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[Reisen] Unterwegs in Israel – Jerusalem

Jerusalem habe ich mir als letzten Stop für meinen Israel-Urlaub ausgesucht und ach, die knapp drei Tage, die ich in der Stadt hatte, haben so gar nicht ausgereicht! Man kommt super mit dem öffentlichen Bus hin (ich fuhr knapp eine Stunde vom Busbahnhof in Tel Aviv aus) und ganz bequem zum Flughafen (ebenfalls mit dem Bus und etwa eine Stunde) am Ende meines Aufenthaltes. Seid euch bewusst, dass die Stadt sehr viel höher liegt und es ganz schön kalt sein kann! Mitte Februar hatten wir nachts null Grad und starken Wind, was es teilweise ganz schön ungemütlich gemacht hat! Übernachtet habe ich einmal bei einer Couchsurferin etwas abseits am Waldrand und dann im sehr modern und spannend eingerichteten Cinema Hostel direkt an der Altstadt, die perfekte Ausgangsbasis!


Die Stadt wird vom Jerusalem Wald im Nordwesten eingerahmt, welchen man bequem durchwandern kann. Ich hatte das Glück, eine dort lebende Biologin zu treffen, welche mich mitnahm und mir viel über die lokalen Pflanzen und Tiere erzählen konnte. Wir liefen nach Ein Kerem, ein optisch sehr ansprechender Stadtteil, kamen in einen Hagelschauer und schließlich am Yad Vashem vorbei. Letzteres ist eines der beeindruckendsten Museen, welches ich je besucht habe. Es ist dem Holocaust gewidmet und definitiv keine leichte Freizeitbeschäftigung. So viel Böses an einem Ort zu sehen, geht unter die Haut und ich hatte mehrmals nicht mir mit Übelkeit, sondern mit Tränen zu kämpfen. Nach dem Besuch lief ich allein im Dunkeln noch etwas über das Gelände und ging dann ins Bett, da das Museum definitiv nachwirken wird. Aber ich finde, dass jeder es besuchen sollte – Eintritt kostet es keinen und man kommt bequem und schnell mit der Metro von der Innenstadt aus hin.

Am nächsten Tag ging es in die Altstadt, zunächst etwas planlos durch die engen Gassen, in welchen man so ziemlich alles kaufen kann, was man sich wünscht. Ich unterhalte mich lieber, somit saß ich kurze Zeit später schon kaffeetrinkend hinter einem der Stände und erfuhr von meinem Gesprächspartner, wie es sich anfühlt in der Stadt zu leben. Ein paar Magneten an andere Touristen sowie Granatapfelsaft verkaufte ich auch noch schnell und dann ging es zum Felsendom.

Das Gelände am Tempelberg kann man als Nicht-Muslim nur zu bestimmten Zeiten betreten, was sich saisonal ändert, googelt hier vorher oder fragt. Aktuell kann man morgens von 8.30-10.30h hinein und man muss über den sich rechts von der Klagemauer befindenden Holzsteg laufen. In den Felsendom hinein darf man leider auch nicht, aber auch von aussen ist er einfach absolut fesselnd. Die Details sind unfassbar präzise gearbeitet und ach, wir haben uns einfach eine halbe Stunde angestarrt, bis der Sicherheitsmann alle zum Ausgang gebracht hat.

Direkt nebenan ist die Klagemauer, wo ich mir einen der vielen Plastikstühle schnappte und einfach mal meine Umgebung beobachtete. Männer und Frauen haben getrennte Bereiche zum Beten, wobei der Frauenteil sehr viel besuchter war. Man kann sich aus einem Bücherschrank religiöse Schriften ausleihen, viele bringen jedoch ihre eigenen mit und gehen dann direkt zur Wand. Diese wird im Gebet mit der Hand und Stirn berührt und viele Frauen stecken Danksagungen, Wünsche und Gebete – geschrieben auf Zettel – in die Wand. Die Ritzen sind am Überquellen, viele liegen schon auf dem Boden. Trotz der Sicherheitsvorkehrungen (Gepäck wird durchsucht, man muss durch einen Metalldetektor) ist dies ein sehr ruhiger Ort – obwohl er direkt am Rand des trubeligen Markttreibens liegt.

Vieles an der Altstadt – wo man enge Kopfsteinpflasterstraßen und keine Autos hat – erinnert mich an Indien und ich habe es genossen, nicht zu wissen, was hinter der nächsten Biegung passieren wird. Aber keine Angst, es befinden sich überall Schilder, die ich zu den wichtigsten Stationen bringen. Besonders bedeutsam ist die Via Dolorosa, welche Jesus mit dem Kreuz entlanggelaufen sein sollte. An den unterschiedlichsten Stationen findet man eine Plakette, die sagt, was dort passiert ist, aber meist auch einen vorbeieilenden Einheimischen, der gerne weiterhilft.

Natürlich sah ich mir auch die Grabeskirche an, wobei ich vorher nicht wusste, dass sich diese hier befindet (ja, da macht sich der fehlende Religionsunterricht doch bemerkbar). Von außen ist sie eher unauffällig, lediglich die Massen an Menschen lassen erkennen, dass dieser Ort besonders ist. Am Ende steht man dann im Inneren knapp zwei Stunden Schlange, um mit drei anderen Menschen in einer winzigen Kammer, wo das Grab Jesu vermutet wird. Nach zehn Sekunden muss man hier wieder raus, aber kann sich noch den Rest der Kirchen anschauen wie Salbungsstein, Golgotafelsen, Adamskapelle und Katholikon (hier befand sich nach nach mittelalterlicher christlicher Auffassung der Nabel der Welt).

Von außen her lockte mich die Dormitio-Kirche auf dem Zionsberg zu sich, nachdem ich etwas an der Stadtmauer entlang spazierte. Dieser Ort ist mit enorm viel Bedeutung aufgeladen: Maria soll hier im Kreise der Jünger Jesu gestorben sein, im Gebäude nebenan soll das Letzte Abendmahl stattgefunden haben (den Saal kann man besichtigen) und das Davidsgrab befindet sich ebenfalls nebenan. Im Vergleich zur Grabeskirche war es hier richtig leer am Nachmittag, aber leider war die Krypta wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich.

Natürlich gibt es auch ein „neueres“ Jerusalem, welches direkt an die Altstadt grenzt und euch mit Geschäften und Restaurants lockt. Für mich am Spannendsten waren hier die äthiopischen Restaurants, von denen es eine ganze Menge gibt und ich stolperte eher zufällig in zwei hinein, einmal in das Havash, den anderen Namen erinnere ich leider nicht und googlemaps findet es mir nicht. Aber es gibt eine ganze Menge von ihnen in der Ecke zwischen Jaffa und Agripas Street, falls ihr euch einen leckere Platte voller Gemüse und Injera gönnen wollt. Im Vergleich zu allem anderen in Israel ist das Essen sehr günstig, gerade einmal 7€ für solch eine Platte, die auch zwei Personen satt machen würde 😉

Jetzt hätte ich fast vergessen, dass ich am Knesset, dem Obersten Gerichtshof und den sie umschließenden Parks vorbeigelaufen bin. Leider ist das Parlament (normalerweise kann man kostenlose Führungen buchen) aktuell nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, somit sah ich mir nur die Rosen im Park an und für das Israel Museum fehlte mir leider die Zeit, welches aber sehr sehenswert sein soll! Da sich hier das Jerusalem Bird Observatory befindet, seht ihr hier ausgefallene Vögel, welche sehr zutraulich sind und – auch wenn ich nicht der größte Fan bin – fand ich das einen lohnenswerten Zwischenstopp. Wenn ihr noch mehr Grün wollt, der Botanische Garten ist direkt nebenan am Unicampus.

Ich habe das Gefühl, immer noch so viel nicht genannt zu haben, was ich gesehen habe, aber Jerusalem erschlägt einen wirklich mit Kirchen, Gräbern und bedeutsamen Orten aus mindestens drei Religionen, sodass man etwas überfordert wird von all den Eindrücken. Ich hätte hier definitiv noch 2-3 Tage verbringen können, ohne dass mir langweilig geworden wäre, aber leider musste ich meinen Rückflug erwischen. Achja, plant wirklich Zeit ein, wenn ihr wieder ausreist, man wird gut befragt und durchsucht – ich war drei Stunden vor Abflug (nur mit Handgepäck) da und habe diese Zeit auch gebraucht, bis ich im Flugzeug saß.

Seid ihr schon einmal in Jerusalem gewesen? Was war euer Lieblingsort? Ich werde bestimmt noch einmal hinfliegen und dann mehr Zeit dort und in Palästina verbringen! Der Israel National Wanderweg finde ich auch reizvoll, ich kann es nicht verleugnen, denn soooo lang ist der gar nicht 😉

[Reisen] Unterwegs in Palästina – Ramallah

Natürlich wollte ich mir nicht nur Israel, sondern auch Palästina anschauen. Dies kann man mittlerweile problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen, bedenkt nur bei eurer Planung, dass an Sabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) kaum öffentliche Busse fahren. Ich entschied mich, sonntags von Jerusalem nach Ramallah zu fahren. Einen genauen Abfahrtsplan konnte ich jetzt nicht finden, aber so lief ich einfach mal zum Damascus Gate, wo die Busse abfahren sollten. Hier stand ich erst einmal am HaNevi’im Terminal, wo zwar die Busse nach Bethlehem abfahren, nicht aber die nach Ramallah. Was mir dann aber der dritte Mensch, den ich fragte beantworten und mich zum richtigen Busterminal „um die Ecke“ zum Derekh Schem Terminal schickte. Hier fand ich sogar die richtige Busnummer 218/219 an eine Haltestelle geschrieben, der Bus hielt dann aber doch an einer anderen 😉 Von so etwas sollte man sich gar nicht mehr irritieren lassen, ich folgte einfach der Menschenmenge und der Busfahrer verstand, wo ich hin wollte. Gekostet hat mich die einfache Fahrt – soweit ich mich erinnere – 7 Schekel, also etwa 1,50€ und man braucht etwa eine Stunde, da es doch recht viel Verkehr am Grenzübergang gibt.

