Schlagwort: Zelten

Meine Suche nach DER perfekten Ausrüstung fürs Langstrecken-Wandern!

Nachdem ich 2018 und 2019 auf dem Pacific Crest Trail unterwegs war, war es um mich geschehen und ich restlos in das Langstrecken-Wandern verliebt. Hierbei ist natürlich die eigene Ausrüstung das A & O, wobei es definitiv auch auf das Gewicht ankommt. Denn wenn ihr täglich eure 30km hoch und runter lauft, merken eure Schultern einfach jedes Gramm.

Nachdem ich mit einem halbwegs günstigen Anfänger-Set gestartet bin (hier gibt es ein paar gute Tipps für Wanderanfänger), habe ich mittlerweile aber gemerkt, dass ich da doch ein paar Veränderungen vornehmen mag. Denn die nächsten Wanderungen (Via de la Plata, Olavsweg, Kungsleden und Te Araroa) warten nur darauf, dass Corona endlich so weit im Griff ist, dass ich wieder loslaufen kann.

Unerwarteterweise liebe ich meinen lowbudget Rucksack noch immer heiß und innig, da er für mich einfach perfekt geschnitten ist und alle Taschen/Reißverschlüsse genau da sind, wo ich sie haben mag. Auch mein Zelt werde ich behalten, so lange es noch irgendwie am Stück bleibt, aber schon ausgetauscht habe ich zum Beispiele meine Isomatte. Die war nicht zum Aufblasen und somit zwar leichter, aber oh, mir tat der Rücken weh nach einiger Zeit und bei all der körperlichen Belastung braucht man erholsamen Schlaf. Meinen Trekkingsonnenschirm habe ich soooo selten benutzt, dass ich ihn wohl in Zukunft nicht mehr mitnehmen werde, aber er ist eine tolle Erfindung!

Aktuell bin ich auf der Suche nach einem wärmeren und gleichzeitig leichteren Schlafsack. Denn so sehr ich meinen Gruezi-Pod auch von der Idee her mag, ich friere und er ist mit 1,2kg einfach zu schwer. Als ich damals das erste Mal anfing, Schlafsäcke online zu vergleichen, fiel ich aus allen Wolken, wie teuer sie sind! Meiner mit 200€ war noch im Anfangsbereich, für mich aber eine Menge Geld. Mittlerweile weiß ich jedoch, dass ich beim Wandern bleiben und meinen Schlafsack somit seeeeeehr oft nutzen werde und bin nun auch bereit, ein bisschen mehr Geld zu investieren.

Werden soll es auf jeden Fall wieder ein Kunstfaserschlafsack und ich liebäugele sehr mit der Marke Mountain Equipment, welche preislich bei um die 300€ liegen. Da haben viele Wanderfreunde sehr positive Erfahrungen mit gemacht und definitiv nicht so oft gefroren, wie es bei mir der Fall war. Aber ein paar Browsertabs mit Modellen von Marmot und Deuter habe ich ebenfalls offen und springe hin und her, vergleiche und lese Bewertungen. Am Ende ist ein Schlafsack natürlich immer eine individuelle Wahl und wirklich keine leichte!

Was ich euch auf jeden Fall ans Herz legen kann, denn ich habe es ausgiebig getestet, ist ein Inlett. Nicht nur habt ihr es etwas wärmer und weicher, ihr macht euren Schlafsack auch einfach nicht so dreckig; denn auch wenn man sie natürlich waschen kann, sollte man das nicht unbedingt alle zwei Wochen machen. Ich habe ihn das erste Mal nach etwa 1000km durch die kalifornische Wüste im Frühsommer in die Waschmaschine gesteckt und das war bitter nötig!

Da ich mir sehr unsicher bin, ob ich in diesem Jahr noch rechtzeitig geimpft sein werde, um mich auf eine Wandertour zu begeben, lese ich aktuell zur Inspiration die außergewöhnlichsten Reiseberichte, was dazu führt, dass meine Reise-Liste länger und länger wird. Erst vor kurzem bin ich zum Beispiel über den Westweg hier bei uns in Deutschland gestolpert und würde ihn sehr gerne in ein paar Tagen diesen Herbst laufen. Verrückt, dass ich noch nie von ihm gehört hatte, er sieht wahnsinnig toll aus!

Geht es euch aktuell auch so? Sucht ihr Inspiration nach neuen Wanderwegen oder habt ihr euch schon einen (oder fünf) ausgesucht und seid momentan dabei, eure Ausrüstung zusammenzustellen? Wenn wer einen Ripp bezüglich eines Schlafsacks hat, würde ich mich sehr freuen!

[Reisen] Wandern auf dem Kungsleden in Schweden!

