Schlagwort: Buchtipp

[Lesenswert] Der rote Schrei – Mary Willis Walker

Ein neuer Tag, ein neuer Krimi – diesmal mit einem Titel, unter dem ich mir absolut nichts vorstellen konnte. Von der Autorin Mary Willis Walker hatte ich auch noch nicht gehört, aber mich machte neugierig, dass Der rote Schrei mit dem Edgar Allan Poe-Preis ausgezeichnet wurde. Der Name war mir immer ein positiver Begriff 😉

Der rote Schrei

Worum geht’s Die Journalistin Molly Cates hat ihr Buch über den verurteilten, geständigen Serienmörder Bronk publiziert, welcher in Kürze hingerichtet werden soll. Sie will noch einen letzten Artikel über ihn schreiben, doch es werden ihr plötzlich Steine in den Weg gelegt..und dann geschieht ein weiterer Mord, der viel zu viele Parallelen zu den Morden von Bronk hat. Gemeinsam mit ihrem Exmann, einem Polizisten, macht sich Molly daran, Licht ins Dunkle zu bringen und die Wahrheit herauszufinden.

Wie ist’s Sehr spannend, ich habe es an einem Tag gelesen! Die Charaktere werden sehr schön beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen und ich mag sehr, dass sie „nicht nur schwarz oder weiß gezeichnet“ sind. Es gibt Widersprüche, was gut ist und die Geschichte spannender macht. Die Mischung aus Spannung, harter Thematik wie der Todesstrafe und seichter Liebesgeschichte funktioniert gut, man kann das Buch leicht runterlesen, aber auch mal aus der Hand legen, wenn man etwas zu erledigen hat. Wieder hineinkommen ist absolut kein Problem!

Ein fast vollkommen rundes Buch, mir war lediglich am Ende etwas zu wenig Zeit, es endete sehr abrupt. Wobei es den Leser nicht im Regen stehen lässt, alle Unklarheiten werden aufgelöst und man kann das Werk getrost beiseite legen. Absolut eine Empfehlung von mir und ich bin immer noch kein großer Krimifan – dieses hier hat mich aber von Beginn an gefesselt und nicht mehr losgelassen!

Kennt ihr die Autorin? Sie hat von diesem Buch noch einen Fortsetzungsroman mit dem Titel „Unter des Käfer’s Keller“ geschrieben und sollte mir dieses in die Hände fallen, kann ich wohl alle Termine an diesem Tag absagen und mich auf der Couch vergraben!

[Lesenswert] I’ll walk alone – Mary Higgings Clark

Bücher von Mary Higgings Clark stehen für mich für eine durchgelesene Nacht, da ihre Bücher immer so fesselnd sind, dass man einfach nicht aufhören mag. Mit I’ll Walk Alone ist es mir nicht anders ergangen und ich freue mich schon, wenn ich ein weiteres Buch von ihr in einem öffentlichen Bücherschrank finden werde! Zum Glück ist sie eine sehr fleißige Autorin und so gibt es noch einige Bücher von ihr, die ich nicht kenne!

I'll walk alone Mary Higgings Clark

Worum geht’s Hauptperson ist Zan Moreland, deren Sohn vor zwei Jahren entführt und trotz intensiver Suche nicht gefunden wurde. Ihre Ehe zerbrach, sie musste sich ein neues Leben aufbauen und hat dies als Innenarchitektin ziemlich erfolgreich getan. Zum Jahrestag der Entführung tauchen plötzlich Bilder auf, die sie als Entführerin ihres Sohnes zeigen und jemand treibt ein übles Spiel mit ihr. Die Presse zerreißt sie, der Ehemann beschuldigt sie, ihre Freunde wissen nicht mehr, was sie glauben sollen. Gleichzeitig ist da eine andere Frau, die einem Pfarrer beichtet, dass sie an einem Mord beteiligt sein wird..und es scheint eine Verbindung zwischen den beiden Frauen zu geben.