Der Bus selbst ist absolut in Ordnung und man bleibt einfach sitzen, wenn man von Israel nach Palästina fährt. Als EU-Bürger kann man problemlos ein- und ausreisen, das wird auch nirgends festgehalten. Auf der Einreise wollte niemand meine Papiere sehen, auf der Rückreise wurden wir zweimal gestoppt und ich musste meinen Pass und meinen Israel-Einreisezettel zeigen. Mittlerweile war ich daran gewöhnt, dass einen ständig schwer bewaffnete Soldaten überprüfen, aber immerhin schaut hier niemand durch den Pass und fragt dann, was man in Ländern wie der Türkei, Malaysia und den Vereinigten Arabischen Emiraten (das kommt dann bei der Israel-Ausreise am Ende) getrieben hat. Selbst habe ich nicht in Ramallah geschlafen, sondern in Jerusalem gecouchsurft, aber booking.com hat einige Ho(s)tels im Angebot – achtet nur darauf, von wem sie betrieben werden.

Kaum hat man die Grenzmauer durchfahren, fühlt man sich ein wenig wie in einer anderen Welt. Die Straßen sind plötzlich sehr schlecht, es ist voll und eng, laut und stickig und mittendrin steht noch jemand und will einem Erdbeeren verkaufen, die den ganzen Tag in den Abgasen liegen. Zunächst bleibt der Blick natürlich auf der Mauer hängen – ist sie von israelischer Seite stark gesichert und makellos, ist sie von palästinischer Seite aus mit Graffitis bemalt, welche nach Freiheit verlangen. Zwischendrin findet man Ruinen von Häusern, es liegt sehr viel Müll herum und viele Geschäfte sind verlassen. Fährt man etwas weiter, kommt man an einem Flüchtlingscamp vorbei, welches mittlerweile nicht mehr temporär ist und der Bus quält sich durch die vollen Straßen bis nach Ramallah. Es ist ein schwer zu beschreibendes, emotional mitnehmendes Bild, was sich einem bietet. Aber ich kann nicht genug betonen, wie wichtig ich es finde, nach Palästina (nicht im Katastrophentourismus-Sinn zu einem Protest oder was da alles angeboten wird) zu fahren und mit eigenen Augen zu sehen, wie die Menschen dort leben und mit ihnen in Kontakt zu kommen.

Der Bus hält mitten in der Stadt und ich steige zunächst einmal ziellos aus. Ich lasse mich durch die Altstadt treiben, welche voll mit Läden und Marktständen ist. Es scheint, dass jeder am Einkaufen ist und so nehme ich Gerüche von frischem Brot, süßen Datteln, Granatapfelsaft und gebratenem Fleisch wahr. Ich wandere eher zufällig zum christlichen Friedhof, welcher halbverfallen ist, aber trotzdem noch zwei Friedhofswärter hat und unterhalte mich mit ihnen. Am Ende verbringen wir ihre kurze Pause miteinander und trinken Tee. Kein geplanter Zwischenstop, aber definitiv ein sehr spannender!

Danach laufe ich zu meinem eigentlichen Ziel weiter, dem Mahmoud Darwish Museum. Dieses liegt auf einem (und Ramallah insgesamt auf ganz schön vielen!) Hügel, bietet einen tolle Panoramasicht auf Stadt sowie Grenzmauer und ist ein interessant angelegtes Gelände. Das Museum des Dichters (5 Schekel Eintritt, ca. 1,10€) ist in einem kleinen Raum, welchen ich mir mehr angesehen habe, um das Museum zu unterstützen. Denn man sieht eigentlich nur ein paar Besitztümer von ihm, ein paar in arabisch geschriebene Notizen und das war es schon. Der Rest des Geländes wie sein Grab ist frei zugänglich – mehr als 30 Minuten braucht man aber wirklich nicht, um alles in Ruhe gesehen zu haben. Hier funktioniert das freie Wlan übrigens super! 🙂

Von dort wandere ich weiter zum Dar Zahran Heritage Building, welches jedoch geschlossen ist – schade! Aber auch von außen ist es schön anzusehen, drinnen ist ein Museum und man kann lokales Kunsthandwerk bestaunen und erwerben. Somit gönne ich mir in einer Bäckerei erst einmal einen Sesamkringel und einen Kaffee bevor es weiter zum Yasser Arafat Museum auf dem Gelände der West Bank Headquarters of the Palestine Authority geht, dem Highlight meines Besuches.

Bevor ihr das gut bewachte Gelände betreten könnt, gebt ihr kostenlos euren Rucksack zur Aufbewahrung ab. Nehmt Geld und Ausweis mit und lauft nun geradewegs auf das Mausoleum zu. Ich wollte dieses nicht direkt fotografieren, da dies für mich respektlos ist, aber es ist sehr beeindruckend. Ein Viereck aus Mauer und Stein, in welchem der Steinsarg steht und immer von zwei schwer bewaffneten Leibwächtern bewacht wird. Von dort geht es weiter ins das eigentliche Museum (Eintritt 5 Schekel aka 1.10€) und ach, was sind die Mitarbeiter dort toll! Ihr bekommt gegen euren Ausweis einen Audioguide auf Englisch, welcher euch durch die Ausstellung führt, zunächst aber einen persönlichen Guide, der euch im Orientierungsraum sämtliche Fragen beantwortet. Man merkt, dass die Menschen hier sehr daran interessiert sind, ihre Sicht der Geschichte zu teilen und das ist spannend, da es eben auch im Widerspruch zu der eigenen Meinung stehen kann. Von dort kommt man nun durch einen „chronologischen“ Abriß des Nahostkonfliktes, welcher mit Bedacht zu genießen ist, mit Schwerpunkt auf Yasser Arafat.

Im Anschluss kommt man in einen Bau, welcher die unveränderten Privatgemächer Arafats darstellen soll. In diesen soll er 2002 während der israelischen Belagerung mit seinen Soldaten gelebt haben. Es gibt viel Spekulation, ob diese Darstellung der Wahrheit entspricht oder „weniger luxuriös“ neu erfunden wurde, um Arafat volksnäher darzustellen – ich kenne die Wahrheit nicht. Unabhängig davon finde ich einen Besuch hier sehr empfehlenswert, da er eben der eigenen Meinungsbildung hilft und man an einem Ort steht, der für die neuere Geschichte bedeutsam war/noch immer ist.

Da das Palestine Museum noch nicht geöffnet war, ging es von dort für mich noch ein wenig durch Ramallah, vorbei an Schafen und Eseln, die direkt neben einem Parkplatz grasten.Eher zufällig fand ich zurück zum Busbahnhof und nach etwas mehr als einer Stunde stand ich dann wieder in Jerusalem. Für mich war Ramallah ein spannender Tagesausflug, am liebsten wäre ich von dort mit dem Bus nach Bethlehem gefahren, aber das ist leider unmöglich. Man muss zurück nach Jerusalem, dann nach Bethlehem und wieder über die Grenze, was zeitmässig dann doch zu eng geworden wäre. Aber ich habe das Gefühl, nicht zum letzten Mal hier gewesen zu sein!

Seid ihr schon einmal in Palästina bzw. sogar in Ramallah gewesen? Wie sind eure Eindrücke und habt ihr noch einen Tipp, was man sich ansehen kann? Für mich waren die vielen Gespräche, die ich den Tag über führte, am bedeutendsten, da man eben viele neue Perspektiven kennenlernt. Achja, da ich es einige Male gefragt wurde, nein, ich habe mich absolut nicht unsicher gefühlt.

[Reisen] Unterwegs in Israel – Nazareth, See Genezareth, Negev Wüste & Totes Meer

Sich Israel auf eigene Faust anzuschauen, ist absolut kein Problem und um Welten günstiger wie eine Pauschal-Busreise. Hätte ich vorher mal geschaut, wie günstig Mietwagen sind (ich buche normalerweise hier), hätte ich wohl meinen Führerschein mitgenommen und das getan. An der Verwendung des Konjunktivs merkt ihr schon, ich bin mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen. Praktisch ist, dass man online herausfinden kann, wann welcher Bus wo abfährt und die Zeiten sind ziemlich genau – seid lieber ein paar Minuten eher da, ein paar meiner Busse kamen nämlich zu früh. Die Busse selbst sind recht modern, verfügen meist über Wlan und ihr könnt immer ein großes Gepäckstück unten in den Bus packen und dann noch – was ihr so tragen könnt – mit in den Bus schleppen. Ich hatte nie Probleme mit übervollen Bussen, sondern immer einen Platz bekommen. Die Tickets selbst habe ich jeweils beim Fahrer gekauft und nicht unbedingt mit passendem Kleingeld bezahlt – war aber auch kein Problem!

