Schlagwort: Thriller

[Lesenswert] Foreign Body – Robyn Cook!

Die erste Buchbesprechung 2016 und ich sage es gleich vorneweg, Foreign Body (Die Hand des Bösen) von Robyn Cook war nicht mein Buch! Der Autor war mir vorher unbekannt und da es a) kein mich neugierig machendes Cover hat und b) ein Thriller ist, wäre es nie bei mir gelandet, wäre da nicht die Müllkippe in Yellowknife gewesen, wo ich seit einigen Monaten alle meine Bücher herhabe. Was andere wegwerfen, lese ich jetzt und spende es dann an die Bücherei in Montreal, damit sich noch jemand anderes daran erfreuen kann! Bücher wegwerfen geht aber auch einfach gar nicht!

Foreign Body Robyn Cook

Worum geht’s Die Großmutter der Medizinstudentin Jennifer stirbt vollkommen überraschend nach einer Operation in Indien. Dies erfährt Jennifer allerdings erst durch einen Anruf des Krankenhaus und lässt sie vollkommen verwirrt nach Indien aufbrechen. Dort angekommen, wird sie gedrängt, den Leichnam schnellstmöglichst und ohne Autopsie verbrennen zu lassen und langsam kommen Jennifer Zweifel an den geschilderten Komplikationen. Sie lässt ein befreundetes Pathologen-Paar einfliegen und gemeinsam beginnen sie, zu ermitteln.

Wie ist’s Irgendwie total übertrieben und aus der Luft gegriffen, ich fand das Buch einfach nicht glaubwürdig. Wie Indien dargestellt wurde, gefiel mir nicht sehr und die ganze Erzählart mit all seinen passenden Zufällen war nicht meines. Ich habe mich durchgequält, da ich es zu Ende lesen wollte, aber es hat sich gezogen und gezogen. Da man sich aber nicht großartig konzentrieren musste und die Story so langsam ablief, habe ich das Buch immer morgens um 6 auf dem Weg zur Arbeit gelesen und dafür war es ok. Aber empfehlen würde ich es niemandem und der Autor müsste mir jetzt auch nicht wieder unterkommen. Das war so gar nicht nach meinem Geschmack, dabei klang es zu Beginn noch gut, das Thema „Medizintourismus in Indien“ hätte sehr gut umgesetzt werden können.

Von welchem Buch seid ihr zuletzt enttäuscht gewesen und welches war euer Lieblingsbuch 2015? Eine schwere Frage, ich weiß, aber ich bin auf der Suche nach neuen, guten Bücher, die ich nach Kanada lesen werde!

[Lesenswert] ‚Buried Prey‘ & ‚Mind Prey‘ von John Sandford

Auf die Frage, ob ich literarisch bewandert sei, würde ich normalerweise ganz klar mit ‚ja‘ antworten. Außer es geht in die Richtung Krimi/Thriller, die ich einfach die letzten 20 Jahre meines Lebens vernachlässigt habe und somit sagte mir der Name John Sandford absolut nichts, als ich seine Bücher auf der Müllkippe fand. Jupps, da entsorgen die Einwohner von Yellowknife taschenweise ihre Bücher und ich bin seit August dabei, mich durch meine Fundstücke von dort zu lesen. Sagt natürlich nichts über die Qualität der Werke aus!

John Roswell Camp, der nämlich unter diesem Synonym schreibt, ist enorm erfolgreich und gewann schon den Pulitzerpreis für eine Artikelserie über das moderne Leben einer Farmerfamilie. Ich habe zwei Bücher aus der 16-teiligen Lucas Davenport-Reihe gelesen, welche im Englischen alle das Wort ‚Prey‘ (Beute) im Titel haben, was mich zunächst etwas verwirrt hat und ich mir die Reihenfolge raussuchen musste 😉

 Mind Prey John Sandford

Worum geht’s In Mind Prey wird Lucas Davenport zu einem Kidnapping-Fall hinzugerufen, bei dem eine Psychiaterin und ihre beiden Töchter mitten am Tag verschwunden sind. Der intelligente Entführer meldet sich bei dem Ermittler, da es ihm ein persönliches Anliegen scheint, mit Lucas zu kommunizieren und es beginnt ein Katz- und Mausspiel, während dem die Zeit davonzulaufen scheint.

