Auf dem Weg zum Flughafen hielten wir in Portland noch kurz bei einem öffentlichen Bücherschrank, um noch ein paar Bücher aka Gewicht loszuwerden, aber als ich The Rules von Stacey Kade sah, musste es dann doch mit. Es klang nach einer leichten Flugzeuglektüre mit bisschen coming of age und Dystopie, worauf ich da gerade Lust hatte!

Worum geht’s Ariane Tucker muss fünf Regeln befolgen: 1. Traue niemandem, 2. Vergiss nie, dass du gesucht wirst, 3. Misch dich nicht ein, 4. Halte dich bedeckt und 5. Verliebe dich nicht. Denn sie ist kein normaler Teenager einer amerikanischen Kleinstadt, sondern eine Mischung aus Mensch und außerirdischer DNA, welche mit Hilfe ihres „Adoptivvaters“ aus dem Forschungslabor entfliehen konnte. Nun muss sie unauffällig leben, um nicht entdeckt zu werden. Was funktioniert, bis sie beginnt, die Regeln dank Zane, dem Sohn des hiesigen Polizeichefs, zu missachten und Kontrolle über ihre „Fähigkeiten“ zu verlieren.

Wie ist’s Natürlich ist ziemlich offensichtlich, was passiert und ach, das ganze Buch wirkt doch etwas sehr konstruiert und wird zum Ende hin teilweise etwas diffus, da man merkt, dass ein zweiter Teil hinzugefügt werden will. Ich habe die etwas über 400 Seiten in etwa sechs Stunden gelesen (bei Condor hat man kaum Filme zur Auswahl..) und hätte ich noch mehr Bücher dabeigehabt, es wohl lieber mal zur Seite gelegt. Es ist zu Beginn fesselnd, verlor mich aber mittendrin, da nicht viel passierte außer dem Konflikt „Regeln befolgen – Junge treffen“. Sonderlich ausgearbeitet wurden die Charaktere nicht, wodurch man sich nicht sehr mit ihnen verbünden kann – irgendwie waren sie mir gleichzeitig aber auch einfach nicht sympathisch.

Klar, es ist ein Jugendroman und mit 14 oder 15 hätte mir das Buch bestimmt sehr viel besser gefallen, so war die Love Story einfach nicht sehr neu. Der Schreibstil ist einfach gehalten, die Perspektiven wechseln zwischen Ariane und Zane ab, was es etwas spannender macht, aber fesselnd ist anders. Die Idee von einem Mensch-Außerirdischer-Hybrid mit besonderen Fähigkeiten hätte so viel mehr ausgearbeitet werden können, was der Geschichte mehr „Blut“ statt nur Skelett verliehen hätte, schade! Den zweiten Teil würde ich wohl im Bücherschrank stehen lassen, denn wirklich wissen, wie es nun weitergeht, muss ich einfach nicht.

Fazit: Gut für einen Langstreckenflug, sonst hätte ich wohl irgendwann aufgehört zu lesen und nicht bis zum Ende durchgehalten. Aber ich bin auch wirklich nicht mehr Zielgruppe, somit nicht auf mein Genörgel hören, wenn ihr jünger seid und viel Spaß mit dem Buch hattet!