergnüglichen Abend miteinander. Den Film werde ich mir jetzt jedoch nicht auch noch ansehen! Fazit: ein Klassiker, den man durchaus mal lesen kann.

Dan Brown – Meteor
(ich lüge auf meinem Blog ja nicht und zu lügen gehört für mich verschweigen, also hier mitten in die Peinlichkeit). Ich habe noch kein Buch von Brown gelesen (gehabt), da mich die ersten Seiten von Sakrileg abgeschreckt haben und es auch einfach nicht meine Thematik ist. Jetzt lag hier als Meteor und es klang nach banaler Unterhaltung. Und das ist es auch. Aber peinlicherweise gebe ich zu, ich wurde von der Spannung gepackt. Klar, die nervige Liebesgeschichte und die übertriebenen Actionmomente habe ich mal verdrängt, aber im Großen und Ganzen fand ich es recht unterhaltsam. Aber literarisch ist es natürlich ganz unanspruchsvoll. Die Sätze sind liebelos ohne Gedanken über Formulierungen aneinandergeklatscht und Atmosphäre wird auch null aufgebaut. Aber ich habe es auf einen Rutsch einen Abend bis in die Nacht hinein durchgelesen (und das kann ja nicht nur Verzweiflung aufgrund mangelnder Alternativen gewesen sein). Fazit: durchaus fesselnd, aber ich will trotzdem nicht mehr von ihm lesen.

John Grisham – Der Verrat
(wenn wir gerade in der Krimi-Thriller-Ecke sind). John Grisham ist so einer, dessen Bücher ich als Teenager gemeinsam mit meinem Opa verschlungen habe. Mein Opa steht nämlich auf genau dieses Genre und hat mir die Bücher immer nach dem Lesen gegeben. Da mein Opa mein absoluter Held ist, lese ich natürlich auch brav alles, was er mir gibt. John Grisham ist auch nicht schlecht, nur mittlerweile absolut nicht mehr meines (ich bin kein Fan von Anwaltssachen ausser Ally McBeal..wobei ich dringend einen Freund brauche, der Jura studiert hat, das ist praktisch ohne Ende). Somit war das eine nette Unterhaltung, aber auch nichts, was mich umgehauen hat. Fazit: in Ordnung. Nicht mehr, nicht weniger.

Ulrich Plenzdorf – Die neuen Leiden des jungen W.
Hiermit will ich all meinen Deutschlehrern danken, dass ich nie mit diesem Schrott gequält wurde! Was bitte sehr soll das denn sein! Ich mag gar nicht glauben, dass dieses Buch in so vielen Oberstufen behandelt wird. Wenn man hier den Vergleich zu Goethe sucht, möchte man sich doch am liebsten übergeben. Ich habe es nur fertiggelesen, weil ich Seite für Seite gehofft habe, dass es besser wird. Aber das ist nicht eingetroffen, dafür war es wenigstens schnell vorbei! Fazit: schrecklich und absolut keine Empfehlung wert!

Stephen King – Umneys letzter Fall
Seine Bücher mag ich nicht, seine Kurzgeschichten hingegen liebe ich. Wer den Band (ich glaube) Frühling, Sommer, Herbst & Winter (oder irgendwie so in der Art, da ist auf jeden Fall die Story drin, worauf „Die Verurteilten“ beruht) gelesen hat, weiss wie genial Stephen King in Kurzgeschichten ist. Auch diese hier ist so eine. Die Story ist toll, man wird hineingeworfen und bekommt erst nach und nach eine Ahnung, was da genau los ist. Bis zum Ende bleibt es auch spannend und sie regt definitiv zum Nachdenken an. Leider war sie eine sehr kurze Kurzgeschichte. Fazit: lesen!

Ihr seht, eine sehr illustre Mischung..hat wer von euch auch schon das ein oder andere gelesen?

Lesenswert: „Wieviel Leben passt in eine Tüte?“ von Donna Freitas

Dank BloggdeinBuch und dem Gabriel Verlag hatte ich die Gelegenheit, das Buch „Wieviel Leben passt in eine Tüte?“ von Donna Freitas zu lesen. Wer auch einen Blog hat und Bücher rezensieren will, melde sich doch einfach unter BloggdeinBuch an und sucht sich dann was aus der Galerie aus. Dann noch ein Funken Glück, dass sich der Verlag für dich entscheidet und schon hast du Post 🙂

Fangen wir mit der Hülle an. Das Cover ist ansprechend, ich hätte das Buch auch im Laden in die Hand genommen und mir die Zusammenfassung durchgelesen. Man wird aufgrund des Titels schon neugierig und ich persönlich habe zuerst an Flucht aus einem Land gedacht.