Wie ist’s Die ersten Seiten fand ich ganz schrecklich, wollte aber nicht aufgeben und wurde dann überrascht. Denn ich mochte nicht, in welcher ‚Umgangssprache‘ die Personen miteinander kommunizierten, vielleicht macht man das in Polizeikreisen so, aber ich fand es schwierig zu lesen. Dann kam die Geschichte aber ins Rollen und wurde sehr spannend (Pageturner-Alarm!), da man natürlich mit den Opfern mitleidet und auf ein Happy-End hofft, gleichzeitig aber auch die wirklich spannend beschriebene Psyche des Entführers gezeigt bekommt und Unheil anrollen sieht..Im Großen und Ganzen gut genug geschrieben, so dass ich mich auch an das zweite Buch, welches ich von Sandford habe, gleich im Anschluss gewagt habe.

Buried Prey John Sandford

Worum geht’s  Buried Prey (dt: Zorn) spielt viele Jahre und auch Bücher aus dieser Reihe später, versetzt Davenport allerdings zurück in seine Anfangszeit bei der Polizei. Bei einem Hausabriss werden die Leichen zweier Schwester gefunden, deren Verschwinden Lucas Davenport’s erster wichtiger Fall war und ihn nie losgelassen hat. Damals war ein Verdächtiger (ein schizophrener Obdachloser) durch anonyme Anrufe als Täter ermittelt worden und bei seiner Verhaftung getötet worden. Schon damals erschien Lucas das nicht richtig, er hatte aber nicht genug Macht, um etwas zu ändern. Mit dem Leichenfund und der heutigen DNA-Analyse beginnt die Jagd auf den Mörder erneut.

Wie ist’s Ich fand es nicht ganz so spannend wie ‚Mind Prey‘, konnte hier aber mehr mit den Hauptpersonen sympathisieren, die zwar immer noch ihren ‚Slang‘ sprechen, aber das habe ich erfolgreich überlesen. Die Aufklärung und Jagd waren spannend, man bekommt auch interessante Einblicke in die Polizeiarbeit und was da zwischen verschiedenen Stationen so passiert. Da es eine Reihe ist, lernt man auch mehr über die Person Davenport und seine Entwicklung über die letzten Bücher kennen, was mir gut gefallen hat. Irgendwie war das Buch aber jetzt nichts wahnsinnig neues, man kannte die Story so schon oft genug und der Gegenspieler war diesmal nicht so präsent und aufregend.

Insgesamt fand ich beide Bücher gut und ich bin mir sicher, dass alle Krimi-/Thrillerfans hier auf ihre Kosten kommen. Mind Prey fand ich spannender, da man noch einen aktuellen Fall mit lebenden Opfern hatte, um deren Leben man bangte, aber auch Buried Prey war zum Ende hin sehr fesselnd. Da diese Bücher aus einer Reihe sind, könnte ich mir vorstellen, noch mehr hiervon zu lesen, allerdings brauche ich jetzt erst einmal eine Pause hiervon 😉 Kennt ihr John Sandford und die Lucas Davenport-Reihe schon? Welches war euer liebstes Buch aus ihr? 

[Lesenswert] Mary Higgins Clark – We’ll meet again

Woohoo, so langsam bekomme ich meine zwei Bücher pro Woche wieder hin, der lange Arbeitsweg mit der Metro ist also doch zu etwas gut. Allerdings lese ich morgens um 6 definitiv langsamer als zu meinen normalen „Wachzeiten“. Von Mary Higgings Clark habe ich schon einige Krimis/Thriller gelesen und fand sie immer wahnsinnig spannend geschrieben. We’ll meet again (oder auch Wenn wir uns wiedersehen) hatte also hohe Erwartungen zu erfüllen!

Mary Higgins Clark We'll meet again

Worum geht’s Molly wird nach 5,5 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, in welchem sie aufgrund des Mordes an ihrem Mann saß. Allerdings kann sie sich partout nicht an die Mordnacht erinnern oder gar daran, dass sie ihm etwas angetan hat; gemeinsam mit ihrer ehemaligen Schulfreundin Fran, die mittlerweile eine True Crime Journalistin ist, beginnt sie nach der Wahrheit zu suchen. Als ein weiterer Mord in Mollys Umfeld geschieht, spitzen sich die Dinge zu und so langsam beginnt nicht nur die Fassade des perfekten Ehemannes, sondern auch die Mauer, die Molly vor der Erinnerung schützt, zu bröckeln..