Von Tel Aviv aus entschied ich mich zunächst gen Norden zu fahren, genauer gesagt über Nazareth nach Tiberias an den See Genezareth. Diese Fahrt dauert insgesamt etwas über drei Stunden, ihr könnt auch direkt durchfahren, wenn ihr euch Nazareth sparen wollt. Ich muss hier anmerken, ich wurde nicht katholisch erzogen und habe mehr so ein Halbwissen, was genau wo passierte, aber mit Nazareth verband ich spontan den Wohnort von Maria und Josef sowie den Erzengel Gabriel und seine Verkündung von der Geburt Jesu. Als ich dort ankam (der Bus hielt nicht wie im Internet beschrieben, am „Hauptbahnhof“, sondern irgendwo ausserhalb, doch der sehr nette nicht-englischsprachige Busfahrer fuhr mich schließlich außerplanmässig einfach dorthin *g*), lief ich zunächst zur katholischen Verkündigungsbasilika. Diese wurde über die Grotte gebaut, in welcher der Erzengel erschienen sein soll und diese Grotte könnt ihr euch heute noch durch eine Glasscheibe ansehen. Ich war am frühen Vormittag (gegen halb 11) dort und da war kaum etwas los. Das dreistöckige Gebäude mit seiner alles dominierenden Kuppel ist insgesamt aber auch sehenswert, geht auf jeden Fall noch oben, wo ihr viele Mosaike zu bestaunen habt sowie viele bunte Glasfenster. Auf dem Gelände gibt es dann noch weitere ehemalige Gebäudemauern zu sehen sowie die St. Joseph’s Kirche (hatte leider wegen Renovierung geschlossen) und das Museum of Ancient Nazareth (welches ich mir nicht angesehen habe).

Von der Basilika aus lief ich durch die Altstadt, welche durch ihre überdachten Marktstraßen charakterisiert ist. Hier findet ihr diverse lokale Spezialitäten und Kunsthandwerk, die Händler sind alle nett und wie ich finde, überhaupt nicht aufdringlich. Ich trank mit ein paar alten Männern einen Tee und wir tauschten die wenigen Worte aus, die wir gegenseitig verstehen konnten. In die Weiße Moschee schaute ich kurz hinein, fand sie von außen allerdings schöner. Nazareth hat die größte Gemeinschaft arabischer Israelis im Land und das merkt man auch am Stadtbild. Die Maqam al-Nabi Saeen Moschee bestaunte ich ebenfalls von außen. Dann wollte ich natürlich noch unbedingt zu Maria’s Quelle, aber der Ort, wo sie ein kleines Häuschen dafür gebaut haben, ist deprimierend. Wasser fliesst dort nämlich nicht mehr, stattdessen liegt überall Dreck herum. Aber ich folgte mal wieder den Menschen und landete so in der Griechisch-Orthodoxen Verkündungskirche, welche einen erstmal mit Gold und Prunk erschlägt. Aber die Malereien sind sehr schön und – wenn man sich brav in der Schlange eingereiht hat – kommt man auch zu dem Wasserhahn (und hat einen Blick auf die dahinter fließende Quelle), an welchem man sich mit dem Wasser Hände und Gesicht waschen kann. Taten viele, einige füllten sich Wasser ab und da ich eh Durst hatte (man soll das bestimmt nicht), füllte ich mir 0,33l heiliges, kaltes und etwas muffig schmeckendes Wasser ab 😉

Mit dem Bus ging es dann weiter nach Tiberias an den See Genezareth und das war doch etwas lustig. Ich musste nämlich umsteigen und die Bushaltestellen in Israel sind einfach mal direkt auf der Autobahn. Also stieg ich an der Autobahn aus, lief an ihr entlang, eine Unterführung hindurch und dann einen Trampelpfad hoch zur anderen Schnellstraße. Wo ich dann 30 Minuten stand und jedem LKW-Fahrer winken konnte 😉 Aber mein Bus kam pünktlich und hielt auf mein Winken hin sogar brav an. Die Landschaft im Norden des Landes ist wunderbar grün und hügelig und bevor man runter nach Tiberias fährt, hat man einen phänomenalen Blick über den See Genezareth bis in die Golanhöhen.

Ich schlief eine Nacht im Tiberias Hostel und kann euch dieses uneingeschränkt weiterempfehlen. Sehr nettes Personal, bequeme Betten, große Zimmer, super Lage und dann noch eine Dachterrasse. Die Küche, welche euch zur Verfügung steht, ist ebenfalls riesig, das Wlan überall super und es gibt rund um die Uhr Kaffee und Tee. Ich habe aber natürlich verdammt leckere Falafel keine 50 Meter weit weg am Shim’on Garden Ecke Ha-Yarden Street und HaGalil Street gegessen. Besonders berühmt ist Tiberias für seinen Hammath Nationalpark, wo man in heißen Quellen baden kann. Ich muss gestehen, ich habe mir einen Nachmittag einfach die Stadt mit ihren archäologischen Ausgrabungen, dem alten Friedhof und den Mausoleen angesehen und den nächsten Tag mit Wandern verbracht. Zunächst direkt am See entlang in nördlicher Richtung auf dem Israel National Trail, später dann stieg ich südlich auf den Berg Berenice, wo man es sich zwischen den Ruinen eines byzantinischen Klosters mit genialen Seeblick bequem machen kann. Hier traf ich absolut keine Menschenseele, aber ein paar liebe Kühe. Keine anstrengende Wanderung, aber definitiv empfehlenswert, wenn ihr 1-2 Stunden Zeit habt. Abends fuhr ich dann wieder zurück nach Tel Aviv.

Am nächsten Morgen ging es dann nämlich gen Süden, genauer gesagt in die Negev-Wüste. Dank Couchsurfing habe ich nämlich einen anderen Wanderbegeisterten Menschen gefunden, welcher ein Auto und Motivation hatte, einmal durch den Wadi Tamar zu laufen. Eran kam aus Israel, kannte sich gut aus und so parkten wir an einer Tankstelle, fuhren per Anhalter bis zum Wanderweg und liefen los. In der Wüste wird es gut heiß, nehmt also genug zu trinken mit und die wunderbare Canyonlandschaft ist atemberaubend! Wir liefen insgesamt 14 Kilometer in etwas über fünf Stunden mit ein paar Pausen und trafen kaum Menschen. Am Ende dann ging es einige Leitern aus dem Canyon herab und hier wurde es etwas chaotisch, da gerade mehrere Busladungen Mädchen mit ihrer Schule kamen und den Canyon erklimmen wollten. Bis dahin war es aber super entspannend und ruhig und auch wenn ihr nicht sehr große Wanderfreunde seid, die Fahrt durch die Wüste und die sich hier befindenden Beduinensiedlungen sind spannend anzusehen.

Von hier ging es ans Tote Meer, wo wir uns bis zum Sonnenuntergang mit Blick auf Jordanien treiben ließen und ach, es ist wirklich einmalig in diesem Wasser. Es ist schwerer, also man hat mehr Widerstand, wenn man hineinläuft, gleichzeitig muss man allerdings auch aufpassen, da das Salz am Boden enorm scharfkantig ist. Wer kann, sollte Schuhe anziehen. Danach muss man sich auf jeden Fall abduschen und auch den Bikini gut auswaschen – dafür gibt es Duschen direkt am enorm orangenen Strand sowie Umkleiden.

Da wir nun großen Hunger hatten, ging es nach Be’er Sheva, wo wir zufällig bei Tahini’s Hummus den besten Kichererbsenbrei serviert bekamen, den ich je im Leben hatte. Dazu noch soviel kostenlosen Nachschlag wie man wollte und gratis Kaffee am Ende 🙂

Das waren meine Kurzausflüge von Tel Aviv aus, bevor es nach Jerusalem ging. Es ist wirklich sehr einfach mit dem Bus durch Israel zu reisen, wenn man in der Wüste wandern mag, braucht man aber doch einen eigenen Wagen oder einen motivierten Taxifahrer, da es dort keine nahen Bushaltestellen gab. Das Tote Meer ist wirklich einmalig und sollte in keinem Israel-Urlaub fehlen. Meine Haut hat sich Tage danach noch wunderbar weich angefühlt und sollte ich in einigen Jahren mal wieder Lust auf Israel (oder Jordanien) haben, würde ich definitiv ein paar mehr Tage vor Ort einplanen und mich auch mit dem „Schlamm“ einreiben, wie es alle Touristen um uns herum getan haben.

[Reisen] Unterwegs in Israel – Tel Aviv

Hallo zu meiner Israel-Themenwoche! Zwar war ich „nur“ drei Wochen in dem mir bis dato sehr fremden Land unterwegs, doch habe ich dabei so viel gesehen, dass ich es einfach nicht in einen Blogpost packen kann. Somit gibt es jetzt die nächsten Tage Beiträge zu Jerusalem, dann einmal zum Reisen in Israel nach Nazareth, See Genezareth, den Golanhöhen, Wüste Negev und dem Toten Meer und noch einen Beitrag zu Palästina, da ich mir Ramallah angeschaut habe.