Der Fluchtgedanke ist nicht ganz so abwegig, stürzt sich die Protagonistin Rose nämlich in eine Flucht vor der Realität. Das Buch wird aus Sicht der 16-jährigen geschrieben, deren Mutter an Krebs stirbt und ihr Vater sich danach dem Alkohol zuwendet. Das „Survival Kit“, also die Tüte, um die es geht, hat ihr ihre Mutter kurz vor deren Tod zusammengestellt. Es dauert allerdings bis Rose diese findet. In der Zeit wird aus der (leider etwas stereotyp dargestellten) allseitsbeliebten Cheerleaderin langsam aber sicher eine Aussenseiterin, mit der keiner umzugehen weiss. Durch das „Survival Kit“ lernt Rose Will kennen, einen Jungen, der ihr bald mehr bedeutet..

Mehr will ich inhaltlich gar nicht sagen, das Buch ist eines, was man nicht abends beginnen sollte (denn anstatt zu schlafen, wird man die Nacht durchlesen, da man einfach wissen will, wie es ausgeht!). Die Sprache ist einfach, es ist ein Jugendbuch, das merkt man und oftmals wünscht man sich etwas mehr Tiefe. Auch wird die Hauptfigur einfach etwas zu klischeehaft dargestellt, aber ich denke, dass sich so irgendwie jedes junge Mädchen doch etwas mit ihr identifizieren kann bzw zumindest weiss, wie die Person ist. Es geht auch gar nicht mehr soviel um Trauerbewältigung und Umgang mit dem Tode, sondern es wird mehr und mehr eine klassische Liebesgeschichte.

Empfehlen kann ich das Buch aber trotzdem. Es macht Spass, es fesselt und man ist danach glücklich. Und ja, man kann durchaus die ein oder andere Träne vergissen (weshalb ich es nicht empfehle, in der Öffentlichkeit zu lesen, das kann peinlich werden g). Wer zum Beispiel die Bücher von Simone Elkeles mag, wird auch hier sehr glücklich werden.

Besonderes Schmankerl (und gleichzeitig mein Entsetzen, da ich ebenso ein Buch schreibe) ist die Tatsache, dass jedes Kapitel mit einem Songtitel eingeleitet wird. So bekommt man gleich die richtige Grundstimmung für die nachfolgenden Seiten und es wird auch immer wieder betont, wie wichtig Musik im Leben von Rose ist.

Also abschliessend: es ist keine große Weltliteratur, die Sprache ist eine ganz alltägliche und auch die Personen sind nicht so ausgereift, wie man es gerne hätte. Es ist ein Jugendbuch, aber eines, was gut unterhält, welches einem ein paar schöne Stunden bescherrt und einen danach nicht allzu lange darüber nachdenken lässt.

Die 400 Seiten im gebundenen Format sind hier für 18,95 Euro zu erhalten. Vielleicht für den ein oder anderen interessant oder aber auch als Geschenkidee für einen Teenager!

Lesenswert: L.A. Candy von Lauren Conrad

Dank BloggdeinBuch und dem Planet-Girl-Verlag durfte ich das endlich auch in deutsch übersetzte Buch L.A. Candy von Lauren Conrad lesen. BloggdeinBuch ist eine Plattform, wo sich jeder, der einen Blog hat, anmelden kann und sich dann auf Bücher bewerben kann. Das geht mit nur einem Klick und dann heisst es warten und Daumen drücken..entscheidet sich der Verlag für euch, gibt es Post und dann geht es ans Lesen! Ganz einfach 😉

L.A. Candy ist das Erstlingswerk von Lauren Conrad, die dem ein oder anderen aus der Reality-Serie „The Hills“ bekannt sein dürfte. Sie hat mittlerweile noch mehr Bücher geschrieben und ist auch in anderen Bereichen wie Mode und Beauty. Da man das Buch kaum ohne dieses Vorwissen liest, beginnt man ab Seite Eins der Story schon zu überlegen „Was ist Realität, was hat sie sich ausgedacht“, da die Geschichte durchaus Paralellen zu ihrem Leben hat.

Inhaltlich geht es um Jane, die mit ihrer besten Freundin Scarlett nach Los Angeles zieht. Kaum angekommen, werden sie von einem Produzenten einer neuen Reality-Show „entdeckt“ und ihr Leben ändert sich radikal. Anstatt schlecht bezahltes Praktikum und Uni leben sie nun ein glamuröses „Luxus“leben vor der Kamera mit falschen Freundinnen, falschen Gesprächen und dubiosen Männern..

