Schlagwort: Unterwegs in Island

[Reisen] Sehnsucht nach Island!

Jetzt ist es schon wieder fast ein Jahr her, dass ich erneut in Island war (zum ersten Reisebericht geht es hier) und ach, mir fehlt die mystische Atmosphäre so sehr, dass ich die Insel auch dieses Jahr wieder auf meine Reise-Liste setzen muss. Wer schon einmal da gewesen ist, wird mich verstehen, da das Land einen einfach gefangen nimmt und wer noch nicht dort war, vielleicht kann ich euch im nachfolgenden ja davon überzeugen, auch einmal hinzufliegen (wobei die letzte EM da ja schon einen ziemlich guten Job gemacht hat). Bisher kenne ich Island nur im eisigen Winter, genauer gesagt im Januar, für 2017 habe ich aber geplant, mir die herbstliche Stimmung anzusehen, in der sich die einmalige Landschaft befinden wird.

Natürlich bietet es sich an, zunächst die Hauptstadt Reykjavik zu erkunden und als Ausgangsbasis für kürzere Tagestrips zu nutzen. Recht günstig kann man von Deutschland aus mit Iceland Air fliegen und dann entweder mit dem Bus in die Stadt fahren oder sich eben gleich am Flughafen einen Mietwagen Reykjavik zu leihen. Schon diese erste Strecke wird einen in Staunen versetzen, man fährt durch erkaltete Lavalandschaft und fragt sich, auf welchem Planeten man denn gerade gelandet ist. Immer wieder blitzt der Ozean neben einem auf und man bekommt wahnsinnige Lust auf die nächsten Tage, in denen man so viel Neues entdecken wird.

Reykjavik ist keine günstige Stadt und um etwas Geld zu sparen, habe ich statt in einem Hotel im Igdlo Guesthouse geschlafen, was ziemlich zentral gelegen ist und eben auch eine Küche bietet. Denn Essengehen ist ebenfalls sehr teuer und für Vegetarier auch nur begrenzt möglich – somit habe ich mir einfach Sachen im Supermarkt gekauft und selbst gekocht. Gezahlt habe ich pro Nacht um die 30 Euro für mein Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad, wo ich auch nicht meckern konnte und die Besitzer sind auch sehr freundlich.

Empfehlen kann ich euch den Besuch des Nationalmuseums und des Fotografiemuseums, wo ich viele interessante Sachen über die Geschichte Islands und auch seine gegenwärtige Kunstszene gelernt habe. Ebenfalls sehr gehyped wird das Phallusmuseum, das war mir aber irgendwie doch zu skurril und somit habe ich das bisher noch nicht besucht. Sollte das Wetter mitspielen, bietet sich auch ein Spaziergang am Meer entlang oder durch den Stadtpark an. Das Wahrzeichen Reykjaviks – die evangelische Hallgrímskirkja Kirche – sollte man auch nicht vergessen, wobei sie mir von aussen besser gefiel. Sie ist übrigens das zweithöchste Gebäude im ganzen Land! Zur besseren Orientierung empfehle ich euch, die App maps.me herunterzuladen, damit ihr immer einen Stadtplan auf dem Mobiltelefon dabeihabt, ich hatte manchmal etwas Orientierungsschwierigkeiten, wie ihr hier sehen könnt:

Als Tagestour rund um die Hauptstadt bietet sich zunächst einmal die blaue Lagune an. Bestimmt haben die meisten von euch schon Bilder von diesen natürlichen heissen Quellen gesehen, die einem zum Entspannen einladen und in eine ganz andere Welt transportieren. So toll ich auch andere Thermen finde, dieses Fleckchen Erde ist etwas ganz Besonderes und ich kann euch einen Besuch gar nicht nah genug ans Herz legen! Am besten gleich zu Beginn eurer Reise, denn wenn ihr es dort ähnlich toll findet wie ich, wollt ihr vor eurem Abflug definitiv noch einmal hin. Da sie nicht sehr weit vom Flughafen entfernt sind, kann man das sogar super verbinden und dann den Mietwagen abgeben.