Wie ist’s Meine Erwartungen wurden vollkommen erfüllend, das Buch ist ein richtiger Pageturner und liest sich nur so runter. Mir fiel es schwer, es überhaupt aus der Hand zu legen, da ich wissen wollte, wie sich alles auflöst. Man hat zwar seine 2-3 Verdächtigen, aber am Ende kommt doch alles anders als man denkt. Tolle Leistung der Autorin, die durchgehend fesselnd schreibt, aber auch auf unwichtige Details verzichtet. Für einige könnte hier etwas Atmosphäre fehlen, ich fand die Reduziertheit sehr angenehm! Durch die primär kürzeren Kapitel kann man es auch super unterwegs lesen und kommt immer wieder schnell in die Handlung rein.

Wer schon Bücher von der Autorin kennt, wird auch hier nicht enttäuscht sein. Aber auch allen anderen, die gerne Thriller lesen, kann ich es wärmstens ans Herz legen, ich hatte mit den 400 Seiten definitiv eine gute Zeit! Leider habe ich jetzt kein Buch mehr von Higgins Clark hier bei mir in Kanada, ich bin wieder angefixt worden, noch mehr von ihr zu lesen! Mal sehen, was mein liebster öffentlicher Bücherschrank in Deutschland im Februar für mich bereithält!

[Lesenswert] David Baldacci.

Ja huch, da steht ja gar kein Buchtitel hinter dem Autoren! Das liegt schlichtweg daran, dass ich bis jetzt alle Bücher, die ich von Thriller-Autor David Baldacci gelesen habe, wahnsinnig spannend fand und ich mich jetzt so langsam, aber sicher durch all seine Werke durcharbeite!

Seine Bücher beginnen alle gleich: man wird ins erste Kapitel einfach nur hineingeworfen, versteht absolut nicht, was da gerade geschieht und braucht eigentlich das komplette Buch, um dahinter zu kommen. Es lohnt sich oftmals, nach Beenden noch einmal das erste Kapitel zu lesen und plötzlich in allem einen Sinn zu sehen! Heute stelle ich euch die beiden Bücher vor, die ich gerade von ihm ausgelesen habe.

The whole truth

Worum geht’s The Whole Truth (oder auch Die Kampagne) ist der erste Teil seiner Reihe um den Geheimagenten Shaw, welcher in diesem spannungsgeladenen Buch mehr oder weniger die Hauptrolle spielt. Da bei Baldacci immer viele Protagonisten erscheinen, kann man das gar nicht so leicht festlegen. Thematisch behandelt das Buch sogenannte PMs, perception managment Firmen, die die Nachrichten der Welt zu ihrem Nutzen zurechtbiegen (oder einfach mal selbst erschaffen). Diesmal wurde die Firma von einem schwerreichen Rüstungsunternehmer beauftragt, der wieder ein wenig Waffen unters Volk und Geld auf sein Konto bringen will. Leider bringen sie auf dem Weg dorthin Shaws Verlobte um und er sinnt somit auf Rache. Hilfe erhält er von einer ehemaligen Starjournalistin, die mittlerweile mehr dem Alkohol als den Schlagzeilen zugetan ist, hier jedoch ein Comeback wittert.

Wie ist’s Thema PM fand ich sehr interessant, da habe ich danach gleich mal mehr drüber gelesen und dann ist das Buch einfach nur fesselnd, man kann es nicht aus der Hand legen. Es passiert so viel, die Kapitel sind schön kurz und wechseln immer die Perspektive, so dass man „nur noch eins“ lesen kann und plötzlich ist es mitten in der Nacht. Die Handlung ist jetzt nicht die Neuerfindung des Rads, wir haben das klassische ‚Mann rettet Welt‘- Schema, aber es ist dennoch richtig gute Unterhaltung. Für Thriller-Fans absolut zu empfehlen und man bekommt Lust, weitere Bücher mit Shaw zu lesen, da es ein offenes Ende gibt.