Der Schreibstil von Conrad ist sehr leicht zu lesen (man merkt allerdings sehr wohl, dass hier aus dem Englischen übersetzt wurde), fesselt aber gleichzeitig von der ersten Seite. Man mag wissen, wie es weitergeht und viel wichtiger, wie es ausgeht! Ja, ich habe das Buch auf einmal durchgelesen. Allerdings ist dies kein sehr zeitintensives Vergnügen, denn die Schrift ist gross, die Kapitel und kurz und das Gesamtwerk auch nur 320 Seiten lang. Die Story ist trotz Spannung (wie handeln die Hauptpersonen, brechen sie aus dem goldenen Käfig aus?) keine neue mehr, sondern man hat das Gefühl, genau diese Geschichte schon in diversen Filmen gesehen zu haben. Kostenpunkt ist 13,95 Euro!

Empfehlen kann ich das Buch allen, die etwas über das Leben in L.A. wissen wollen (ich selbst ziehe Ende Februar hin, das war nun die Reisevorbereitung *g*), jungen Mädchen und Frauen. Ein Männerbuch ist es definitiv nicht 😉 Anspruchsvoll im Sinn von Wort- oder Satzzauberei findet man hier nicht, soll man aber auch nicht. Es rutschst locker-flockig so runter und man amüsiert sich gut. Sonderlich großes Nachdenken nach der Lektüre setzt auch nicht ein, aber doch irgendwie die Lust, noch mehr über die Autorin Lauren Conrad zu erfahren..und ja ich werde mal nachsehen, womit sich ihre anderen Bücher befassen (dann aber wieder im englischen Original).

Da ich so ein „Verpackungsfetischist“ bin, mag ich noch erwähnen, dass ich das Cover einfach nur zuckersüss und superpassend sowohl zum Buch wie auch zur Autorin finde; es ein sehr robustes Hardcover ist, eine schöne Größe und dicke Seiten hat und einfach toll auf dem Nachttisch aussieht (wie man es schon in diversen Blogs bewundern durfte *g*).

Wer jetzt Lust hat, sich das Buch genauer anzusehen und/oder gleich zu bestellen, hier geht’s lang!

Lesenswert: Der Islam für Kinder und Erwachsene

Dank BloggdeinBuch hatte ich die Gelegenheit, mich mal wieder für ein Buch zu bewerben und der C.H.Beck Verlag hat mich glücklicherweise ausgewählt, eine Rezension zu schreiben. Also wer auch einen Blog hat und Lust, über Bücher zu schreiben, schaut doch einfach mal vorbei 🙂

Das Buch selbst behandelt, wie der Titel unschwer zu erkennen lässt, den Islam auf 168 Seiten, die teilweise wundervoll illustriert sind. Die beiden Autoren Lamya Kaddor und Rabeya Müller haben schon das Buch „Koran für Kinder und Erwachsene“ geschrieben und sind somit keine Neulinge in der Thematik. Das Buch ist, da es auch für Kinder ist, sehr einfach geschrieben, aber trotzdem auch für Erwachsene unterhaltsam. Die einzelnen Kapitel sind kurz, nochmal unterteilt und man kann auch einfach mal zwischendurch kurz etwas nachlesen. Gleichzeitig finde ich die Artikel von fachlicher Seite her sehr gut, die Informationen sind gut recherchiert und wertfrei präsentiert. Man erfährt hier viel Basiswissen und auch einiges, was man einfach nie fragen würde, da es so simpel ist „Was gehört zu einer Moschee“, „Was lernt man in einer Koranschule“.

Besonders spannend in diesem Werk finde ich, dass auch eher „unangenehme“ (mir fällt kein Wort hier ein ausser vielleicht noch „seltener angesprochene“) Themen wie „Sexualität und Zärtlichkeit“ und „Homosexualität“ angesprochen werden oder auch „Abkehr vom Islam“. Ebenfalls sehr gut finde ich das Nachwort, in dem gefragt wird, ob man den Islam eigentlich zeichnen darf (was hier ja der Fall ist), die Lage der muslimischen Medien in Deutschland und eine gute Literaturangabe.

Empfehlen kann ich das Buch sehr für Eltern, die gemeinsam mit ihren Kindern etwas über den Islam lernen wollen, aber auch für Erwachsene, die keine Lust auf ein trockenes Sachbuch haben, sehr wohl aber mehr wissen wollen. Geht hier wirklich schnell und unterhaltsam. Das Buch ist gebunden, die Seiten sind schön fest und die Qualität gefällt mir sehr gut..kann ich mir auch gut als ein Geschenk vorstellen. Kostenpunkt sind 19,95 Euro und kaufen kann man es unter anderem hier! Ich würde mir so ein Buch über den Hinduismus wünschen (auch nach 7 Jahre Studium und eigentlich genug Wissen, würde ich es sofort kaufen..hm oder vielleicht sollte ich es schreiben *g*).

