Heute will ich euch wieder einen absoluten Zufallsglücksgriff aus meiner Bibliothek vorstellen, nämlich das Buch Good Dirt von Charmaine Wilkerson! Das Cover hat mich sofort angesprochen und nach dem Scannen der ersten Seiten wusste ich schon, dieses Buch und ich, wir werden eine grandiose, nicht einfache, aber doch sehr wichtige Zeit zusammen haben. Und genau das ist dann auch eingetroffen und ich kann es gar nicht abwarten, noch mehr von ihr zu lesen! Black Cake, wir sehen uns bald!



Unsere Protagonistin Ebby Freeman ist die Tochter einer wohlhabenden schwarzen Familie in einer elitären Gemeinde in Neu-England, in welcher sonst nur weiße Menschen leben. Mit 10 Jahren beobachtet sie, wie ihr Bruder Baz bei einem Einbruch erschossen wird und das Familienerbstück – ein jahrhundertealtes, getöpfertes, Steinware-Gefäß namens Old Mo – dabei zerstört wird. Der Mord bleibt ungelöst, und die Familie wird über Jahre hinweg zur öffentlichen Sensation, während Ebby und ihre Eltern versuchen, mit diesem unsagbaren Schicksalsschlag weiterzuleben.

An ihrem Hochzeitstag geschieht dann ein weiteres, traumatisches Ereignis – ihr Verlobter Henry taucht einfach nicht auf und für Ebby bricht erneut eine Welt zusammen. Sie flieht zu einer Freundin nach Frankreich, da sie von allem Abstand braucht, doch taucht dort unerwartet jemand aus ihrer Vergangenheit auf und sie muss sich dieser Situation stellen.

    Ein absoluter Lesegenuss, welcher am liebsten noch viele Seiten weitergehen dürfte! Schon nach wenigen Kapiteln war mir klar, dass ich mehr von Charmaine Wilkerson lesen mag, da mich ihr Schreibstil eingefangen hat und ich das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte. Natürlich ist auch hier der Inhalt genau nach meinem Geschmack, da wir diese spannende Kombination aus Gegenwart und verschiedenen Vergangenheiten einer Familiengeschichte mit Geheimnissen haben, mit mehreren Erzähl-Perspektiven, historisch spannenden Gegebenheiten und die Frage, wie Traumata über Generationen wirken können. Aber es geht auch darum, wie man hier Heilung erzielen kann und so kann das Buch doch irgendwie positiv enden.

    Die Familiengeschichte, die anhand Old Mo erzählt wird, ist eine, die es so sehr oft in den USA geben dürfte und über die noch immer viel zu wenig gesprochen wird. Wobei ich jetzt sogar für nächste Woche am 8.7.25, einen virtuellen, kostenlosen Vortrag vom DAR Museum in Washington über Die Wilson Potters von der Sklaverei bis zur Rekonstruktion gefunden habe, den ich mir ansehen werde! Perfektes Timing, oder? Ich liebe Bücher, die mich gut unterhalten und mir gleichzeitig die Augen für ein Thema öffnen, über welches ich noch nie wirklich nachgedacht habe.


    Habt ihr dieses oder ein anderes Werk von Charmaine Wilkerson schon gelesen? Wenn ja, seid ihr ähnlich begeistert? Und von welchem Buch habt ihr das letzte Mal etwas Neues gelernt?