Wohl jeder Islandbesucher wird sich aufmachen und die Golden-Circle-Tour besichtigen wollen, welche man mit einem Mietwagen Reykjavik oder einer der vielen Bustouren gut an einem Tag schaffen kann und trotzdem genug Zeit hat, sich alles in Ruhe anzusehen. Da dies sehr touristisch ist, werdet ihr hier nicht alleine sein, doch das mindert euer Erlebnis nicht. Die Natur Islands ist so roh, rau, brachial, lebendig und einfach anders, dass man von ihr überwältigt und gefangengenommen wird, selbst wenn man in einer Menschengruppe steht. Irgendwie fühlt man sich dort wie am Ende der Welt, nämlich ganz klein und unbedeutend und so vergisst man auch die Menge um sich herum. Mir gefiel besonders der Gulfoss Wasserfall, der Thingvellir Nationalpark (Game of Thrones Fans, das ist euers!) und die geothermalen Springquellen Geysir und Strokkur.

Viele nutzen Island nur als kurzen Zwischenstop, ich kann euch einen längeren Aufenthalt von zwei oder sogar drei Wochen aber nur ans Herz legen, um dieses Land richtig kennenzulernen. Dank guter Infrastruktur kann man sich mit einem Mietwagen gut fortbewegen, wobei man ständig gezwungen wird, anzuhalten. Manchmal sind es die zuckersüßen Islandponys am Wegesrand, dann wieder eine spektakuläre Aussicht oder ein kleines, verschlafenes Dorf, wo man für einen Kaffee einkehrt und mit den Einheimischen über allerlei philosophieren kann. Fragt auf jeden Fall nach Elfen, das wird ein spannendes Gespräch!

Wenn ihr euch gerne sportlich betätigt, es gibt mehr als genug Wanderwege (ich liebäugele mit einer Gletschertour am Sólheimajökull) und Höhlen (am Vatnajökull) zu entdecken und man kann sogar tauchen gehen, was ganz oben auf meiner Liste steht. Habe ich bisher nur in tropischen Gebieten gemacht, aber das Wasser soll so klar und voller einzigartiger Blautöne sein, dass die Silfra Spalte für mich Aktivität Nummer 1 für den nächsten Trip ist. Ebenfalls sehr schön stelle ich mir einen Ausritt durch die unberührte Natur vor, da habe ich einige andere Touristen von schwärmen hören.

Auf meinem persönlichen Platz zwei steht übrigens eine Walbeobachtung, welche von verschiedensten Anbieter offeriert wird, hier muss ich mich mal schlau machen, wann man wo am besten Wale sehen kann. Habe ich schon auf Vancouver Island gemacht und diese faszinierenden Tiere von ganz nahe zu sehen, war unbeschreiblich. Das muss ich wieder haben! Für viele tierisch interessant, sind auch die Vögel, die man auf Island beobachten kann und besonders die Papageientaucher sind sehr putzig anzusehen!

Wenn ihr mobil seid, bietet es sich natürlich an, die eher unbekannten Ecken Islands anzufahren und unterwegs in kleinen Bed & Breakfasts zu schlafen. Freunde von mir haben gezeltet, was wiederum die günstigere Alternative ist und sollte das Wetter mitspielen, werde ich das genau so machen. Mit dem richtigen Equipment kann man auch kühlere Tage überstehen und wer weiß, vielleicht habe ich ja Glück und kann erneut Polarlichter sehen und dabei natürlich Björk hören!

Seid ihr schon einmal in Island gewesen oder steht es auf eurer Reiseliste? Wenn nicht, wo geht es für euch denn dieses Jahr hin?

Der Artikel entstand in Kooperation mit Avis

[Reisen] Mein Wochenende in Island!