Sixth Man

Worum geht’s The Sixth Man (oder auch fünf vor zwölf) ist ebenfalls aus einer Reihe. Diesmal ist es Band 5 rund um das Ermittlerduo Sean King und Michelle Maxwell. Der Nachrichtendienstmitarbeiter Edgar Roy sitzt im Hochsicherheitsgefängnis und schweigt seit seiner Festnahme. Spielt er seinen traumatisierten Zustand nur oder ist er wirklich unzurechnungsfähig? Sein Verteidiger engagiert das Duo, wird dann aber ermordet und lässt alles nur noch fauler erscheinen…somit beginnen die beiden, auf eigene Faust zu ermitteln und geraten in immer tiefere Abgründe.

Wie ist’s Auch hier fand ich die Thematik (Personen mit unfassbar guten neurologischen Fähigkeiten) wieder sehr interessant und das Buch ist ebenfalls sehr fesselnd. Allerdings kam ich mit den beiden Ermittlern nicht so klar, da wollte sich einfach keine Empathie aufbauen. Da war mir Shaw aus dem anderen Buch definitiv lieber. Das gegenseitige Necken geht einem auch manchmal auf den Geist, man hätte die spannende Story auch ohne schreiben können. Aber da anscheinend viele Leser genau diese Dynamik so lieben, meckere ich jetzt nicht weiter. Es gab wieder viel Action, (un-)vorhersehbare Wendungen, skurrile Momente und genug Spannung, um das Buch in zwei Tagen zu lesen.

Das erste Buch von Baldacci dürfte ich vor lockeren zehn Jahren gelesen haben und auch wenn Thriller eigentlich nicht meine erste Wahl sind, er ist für mich definitiv einer der Besten auf diesem Gebiet. Bisher habe ich noch keinen Fehlgriff gehabt, den ich nicht fertig lesen wollte/konnte und dank Mülldeponie in Yellowknife (da werfen sie einfach Bücher weg..), habe ich auch noch ein paar Baldaccis hier liegen, die jetzt gelesen werden. Teil 2 der Baldacci-Lesenswert-Reihe wird folgen – kennt ihr Bücher von ihm?

[Lesenswert] Der rote Schrei – Mary Willis Walker

Ein neuer Tag, ein neuer Krimi – diesmal mit einem Titel, unter dem ich mir absolut nichts vorstellen konnte. Von der Autorin Mary Willis Walker hatte ich auch noch nicht gehört, aber mich machte neugierig, dass Der rote Schrei mit dem Edgar Allan Poe-Preis ausgezeichnet wurde. Der Name war mir immer ein positiver Begriff 😉

Der rote Schrei

Worum geht’s Die Journalistin Molly Cates hat ihr Buch über den verurteilten, geständigen Serienmörder Bronk publiziert, welcher in Kürze hingerichtet werden soll. Sie will noch einen letzten Artikel über ihn schreiben, doch es werden ihr plötzlich Steine in den Weg gelegt..und dann geschieht ein weiterer Mord, der viel zu viele Parallelen zu den Morden von Bronk hat. Gemeinsam mit ihrem Exmann, einem Polizisten, macht sich Molly daran, Licht ins Dunkle zu bringen und die Wahrheit herauszufinden.

Wie ist’s Sehr spannend, ich habe es an einem Tag gelesen! Die Charaktere werden sehr schön beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen und ich mag sehr, dass sie „nicht nur schwarz oder weiß gezeichnet“ sind. Es gibt Widersprüche, was gut ist und die Geschichte spannender macht. Die Mischung aus Spannung, harter Thematik wie der Todesstrafe und seichter Liebesgeschichte funktioniert gut, man kann das Buch leicht runterlesen, aber auch mal aus der Hand legen, wenn man etwas zu erledigen hat. Wieder hineinkommen ist absolut kein Problem!

Ein fast vollkommen rundes Buch, mir war lediglich am Ende etwas zu wenig Zeit, es endete sehr abrupt. Wobei es den Leser nicht im Regen stehen lässt, alle Unklarheiten werden aufgelöst und man kann das Werk getrost beiseite legen. Absolut eine Empfehlung von mir und ich bin immer noch kein großer Krimifan – dieses hier hat mich aber von Beginn an gefesselt und nicht mehr losgelassen!

Kennt ihr die Autorin? Sie hat von diesem Buch noch einen Fortsetzungsroman mit dem Titel „Unter des Käfer’s Keller“ geschrieben und sollte mir dieses in die Hände fallen, kann ich wohl alle Termine an diesem Tag absagen und mich auf der Couch vergraben!