Heute beginnen wir jedoch mit Tel Aviv, wo ich gestartet bin und die ersten Tage dank Trustedhousesitters auf einen süßen Hund (Ozzie, du fehlst mir!) direkt im Zentrum der Stadt aufgepasst habe. Schon veröffentlicht habe ich einen Beitrag mit 10 Dingen, die mich in Tel Aviv überrascht haben, heute nun zu den Dingen, die ich so getan habe. Vom Flughafen kommt ihr sehr bequem (auch nachts, da jedoch nur stündlich) und günstig mit dem Zug in die Innenstadt, was ich auch getan habe. Die Ein- und Ausreise nach Israel ist etwas zeitintensiver, ihr werdet definitiv ein paar mehr Fragen gestellt bekommen, was ihr so vor habt, also bereitet euch darauf vor und habt auch Adressen parat, wo ihr während eures Aufenthaltes sein wollt. Bei Ausreise sind Stempel von Ländern wie Malaysia, der Türkei und den VAE definitiv hinderlich und es werden euch einige Fragen gestellt – aber am Ende durfte ich dann doch zu meinem Flugzeug.

Besonders begeistert hat mich, dass Tel Aviv wirklich direkt am Mittelmeer liegt, man von der Straße (und den Häuserschluchten) auf die Strandpromenade fällt und dann ewig in beide Richtungen auf ihr spazieren kann. Ich laufe gerne, besonders mit Sand unter den Füßen und bin somit einige Male nach Jaffa, der alten Hafenstadt (ca. 5 Kilometer) zum Mittagessen gelaufen. Dabei kommt ihr an diversen Stränden vorbei, welche alle zum Verweilen einladen, somit nehmt euch immer ein Buch mit. Mir gefiel der Jerusalem Beach besonders gut und die mich an Baywatch erinnernden Rettungsschwimmerhütten. Apropos Schwimmen, das Meer ist ziemlich kalt und obwohl es verdammt windig ist, hat man durch vorgelagerte Wellenbrecher nur wenige Wellen, wodurch Surfen etwas langweilig ist. Aber Paddleboarding wird gerne und viel betrieben. Besonders voll ist der Strand von Freitagmittag bis Samstagabend, wenn ihr es etwas ruhiger mögt, meidet diesen Zeitraum. Den Hafen fand ich wiederum etwas langweilig, aber der Independence Park ist nett anzusehen.

Parks hat Tel Aviv sehr viele, ebenso viele wunderschöne Alleen, welche zum Verweilen einladen. Grünflächen zu Sitzen findet ihr ständig, häufig mit kleinen Cafes, öffentlichen Bücherschränken und anderen lustigen Dingen wie Decken zum Draufsitzen ausgestattet. Wenn ihr euch für Bauhaus-Architektur interessiert – Tel Aviv wird auch die „White City“ genannt (ihr könnt euch im kostenlosen Bauhaus Center ein wenig genauer informieren), lauft auf jeden Fall einmal den Rothschild Boulevard entlang, ein Träumchen! Dort kommt ihr auch an der Independence Hall vorbei, welche ihr besuchen könnt.

Da ich direkt am Habima Square gewohnt habe, empfehle ich euch architektonisch gesehen diesen eben auch sowie das sich in Laufnähe befindende Kunstmuseum. Dort gibt es – vor dem Museum – Architektur, Aussicht und spannende Skulpturen zu bestaunen; ebenfalls umsonst ist der Helena Rubinstein Pavillon. In der Nachbarschaft findet ihr dann noch Sarona, eine sehr alte Siedlung, deren Grundriß beibehalten, aber leider in eine Art Shoppingmall umgestaltet wurde. Kann man mögen, ich fand es eher doof – aber die sehr moderne Azrieli Mall war architektonisch wieder genau meines. Gebäude können durchaus sexy sein, man kann es nicht anders sagen.

Ein bisschen mehr Geschichte habe ich mir kostenlos im Ben Gurion Haus angesehen, wo ihr euch einen Audioguide ausleihen könnt. Da das Gelände nicht groß ist, seid ihr da allerdings nach etwa 30 Minuten fertig – gut, dass es in Laufnähe superleckere Falafel (bei HaKosem) und Hummus (Hummus Abu Dubi) gibt.

Bäckereien hat Tel Aviv an jeder Ecke, besonders gerne mochte ich das vor Sabbat verkaufte Sabbatbrot und meine Lieblingsbäckerei befindet sich direkt am Habima Square auf der Tarsat Avenue neben der Wäscherei. Wird von denselben Leuten betrieben, welche supernett waren – direkt gegenüber habt ihr noch den besten Kaffee der Stadt im Loveat und einen netten kleinen Garten. Wobei der „tiefergelegte“ Garten auf dem Platz noch spannender ist, dort werdet ihr nämlich mit klassischer Musik beschallt und er ist wahnsinnig schön gestaltet! Veganer haben in Israel so überhaupt keine Probleme, probiert unbedingt auch einmal die veganen Varianten von Majadera (sooo gut im Cafe Puaa in Jaffa) und Schakshuka!

An Museen hat Tel Aviv einiges zu bieten, allen voran empfehle ich euch das Beit Hatfutsot (The Museum of the Jewish People). Dies liegt auf dem Campus der Uni, wo ihr noch einen schönen Botanischen Garten besuchen könnt. Dann habt ihr noch das archäologische Eretz Israel Museum, das Bauhaus Museum, das Museum des Künstlers Reuven Rubin sowie nebenan das des Dichters Haim Nachman Bialik, das Museum of History of Tel Aviv, das Design Museum Holon und das sehr spannende Herzliya Museum of contemporary art.

Am Diezengoff Turm & der darunterliegenden Shoppingmall werdet ihr nicht vorbeikommen, aber geht Freitagmittag mal hinein, denn dann ist dort Markt und ihr bekommt verdammt leckere Gerichte! Märkte gibt es in der Stadt natürlich ebenfalls einige, mir gefiel der HaCarmel Market am besten. Sabbat merkt man zwar auch in Tel Aviv, aber es ist nicht mit Jerusalem zu vergleichen. Die meisten kleinen Geschäfte (häufig sind sie rund um die Uhr offen) sind weiterhin geöffnet und auch viele Restaurants und Cafes sind verfügbar. Die meisten Museen haben zu, somit würde ich auch empfehlen, den Samstag mit dem Rest der Stadt am Strand zu verbringen oder nach Jaffa zu laufen. Für mich ließ sich Tel Aviv insgesamt gut erlaufen, es gibt aber auch ein gutes Bus- und Zugnetz sowie Sheruts (Sammeltaxis, die mir heranwinkt), welche euch günstig durch die Gegend fahren.

Wenn ihr ähnlich Streetart-begeistert seid, empfehle ich euch einen Spaziergang durch den Stadtteil Florentin, wo ihr wundervolle Graffitis bewundern und recht häufig sogar bei der Entstehung zusehen könnt. Ein leerstehendes Hotel (bisschen sketchy, aber traut euch, die obdachlosen Bewohner beißen nicht) direkt am Strand hat ebenfalls einige spannende Kunstwerke zu bieten und einen etwas anderen Blick auf das Meer im Angebot – ich weiß leider nicht, wie das Hotel heißt, aber fragt einfach, jeder weiß, was ihr meint!

Insgesamt ist Tel Aviv eine sehr komfortable Stadt, die auch in Westeuropa sein könnte. Was euch besonders preislich bewusst sein sollte, denn alles hier ist teuer, häufig teurer wie in Deutschland. Das soll definitiv niemanden davon abhalten, sich Israel generell anzusehen, aber macht euch bewusst, dass auch ein Hostel die Nacht im Gemeinschaftssaal locker um die 20€ kosten wird und die Falafel auf die Hand leider nicht nur 3, sondern eher 6€ kostet.

Seid ihr schon in Israel allgemein und Tel Aviv im speziellen gewesen? Dann lasst doch gerne noch weitere Tipps für meine Leser da, was man in der Stadt/dem Land getan haben muss. Morgen geht es dann weiter mit Teil 2!

[Reisen] Thailand – das perfekte Reiseland für Asien-„Einsteiger“!

Ich werde häufig gefragt, welches Land ich denn empfehlen würde, wenn es nach Asien gehen soll, die Person aber noch nicht da gewesen ist. Natürlich würde mein Herz da am liebsten sofort „Indien“ schreien, aber Indien kann sehr überwältigend sein. Ein asiatisches, aber eben doch sehr einfach zu bereisendes Land ist für mich Thailand und heute will ich euch einmal erzählen wieso. Zunächst einmal gibt es ein überwältigendes Angebot an Pauschalreisen nach Thailand, wenn ihr euch noch nicht traut, alles auf eigene Faust zu organisieren. Ob die Berge im Norden (mein Beitrag zu Chiang Mai), eine der vielen wunderschönen Inseln (mein Geheimtipp bleibt Koh Jum) oder einfach ein erster Städtetrip ins aufregende Bangkok, für jeden gibt es das passende Angebot!

1. Die Anreise & Einreise ist spielend einfach.

Man kann von eigentlich jedem größeren Flughafen (teilweise verrückt günstig) nach Bangkok fliegen und das meist nonstop. Somit müsst ihr euch keine Gedanken darum machen, Anschlussflüge er erwischen oder ob euer Gepäck auch mit umsteigt 😉 Die Einreise ist ebenfalls einfach (ihr dürft nur keine buddhistischen Tattoos haben, die der Einreisebeamte sehen kann, das ist nämlich verboten und wird euch daran hindern, einzureisen). Mit einem deutschen Reisepass bekommt man ein kostenloses Visum on arrival und ich musste auch keinen Rückflug vorweisen.

