Artemis Fowl ist so ein Name, den ich schon gefühlt ewig kenne und auch wusste, dass er der Protagonist einer enorm erfolgreichen irischen Jugendbuch-Reihe ist. Da ich selbst aber schon zu alt war, als sie rauskam, habe ich es bei diesem Halbwissen belassen, bis ich jetzt plötzlich Band 2-5 vor der Nase hatte und meine Chance witterte, doch noch zu erfahren, worum es hier eigentlich genau geht. Die Verfilmung, die vor nicht allzu langer Zeit negative Schlagzeilen machte, will ich auf jeden Fall nicht sehen, somit bleibt mir ja gar nichts anderes übrig, als die Bücher zu lesen 😉

Um aber wirklich ganz am Anfang zu beginne, habe ich dann zuerst den 1. Band Artemis Fowl beim Puzzlen als Hörbuch genossen und mich von Eoin Colfer in diese magische Welt entführen lassen. Die Verschwörung (Band 2), der Geheimcode (Band 3), die Rache (Band 4) und die verlorene Kolonie (Band 5) habe ich dann aber selbst wieder gelesen und bin nun noch unschlüssig, was ich mit den drei verbliebenen Bänden machen werde. Denn kaufen will ich sie nicht und auch als Hörbuch nicht unbedingt hören, da ich einfach lieber lese (da bin ich aufmerksamer).


Worum geht’s

Die aus insgesamt acht Bänden bestehende Jugendserie dreht sich um den Menschenjungen Artemis Fowl, dessen Vater spurlos verschwunden ist. Gemeinsam mit seinem Leibwächter Butler muss er nun für seine Familie sorgen und da er ganz gut darin ist, Dinge zu stehlen, kommt er in den Besitz des Buchs der Unterirdischen. In dieser Welt wittert Artemis nämlich Gold und hat keine Ahnung, worauf er sich wirklich einlässt, als er die Elfe Holly Short entführt und Lösegeld von der ZUP (Zentrale Untergrund-Polizei) zu erpressen versucht.

In den nächsten Bänden taucht man dann tiefer in die Welt der Unterirdischen ein, die durch Artemis mit der Menschenwelt verbunden bleibt und lernt das Erdvolk, u.a. einen Zentauren, einen Zwerg, Trolle und viele Kobolde näher kennen, die es mal mehr und mal weniger gut miteinander meinen.


Wie ist’s

Eine sehr spannende Reise in eine unbekannte Welt mit interessanten Charakteren und Wendungen, die man nicht immer gleich kommen sieht. Aber eben auch ein Jugendbuch und somit nicht uuuuunbedingt enorm komplex. Meist habe ich die Bücher an 1-2 Tagen durchgelesen und konnte das sehr entspannt machen, da sie leicht und flüssig geschrieben sind. Artemis Fowl ist ein Junge und handelt auch so, wobei er gleichzeitig doch sehr intelligent und frühreif ist. Über die Bände hinweg merkt man, wie er älter wird, was die Bücher auch zu einem Coming of Age Abenteuer machen. Die Reihe wird häufig mit Harry Potter verglichen und ich kann sehen, wieso.

Schön fand ich, dass sich nicht immer nur alles um Artemis Fowl dreht, sondern auch den Nebencharakteren mehr Entwicklungsraum gegeben wird sowie gerne einmal neue Figuren hinzukommen. Dadurch wird es für mich insgesamt spannender und ich hatte keine Langeweile, die vier Bücher direkt hintereinander zu lesen. Danach hätte ich aber auch eine Pause gemacht, selbst wenn ich die restlichen Bücher gehabt hätte, aber ich glaube, als junge Leserin hätte ich mich komplett in dieser Welt verlieren können.

Dass nicht alle Charaktere nur gut oder nur böse waren und dass bei einigen mit einer ordentlichen Portion Ironie geschrieben wurde, hat mir gefallen und die Fantasy-Reihe für mich insgesamt auch etwas erwachsener gemacht. Persönlich könnte ich sie mir gut vorstellen, wenn man mit seinem Kind gemeinsam ein Buch lesen will, wobei man sich auch als Erwachsener nicht absolut langweilt und auch einmal ernstere Themen diskutieren kann. Denn die gibt es, da z.b. auch Tod und Trauer eine Rolle spielen.


Ich freue mich, dass ich jetzt mehr als nur den Namen Artemis Fowl kenne und hatte Spaß! Ist es die intellektuell stimulierendste Lektüre alle Zeiten? Natürlich nicht, aber es ist gut geschrieben Fantasy, die einen in liebevoll entworfene Welten entführt und man gar nicht vermeiden kann, dass einem einige Personen sehr ans Herz wachsen. Werde ich die restlichen Bücher irgendwann lesen? Ja, denn ich will wissen, wie es am Ende ausgeht 🙂