[Lesenswert] Trick of the dark – Val McDermid

Krimis/Thriller sind mit Abstand die häufigsten Bücher in öffentlichen Bücherschränken und da ich in Kanada gerade auf diese angewiesen bin, bekomme ich einen guten Überblick in dieser Kategorie. Viele Autoren, wie auch Val McDermid, sind mir vom Namen her nämlich ein Begriff, gelesen hatte ich aber noch nichts von ihr. Da mich das Cover von Trick of the Dark aber sofort angesprochen hatte, habe ich es mir geschnappt und in zwei Nächten durchgelesen.

Trick of the dark - Val McDermid

Worum geht’s Die Hauptperson Charlie Flint bekommt ein anonymes, mysteriöses Paket mit Zeitungsausschnitten über einen brutalen Mord an ihrem alten College zugeschickt. Da sie gerade in einer persönlichen Krise steckt und von ihrem Job als Psychologin suspendiert wurde, geht sie den Hinweisen nach und muss zurück in ihre eigene Vergangenheit reisen.

Wie ist’s Ganz ehrlich, hätte ich nicht mitten im Yukon ohne Internet gesessen, ich hätte das Buch nicht zu Ende gelesen. Aber da ich nichts anderes zu tun hatte, habe ich mich durchgequält. Ich verband McDermid mit großartiger, spannender Literatur, aber hier dümpelte die Geschichte so dahin, es war einfach langweilig. Man hatte viele Charaktere, die sehr schwarz-weiß gezeichnet wurden – viele Personen waren lesbisch, die andere Hälfte konnte damit gar nicht. Es wurde immer wieder das Thema Coming Out angesprochen, aber in einer so distanzierten Weise, dass es einen komplett kalt ließ.

Die gesamte Mordgeschichte wirkt sehr konstruiert und einfach total unglaubwürdig, so agieren Menschen einfach nicht. Vorhersehbar ist sie auch noch und ach, man will das Buch einfach nur fertig haben – ein Pageturner in negativer Weise quasi. Ich glaube, ich habe hier das eine schlechte Buch von ihr erwischt, andere Bücher haben so begeisterte Kritiken – schade!

Heute also absolut keine Empfehlung, dabei versuche ich in jedem Buch noch etwas Gutes zu finden. Was war euer letzter literarischer Flop?

[Lesenswert] Das Böse in uns – Cody McFadyen

Urlaubszeit ist für die meisten ja auch immer Lesezeit und mir ergeht es in meinem Kanadaurlaub nicht anders. Somit verschlinge ich die Bücher hier gerade nur so, bin aber super traurig, dass es hier überall so mies mit dem Internet ist, denn meine Hörbuchleidenschaft verkümmert gerade ein wenig. Besonders beim langen Autofahren würde ich gerne Hörbücher hören und muss mich da beim nächsten schnellen Walmart-Internet mal ans Downloaden machen. Wer noch nie ein Hörbuch ausprobiert habt, versucht es mal, ich dachte auch, dass es absolut nichts für mich wäre, liebe es aber total.

Das Audible-Probeabo (Klick auf den Banner bringt euch direkt zu Amazon) kann man kostenlos für 30 Tage bei Amazon abschließen und bekommt ein Hörbuch gratis dazu. Vielleicht entscheidet ihr euch ja für den Thriller Das Böse in uns von Cody McFadyen, welchen ich euch jetzt genauer vorstelle!

Das Böse in uns

Worum geht’s Mir war der Name Cody McFadyen zwar geläufig, dieses Buch ist allerdings mein erstes von ihm. Es ist der 3. Teil aus der Smoky Barretts-Reihe, aber man kann ganz leicht einsteigen, da die Vorgeschichte immer wieder nebenbei erwähnt wird und man sie auch nicht unbedingt braucht. Wir haben eine Leiche in einem vollbesetzten Flugzeug, die erst nach der Landung im Sitz entdeckt wird und das Team um FBI-Agentin Smoky, die mit dem Aufklären des Falles beauftragt werden. Ein silbernes Kreuz im Körper des Opfers hat die Zahl 143 eingraviert und somit gehen die Ermittler schnell von einem Serienmörder aus. Plötzlich tauchen dann Videos im Internet auf, die weitere Morde zeigen und der Killer beginnt, sich direkt an das FBI zu wenden..die Jagd beginnt.

