Aktuell überlegen meine Mama und ich, wo wir dieses Jahr einmal für ein paar Tage hinfahren wollen. Da es mit dem Auto und halbwegs spontan sein soll, haben wir uns auf Deutschland festgelegt und hätten gerne eine Mischung aus spannender Stadt mit Kultur und erholsamer Natur.

Obwohl ich einige Jahre in Berlin gewohnt habe, muss ich gestehen, dass ich Potsdam nur von kurzen Tagesausflügen her kenne und mir sicher bin, dass die Stadt einen Wochenendbesuch wert ist. Somit habe ich sie auf unsere potentielle Städte-Liste gesetzt und will euch nun ein bisschen über die bevölkerungsreichste Stadt Brandenburgs erzählen. Vielleicht will danach ja auch der ein oder andere von euch einmal ein paar Tage dort verbringen und direkt schon ein Hotel in Postdam finden!

Wenn ich an Potsdam denke, fällt mir natürlich sofort Sanssouci ein, der ehemalige Sommersitz der preußischen Könige und deutschen Kaiser. Schon seit 1990 ist es UNESCO-Welterbe und ihr könnt sowohl das Hohenzollernschloss an sich mit einer Führung besuchen (14€) oder durch die großzügige und wunderhübsch angelegte Parkanlage wandeln und euch in die Vergangenheit versetzt fühlen. Der Besuch der Außenanlagen ist umsonst und ich war das erste Mal sehr von der Windmühle überrascht, die ihr dort auch finden werdet. Aber auch das Innenleben des Schlosses ist sehr spannend – nicht ganz so eklektisch wie Neuschwanstein, aber trotzdem ein Freudenfest für die Augen. Für mich definitiv das erste Ziel, welches ich in Potsdam erneut besuchen mag.

Wer Schlösser mag, darf sich das Neue Palais am westlichen Ende von Sanssouci nicht entgehen lassen. Es ist das größte Schloss der Stadt und etwas für alle Barock-Liebhaber. Besonders faszinierend sind die über 400 Statuen, welche die Fassade schmücken und aus der antiken Götterwelt entnommen wurden. Weitere spannende Bauwerke sind das Orangerieschloss, das Marmorpalais, der Cecilienhof und das Schloss Belvedere auf dem Pfingstberg (welches einen sofort nach Italien entführt). Um ein bisschen Abwechslung zu bekommen, würde ich euch auch den Rat der St. Nikolaikirche direkt am Alten Markt empfehlen, welche nach Plänen Friedrich Schinkels im klassizistischen erbaut wurde. Besonders spektakulär anzusehen ist die Kuppel!

Hat man genug von beeindruckenden Bauwerken, bietet Potsdam dem Besucher sieben Parklandschaften an, um sich zu erholen. Neben dem Park Sanssouci gibt es den Neuen Garten (mit einer Pyramide), den Park Babelsberg, die Freundschaftsinsel, den Lustgarten, den Wildpark sowie den Volkspark Potsdam. In letzterem könnt ihr die Biosphäre (eine riesige Tropenhalle mit über 20.000 Pflanzenarten) besuchen und euch an Schmetterlingen, Wildmeerschweinchen, Weißbüscheläffchen, Blattschneiderameisen und z.b. einer „Aquasphäre“-Unterwasserwelt erfreuen (Eintritt 11.50€).

Potsdam ist eine Stadt zum Erlaufen, da ihre unterschiedlichen Viertel einfach spannender zu Fuß zu erkunden sind. Neben der Barocken Innenstadt mit dem Brandenburger Tor, gefällt mir besonders gut das Holländische Viertel. Die über 130 Häuser aus rotem Sandstein versetzen einen irgendwie sofort ans Meer und entspannen mich. Besuchenswert hier ist auch das Museum über die Entstehung des Viertels! Wenn man auf eine kleine Weltreise gehen mag, sollte man auch bei der russisch-orthodoxen Alexander-Newski-Gedächtniskirche (nahe eines der letzten Lenindenkmäler in Deutschland) und der „russischen Kolonie“ Alexandrowka vorbeischauen. Und die Reise dann am Chinesischen Haus im Park Sanssoucci gemütlich ausklingen lassen.

Was das leibliche Wohl betrifft, bietet Potsdam eine riesige Auswahl an Cafes und Restaurants. Somit sollte hier für jeden etwas dabei sein und für mich sind bei einem Städtetrip zwei Sachen wichtig: guter Kaffee und leckeres vegetarisches (am liebsten indisches) Essen. Wer schmackhaften Kaffee mag, sollte bei der Havelbohne von der Kaffeerösterei Junick mal vorbeischauen. Neben leckeren Kaffeespezialitäten, gibt es dort auch sehr leckere Torten und auch herzhaftere Kleinigkeiten. Das indische Restaurant Masala Haus hat mich ebenfalls sehr glücklich gemacht, da es recht authentisch schmeckt, große Portionen bietet und sehr freundliche Mitarbeiter, die einen super Service leisten. Genau, was ich im Urlaub haben will, wo ich keine Lust auf kochen oder mich über etwas ärgern habe.

Hat man genug von Potsdam, bietet das Umland eine große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten. Persönlich wandere ich sehr gerne und würde mir wohl einmal den Fontane-Wanderweg genauer anschauen. Hier bekommt man Natur mit den Werken Fontanes kombiniert und ach, so was mag ich einfach sehr! Ansonsten treffen in Potsdam noch der E10 (Ostsee-Mittelmeer) und E11 (Niederlande-Masuren) aufeinander, wodurch man ein bisschen Fernwander-Luft schnupper kann. Oder wer es etwas historischer mag, der Berliner Mauerweg führt uns auf seinen rund 160km auch durch Potsdam und Berlin.

Ihr seht, Potsdam hat viel zu bieten und ist so eine tolle Mischung aus Stadt-Kultur-Natur (und dabei habe ich nur einige der Sehenswürdigkeiten hier anführen können), sodass es sich wirklich lohnt, hier einmal mehr Zeit zu verbringen! Mal schauen, ob wir es 2022 hinkriegen! Seid ihr schon einmal in Potsdam gewesen oder plant, die Stadt dieses Jahr zu besuchen?