Wie ist’s Einfach nur ein Pageturner, den man in einer Nacht liest. Dank Perspektivenwechsel ist das Buch enorm spannend, es wird dank den abrupten Wechseln nie langweilig und die unterschiedlichen Stories in Gegenwart und Vergangenheit sind gut miteinander in Einklang gebracht. Zur Mitte des Buches wird es etwas vorhersehbar, aber man liest trotzdem weiter, da man wissen mag, ob man auch wirklich recht hat. Es ist jetzt keine „Weltliteratur“, aber eben sehr unterhaltsam und ein einfacher Weg, wenn man die Realität für ein paar Stunden ausblenden mag. Die Personen werden sehr gut beschrieben, besonders mit Zan kann man richtig mitfühlen und ihre Handlungen nachvollziehen.

Tolles Buch, traut euch an die englische Version ran, sie ist gut verständlich geschrieben und die Sätze sind nicht verschachtelt. Für Krimifans absolut zu empfehlen! Der deutsche Titel lautet „Ich folge deinem Schatten“, solltet ihr es lieber in der Übersetzung lesen! Könnt ihr mir einen anderen Titel von ihr empfehlen?

[Lesenswert] Velocity von Dean Koontz

Von Dean Koontz habe ich schon so einige Bücher gelesen, wobei verschlungen eigentlich das richtigere Wort wäre. Denn Koontz schreibt so, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann und sich plötzlich wundert, wie es drei Uhr morgens geworden ist. Mit Velocity (im Deutschen unter „Irrsinn“ erschienen) ist es mir nicht anders ergangen und wenn ihr Thriller mögt, werdet ihr dieses Buch definitiv lieben. Erschienen ist das 480 Seiten umfassende Werk schon 2005, das ist wieder mal das Schöne an öffentlichen Bücherschränken, wo man solche Schätzchen findet.

Velocity Dean KoontzWorum geht’s Barkeeper Billy findet nach der Arbeit eine Notiz an seiner Windschutzscheibe, die ihn auffordert zwischen zwei Menschenleben zu wählen. Der unbekannte Autor gibt ihm bis Mitternacht, um sich zu überlegen, ob er die Polizei informiert und somit die „attraktive Lehrerin“ getötet wird oder ob er keinem davon erzählt und die „ältere Dame“ dran glauben muss. Er fragt seinen Freund, einen Polizisten um Rat und am nächsten Morgen wird der Mord an der Lehrerin bekannt – und Billy findet einen zweiten Zettel, der ihn erneut vor die Entscheidung über Leben und Tod stellt..

Wie ist’s Wahnsinnig spannend, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Durch die kurzen Kapitel ist enorm viel Bewegung in der Geschichte und es funktioniert überhaupt nicht, „nur noch ein Kapitel“ zu lesen. Die Geschichte ist verworren, man grübelt immer mit, wer wieso hinter der Sache stecken könnte und es kommen immer wieder vollkommen unvorhersehbare Ereignisse um die Ecke. Bis kurz vorm Ende steht man noch vollkommen auf dem Schlauch, dann wird es abgedreht und schließlich löst sich alles schlüssig auf. Ein toller Thriller, wie ich ihn mir vorstelle und Dean Koontz hat mich wieder einmal absolut überzeugt.

Wenn ihr einen starken Magen habt und Thriller liebt, dann ab in die Bücherei eures Vertrauens, da steht es bestimmt rum. Ich fand seine Wortwahl recht einfach und die Sätze sind simpel gehalten, somit rate ich jedem zum Original, wenn ihr euer Englisch vielleicht etwas aufbessern oder euren Wortschatz vergrößern wollt. Im Deutschen ist es aber bestimmt genau so spannend!