Wie ist’s 3/4 des Buches ist enorm spannend und dann verläuft es sich leider etwas und endet sehr unspektakulär. Zu Beginn war ich sehr gefesselt, konnte das Buch kaum aus der Hand legen, aber als es dann tiefer in die Geschichte ging, habe ich oftmals Seiten überflogen, da auf ihnen nicht wirklich viel passierte. Mal wurde mehr auf die Vorgeschichte eingegangen, dann wurde eine Liebesgeschichte irgendwie rein gedrückt und es ging mir teilweise auch etwas zu „kirchlich“ zu. Ab und an fand ich die Sprache unnötig platt/obszön, das kann aber auch gut an der Übersetzung liegen. Was mir sehr schwer fiel, war, mich mit der Hauptfigur Smoky anzufreunden, irgendwie konnte ich keine Empathie aufbauen und mit ihr mitfühlen. Stattdessen war ich mehr von der Beschreibung des psychopatischen Serienkillers gefesselt, die ist dem Autor nämlich sehr gut gelungen.

Ich wollte wissen, wie es ausgeht, aber kurz vorm Schluss ging dem Buch einfach die Puste aus. Die Story geriet immer mehr in den Hintergrund, die Ermittler und ihre Beziehungen hingegen wurden mehr beschrieben und irgendwie war es dann doch sehr langweilig. Den Hype um diese Buchreihe kann ich somit bisher nicht nachvollziehen, laut diverser anderer Kritiken sollen die beiden Vorgängerbücher aber sehr viel besser sein und somit werde ich McFadyen und seiner „Blutlinie“ bestimmt noch einmal eine Chance geben, sollte ich über das Buch stolpern.

Wenn ihr Fans der Serie seid, empfehle ich euch das Buch, ansonsten würde ich eher zu einem anderen Thriller raten, z.b. zu Velocity von Dean Koontz!

[Lesenswert] Velocity von Dean Koontz

Von Dean Koontz habe ich schon so einige Bücher gelesen, wobei verschlungen eigentlich das richtigere Wort wäre. Denn Koontz schreibt so, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann und sich plötzlich wundert, wie es drei Uhr morgens geworden ist. Mit Velocity (im Deutschen unter „Irrsinn“ erschienen) ist es mir nicht anders ergangen und wenn ihr Thriller mögt, werdet ihr dieses Buch definitiv lieben. Erschienen ist das 480 Seiten umfassende Werk schon 2005, das ist wieder mal das Schöne an öffentlichen Bücherschränken, wo man solche Schätzchen findet.

Velocity Dean KoontzWorum geht’s Barkeeper Billy findet nach der Arbeit eine Notiz an seiner Windschutzscheibe, die ihn auffordert zwischen zwei Menschenleben zu wählen. Der unbekannte Autor gibt ihm bis Mitternacht, um sich zu überlegen, ob er die Polizei informiert und somit die „attraktive Lehrerin“ getötet wird oder ob er keinem davon erzählt und die „ältere Dame“ dran glauben muss. Er fragt seinen Freund, einen Polizisten um Rat und am nächsten Morgen wird der Mord an der Lehrerin bekannt – und Billy findet einen zweiten Zettel, der ihn erneut vor die Entscheidung über Leben und Tod stellt..

Wie ist’s Wahnsinnig spannend, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Durch die kurzen Kapitel ist enorm viel Bewegung in der Geschichte und es funktioniert überhaupt nicht, „nur noch ein Kapitel“ zu lesen. Die Geschichte ist verworren, man grübelt immer mit, wer wieso hinter der Sache stecken könnte und es kommen immer wieder vollkommen unvorhersehbare Ereignisse um die Ecke. Bis kurz vorm Ende steht man noch vollkommen auf dem Schlauch, dann wird es abgedreht und schließlich löst sich alles schlüssig auf. Ein toller Thriller, wie ich ihn mir vorstelle und Dean Koontz hat mich wieder einmal absolut überzeugt.