Lesenswert: Sieben Tage Ohne von Monika Peetz

Dank BloggdeinBuch und dem Kiwi-Verlag hatte ich mal wieder die Moeglichkeit, ein Buch zur Rezension zu erhalten. Es handelt sich – wie der Titel vielleicht schon subtil andeutet – um das neue und auch zweite Werk von Monika Peetz mit dem klangvollen Namen „Sieben Tage Ohne“. Auf dem Cover sieht man gleich, dass es um irgendetwas mit Saft geht, sind hier doch ein paar Bilder abgebildet. Zaehlt man dann eins und eins zusammen, kommt man durch den Hinweis „ohne“ auf die Idee einer Saft- bzw Fastenkur. Oder was sagt ihr?

Sieben Tage ohne von Monika Peetz

Das Cover ist im gleichen Stil wie der Vorgaenger designt und bestimmt vielen von euch bekannt. Es handelt sich um „Die Dienstagsfrauen“, ein Buch, welches ich meiner Mutter zu Weihnachten schenkte (da sie sich ebenfalls jeden Dienstag mit Freunden trifft und auch mit diesen in Urlaub faehrt..worum eben das erste Buch handelt). Fertig gelesen hat sie es allerdings immer noch nicht, ist sie jetzt doch auch den Tributen von Panem verfallen *g*

„Sieben Tage Ohne“ ist eine Fortsetzung der „Dienstagsfrauen“ in dem Sinne, dass eben jene wieder Hauptpersonen sind. Man muss den Vorgaenger aber nicht gelesen haben, man bekommt immer mal wieder kurze Erklaerungen, was in der Vergangenheit passiert ist und kann somit auch als unbedarfter Leser gut folgen. Hier geht es nun ebenfalls wieder um eine Reise mit Folgen – anstatt Pilgern steht jedoch Fasten auf einer alten Burg auf dem Programm. Natuerlich nicht ohne diverse weitere Hinterhandlungen, die miteinander verwoben und durchaus spannend sind.

Ich muss gestehen, mir waren es zuviele Charaktere, ich verwechselte staendig Namen und musste ueberlegen, wer jetzt wer war. Die Charaktere waren sich teilweise sehr aehnlich, was sich erst in der Mitte des Buches differenzierte. Auch brachte ich oftmals die fuenf verschiedenen Handlungen durcheinander, bzw wusste nicht, wer jetzt schon in das Geheimnis der anderen eingeweiht war und wer nicht. Nach einiger Zeit war man dann drin, kannte endlich die Charaktere und wusste, was die anderen wissen..aber die ersten Seiten waren hier gedanklich etwas holprig trotz leserfreundlichem Schreibstil.

Das Buch liest sich sehr schnell herunter, es ist beschwingt-leicht geschrieben, es hat durchaus spannende Momente dank der Hauptstory (der Vaterfindung), doch kam mir persoenlich das Ende viel zu abrupt und ja..es war nicht sonderlich spektakulaer. Aber das ist das wirkliche Leben ja oft auch nicht. Somit kann diese Geschichte auch durchaus passiert sein, aber ob man ein Buch darueber schreiben muss. Ja, also kurzweilige, nette Unterhaltung in knappen Kapiteln, die man auch in der Bahn oder im Wartezimmer lesen kann, grosse literarische Kost ist und soll es wohl auch nicht sein.

Wirklich beeindruckt hat es mich nicht, ich fand die Fastenerfahrungen der Frauen sowie ihrer Mitstreiter spannend, habe ich das selbst auch schon ein paar Mal erlebt und auch die Landschaftsbeschreibungen gefielen. Aber jemandem weiterempfehlen wuerde ich das Buch nicht, dazu ist es einfach zu „normal“. Ein Geschenk fuer eine Frau, von der man nicht so wirklich weiss, was sie liest..dazu koennte ich das Buch empfehlen, denn wirklich Nichtgefallen kann es auch niemandem, denke ich. Auch Menschen, die den Vorgaenger gelesen haben, werden hieran bestimmt ihre Freude haben, geht man charakterlich weiter in die Tiefe und „lebt“ mit den Personen und ihren Problemen mit.

Wer sich selbst ein Bild machen mag, hier kann man es fuer 9,99 Euro erwerben..oder weitere Kundenmeinungen lesen.

Lesenswert: Wellensittich entflogen – Farbe egal

Es gibt so meine taeglich angeklickten Internetseiten, bei denen ich mich oft frage, wieso gibt es euch nur online, wieso bringt ihr nicht ein Buch mit einer Sammlung von eurem Inhalt heraus. Dazu zaehlt neben SmsVonGesternNacht und Ibash eben auch NotesOfBerlin. Erstere haben dies mittlerweile erfolgreich getan und endlich hat sich auch Joab Nist, der sympathische Gruender von NotesOfBerlin, hierzu durchgerungen..danke sehr! 🙂

