Die Hautpflegewelt bietet eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, doch nur wenige sollen Wirksamkeit und Verträglichkeit so gut wie Milchsäure vereinen. Ob bei unreiner Haut, ersten Fältchen oder stumpfem Teint – dieser Wirkstoff soll wahre Wunder bewirken können. In diesem Blogpost erfährst du, was Milchsäure ist, wie sie wirkt, für wen sie geeignet ist und wie du sie richtig anwendest. Über meine Erfahrungen mit diesem „Wunderwirkstoff“ spreche ich natürlich auch noch!


Was ist Milchsäure?

Milchsäure (Lactic Acid) ist eine Alpha-Hydroxysäure (AHA), die natürlich im menschlichen Körper vorkommt – unter anderem als Bestandteil des natürlichen Feuchthaltefaktors (NMF) der Haut. In der Kosmetik wird Milchsäure meist synthetisch hergestellt oder durch Fermentation gewonnen, zum Beispiel aus Milchzucker, Zuckerrohr oder Rübenzucker.

Im Vergleich zu anderen AHAs wie Glycolsäure ist Milchsäure besonders sanft, da ihre Molekülstruktur größer ist. Dadurch dringt sie langsamer und weniger tief in die Haut ein, was das Risiko für Irritationen verringert – ideal für empfindliche, sensible Hauttypen oder auch für die Kombination mit anderen Inhaltsstoffen, wenn ihr eine komplexere Pflegeroutine benötigt.


Wie wirkt Milchsäure auf die Haut?

Milchsäure bietet gleich mehrere Vorteile für die Haut – so ist sie zunächst ein sanftes Peeling, welches abgestorbene Hautzellen von der Oberfläche ablöst und die Zellerneuerung fördert. Das Ergebnis: ein ebenmäßiger, glatter und strahlender Teint. Ebenso ist Milchsäure sehr feuchtigkeitsspendend und hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit in der Haut zu binden. Das macht sie besonders interessant für trockene oder dehydrierte Haut oder in genau den Jahreszeiten/Situationen (ich sage nur Langstreckenflug), in denen eure Haut diesen Extrakick Feuchtigkeit benötigt.

Weiter kann Milchsäure aufhellend und glättend wirken, da durch die Förderung der Zellerneuerung Pigmentflecken, leichte Aknenarben und feine Linien sichtbar reduziert werden können. Der Hautton wirkt ausgeglichener und insgesamt gesünder-frischer. PH-Wert-regulierend ist sie dann auch noch und kann dabei helfen, den natürlichen pH-Wert der Haut zu erhalten oder wiederherzustellen. Dieser ist wichtig für eine intakte Hautbarriere und die Abwehr von Keimen, also auch für gesunde Haut.


Für wen ist Milchsäure geeignet?

Milchsäure ist für so ziemlich alle Hauttypen geeignet – da sie die unterschiedlichsten Bedürfnisse abdecken kann. Man kann die Pflege auch so dosieren, dass sie intensiver/weniger intensiv wirkt, sie nicht täglich anwendet etc und sich somit langsam herantasten, wenn man unsicher ist. Sie wirkt bei:

  • Trockene Haut: Dank ihrer feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften.
  • Empfindliche Haut: Weil sie sanfter ist als andere chemische Peelings.
  • Reife Haut: Wegen der glättenden Wirkung auf feine Linien und die Förderung der Zellerneuerung.
  • Unreine Haut: Da sie die Poren befreit und Hautunreinheiten mildern kann.
  • Fahle oder müde Haut: Milchsäure kann helfen, den Teint wieder zum Strahlen zu bringen.

Achtung: Bei sehr empfindlicher oder entzündeter Haut (z. B. bei Rosazea oder aktiver Neurodermitis) sollte man vorsichtig sein oder vor der Anwendung zunächst Rücksprache mit einem Dermatologen halten.


Wie wendet man Milchsäure richtig an?

Konzentration beachten

In frei verkäuflichen Pflegeprodukten liegt die Milchsäurekonzentration meist zwischen 5 % und 10 %. Für den Einstieg sind Produkte mit 5 % empfehlenswert, damit ihr eure Haut langsam daran gewöhnen könnt. Höhere Konzentrationen (10 % oder mehr) sollten nur bei entsprechender Hauttoleranz oder nach professioneller Beratung verwendet werden.