Wenn ihr einen starken Magen habt und Thriller liebt, dann ab in die Bücherei eures Vertrauens, da steht es bestimmt rum. Ich fand seine Wortwahl recht einfach und die Sätze sind simpel gehalten, somit rate ich jedem zum Original, wenn ihr euer Englisch vielleicht etwas aufbessern oder euren Wortschatz vergrößern wollt. Im Deutschen ist es aber bestimmt genau so spannend!

Kennt ihr Dean Koontz schon? Für weitere Thriller-Empfehlungen bin ich immer zu haben, ich brauche noch ein Geburtstagsgeschenk für Opa, dem ich schon zu viel von Koontz geschenkt habe *g*

[Lesenswert] Verachtung von Jussi Adler Olsen

Da läuft man nichtsahnend durch Dawson City im Yukon und stolpert plötzlich über das Buch Verachtung von Jussi Adler Olsen. Bevor ich im Januar nach Kanada gegangen bin, habe ich Band 2 und 3 lustigerweise bei uns im öffentlichen Bücherschrank gefunden und einfach nur verschlungen. Danach konnte ich leider nicht mehr weiterlesen, da ich weg musste und ach, was war ich traurig! Somit war die Freude letzte Woche umso größer, da ich nun den 4. Fall um Carl Morck und das Sonderdezernat Q in Kopenhagen verschlingen konnte. Gelesen habe ich das Buch an drei Abenden, um mal eine grobe Einschätzung zu geben, wie spannend es war.

Verachtung Jussi Adler Olsen

Worum geht’s Wie bei jedem Jussi Adler Olsen Krimi haben wir wieder verschiedene Zeit- und Handlungsebenen, was seine Bücher so unfassbar spannend macht. Es geht um einige vermisste Personen aus dem Jahr 1987, welche eines gemeinsam haben: eine Verbindung zu Nete Hermansen. Dieser ist schreckliches in ihrer Jugend wiederfahren und sie beschließt, Rache zu nehmen. Gleichzeitig geschiehen auch im „aktuellen“ Jahr 2010 einige Dinge im Sonderdezernat Q, es werden Geheimnisse aus der Vergangenheit aufgedeckt und Carl Morck sowie sein Kollege Assad scheinen auch noch ein paar weitere Überraschungen parat zu haben.

Wie ist’s Spannend und fesselnd, absolut, aber irgendwie nicht ganz so großartig wie die vorherigen Bücher. Es ist eine solide Fortsetzung, der Leser bekommt, was er erwartet, aber irgendwie hat mich dieses Buch nicht ganz so geflashed. Wäre es der erste Band gewesen, hätte ich danach nicht sofort den zweiten Band lesen müssen, wenn diese Aussage jemanden weiterhilft. Die verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen fand ich wieder großartig, man weiß nie, was einen im nächsten Kapitel erwartet und auch wenn ein paar „langweiligere“ Kapitel dabei sind, sind sie immer kurz genug, um die Spannung noch aufrechtzuerhalten.

Loben muss ich die ausgesuchte Thematik des Autors, die mir vorher absolut unbekannt war. Hier habe ich etwas aus der Geschichte Dänemarks gelernt, womit ich mich noch weiter auseinandersetzen mag. Die Personen sind wieder ausgezeichnet vom Autor beschrieben, man kann mitleiden und -hassen, sich ärgern und manchmal aufgrund des schwarzen Humors laut lachen. Sehr schön finde ich, dass sich die drei Hauptfiguren des Dezernats (also Carl, Assad & Rose) auch weiterentwickeln, man mehr über sie und ihre Beziehung erfährt und einfach eine tiefere Bindung aufbaut. Somit erschafft Adler Olsen zumindest bei mir den Wunsch, auch den nächsten Band lesen zu wollen.

Kennt ihr „Verachtung“ bzw die Carl Morck Reihe von Jussi Adler Olsen? Wie gefallen euch seine Bücher? Mich als Nicht-Krimileser hat er wirklich in seinen Bann gezogen und auch wenn dieses Buch nicht mit den vorherigen Werken mithalten konnte, habe ich es trotzdem sehr schnell gelesen, da ich wissen wollte, wie es weitergeht. Mal sehen, ob ich Band 5 auch noch irgendwo in der Weite Kanadas auftreiben kann!