2. Günstig, aber angenehm.

Thailand ist im Vergleich mit Deutschland natürlich viel günstiger, wenn es um Übernachtung und Lebenskosten vor Ort geht, im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern aber natürlich etwas teurer. Dafür bekommt man aber auch mehr für sein Geld, die Hotels sind meist in einem sehr guten, sauberen Zustand, man hat hier kein Problem mit Duschen, die kein heißes Wasser haben oder Kakerlaken, die einen besuchen. Womit ich persönlich mittlerweile zu leben weiß, aber als Einsteiger freut man sich bestimmt, wenn man es etwas komfortabler hat. Besonders günstig sind hier 4-Sternehotels, die ich mir sonst nicht leisten könnte. Gleichzeitig bekommt man auch alles, was man sich nur wünschen kann. Bangkok ist zum Beispiel sehr westlich orientiert und wenn ihr keine Lust mehr auf Essen von den vielen lokalen Märkten habt, könnt ihr euch auch in eine der vielen Shopping Malls zurückziehen und eine gute Pizza essen oder zu anderem Fast Food flüchten. Mir persönlich hängt Reis nach ein paar Wochen noch nicht zu Hals heraus, aber ich habe mich doch sehr gefreut, dass ich mir einen Blizzard bei Dairy Queen gönnen konnte!

3. Herumreisen ist leicht – auch ohne Thai-Sprachkenntnisse.

Angenommen, ihr habt eine Pauschalreise ins JW Marriott Phuket Resort gebucht, wollt euer Luxushotel am Strand aber doch einmal verlassen. Dann könnt ihr euch entweder mit einem Tuktuk günstig fortbewegen oder euch einfach einen Roller mieten. Klar, man fährt hier ein wenig anders, aber ich habe es nicht als sehr gefährlich empfunden, sondern hatte meinen Spaß. In den größeren Städten wie Bangkok kann man sich auch super mit der Metro oder den öffentlichen Bussen fortbewegen, man muss nur bedenken, dass sie nachts irgendwann aufhören (oder man verpasst wie ich die letzte Bahn und läuft dann zwei Stunden durch das sehr spannende nächtliche Bangkok zurück zum Hostel *g*). Wenn ihr etwas mehr vom Land sehen wollt, kann ich euch sowohl die Überlandbusse (wo man sogar wie im Flugzeug Essen serviert bekommt) oder die Züge empfehlen, die alle erstaunlich pünktlich sowie natürlich günstig waren. Kann man mittlerweile alles vorher online auf Englisch buchen, am Bahn-/Busbahnhof sprechen sie aber gut Englisch.

4. Stereotyp „jeder ist enorm freundlich“ stimmt. Fast.

Thailänder sind wirklich enorm freundlich, lächeln und versuchen einem zu helfen. Natürlich gibt es auch den ein oder anderen schlecht gelaunten Zeitgenossen, aber im Großen und Ganzen hatte ich in meinen vier Wochen Aufenthalt Glück. Nicht jeder spricht super Englisch, aber man will sich unterhalten und versucht dies mit Händen und Füßen.Also denkt nicht, dass euch jeder nur als laufenden Geldschein sieht und euch etwas andrehen will, das Interesse an euch ist meist aufrichtig und oft endet es damit, dass man bei jemandem Fremdem plötzlich zuhause sitzt und Tee trinkt 😉

5. Strand, Berge, Stadt und Tempel.

Sehr schön ist, dass ihr in Thailand „alles“ auf einmal bekommt. Und das nicht sehr weit voneinander entfernt, besonders wenn man sich einen Inlandsflug gönnt. Ob ihr lieber Lust auf entspannten Badeurlaub mit Tauchen habt, im Norden die Berge bewandern wollt, eher Bangkok erkunden wollt oder euch mit den kulturellen und historischen Begebenheiten des Landes näher auseinandersetzen wollt, Thailand hat einfach alles. Und viele sehr talentierte Tattoo-Artists, wobei mich immer noch die Tattoos, welche von Mönchen auf traditionelle Weise gestochen werden, sehr, sehr reizen. Und egal, wohin es euch verschlägt, eine Massage werdet ihr euch leider auch gönnen müssen, denn die sind wirklich gut und natürlich ebenfalls sehr preiswert. Nach einem langen Erkundungstag durch Bangkok den Abend mit einer Fußmassage auf offener Straße ausklingen zu lassen, was gibt es besseres!

Seid ihr schon einmal in Thailand gewesen oder steht es auf eurer Reiseliste? Wenn ja, würdet ihr dem denn zustimmen, dass es ein gutes Einsteiger-Land ist? Was würdet ihr jedem Thailand-Reisenden empfehlen?

[Reisen] 10 Dinge, die mich in Tel Aviv überrascht haben!

Aktuell reise ich noch durch Israel (laaaaanger Blogpost kommt Ende Februar), aber ich dachte mir, ich schreibe mal zehn Dinge auf, die mich in Tel Aviv überrascht haben. Vorneweg muss ich aber sagen, dass ich mich wie immer nicht vorher schlau gelesen habe, wenn ich in ein neues Land reise, sondern alle Eindrücke unvoreingenommen aufsaugen will. Da gibt es dann natürlich immer wieder ein paar „Aha“-Erlebnisse und die teile ich nun mit euch!

1. Wow, ist hier grün!

In meiner Vorstellung lag Tel Aviv zwar am Meer, war aber irgendwie sandig und trocken. Was es so absolut nicht ist! Die Stadt besteht nur so aus Parks und Alleen, es wachsen die wundervollsten Pflanzen, Bäume und auch Kakteen, es blüht und fühlt sich irgendwie fast tropisch an. Dazu kommen dann noch angelegte Parks und man kann keine zehn Minuten laufen, bis man an irgendeiner Grünfläche vorbeikommt.

2. Hund & Katze kann jede Stadt, hier regieren Fledermäuse!

Tel Aviv ist die Hauptstadt der Hunde(besitzer), in keiner anderen Stadt leben so viele Hunde! Straßenhunde habe ich dafür noch gar keine getroffen, aber viele, viele Katzen. Welche jedoch alle gut genährt sind, keine Angst. Was mich aber sofort fasziniert hat, ist, dass mitten in der Stadt (ich wohnte am Habima Platz) riesige Fledermäuse leben. Und zwar nicht 1-2 Stück, nein ganze Schwärme bevölkern die riesigen Bäume und ach, hier hätte ich so gerne eine richtige Kamera gehabt, mein Handy konnte da keine gute Aufnahme hinkriegen. Zwar habe ich gehörigen Respekt vor Fledermäusen, aber wenn ich meine Haare zusammen habe, sehe ich ihnen gerne beim Herumflattern zu.

3. Nee, geboren bin ich hier nicht!

Natürlich kam ich während meines Aufenthaltes mit vielen Menschen ins Gespräch, aber lustigerweise war nur einer in Tel Aviv geboren. Die meisten kommen nicht einmal aus Israel, haben zwei Pässe und leben mal hier und mal in der ehemaligen Heimat (gerne UK und Australien). Mit meiner deutschen Nationalität konnten einige Menschen (leider, verständlicherweise) so gar nichts anfangen, somit sagte ich meist, mein Akzent stamme aus den Niederlanden oder der Schweiz. Es waren sehr spannende Lebensgeschichten, die ich zu hören bekam und die Gründe, wieso man nun in Tel Aviv lebte.

4. Vegan? Gar kein Problem!

Oftmals habe ich es beim Reisen schwer, etwas veganes zu finden. Tel Aviv ist neben der Hunde, auch noch die Hauptstadt der Veganer. Wobei viele Gerichte per se schon vegan sind (Falafel! Hummus!) und gar nicht groß geändert werden müssen. Aber meist gibt es eine vegane Alternative, wenn das eigentliche Gericht Tier in irgendeiner Form enthält. Im Grunde findet man hier aber auch alles, was das Herz begehrt, von der argentinischen Bäckerei bis hin zur koreanischen Café.

5. Boah, ist das teuer hier.

Warum ich mir einredete, dass Israel preislich irgendwie in Asien liegt..gute Frage. Nein, hier ist alles, wirklich alles verdammt teuer. Ob im Supermarkt, am Straßenstand (Falafel für 7€), ein Zugticket oder im Hostel (Mehrbettzimmer ab 20€), mein Geldbeutel wimmerte hier täglich. Dabei war ich doch letzten Monat erst in London und fast an das Preisniveau gewöhnt, aber ich dachte, wenn ich hier auf den Markt gehe, kann ich handeln und bekomme günstig Obst und Gemüse, Fehlanzeige.

6. Museum umsonst? Wo gibt es das denn!

Hier war ich ebenfalls von den letzten Ländern verwöhnt, wo die Museen umsonst, manchmal umsonst oder eben günstig waren. Hier legt man locker seine 10€ hin, wenn man z.b. ins Kunstmuseum will und ich finde leider, dass hier das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt. Umsonst gesehen habe ich lediglich das Ben Gurion Haus und somit waren meine Entertainment-Ausgaben definitiv höher wie in London und Mexiko City.