Anwendungshäufigkeit

Beginne mit ein- bis zweimal pro Woche und steigere bei guter Verträglichkeit langsam die Häufigkeit. Ich nutze Milchsäure aktuell fast jeden Morgen, da meine Haut sie gut verträgt. Wichtig: Nach der Anwendung kann die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlung sein – deshalb tagsüber immer einen Sonnenschutz (mindestens SPF 30) verwenden!

Kombinationsmöglichkeiten

Milchsäure lässt sich gut mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure, Glycerin oder Ceramiden kombinieren. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Säuren (z. B. Salicylsäure) oder Retinol – hier kann es zu Reizungen kommen. Also lest euch hier bitte, bitte gut ein, denn ihr wollt eurer Haut ja alles andere als schaden! Ich nutze morgens nur meine Milchsäure, Augen- und Tagescreme mit LSF (mit wenigen Inhaltsstoffen) und abends dann ein anderes Serum, Augen- und Nachtpflege und mische da auch nicht bunt durcheinander.

Meine ersten Erfahrungen mit Milchsäure-Seren

Neben Seren, Tonern und Cremes mit Milchsäure, die ihr zuhause benutzen könnt, gibt es auch professionelle Peelings beim Dermatologen oder der Kosmetikerin. Diese haben meist höhere Konzentrationen (bis 70 %) und erzielen schnellere, intensivere Ergebnisse. Solche Behandlungen sollten jedoch ausschließlich von Fachpersonal durchgeführt werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Persönlich habe ich das noch nicht ausprobiert und weiß auch nicht, ob ich meiner Haut das zumuten will.


Für den Hausgebrauch sind Produkte mit maximal 10 % Milchsäure ausreichend – sie erzielen bei regelmäßiger Anwendung ebenfalls sehr gute Ergebnisse. Hier bin ich aktuell bei meinem dritten Monat mit Milchsäure und bin schon ganz zufrieden! Meine Haut fühlt sich gut mit Feuchtigkeit versorgt an, es gibt keine Trockenheitsfältchen und mein Teint sieht gesund-strahlend aus. Bei den Pigmentflecken und Aknenarben sehe ich noch keine großen Veränderungen, aber ich werde weitermachen. Benutzt habe ich bisher das Anti-Trockenheits-Serum mit Hyaluronsäure + Milchsäure von Mixa, welches nun leer ist und jetzt probiere ich das Lactic Acid 10% + HA von The Ordinary aus. Überrascht hat mich die unterschiedliche Farbe der Seren, aber um tiefergehend zu vergleichen, muss ich jetzt erst noch ein paar Wochen testen.


Gibt es Nebenwirkungen?

Wie bei jedem Wirkstoff können natürlich auch bei Milchsäure Nebenwirkungen auftreten, insbesondere wenn die Haut noch nicht an chemische Peelings gewöhnt ist. Dazu gehören:

  • Leichtes Brennen oder Kribbeln direkt nach dem Auftragen
  • Rötungen oder Trockenheit bei Überdosierung oder zu häufiger Anwendung
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit (deshalb: Sonnenschutz nicht vergessen!)

Tipp: Ein Patch-Test an einer kleinen Hautstelle (z. B. am Unterarm) vor der ersten Anwendung kann helfen, mögliche Unverträglichkeiten frühzeitig zu erkennen. Ich habe das Produkt einfach abends am Wochenende zum ersten Mal ausprobiert, wo mich am nächsten Morgen niemand hätte sehen müssen, sollte es zu einer Reaktion kommen 😉


Milchsäure – ein Multitalent in der Hautpflege

Milchsäure ist ein vielseitiger, gut verträglicher Wirkstoff, der sowohl sanft peelt als auch intensiv hydratisiert. Sie eignet sich für eine Vielzahl von Hauttypen und bietet eine effektive Möglichkeit, den Teint zu verfeinern, die Hautstruktur zu verbessern und das Hautbild insgesamt zu verschönern. Wer auf der Suche nach einem sanften Einstieg in die Welt der chemischen Peelings ist, sollte sich vielleicht einmal an Milchsäure in geringer Konzentration heranwagen – ich kann nichts negatives für das Serum von Mixa sagen und bin sehr gespannt, wie sich das von The Ordinary schlagen wird!


Habt ihr schon Erfahrungen mit Milchsäure gemacht? Welches Produkt hat bei euch besonders gut oder auch so gar nicht funktioniert? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!

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