[Lesenswert] „Cold Blooded“ von Lisa Jackson

Hach, da habe ich gestern doch wirklich den Welttag des Buches verschlafen, ich Schussel. Dabei liebe ich den Tag und will unbedingt auch einmal bei der Blogger schenken Lesefreude-Aktion mitmachen (zum Glück gibt es diese Gelegenheit in 364 Tagen erneut). Somit stelle ich euch stattdessen ein Buch meiner Neuentdeckung Lisa Jackson vor, wobei Neuentdeckung hier echt das falsche Wort ist. Die Autorin schrieb schon Bücher, bevor ich überhaupt das Licht der Welt erblickt hatte – es musste aber erst ein öffentlicher Bücherschrank kommen, damit ich von ihr Notiz nehme. Wobei Krimis nicht ganz mein Metier sind, somit verzeihe ich mir das jetzt einfach mal.

Cold Blooded Lisa JacksonDas Buch Cold Blooded ist der 2. Band aus der sogenannten Bentz/Montoya-Reihe, aber auch ohne dass man das vorherige Werk gelesen hat, kann man problemlos folgen. Zumindest mir ist erst mitten im Buch durch die Rückblenden aufgefallen, dass es wohl schon einen Vorgänger gegeben haben muss *g* Primär hatte ich mir das Buch ausgesucht, da es in einer meiner Lieblingsstädte, nämlich New Orleans, angesiedelt ist und ich mir dachte, selbst wenn die Handlung doof ist, kommt vielleicht tolles Südstaatenfeeling rüber.

Worum geht’s Ein grausamer, anscheinend religiös motivierter Serienmörder macht New Orleans unsicher und ist auf der Jagd nach Studentinnen. Die Hauptperson Olivia hat das „Talent“, durch die Augen des Killers zu sehen und die Morde so in Bruchstücken mitzuerleben. Was natürlich zunächst total verrückt klingt und sie somit auch von der Polizei nach Hause geschickt wird, als sie dort mit ihrer Geschichte über einen gerade begangenen Mord anrückt. Nachdem ihre „Vision“ sich aber zu 100% bestätigt und eine Leiche gefunden wird, beginnen die beiden Ermittler Bentz und Montoya mit ihr gemeinsam den sehr aktiven Mörder zu jagen. Mehr von der Story mag ich nicht vorwegnehmen, aber natürlich spielt die Olivia’s Vergangenheit eine große Rolle und auch Liebe wird wieder hineingequetscht.

Wie ist’s Meine Südstaaten-Hoffnung wurde voll und ganz erfüllt, man hat immer wieder tolle, atmosphärische Beschreibungen, die für mich das Buch besonders machen. Der Schreibstil von Lisa Jackson ist enorm spannend, die Handlung verzwickter als angenommen und man weiß lange Zeit nicht, wer der Mörder ist. Das gefällt mir an dem Buch richtig gut, auch die Idee mit den „Visionen“ konnte ich irgendwie annehmen, aber die aufgezwungene, sehr unrealistische Liebesgeschichte hätte man einfach lassen können. Das war teilweise wirklich zu skurril und äh nee, hätte die Story auch einfach nicht gebraucht. Aber anscheinend bin ich einfach nur unromantisch und es gehört mittlerweile zu jedem Thriller auch noch Liebe 😉

Den ersten Teil der Bentz/Montoya-Reihe muss man nach diesem Buch nicht mehr lesen, da man alles erfährt. Aber ich habe Blut geleckt und werde definitiv noch etwas von Lisa Jackson lesen. Dank diesem Buch bin ich nämlich einfach länger im Zug sitzen geblieben, da ich es fertig lesen wollte und das heißt schon etwas. Ich hatte es in knapp 3 Tagen durch und bin froh, dass ich es nicht die halbe Nacht lesen „musste“, sondern schon nachmittags damit durch war 😉 Notfalls hätte ich das aber auf jeden Fall getan. Von Lisa Jackson gibt es natürlich auch zig Bücher auf Deutsch und somit überlege ich, meinem krimiverrückten Opa einfach eines ganz uneigennützig zu Weihnachten zu schenken und dann einmal auszuborgen.

Habt ihr schon etwas von Lisa Jackson gelesen – vielleicht könnt ihr mir eines ihrer Werke ja besonders empfehlen? Mögt ihr Krimis oder ist das gar nicht eures? Und wer hat schon bei der „Blogger schenken Lesefreude“-Aktion mitgemacht? 🙂 

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