7. Schönes, kaltes Meer.

Ok, das liegt an der Jahreszeit und an meiner Empfindlichkeit, somit meckere ich gar nicht, aber hui ist das Mittelmeer aktuell noch kalt. Dazu geht hier ein stetig rauer Wind und somit ist statt schwimmen lieber surfen angesagt. Wobei an den Stränden überall Warnschilder wegen gefährlichen Strömungen sind und jedes Jahr Menschen verunglücken – somit saß ich nach einem einzigen Wasserkontakt lieber mit Buch am Strand.

8. Tel Aviv liebt Bücher!

Mein Herz hupfte, als ich ständig an öffentlichen Bücherschränken vorbeilief. Zwar ist der Großteil auf hebräisch, aber man findet auch einige englischsprachige Bücher. Schön gemacht ist, dass es immer noch bequeme Sitzgelegenheiten gibt, sodass man sich gleich eine Auszeit gönnen kann. Buchgeschäfte gibt es ebenfalls sehr viele und besonders der Flohmarkt in Jaffa hat mich zum Stöbern gebracht.

9. Sieht ja aus wie Dubai..und Dessau!

Dass Tel Aviv modern ist und Hochhäuser hat, das habe ich mir gedacht. Dass diese aber so fancy und außergewöhnlich vom Design her sind, hat mich umgehauen. Teilweise kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus und wurde sehr an Dubai erinnert. Dies kollidiert dann mit der „White City“, wie der Stadtteil voller Bauhaus-Architektur genannt wird. Ich mag den Stil sehr gerne, zum Ansehen, nicht zum Drin-Leben und hatte auch dort meine Freude..aber das ist doch ein starker Kontrast und hatte mit meinem Tel Aviv Bild (welches ich eher in Jaffa und im Bezirk Florentin fand) nicht viel zu tun.

10. Die Sache mit dem Sabbat.

Was war ich gespannt, wie genau ein gelebter Sabbat aussah. Ich habe das zwar in Brooklyn schon etwas kennengelernt, aber in Tel Aviv ist das natürlich etwas ganz anderes. Dachte ich. Erwartet habe ich, dass die Stadt freitags absolut verrückt ist und jeder alles bis nachmittags erledigt und dann „ruht“. Sabbataufzüge habe ich sofort kennengelernt, aber sonst ist eher wenig mit Ruhe. Viele Geschäfte schließen am Nachmittag, aber nicht gerade wenige sind durchgehend geöffnet und somit „ruht“ die Stadt nicht wirklich. Man bevölkert den Strand und genießt das Leben, kann notfalls aber auch samstags noch einkaufen. Am Sabbat isst man gerne Barches, geflochtenes Brot, und oh ist das lecker; hier muss ich sagen, dass ich wirklich traurig war, dass ich dies nicht auch unter der Woche gefunden habe.

Wenn ihr wollt, könnt ihr auf Instagram genau verfolgen, wo ich gerade in Israel unterwegs bin und vielleicht habt ihr ja noch einen Reise- oder Essenstipp für mich, was ich unbedingt erlebt haben muss? Seid ihr schon einmal in Tel Aviv gewesen? Wie hat es euch gefallen?

[Reisen] Stopover in Amsterdam!

Amsterdam ist eine Stadt, die ich seit Urzeiten schon erleben mag. Aber irgendwie ist immer der Wurm drin und wir kommen nicht zusammen. Normalerweise wäre ich auch jetzt im Winter nicht auf die Idee gekommen, doch während ich nach Flügen nach Tel Aviv suchte, stolperte ich über eine sehr günstige Variante mit KLM. Von Frankfurt nach Amsterdam, 10 Stunden tagsüber Aufenthalt in Amsterdam und dann abends entspannt weiter nach Tel Aviv. Für insgesamt 80€. Das war für mich dann doch etwas zu schicksalhaft, um es auszuschlagen und somit habe ich es endlich in die niederländische Metropole geschafft. Die verdammt kalte und regnerische, aber wir meckern nicht, denn ich habe endlich Amsterdam gesehen, wooohooo!

Von Schipol kommt man geschwind mit dem Zug zum Hauptbahnhof und somit habe ich dies auch getan. Ich kaufte mir gleich ein Hin- und Rückticket für 9€ und war keine 20 Minuten später mitten in der Stadt. Da ich einen Rucksack und Handgepäckskoffer hatte, habe ich diesen direkt im Hauptbahnhof in einem Schließfach eingeschlossen. Was mich noch einmal 7€ gekostet hat, leider gibt es hier keine Stunden-, sondern nur Tagestarife. Aber gut, für insgesamt 16€ hatte ich nun Hin- und Rückfahrt sowie mein Gepäck los 🙂 Der Bahnhof an und für sich ist schon ein sehr sehenswertes Gebäude und kaum verlässt man ihn, sieht man schon ein wunderbar klischeehaftes Stadtbild mit Grachten und Kirchen 🙂

Ich lief die sehr bekannte und somit gut bevölkerte Damrak entlang und musste natürlich gleich mal die vielgelobten Fritten von Manneken Pis probieren. Welche absolut in Ordnung, aber nicht unsagbar gut waren, die vielen verschiedenen Soßen hingegen waren ein kleiner Traum und ich habe mich etwas durchprobiert. Futternd lief ich durch die Fußgängerzone und ließ mich etwas treiben – in der Gegend gibt es aber eigentlich nur wohlbekannte Shops sowie viel zu essen. Da ich kein Interesse am Einkaufen hatte, ging es nun weiter zum Königlichen Palast, den ich mir jedoch nur von außen ansah. Auf dem Platz steht ebenfalls noch die neue Kirche, ein National Monument und Madame Tussauds. Da es anfing zu regnen, lief ich zum Stadtarchiv, welches eine kostenlose Ausstellung über Amsterdam hat. Das Gebäude an sich ist schon sehenswert, die Geschichte der Stadt gut aufbereitet und sie haben sogar ein Kino, wo ich mir einen Film mit Zeitzeugen ansah. Ein nettes Cafe gab es ebenfalls und somit wartete ich hier, bis der Regen etwas nachließ.

Hauptaktivität für mich war, die Stadt etwas zu „fühlen“ und somit lief ich an vielen Grachten entlang, sah in die kleinen Seitenstraßen und entschied mich gegen jedes große Museum. Denn das hätte mich einfach zu viel Zeit gekostet und hetzen will ich mich nicht – zum Glück sah ich einige tolle Werke von Van Gogh vor Kurzem in London. Am Anne Frank sowie Rembrandt Haus lief ich ebenfalls vorbei und nach etwa 17 Kilometern brauchte ich doch eine Stärkung. Ein Freund empfiehl mir die Kekse von Van Stapele und diesen Tipp muss ich euch weitergeben. Allein der Geruch! Da lief einem schon das Wasser im Mund zusammen, obwohl man noch nicht einmal im Laden, sondern in der Schlange auf der Straße stand. Achja, kauft auf jeden Fall mehr als ein oder zwei Kekse, das erspart euch, noch einmal vorbeizulaufen! Ansonsten könnt ihr – wenn ihr denn wollt – in vielen Geschäften auch eine kleine Käseprobe machen und herausfinden, welcher euch besonders gut schmeckt.

Nicht weit entfernt vom Bahnhof befindet sich die Basilika des Heiligen Nikolas, die ich mir von innen anschaute und mich dann auf den Weg zur öffentlichen Bibliothek machte. Von deren Panorama-Restaurant soll man einen tollen Blick auf die Stadt haben, aber leider ist die Terrasse im Winter geschlossen und die Fenster eher schmutzig. Aber ein wenig Aussicht konnte ich doch noch genießen und ein wenig in der Bibliothek stöbern. Man braucht keinen Ausweis, sondern kann sich einfach so darin aufhalten, es gibt wieder ein Cafe und sogar gutes Wifi. Leider wollte das Wetter wirklich nicht, denn mein Plan war, noch eine der kostenlosen Fähren vom Hauptbahnhof nach Overhoeks zu nehmen, mir das Filmmuseum anzusehen sowie einen schönen Blick auf die Stadt zu erhaschen. Aber all das bestätigt mich nur darin, dass ich vielleicht zur Tulpensaison noch einmal kommen muss!

Das sind jetzt vielleicht nicht die typischen Tipps, was man an einem halben Tag in Amsterdam machen sollte, aber ich hatte Spaß. Und weiß jetzt, dass die Stadt neben Rembrandt noch von booking.com beherrscht wird, die hatten irgendwie überall ihre Büros. Bevor es zurück zum Flughafen ging, war ich noch beim niederländischen Aldi und kaufte mir ein paar Snacks, aber die hätte es gar nicht gebraucht, denn KLM hatte bei dem billigen Flugpreis sogar noch Essen an Bord dabei und so genoß ich kurz nach 22 Uhr noch Gemüse-Pasta, Salat und Karottenkuchen. So kann die Anreise nach Tel Aviv doch ablaufen, oder? Und was habe ich mich gefreut, als ich dort dann morgens um 3 endlich meinen Wintermantel öffnen (nicht ausziehen) konnte 🙂

Seid ihr schon einmal in Amsterdam gewesen oder wollt ihr demnächst hin? Habt ihr einen Tipp, was man unbedingt erleben sollte?

[Reisen] Tel Aviv, ich komme!