Kennt ihr Dean Koontz schon? Für weitere Thriller-Empfehlungen bin ich immer zu haben, ich brauche noch ein Geburtstagsgeschenk für Opa, dem ich schon zu viel von Koontz geschenkt habe *g*

[Lesenswert] Verachtung von Jussi Adler Olsen

Da läuft man nichtsahnend durch Dawson City im Yukon und stolpert plötzlich über das Buch Verachtung von Jussi Adler Olsen. Bevor ich im Januar nach Kanada gegangen bin, habe ich Band 2 und 3 lustigerweise bei uns im öffentlichen Bücherschrank gefunden und einfach nur verschlungen. Danach konnte ich leider nicht mehr weiterlesen, da ich weg musste und ach, was war ich traurig! Somit war die Freude letzte Woche umso größer, da ich nun den 4. Fall um Carl Morck und das Sonderdezernat Q in Kopenhagen verschlingen konnte. Gelesen habe ich das Buch an drei Abenden, um mal eine grobe Einschätzung zu geben, wie spannend es war.

Verachtung Jussi Adler Olsen

Worum geht’s Wie bei jedem Jussi Adler Olsen Krimi haben wir wieder verschiedene Zeit- und Handlungsebenen, was seine Bücher so unfassbar spannend macht. Es geht um einige vermisste Personen aus dem Jahr 1987, welche eines gemeinsam haben: eine Verbindung zu Nete Hermansen. Dieser ist schreckliches in ihrer Jugend wiederfahren und sie beschließt, Rache zu nehmen. Gleichzeitig geschiehen auch im „aktuellen“ Jahr 2010 einige Dinge im Sonderdezernat Q, es werden Geheimnisse aus der Vergangenheit aufgedeckt und Carl Morck sowie sein Kollege Assad scheinen auch noch ein paar weitere Überraschungen parat zu haben.

Wie ist’s Spannend und fesselnd, absolut, aber irgendwie nicht ganz so großartig wie die vorherigen Bücher. Es ist eine solide Fortsetzung, der Leser bekommt, was er erwartet, aber irgendwie hat mich dieses Buch nicht ganz so geflashed. Wäre es der erste Band gewesen, hätte ich danach nicht sofort den zweiten Band lesen müssen, wenn diese Aussage jemanden weiterhilft. Die verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen fand ich wieder großartig, man weiß nie, was einen im nächsten Kapitel erwartet und auch wenn ein paar „langweiligere“ Kapitel dabei sind, sind sie immer kurz genug, um die Spannung noch aufrechtzuerhalten.

Loben muss ich die ausgesuchte Thematik des Autors, die mir vorher absolut unbekannt war. Hier habe ich etwas aus der Geschichte Dänemarks gelernt, womit ich mich noch weiter auseinandersetzen mag. Die Personen sind wieder ausgezeichnet vom Autor beschrieben, man kann mitleiden und -hassen, sich ärgern und manchmal aufgrund des schwarzen Humors laut lachen. Sehr schön finde ich, dass sich die drei Hauptfiguren des Dezernats (also Carl, Assad & Rose) auch weiterentwickeln, man mehr über sie und ihre Beziehung erfährt und einfach eine tiefere Bindung aufbaut. Somit erschafft Adler Olsen zumindest bei mir den Wunsch, auch den nächsten Band lesen zu wollen.

Kennt ihr „Verachtung“ bzw die Carl Morck Reihe von Jussi Adler Olsen? Wie gefallen euch seine Bücher? Mich als Nicht-Krimileser hat er wirklich in seinen Bann gezogen und auch wenn dieses Buch nicht mit den vorherigen Werken mithalten konnte, habe ich es trotzdem sehr schnell gelesen, da ich wissen wollte, wie es weitergeht. Mal sehen, ob ich Band 5 auch noch irgendwo in der Weite Kanadas auftreiben kann!

[Lesenswert] Das geraubte Leben des Waisen Jun Do – Adam Johnson

Ab und zu hat man einfach mal Glück. Das Buch „Das geraubte Leben des Waisen Jun Do“ von Adam Johnson (grandioses Cover) steht seit seinem Erscheinen auf meiner „to read“-Liste und wo finde ich es? In der Lodge am Ende der Welt (Port Renfrew auf Vancouver Island), wo ich den letzten Monat gearbeitet habe. Verrückter Zufall, oder? Auf jeden Fall wurde es sofort geschnappt und auch wenn ich durchs viele Arbeiten immer nur wenig zum Lesen kam, ich habe die 600 Seiten in jeder kurzen Pause verschlungen!