Bei Notes of Berlin geht es, wie der Name vielleicht schon ein ganz klein wenig vermuten laesst, um die Zettel, Sticker und anderen Formen der urbanen Kommunikation, die sich so in Berlin tagtaeglich finden lassen..hier, wo ich wohne, stolpere ich auch seeeehr haeufig ueber eben solche Mitteilungen. Viele sind lustig, schraeg, ganz Berliner Mundart oder auch einfach nur zum Herzerweichen schoen. Ich lese den dazugehoerigen Blog, auf dem fast taeglich neue Notes zu finden sind, quasi schon seit seinem Bestehen und egal, ob ich gerade in Berlin wohnte, oder im Ausland war..er macht das Berlinweh ein wenig ertraeglicher. Die Idee ist einfach genial, wird jetzt auch auf andere Staedte uebertragen (wobei es zum Beispiel in Darmstadt, meiner Zweitheimat seeeeeehr schwer waere..denn da gibt es diese Art der Kommunikation kaum..ausser an Toilettenwaenden!). Und ausgeweitet wird eben auch von der Online in die Buchform..den Trailer dazu einmal hier:

Das Buch unterscheidet sich natuerlich von der Onlinepraesenz in ein paar Details: wir finden hier thematisch zusammenpassende Notes und nicht nach Datum sortierte und natuerlich nur eine Auswahl..sonst waere das Buch ja unsagbar dick. Dann gibt es auch einige Hintergrundinfos zu den Notes, Gespraeche mit den Verfassern und auch Aufloesungen, wie es weiterging..fand ich super spannend, besonders, da ich einige der Notes ja selbst hier in real gesehen hatte..und auch wissen wollte, wer um alles in der Welt wieso so etwas schreibt..Papiervoyeurismus in seiner schoensten Form! Oder auch der einzigen *g*

Ich finde das Buch eignet sich hervorragend als Geschenk fuer Berlinbegeisterte oder Neuzugezogene..denn es gibt einfach eine ganz bestimmte Berlinaura/-atmosphaere wider, die nur schwer in langem Fliesstext fassbar ist…man bekommt einfach ein Gespuer dafuer, wie die Bewohner hier ticken..und wie unterschiedlich sie das tun 😉 Ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit durchgeblaettert, aber wie gesagt, ich kenne ja quasi jedes einzelne Bild darin schon..werde es aber einem Freund weitergeben, mit dem ich die „Muenchen ist doch soooooo viel toller wie Berlin“-Debatte einfach nicht mehr fuehren mag; vielleicht kann ich ihn hiermit ja ein bisschen vom Gegenteil ueberzeugen (ok, ich bezweifle es arg, aber aufgeben ist nicht!).

Wer sich mal live einige der Notes ansehen will und dazu nicht suchend durch die Strassen rennen mag, sollte sich am 29.06 also diesen Freitag (boah, was bin ich mal aktuell *g*) in den Raeumlichkeiten der Artconnect in der Boddinstrasse 62 in Berlin ab 18.00h einfinden (leider sitze ich da schon am Flughafen, sonst wuerde ich definitiv vorbeischauen). Pizza, Kuchen und Musik gibts auch noch und dazu natuerlich ganz viele Stuecke von Berliner Street Art. Uh, und ein Wellensittich-Gewinnspiel 😉

Lesenswert: Rotes Gold von Tom Hillenbrand

Dank BloggdeinBuch hatte ich mal wieder die Chance, ein Buchexemplar kostenlos zu erhalten und euch nun vorzustellen. Wer auch einen Blog sowie Lust auf Buecher lesen und rezensieren hat- meldet euch da doch einfach kostenlos an..geht superschnell und danach kann man sich immer auf ein Exemplar bewerben 🙂

Mein heutiges Exemplar ist der zweite Roman von Tom Hillenbrand, dessen Erstling Teufelsfrucht auch dem ein oder anderen bekannt sein duerfte. Das Buch Rotes Gold ist im Kiwi-Verlag erschienen und kann z.b. hier fuer 8,99 Euro bestellt werden.

Das sagt der Klappentext:
Seit der Luxemburger Koch Xavier Kieffer mit Frankreichs berühmtester Gastrokritikerin liiert ist, wird er zu den exklusivsten Events eingeladen. Doch das edle Dinner beim Pariser Bürgermeister endet bereits nach der Vorspeise: Rynosuke Mifune, Europas berühmtester Sushi-Koch, kippt plötzlich tot um. Die Diagnose lautet: Fischvergiftung. Doch Kieffer ist skeptisch und deckt schnell Widersprüche auf. Er taucht ein in die Welt der Sushiküche und muss erkennen, dass es Fische gibt, die teurer sind als Gold und wertvoller als ein Menschenleben.

Da es sich um einen Foodroman handelt, also Essen oft eine beilaeufige, aber auch zentrale Rolle spielt, waehlte ich mir fuer die ersten Seiten eine Baeckerei aus, um mich einzulesen. Natuerlich musste ich dazu (unpassenderweise) etwas Suesses und Kaffee haben, spielt der Roman doch mehr in der Sushi-Welt 😉 Das schwere Los des Vegetariertums..