Nein, nein, nein, grau und kalt ist einfach nicht meines. So gerne ich mir auch die Museen in London angesehen habe (zu meinem Bericht wie man günstig in London urlaubt), draußen herumzulaufen war demotivierend. Nicht nur war es kalt-windig-nass, sondern auch um 16.00h stockdunkel. Das ist nichts für mein Gemüt und somit habe ich mir für die nächsten drei Wochen etwas sonnigeres ausgedacht, nämlich Israel. Steht zwar nicht auf meiner Reiseliste für dieses Jahr, aber da sind wir mal nicht zimperlich, denn hin will ich schon seit Ewigkeiten! Dass ich mir auf dem Hinflug noch einen Stopover in Amsterdam gönne (also so circa acht Stunden) macht mich sehr glücklich, denn diese Stadt und ich kommen seit so vielen Jahren nicht zusammen, da nehme ich auch nur ein paar Stunden, um eine erste Idee von ihr zu erhalten!

Da ich meine Anmeldegebühr bei Trustedhousesitters ausnutzen will, habe ich mir zunächst für zehn Tage ein Appartement in Tel Aviv (5 Minuten zu Fuß vom Strand *hupf) besorgt. Dazu gibt es einen kleinen Hund zum Aufpassen, der anscheinend nicht sonderlich Wert auf menschliche Nähe legt und nur rausgelassen werden will. Dürfte zu machen sein 😉 Zwischendurch habe ich auf jeden Fall genug Zeit die Stadt zu erkunden, mich mit spannenden Locals dank Couchsurfing zu treffen und herauszufinden, wo es die besten Falafel und den besten Hummus gibt! Mir läuft bei dem Gedanken schon ein klein wenig das Wasser im Mund zusammen. Natürlich werde ich mich auch viel am (nicht im) Meer aufhalten und das Wellenrauschen genießen! Ach, was freue ich mich!

Was ich die übrige Woche mache..oh keine Ahnung! Definitiv durch das Land reisen und mir so viel es geht angucken, ohne zu hetzen. Das Tote Meer wäre super, aber gerne würde ich noch runter zum Roten Meer und etwas schnorcheln; aber natürlich sollen Bethlehem, Jerusalem und Nazareth angeguckt werden. Ob ich das mit Bus, Bahn oder Mietwagen mache, ist ebenfalls noch so eine Frage, die ich mir wohl erst beantworte, wenn ich sehe, was Tel Aviv so an Verkehr(schaos) zu bieten hat 😉 Da ich nur einen Freund habe, der schon einmal dort gelebt hat und diese noch nicht wirklich mit Fragen gelöchert habe, bin ich noch etwas orientierungslos, aber das mag ich! So kann ich komplett ohne Vorannahme in eine neue, mir fremde Kultur eintauchen!

Seid ihr schon einmal in Tel Aviv/Israel gewesen? Was könnt ihr mir empfehlen, wo ist es besonders schön? Und natürlich wo gibt es den leckersten Kaffee und die besten Falafel? 😉

[Reisen] Tagestrip nach Düsseldorf!

Getreu meinem „ich muss mehr von Deutschland und Europa entdecken“-Vorsatz, fuhr ich die Woche nach Düsseldorf. Zwar bin ich schon ein paar Mal in der siebtgrößten Stadt Deutschlands gewesen, jedoch immer nur für Events und kenne sie somit nicht wirklich. Da meine beste Freundin dort gerade arbeitstechnisch unterwegs war, fuhr ich von Frankfurt aus mit dem Flixbus morgens hin und am nächsten Tag am frühen Abend wieder zurück. Dieser etwas über 24-Stundentrip hat mich mit dem Bus insgesamt 20€ gekostet und da kann man nicht meckern!

In Düsseldorf selbst lief ich vom Bahnhof (soooooo viele tolle türkische Bäckereien und lecker klingende asiatische Restaurants) natürlich erst einmal zur Rheinpromenade. Eigentlich wollte ich den Medienhafen erlaufen und die vielen architektonischen Wunder dort bestaunen, aber da es bitterkalt war und schneite, habe ich das dann gelassen. Stattdessen lief ich die Rheinpromenade entlang zur Altstadt, schaute ein paar Schiffen beim Vorbeifahren zu und kann mir gut vorstellen, wie schön das im Sommer ist. Hier habe ich dann gleich noch ein Riesenrad entdeckt, seit dem London Eye sprießen die ja wie Pilze aus dem Boden 😉

Durchfroren ging es dann erst einmal in die St. Lambertus Basilika und von dort weiter in die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Letztere kann ich euch nur an’s Herz legen, anhand vieler Einzelschicksale von Kindern wird das (Er)Leben des 3. Reiches präsentiert und gezeigt, wie sich dies in der Stadt gestaltete. Keine leichte Kost, aber sehr gut aufgearbeitet und ich habe bestimmt zwei Stunden hier verbracht.

Danach lief ich einfach ein wenig durch die kleinen Gassen, kam am Rathaus und verschiedenen Statuen (Radschläger-Skulptur, Jan-Wellem-Reiterbild etc) vorbei, bis ich auf die stolperte. Ihr wisst, ich gebe mein Geld lieber für Reisen und Erfahrungen aus, somit kann ich mit Chanel, Dior etc wenig anfangen. Aber ich wollte wenigstens einmal dagewesen sein.

Am Abend gingen wir sehr lecker indisch essen im Taj Mahal (esst das vegetarische Thali!) und verbrachten den restlichen Abend dann im Hotel, da wir nicht unbedingt Biertrinker sind, die durch die Altstadt ziehen. Aber das kann man hier sehr gut, denn Kneipen gibt es gefühlt an jeder Ecke! Eine sehr gute Falafel habe ich am nächsten Tag bei Cigköftem gegessen und sonst habe ich eigentlich nur Sesamringe aus der Bäckerei und Kaffee konsumiert 😉 Düsseldorf ist übrigens ganz schön teuer, ich warne euch mal vor! Selbst auf dem Markt waren die Preise teilweise abstrus..7€ für Falafel!

Am nächsten Morgen wollte ich früh mit den Museen starten, wurde von den Öffnungszeiten aber etwas ausgebremst. Am Ende sah ich mir dann das Stadtmuseum, das Geburtshaus von Heinrich Heine, die Kunsthalle und die Kunstsammlung an. Was Spaß gemacht hat, aber ich bin noch etwas verwöhnt von den Museen in London, welche ich die Woche zuvor erleben durfte und somit kam ich zu dem Fazit „nett“, aber unbedingt sehen muss man hier nichts. Leider war das Wetter nicht spaziergangspraktikabel, somit habe ich mir nicht den Japanischen Garten angesehen, empfehle ihn euch aber einfach mal, denn ich glaube, der ist wunderbar! Um kurz vor 6 fuhr mein Bus dann schon wieder und ich war zurück in Frankfurt.

Düsseldorf-Fazit: nett, man kann problemlos 1-2 Tage ohne Langeweile herumkriegen, im Sommer ist es bestimmt super an der Rheinpromenade und die Gärten machen mich neugierig. Sollte ich noch einmal die Zeit haben oder es auf dem „Weg“ liegen, würde ich mir sehr gerne den Medienhafen noch ansehen und im Botanischen Garten vorbei huschen. Und bei Sattgrün essen, hier gibt es ein veganes Buffet, welches super aussah, aber die Filialen waren so voll und ich hatte keine Lust zu warten, bis ein Tisch frei wird.

Habt ihr noch ein paar Düsseldorf-Tipps? Wie gefällt euch die Stadt?

[Reisen] Zwei Wochen günstig in London!

Laaaaaaaange (um genau zu sein fast 18 Jahren lang) hat es gedauert, bis ich mich erneut in die britische Metropole begeben habe (Heathrow zum Umsteigen hingegen kenne ich zu genüge). Aber da ich über Silvester dieses Jahr keine Pläne hatte, habe ich mir schnell einen Housesit (ich bin bei trustedhousesitters angemeldet; über den Link erhaltet ihr 25% Rabatt und ich 2 Gratismonate) besorgt und mich gen Norden gemacht. In London selbst wohne ich sehr zentral, direkt zwischen King’s Crossing und Euston Station, wodurch ich die Stadt erlaufen kann! Fangen wir aber vorne an!

Geflogen bin ich günstig mit British Airways und nur mit Handgepäck. Ihr dürft hier verrückterweise nämlich einmal Handgepäck bis 23kg und noch eine Laptoptasche (ich nahm einen Rucksack) bis ebenfalls 23kg mitnehmen. Da muss man echt kein Gepäck mehr aufgeben 😉 Von Heathrow aus bin ich dann mit der Tube in die Stadt gefahren – wenn ihr viel Metro fahren werden, holt euch gleich eine wiederaufladbare Oystercard, denn Einzeltickets kosten sehr viel mehr! Finde ich gut und die 5 Pfund, die die Karte als „Gebühr“ kostet, bekommt man am Ende auch wieder. Einfach am Flughafen in den Automaten stecken und das Geld (+ Restguthaben) kommt zurück zu euch. Achja, Am Flughafen am besten auch direkt Geld abheben, Bankautomaten gibt es genug! Meine erste Nacht habe ich gecouchsurft (immer noch meine liebste Übernachtungsmöglichkeit) und meine letzte Nach in London im Smart Hyde Park View Hostel (11€ im Schlafsaal) verbracht, da die Lage einfach zu gut war! London ist teuer, somit habe ich hier gespart, aber natürlich gibt es für jeden Geschmack und Geldbeutel hier das passende Hotel! Ihr wisst, ich buche am liebsten über booking.com, da man fast immer bis 24 Stunden vorher die Reservierung ändern/canceln kann und sie einfach eine riesige Auswahl haben.