Das geraubte Leben des Waisen Jun Do

Worum geht’s Das Buch spielt in Nordkorea und hat (wie uns der Titel schon verrät) den Waisen Jun Do im Fokus. Zunächst erfährt man etwas über seine Kindheit, dann über seine Karriere als Dunkelkämpfer & „Spion“ und all das wird mit zahlreichen kleinen Details ausgefüllt, welche einem so absurd vorkommen. Man erfährt, wie der Alltag in Nordkorea für unterschiedlichste Menschen aussehen könnte, wie es ist, in einer Diktatur zu leben, immer mit der Angst ins Gefängnis/Arbeitslager gesteckt zu werden, sollte man etwas falsches sagen. Besonders thematisiert wird die erdrückende Armut der Bevölkerung im Kontrast zur herrschenden Elite in Pjöngjang, die sonderbarste Ereignisse zu veranstalten scheint.

Wie ist’s Hier tue ich mich enorm schwer, das Buch besteht nämlich aus zwei Teilen. Konnte ich dem ersten Teil der Geschichte (aus Sicht von Jun Do) gut folgen und habe die Seiten nur so durchgelesen, hat mich der zweite Teil des Buches enorm verwirrt. Teil 1 ist sehr spannend, da man andauernd Sachen liest, über die man erstaunt ist oder verstört den Kopf schüttelt. Der Autor hat jahrelang für das Buch geforscht, war (natürlich unter strenger Beobachtung) auch in Nordkorea und konnte versuchen, sich ein eigenes Bild zu machen. Da ich so ziemlich jede Nordkorea-Doku kenne, finde ich, dass ihm das sehr gut gelungen ist. Mit seinen Personen wird man aber irgendwie nicht warm, man leidet nicht mit, baut keine Beziehung auf. Dinge passieren, man nimmt sie hin, aber immer mit Abstand. Da ich denke, dass das so geplant ist, gefällt mir der Schreibstil trotzdem – wer einen spannenden Thriller erwartet oder ein Buch zum Miterleben sucht, ist hier aber falsch.

Teil 2 des Buches wird nun aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, die auch noch irgendwie zeitversetzt sind. Ganz durchgeblickt habe ich nicht, wer mir gerade was in welcher Zeit erzählt und ich habe irgendwann aufgegeben, es zu verstehen. Tut der Geschichte keinen Abbruch, wenn man nur die interessanten, fremdartigen Dinge lesen mag, ab und zu fand ich mich aber doch etwas genervt vor. Durch diese Verwirrung (die sich auch am Ende nicht aufgeklärt hat), bleibt man mit den drei Erzählern aber auch auf Abstand und wenn z.b. jemand gefoltert wird, liest man das eben einfach runter. Von dieser Buchhälfte war ich nicht ganz so gefesselt und ich bin froh, dass ich sie nicht zuerst gelesen habe, denn dann hätte ich danach vielleicht aufgehört.

Fazit Das Buch hat nicht umsonst 2013 den Pulitzer-Preis gewonnen, denn es spricht eine sehr aktuelle, noch immer so unbekannte Thematik an. Was wirklich in Nordkorea passiert, weiß keiner so genau und der Autor erledigt einen wahnsinnig guten Job in seinen detaillierten Infos und Ideen. Natürlich ist es ein fiktiver Roman, kein Sachbuch, das will ich jetzt gar nicht verleugnen, aber wer sich für Nordkorea interessiert, dem würde ich das Buch definitiv empfehlen.