Als ich damals einen möglichst günstigen Flug von Frankfurt nach Vancouver suchte, fiel mir auf, dass Iceland Air ziemlich nette Angebote über Island bis Toronto hat. Somit stand quasi sofort fest, dass ich einen Stopover in Reykjavik einlegen würde und mir dieses traumhaft schöne Land etwas ansehen werde. Gedacht – gebucht, ich bin bei solchen Entscheidungen immer schnell! Somit ging es für mich dann Freitagsmittags los und der Flug nach Island verging wie nichts. Es gibt bei Iceland Air zwar nur zu bezahlenden Service (wie bei Ryan Air etc), aber immerhin war Wasser, Saft, Tee & Kaffee umsonst und ganz ehrlich, bei knapp vier Stunden Flug reicht mir das vollkommen. Zum Snacken hatte ich ein paar Nüsse und Schokolade dabei. Der erste Eindruck von oben war schon einmal Hammer, ich Flugangsthase drückte mir wirklich die Nase an der Scheibe platt!

Island

Unberührbare, einem die Sprache nehmende, Landschaft, die weder von Strassen noch von Städten gestört wird. Die Küste war beeindruckend, rau, unnahbar erscheinend und auch die Berge im Inneren haben mich einfach nur umgehauen. Ich bin großer Game of Thrones-Fan und genau so stelle ich es mir „hinter der Mauer“ vor – passenderweise wurde hier ja auch für Szene der Serie gedreht. Vom Flughafen aus geht es dann 40 Minuten mit dem Bus nach Reykjavik und holla die Waldfee, war das eine spannende Fahrt! Von wegen schnöde Strasse, man fährt hier durch erkaltete Lavalandschaft und denkt, man sei auf dem Mond. Jeder, der davon träumte, Astronaut zu werden, sollte einfach mal hierher!

Igdlo Guesthouse Iceland

Vom Busbahnhof konnte ich gemütlich zu meinem Ho(s)tel laufen, ich hatte mich für das Igdlo Guesthouse entschieden. Trotz Nebensaison sind die Preise in Island nämlich gewaltig und somit habe ich hier für ein Zimmer für 3 Nächte 99€ bezahlt. Was in Ordnung ist, aber erwartet kein tolles Hotel, sondern ein sauberes, aber eben in die Jahre gekommenes Hostel. Ich hatte ein Waschbecken und Spiegel im Zimmer, ebenso einen großen Schrank und einen Tisch, das Bad mit Dusche war auf dem Gang. Vollkommen in Ordnung für die kurze Zeit und das Personal war so unsagbar nett, das hat meinen Aufenthalt sehr angenehm gemacht. Es gibt auch eine große Küche, in der ihr kochen könnt, was ich auch getan habe, da wie gesagt alles sehr teuer dort ist und somit sparte ich mir das Essengehen (ich finde Supermärkte im Ausland eh immer spannender als Restaurants). Die Isländer stehen übrigens wahnsinnig auf Fastfood, es gibt überall Burger und Hotdogs, aber nicht in der vegetarischen Variante und somit war es für mich eh uninteressant!

ReykjavikReykjavik ist eine Stadt, wie sie auch in jedem anderen skandinavischen Land stehen könnte und hat mich jetzt nicht sonderlich umgehauen. Es war aber auch nass-kalt-grau und stürmig (hübsch mit 70kmh-Winden) und somit streifte ich nur kurz durch die Stadt. Ich sah mir das Nationalmuseum und das Fotografiemuseum (letzteres ist umsonst) an und fand beide sehr gut. Eigentlich wollte ich auch noch ins Phallusmusem (japps, ein Museum, gewidmet dem Penis), aber das hatte zu. Somit lief ich stattdessen durch den Stadtpark, an der Kirche vorbei und zum Supermarkt.