Rotes Gold von Tom Hillenbrand

1. Eindruck aka die aeusseren Werte 😉
Mir gefaellt das Cover sehr gut, ich haette es auch im Geschaeft in die Hand genommen..es passt gut in die Umgebung, in der es spielt und hilft einem schonmal, sich gedanklich einzustimmen. Die Worte kulinarischer Krimi haben mich auch neugierig gemacht, ich bin normalerweise nicht soooo der Krimifan (im Gegensatz zu meinem Opa), aber ich bin immer sehr an Essen interessiert und somit passt das 😉 Der Zusatz „Xavier Kieffers zweiter Fall“ hat mich kurz innehalten lassen, da man sich nie sicher ist bei einer Fortsetzung, ob man nicht das erste Buch gelesen haben muesste, um allem wirklich folgen zu koennen. Ich kann hier jedoch sagen, nein muss man nicht, denn die wichtigen Sachverhalte werden zu Beginn nochmals betont und somit kann man direkt einsteigen. Weniger gut gefaellt mir die Rueckseite, also der Klappentext. Ich weiss, das ist nur minimal bedeutend, aber dadurch, dass das Wenige so gross und fett geschrieben wurde, sieht es fuer mich einfach viel weniger qualitativ wertvoll aus, wie der Autor in Wahrheit ist. Also solltet ihr an eine Neuauflage denken, lieber Kiwi-Verlag, das wuerde ich irgendwie anders gestalten..denn so sieht es leider etwas nach 2 Euro Fundgrube im Baumarkt aus, also ihr wisst, was ich meine.

2. Eindruck aka was steckt drin?
Man sieht durch die Augen eines Koches und Feinschmeckers, womit man als Neuling auf dem Gebiet (Sushi und Sternekueche) einen wundervollen Einblick in diese Welt erhaelt. Man lernt viel ueber Essenszubereitung, ueber die ausgewaehlten Zutaten und natuerlich ueber Fisch. Zentral der Bluefin, Thunfisch, welcher haeufig fuer Sushi verwendet wird und langsam immer knapper wird..wie wird er wann wo gefangen, kann man ihn zuechten, wie geht es auf den grossen Fischmaerkten zu. Weiter wird man in den Alltag eines Restaurantbesitzers eingefuehrt und auch die verschiedenen Laender (u.a. Frankreich, Luxemburg, Italien), in die die Reise geht, werden naeher beschrieben. Man lernt wirklich enorm viel und das auf ganz unaufdringliche, nahezu nebensaechliche Art, da doch eigentlich ein Mordfall aufgedeckt werden soll. Auch Korruption, Politik, Ueberfischung werden angesprochen und sogar das Thema Liebe (und das ueber Laendergrenzen hinweg). Es ist irgendwie von so ziemlich allem was dabei und durch diese Abwechslung ist das Buch enorm spannend.
Der Schreibstil von Hillenbrand ist enorm angenehm und gut zu lesen. Man muss sich nicht allzu konzentrieren, sondern kann, auch wenn man muede ist, noch ein paar Seiten lesen. Und ja, es ist spannend und fessenld zugleich – ich habe das Buch mit nur einer Unterbrechung an einem Tag durchgelesen..was selten bei mir der Fall ist, da ich normalerweise viel zu viele andere Dinge zu tun habe. Das Buch scheint auch sehr gut recherchiert, viele Orte muessen besucht worden sein und die Fakten zu dem bedrohten Fisch sowie der Sushiwelt klingen auch alle sehr genau erarbeitet. Ich habe mich danach noch weiter in die Thematik eingelesen und (auch wenn komplett anderes Thema und viel komplexer) habe mich aufgrund der Faktendichte doch sehr an Schaetzing’s Schwarm erinnert gefuehlt..ich finde so Buecher super! Lernen, ohne es zu merken und dabei super unterhalten zu werden!

3. Das Fazit aka wuerde ich es weitergeben?
Ja, ich werde es weitergeben und zwar an meinen Opa, DEN Krimifan schlechthin (eine groessere Ehrung kann ich keinem Buch geben). Mir hat es wirklich ausserordentlich gut gefallen, obwohl ich als Vegetarier nie Sushi essen wuerde, habe ich sehr viel interessantes erfahren und werde auch noch mit einigen Menschen ueber dieses Buch sprechen, da mich das Thema nicht kalt laesst. Auch werde ich mir wohl den Erstling des Autors zulegen und hoffen, dass er die Reihe weiterschreibt. Denn seine Hauptperson ist ein sehr sympathischer, ketterauchender Kerl, dem man doch gerne durchs Leben folgt, mit ihm mitfiebert und beim Lesen einen Espresso mit ihm geniesst..vielleicht koennte er mal im vegetarischen Umfeld im naechsten Teil auftreten 😉 Was mir noch sehr gut gefallen haette, waeren ein paar Rezepte am Ende (wie es z.b. bei Winterkartoffelknoedel von Rita Falk der Fall ist) des Buches..denn es macht wirklich enorm Lust, etwas zu essen..und zu kochen! Kochbuecher sollten vielleicht eher so geschrieben werden anstatt mit retuschierten Bildern vollgehauen zu werden..haette bei mir mehr Wirkung 🙂