Ok, eigentlich ist es noch zu früh, um darüber zu schreiben, da ich nicht weiß, ob es wirklich realisierbar ist. Aber eigentlich wollte ich diesen Sommer den nördlichen und südlichen Kungsleden (insgesamt 806km) durch Schweden wandern. Mein Freund vom PCT aus Kanada wird mich leider nicht begleiten können, aber a) kann ich das auch ziemlich gut allein und b) will einer meiner Freunde aus Stockholm zumindest ein paar Kilometer mitlaufen 🙂

Somit habe ich es nun gewagt und mir den Outdoor Kungsleden Guide bestellt und fleißig durchgelesen. Natürlich sind es andere Herausforderungen, die es hier zu bewältigen gibt, aber die Basics wie „vertraue dir selbst“, „überlebe auch drei Tage Dauerregen mit einem Lächeln“ und „beherrsche, dein Zelt in jeder Wetterlage aufzubauen“ habe ich immerhin schon drauf! Der Trail wird dieses Jahr wohl ziemlich überlaufen sein, da die meisten Schweden im eigenen Land Urlaub machen, aber der südliche Abschnitt wird definitiv Einsamkeit haben. Braunbären, Elche, Vielfraße und Massen an Rentieren aber auch, also nicht nur Menschen und natürlich wahnsinnig beeindruckende Landschaft. Ich bin so ein kleiner Fan von rauer, brachialer Natur, wie ich sie in Island und auf den Faröer Inseln bisher kennenlernen durfte und bin somit sehr gespannt, was (Nord-)Schweden mir da zu bieten hat. Bisher kam ich über Stockholm noch nie hinaus, das muss geändert werden!

Eine Sache, die mich sehr überrascht hat, ist, dass man teilweise über Seen übersetzen muss. Das geht manchmal, indem man die wenige Mal am Tag fahrende Fähre erwischt, aber auch per bereitliegendem Ruderboot. Und wenn ich eines nicht habe, dann sind es Armmuskeln. 500 Meter vielleicht, aber 4 Kilometer sind glaube ich irgendwie utopisch. Mal sehen, was man sich hier einfallen lassen kann 😉

Noch habe ich natürlich nicht konkret gebucht, ich bin ja eher vorsichtig, was im Moment alles angeht (nein, ich gehe nicht ins Restaurant oder mal schnell bei H&M vorbei, da es für mich einfach unnötiges Risiko ist), aber wenn werde ich wohl nicht mit der Bahn fahren, sondern eben einfach nach Stockholm fliegen. Denn das ist aktuell definitiv sehr erschwinglich und irgendwie auch nicht mehr Risiko, wie vier Züge (und somit Bahnhöfe) zu erleben. Aber wie gesagt, noch ist das nur die Idee, bisher hat 2020 ja den meisten von uns einen dicken Strich durch diverse Pläne gemacht. Und das Letzte, was ich will, ist in Schweden stranden.

Ist wer von euch den Kungsleden vielleicht schon gewandert und hat ein paar Tipps parat? Wie handhabt ihr es im Moment mit der Urlaubsplanung, gibt es sie überhaupt? Hat noch wer schwedischen Sommer im Auge?

[Reisen] Die letzten Kilometer auf dem Pacific Crest Trail!

Ich muss diesen Beitrag vorbloggen, da ich aktuell weder Internet noch Zeit habe. Seit dem 11.9. bin ich auf meinen letzten Pacific Crest Trail Kilometern unterwegs und zwar auf dem Stück von Santiam Pass (bei Bend) hoch an die Grenze zu Washington. Dieses verrücke Abenteuer, welches ich am 17. Mai letzten Jahres an der mexikanischen Grenze gestartet habe (und dieses Jahr dann am 18. Juli erneut in Angriff genommen habe, dieses Mal von der kanadischen Grenze aus) ist fast vorbei. Morgen werde ich in Cascade Locks ankommen und mich per Anhalter auf nach Portland machen.

Ich bin es nicht durchgehend von A nach B gelaufen, aber ich bin es gelaufen. 2650 Meilen voller Freude, Lachen, sprachlosmachender, überwältigender Natur, stillen Momenten, Tränen und Wut. Keine Minute, keinen Schritt will ich missen oder vergessen. Zu wissen, dass diese Tage, an denen man nichts anderes tun muss, als aufzustehen und zu laufen, fast vorbei sind, macht mich traurig. Dieses „wow, was habe ich da geleistet, ich muss stolz sein“-Gefuehl habe ich nicht, sondern eher dieses „ich muss eines meiner selbstgewählten Zuhause verlassen“-Denken.

Ich glaube nicht, dass ich den PCT noch einmal laufen werde, Teile davon vielleicht, aber ich bin jemand, der eigentlich lieber neue Ecken erkundet statt an altbekannte Orte zurueckkehrt. Aber es gibt zum Glück ja noch den ein oder anderen langen Wanderweg auf unserem Planeten..und in Neuseeland war ich auch noch nie!

Da wir aktuell 22.00h in Bend haben (morgen früh geht es dann zurück auf den Trail) und ich noch packen, waschen und mich organisieren muss, höre ich jetzt auf zu tippen und melde mich dann erst wieder aus Portland, wenn mich die „reale“ Welt wieder hat. Drückt mir die Daumen, dass die letzten Tage nicht schrecklich kalt und nass waren, sondern ich sie noch so richtig geniessen konnte – besonders auf Mount Hood freue ich mich! 🙂

This website uses cookies. By continuing to use this site, you accept our use of cookies.