Gehen wir mal weg von den teuren Übernachtungs-, Essens- und Nahverkehrspreisen hin zu den Museen, ist es einfach unglaublich, wie viele absolut grandiose Museen in London keinen Eintritt kosten! Ich hatte wirklich eine lange Liste an Orten, die ich besuchen wollte und bei einigen war ich mehrmals, da die meisten Museen zu groß für einen einzigen Besuch sind und ich gerne einfach mal für „nur“ 1-2 Stunden reinschaue und mich inspirieren lasse. Irgendwann kann ich nämlich kein neues Wissen mehr aufsaugen. Jetzt also meine kostenlosen Top-Picks für euch:

British Library Das Gebäude allein ist schon sehenswert, aber die Ausstellung von Originalmanuskripten von berühmten Schriftstellern (u.a. Shakespeare, Sylvia Plath, Charles Dickens), Komponisten, Wissenschaftlern, einer Magna Carta, diversen religiösen Bücher und und und..ich LIEBE es! Viermal war ich da und sollte ich noch einmal in London sein, geht es da erneut hin. Dann gibt es noch temporäre Ausstellungen, aber die waren jetzt nicht atemberaubend.

British Museum Dreimal musste ich hin, bis ich alles gesehen, aber beileibe nicht gelesen habe. Riesig ist dieses Museum und erschlägt einen mit so vielen Artefakten, ich konnte es gar nicht glauben. Egal, was euch interessiert, ihr dürftet es hier finden, ich fand besonders interessant den Rosetta Stein zu sehen, die Ägyptenausstellungen, die Indien und Maya-Räume, aber auch etwas für mich so langweilig klingendes wie das chinesische Porzellan hat mich in seinen Bann gezogen. Hier wäre ich gerne mal über Nacht alleine drin. Einzig doof ist, es ist immer sehr voll und die Räume schlecht beleuchtet, somit ist es wirklich anstrengend auf Dauer und nach drei Stunden war dann immer mein Limit erreicht und ich musste raus an die frische Luft, weg von den anderen Menschen 😉

Tate Modern und Tate Britain Die Tate Modern hat mit die beste Auswahl an zeitgenössischer Kunst, die ich je erleben durfte und das Gebäude an sich ist ebenfalls grandios. Besonders der Keller war mein Abenteuerspielplatz und hier war ich zwar nach drei Stunden „durch“, hätte aber gerne noch einen zweiten Besuch realisiert. Ebenso in der Tate Britain, die Sammlung an Werken ist phänomenal!

National Gallery Stellt mich in einen Raum mit ein paar Velazquez und ich bin glücklich. Riesig ist dieses Kunstmuseum und es birgt Schatz nach Schatz. Teilweise habe ich mich verlaufen und musste mich setzen, da ich nicht mehr konnte, denn hier hängt wirklich ein atemberaubendes Werk neben dem nächsten und ach..würde ich in London leben, ich wäre wohl jede Woche hier.

National Portrait Gallery Ist direkt neben der National Gallery, aber wenn ihr nicht unbedingt auf Portraits steht, schenkt es euch 😉 Ich habe mir etwa eine halbe Stunde diverse Persönlichkeiten angesehen, dann hat es aber auch gereicht.

The Wellcome Collection Eine Mischung aus Medizingeschichte, Wunderkabinett, aktueller medizinischer Forschung und wie Menschen und Umwelt sich gegenseitig bedingen, bietet dieses Museum neben einer wirklich guten Bibliothek. Hier habe ich einige Stunden verbracht und einen leckeren Kaffee getrunken in der angegliederten Cafeteria.

The Wallace Collection Erneut ein Wunderkabinett voll von wunderbaren Gemälden, Möbeln, Dekoartikeln und skurrilen Dingen wie Waffen und Uhren, die privat gesammelt und nun in diesem schönen Stadthaus ausgestellt werden. Mehr als 1,5 Stunden braucht man nicht, wenn man sich Zeit lässt, somit ein toller Stop für zwischendurch, wenn man noch etwas Zeit hat.

Natural History Museum Erneut wollte ich gar nicht mehr gehen, es gibt einfach viel zu viel zu sehen und ich habe ziemlich lange das Stück vom Mond angestarrt. Gerne dürfte man mich auch hier einschließen, denn die Menschenmassen waren wirklich verrückt, egal, zu welcher Uhrzeit ich hier war.

Science Museum Liegt direkt neben dem Natural History Museum und ist ein recht aktives Mitmach-Museum, welches Spaß macht. Viele Eltern mit ihren Kindern sind hier, es ist also laut, aber mit Kopfhörern habe ich hier auch gute drei Stunden verbringen können.

Victoria & Albert Museum Kunst in jeglicher Form und das über 2.3 Millionen Mal erwartet euch hier: Gemälde, Skulpturen, Möbel, Dekogegenstände, Kleidung, Schmuck..die Menge ist überwältigend, aber das Museum wunder-wunder-wunderschön präsentiert. Es ist ebenfalls nahe des Natural History Museums und somit auch dem Buckingham Palace und Hyde Park – wenn ihr abends erschlagen ins Bett fallen wollt, schaut es euch an!

Ebenfalls kostenlos, aber ich hatte einfach keine Zeit mehr sind das Museum of London, das Imperial War Museum, das National Maritime Museum und die Serpentines Galleries. Bei allen Museen solltet ihr vor einem Besuch auf der jeweilig verlinkten Seite nach Öffnungszeiten schauen, da sich diese immer mal wieder ändern können und einige Museen sind montags generell geschlossen. Da Rucksäcke/Handtaschen immer kontrolliert werden (und das oft in extra Schlangen), kann man das lange Anstehen umgehen, wenn man nichts dabei hat, was nicht in die Jackentaschen passt. Viele Museen haben keine kostenlosen Führer ausliegen, sodass es sich lohnt, schon vor dem Besuch online zu schauen, was man sich ansehen mag und wo es sich befindet. Freitags sind viele Museen länger geöffnet und zumindest im British Museum war weniger los, vielleicht ist das ja etwas für euch als Abendbeschäftigung!

Ansonsten bin ich wie gesagt viel herumgelaufen und habe mir Big Ben, Westminster Abbey, Buckingham und Kensington Palace, St. Pauls, Tower Bridge, Convent Garden, Chinatown, Soho, Camden, Hyde und St. Regentspark, die Baker Street und so viel mehr (von aussen) angesehen. Das Tolle ist, dass hier wirklich hinter jeder Ecke Geschichte wartet und man an vielen Häusern blaue Plaketten findet, die einen über ehemalige, berühmte Bewohner informieren. So wohne ich aktuell in einem Haus, in welchem Charles Dickens als Kind mit seiner Mutter gelebt hat 🙂 Was zwar nicht zu verhindern ist, mir aber so gar nicht gefällt, sind all die Hochhäuser, die in den letzten Jahren gebaut wurden bzw gebaut werden. Erinnert mich alles sehr an Dubai und auch wenn sie von der Architektur sehr spannend sind, ruinieren sie meiner Meinung nach wirklich das Stadtbild, wie ihr auf dem obigen Bild (fotografiert vom Tate Modern aus) erkennen könnt. St. Paul’s geht zwischen all den Gebäuden schon fast unter :/

Einen wirklich guten Essenstipp kann ich euch nicht geben, da ich entweder auf Märkten an Strassenständen gegessen habe, deren Namen ich nicht erinnere oder aber im Supermarkt eingekauft und selbst gekocht habe bzw mit Leuten von Couchsurfing gegessen habe. Karibische und indische Küche ist leicht zu bekommen und war immer lecker; wenn es günstig sein sollte, bin ich auch ein paar Mal zu itsu gegangen, welche „asiatisch ispiriert“ sind sowie zu Wagamama, wo das vegane Kitsu Curry ein Träumchen ist! In Chinatown konnte ich an den Bäckereien mit Matchatorte und gefüllten Brötchen mit roter Bohnenpaste auch nicht vorbeigehen! Im The Fellow Pub nahe Kings‘ Crossing habe ich vorbei geschaut und fasziniert erlebt, wie viele Menschen samstags vor zwölf schon trinken, aber das ist einfach nicht meines.

London hat verdammt viel zu bieten und irgendwie reichen auch zwei (bzw insgesamt fast drei) Wochen gar nicht aus, um alles anzusehen. Ein Lieblingscafe habe ich nicht gefunden, was zeigt, dass ich wohl noch einmal herkommen muss und gerne würde ich die Stadt im Sommer erleben. Wobei das die Hölle sein muss, denn schon jetzt sind soooo viele Touristen hier..wer Menschenmengen mag, auf zur Oxford Street, ich stolperte dort an der Primark-Filiale vorbei und das war wirklich unfassbar.

Seid ihr schon einmal hier gewesen oder habt ihr London auf eurer Reise-Liste stehen? Was könnt ihr anderen empfehlen, was man hier unternehmen soll? Wenn ihr nur zwei Museen betreten wollt, würde ich euch das British Museum und die National Gallery empfehlen (letztere ist direkt am Trafalgar Square), wobei ihr eines am Vormittag entdecken, dann lecker Essen gehen und weiter zur Gallery laufen könnt.

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