Also wer Krimis mag und am Besten auch noch Essen (hier gibts doch bitte keine Gegner), dem kann ich das Buch wirklich nur ans Herz legen..ich werde es meinem Opa weitergeben und haette ich noch einen Krimifan in der Familie/Freundeskreis, wuesste ich schon ein sehr gutes Geschenk 🙂 Also 5 von 5 Sternen!

Lesenswert: Underground Barbie von Masa Kolanovic

Dank BloggdeinBuch hatte ich die Moeglichkeit, das Buch Underground Barbie aus dem Prospero Verlag zu lesen und euch hier nun mit einer kleinen Rezension zu begluecken 😉 Beworben habe ich mich fuer dieses Buch, da es einfach mal nach was anderem klang und ich von der Hintergrundthematik, in der es spielt, nicht allzuviel Ahnung habe. Und Buecher, bei denen man nebenbei was lernt, machen mich geistig nunmal ziemlich an.

Klappentext (beim Verlag geklaut): Sloboština ist eine Hochhaussiedlung an der Peripherie von Zagreb. Maša Kolanovićs Protagonistin wächst dort in den achtziger Jahren auf, und wie viele Mädchen auf der ganzen Welt verbringt sie mit ihren Freundinnen etliche Stunden des Tages in der glamourösen Scheinwelt ihrer Barbiepuppen. Anfang der neunziger Jahre drängt sich die politische Realität, der Krieg und Zerfall Jugoslawiens in die unbeschwerte Kindheit. Bei Luftalarm bringen sich die Bewohner im Hochhauskeller in Sicherheit. Barbies Welt entsteht nun zwischen Einmachgläsern und Rattenfallen, eine ramponierte Ken-Figur vom Flohmarkt wird zum nationalistischen Anführer befördert.

Als das Buch dann bei mir ankam, fielen mir zuerst zwei Dinge auf. 1) Es ist mit 212 Seiten schonmal sehr duenn, aber ok. 2) Viele dieser Seiten sind illustriert, was ich ja eigentlich toll finde, aber dann muss doch mehr Inhalt vorhanden sein wie diese 212 Seiten..welche aus noch grosszuegig mit freien Seiten vor jedem kurzen Kapitel aufgefuellt sind.

Underground BarbieUnderground Barbie

Nun aber mal zur eigentlichen Rezension. Trotz seiner Duenne liest sich das Buch nicht allzu schnell, da ich von der Thematik leider schnell gelangweilt war und nicht ueberblaettern wollte und somit immer stoppte. Denn in diesem Buch geht es enorm viel um das Barbiespielen (gewiefte Menschen sagen jetzt, das steht im Titel *g*). Aber es ist so detailliertes, ueber mehrere Seiten sich hinziehendes Barbiespielen, das ich wirklich aufhoeren musste, sonst haette ich einfach nur uebeflogen. Man bekommt natuerlich einen sehr guten Eindruck, was es bedeutet hat und wie es sich angefuehlt haben muss, in dieser Zeit als Maedchen in diesem Land aufzuwachsen. Die mir wichtigeren Randgeschehnisse werden aber – wie es wohl fuer Kinderaugen unwichtig – nur am Rande gestreift und man erfaehrt kaum etwas. Dafuer aber, wer welche Barbie mit welchen Accessoires hat und was die Barbies an diesem Tage unternehmen..und an naechsten Tag. Ich haette mir hier etwas mehr Ausgewogenheit gewuenscht, denn mir fehlt hier wirklich einiges! Krieg als Randphaenomen kann man naemlich doch auch besser beschreiben..beziehungsweise wenigstens 1-2 Saetze pro kurzem Kapitel, dass man weiss, wo man zeitlich steht und was gerade passiert in der Aussenwelt, die die Protagonisten durchs Barbiespielen so schoen ausblendet.

Ich wuesste auch nicht, wem ich dieses Buch empfehlen wuerde, da mir partout keine Zielgruppe (oder jemand aus meinem Umfeld) einfaellt, der sich so sehr fuer Barbies interessiert, dass er sich diese 212 Seiten geben wuerde. Aber ehrlich gestehen muss ich auch, ich glaube, ich verstehe das Buch nicht. Also gibt es einen hinter all dem steckenden, tieferen Sinn? Weil an sich klingt das Buch so gut! Und auch die Illustrationen sind genau meines und die Autorin klingt sympathisch und auch ihr Schreibstil ist ganz nett. Wenn da nur nicht die alles ueberlagernde Thematik waere..