Reykjavik KircheAm nächsten Tag kam dann mein Highlight, meine Golden-Circle-Tour. Wohl jeder Tourist wird sich diese Route geben, da man sie in 8-9 Stunden befahren kann und abends wieder in sein Hotel fallen kann. Ich habe meine über Get your guide gebucht, was problemlos geklappt hat und wurde morgens vom Hostel abgeholt. Im Minibus ging es dann durch die atemberaubende Landschaft Islands, wo es an jeder Ecke etwas Neues zu sehen gibt. Viele glücklich aussehende Islandpferde, überall Schnee, Berge und Dampf, der aus der Erde kommt. Bei der Tour stoppten wir auch diverse Male, z.b. bei dem Gullfoss Wasserfall, den geothermalen Springquellen Geysir & Strokkur und dem Thingvellir Nationalpark. Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie beeindruckend ich es fand, dass man dort merken konnte, dass die Erde, auf der wir leben, wirklich „lebt“ und arbeitet. Besonders das Stück Land zwischen europäischer und amerikanischer tektonischer Platte fand ich einfach nur verrückt, mehr im Niemandsland kann man ja nicht stehen. Dass links und rechts tiefe Risse in der Erde waren, weil sie sich eben auseinanderbewegt, ach einmalig!

Gullfoss IslandGeysir IslandIslandThingvellir IslandThingvellir IslandDie Bilder kommen bei weitem nicht daran ran, wie es wirklich aussieht und sich anfühlt. In Kombination mit der eisig-klaren Luft, dem Wind und der beeindruckenden Stille fühlt man sich dort wie am Ende der Welt. Normalerweise ist Busfahren überhaupt nicht mein Ding, hier konnte ich aber nicht anders, als die komplette Fahrt über aus dem Fenster zu starren, da ich keine Sekunde verpassen wollte.

Ich will unbedingt noch mehr von Island sehen und werde versuchen, wenn ich von Kanada wieder nach Deutschland fliege, einen etwas längeren Zwischenstopp einzulegen. Denn das war nur ein Bruchteil der Insel, die ich erkunden durfte und selbst diese hat mich von ihrer Vielfalt her schon umgehauen. Wie wird es dann erst im Norden, Osten und Süden sein? Die Isländer selbst sind übrigens ein lustiges Völkchen, so glaubt man z.b. daran, dass Elfen in großen Steinen wohnen und baut dann Strassen um große Felsbrocken, die da herum liegen, drum herum, man will ja niemanden stören. Die isländische Sprache klingt sehr lustig, aber auch recht unaussprechbar – toll finde ich aber, dass sie keine englischen Worte hineinbringen, sondern für jedes englische, neue Wort dann ein isländisches Wort aus mehreren Worten erschaffen. In Kontakt mit Einheimischen kommt man spielend – da ich nicht wie die restlichen Touris angezogen war, als würde ich demnächst den Mount Everest besteigen, dachte jeder in Reykjavik, ich sei wohl aus einem Dorf in die Hauptstadt gezogen und sprach mich sofort an. Man kennt sich bei 300.000 Menschen wohl doch noch mehr oder weniger 😉 War auf jeden Fall sehr spannend! Auf meiner Liste fehlte die blaue Lagune, die werde ich dann beim nächsten Mal nachholen! Wenn wer Fragen hat, nur her damit, ich könnte noch ewig weiter tippen, ich glaube nur, das liest hier eh keiner mehr *g*

Auf wessen Reiseliste findet sich Island noch? Ich hatte zwar eigentlich Grönland auf meiner Liste, aber das war definitiv ein guter Kompromiss. Wenn ihr zufällig plant nach Kanada zu fliegen, vielleicht wäre so ein Stopover ja auch etwas für euch. Ich hatte eine wahnsinnig tolle Zeit und bin noch immer ganz platt, wenn ich an dieses Gefühl denke, dass ich in dieser Landschaft hatte 🙂 Einen ersten Bericht aus meiner neuen Wahlheimat Vancouver gibt es dann nächste Woche!

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