Wie ihr seht, laesst mich dieses Buch etwas ratlos zurueck und ich weiss nicht, was sich die Autorin dabei gedacht hat..bzw an wen sie gedacht hat, waehrend sie schrieb. Was mir auch noch fehlt, ist eine wirklich Handlung. Man bekommt hier nur fragmenthaft einzelne Tage im Leben der Protagonistin beschrieben, was zeitlich in Spruengen stattfindet. Aber es passiert nicht wirklich viel. Wenn man den Klappentext gelesen hat, weiss man, was man bekommt. Und auch nicht mehr. Das finde ich irgendwie sehr schade, denn so ein Text sollte doch ein Teaser sein..denn wenn man eine Geschichte auch in drei Saetzen erzaehlen kann..wieso sie dann mit Bildern auf 212 ausweiten, oder? Oder wollte die Autorin einfach nur ihre Erinnerungen festhalten fuer sich, ihre Begleiter und die Nachwelt? Das ist mir noch die pausibelste Erklaerung fuer die Entstehung dieses Buches.

Wer sich jetzt trotz all dieser Worte von mir ein eigenes Bild machen will (und wer es schon hat, helft mir, dieses Buch zu begreifen!), erhaeltlich ist es unter anderem hier. Preislich kommt es mit 14 Euro daher. Und nett anzusehen, ist es allemal..vielleicht als Geschenk fuer jemanden, der schon alles hat *g*

Lesenswert: Small World von Martin Suter

Vorletztes (?) Jahr wurde Martin Suter ja unsagbar gehypt und wie das normalerweise so ist, ist das fuer mich ein Grund, das Buch dann nicht zu lesen..wenn was auf der Bestseller-Liste steht, finde ich es naemlich irgendwie nur noch halb so interessant. So habe ich Martin Suter dann auch eiskalt links liegen lassen und ihn dann erstmal vergessen. Heute kann ich sagen: Blasphemie! Zum Glueck fiel einer meiner „ich gehe nur mal kurz in den Dussmann zum Gucken“-Streifzuege fehl und ich kam mit diesem Huebschen wieder heraus 😉

Small World von Martin Suter

Ich habe es geradezu verschlungen und es haette gerne doppelt so lang sein duerfen, denn so hielt es genau zwei Tage..die Pause wurde auch nur gemacht, da ich schlafen musste..sowas tun normale Menschen doch dann auch mal gegen 4 Uhr morgens *g* Also wirklich Suchtpotential. Dabei fand ich weniger die „es gibt ein Geheimnis aus der Vergangenheit, welches nicht ans Licht kommen darf“-Rahmenhandlung spannend, sondern die Entwicklung der Hauptperson. Konrad Lang, der Hauptprotagonist, ist Mitte 60 und beginnt, Anzeichen von Alzheimer zu zeigen. Der Autor beschreibt hier enorm detaillreich und gut recherchiert wie „nebenbei“ dieses Krankheitsbild und man bekommt wirklich viel Wissen ueber die Entwicklung, die eine alzheimererkrankte Person zeigt und wie die Krankheit fortschreitet. Man fiebert und bangt mit, waehrend man nicht wahrhaben mag, dass es bald vorbei sein wird..

Martin Suter hat fueder dieses Buch den franzoesischen Literaturpreis bekommen und ich sage, sowas von gerechtfertigt! Ich habe schon mehr von ihm auf meine Amazonliste geschrieben, welche nun nach und nach abgearbeitet wird. Im Anschluss lass ich Donna Leon und „Endstation Venedig“, das war ein sehr harter Cut. „Agnes“ von Peter Stramm lese ich nun und das ist auch heute Abend noch durch..aber ok, das Buch ist duenn und nicht sonderlich schwer zu lesen bisher..Reviews zu beiden gibt es naechste Woche 🙂 Achja, Small World habe ich als 9,90 Euro- Ausgabe bei Diogenes gekauft..und die Verfilmung werde ich mir NICHT ansehen, das macht mir immer meine Imagination kaputt *g*

Kann mir hier wer ein Buch von Martin Suter besonders ans Herz legen? Ansonsten bin ich auch fuer Buecher ueber Alzheimer sehr offen, jedoch weniger aus medizinischer Sicht (die habe ich schon zu genuege durch)..also Tipps immer her damit 🙂

*hust* Mach mit bei meinem Gewinnspiel! *hust* (na, wenn diese Illegalitaetsilllusion nicht neugierig macht *g*)

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