[Lesenswert] „Cold Blooded“ von Lisa Jackson

Hach, da habe ich gestern doch wirklich den Welttag des Buches verschlafen, ich Schussel. Dabei liebe ich den Tag und will unbedingt auch einmal bei der Blogger schenken Lesefreude-Aktion mitmachen (zum Glück gibt es diese Gelegenheit in 364 Tagen erneut). Somit stelle ich euch stattdessen ein Buch meiner Neuentdeckung Lisa Jackson vor, wobei Neuentdeckung hier echt das falsche Wort ist. Die Autorin schrieb schon Bücher, bevor ich überhaupt das Licht der Welt erblickt hatte – es musste aber erst ein öffentlicher Bücherschrank kommen, damit ich von ihr Notiz nehme. Wobei Krimis nicht ganz mein Metier sind, somit verzeihe ich mir das jetzt einfach mal.

Cold Blooded Lisa JacksonDas Buch Cold Blooded ist der 2. Band aus der sogenannten Bentz/Montoya-Reihe, aber auch ohne dass man das vorherige Werk gelesen hat, kann man problemlos folgen. Zumindest mir ist erst mitten im Buch durch die Rückblenden aufgefallen, dass es wohl schon einen Vorgänger gegeben haben muss *g* Primär hatte ich mir das Buch ausgesucht, da es in einer meiner Lieblingsstädte, nämlich New Orleans, angesiedelt ist und ich mir dachte, selbst wenn die Handlung doof ist, kommt vielleicht tolles Südstaatenfeeling rüber.

Worum geht’s Ein grausamer, anscheinend religiös motivierter Serienmörder macht New Orleans unsicher und ist auf der Jagd nach Studentinnen. Die Hauptperson Olivia hat das „Talent“, durch die Augen des Killers zu sehen und die Morde so in Bruchstücken mitzuerleben. Was natürlich zunächst total verrückt klingt und sie somit auch von der Polizei nach Hause geschickt wird, als sie dort mit ihrer Geschichte über einen gerade begangenen Mord anrückt. Nachdem ihre „Vision“ sich aber zu 100% bestätigt und eine Leiche gefunden wird, beginnen die beiden Ermittler Bentz und Montoya mit ihr gemeinsam den sehr aktiven Mörder zu jagen. Mehr von der Story mag ich nicht vorwegnehmen, aber natürlich spielt die Olivia’s Vergangenheit eine große Rolle und auch Liebe wird wieder hineingequetscht.

Wie ist’s Meine Südstaaten-Hoffnung wurde voll und ganz erfüllt, man hat immer wieder tolle, atmosphärische Beschreibungen, die für mich das Buch besonders machen. Der Schreibstil von Lisa Jackson ist enorm spannend, die Handlung verzwickter als angenommen und man weiß lange Zeit nicht, wer der Mörder ist. Das gefällt mir an dem Buch richtig gut, auch die Idee mit den „Visionen“ konnte ich irgendwie annehmen, aber die aufgezwungene, sehr unrealistische Liebesgeschichte hätte man einfach lassen können. Das war teilweise wirklich zu skurril und äh nee, hätte die Story auch einfach nicht gebraucht. Aber anscheinend bin ich einfach nur unromantisch und es gehört mittlerweile zu jedem Thriller auch noch Liebe 😉

Den ersten Teil der Bentz/Montoya-Reihe muss man nach diesem Buch nicht mehr lesen, da man alles erfährt. Aber ich habe Blut geleckt und werde definitiv noch etwas von Lisa Jackson lesen. Dank diesem Buch bin ich nämlich einfach länger im Zug sitzen geblieben, da ich es fertig lesen wollte und das heißt schon etwas. Ich hatte es in knapp 3 Tagen durch und bin froh, dass ich es nicht die halbe Nacht lesen „musste“, sondern schon nachmittags damit durch war 😉 Notfalls hätte ich das aber auf jeden Fall getan. Von Lisa Jackson gibt es natürlich auch zig Bücher auf Deutsch und somit überlege ich, meinem krimiverrückten Opa einfach eines ganz uneigennützig zu Weihnachten zu schenken und dann einmal auszuborgen.

Habt ihr schon etwas von Lisa Jackson gelesen – vielleicht könnt ihr mir eines ihrer Werke ja besonders empfehlen? Mögt ihr Krimis oder ist das gar nicht eures? Und wer hat schon bei der „Blogger schenken Lesefreude“-Aktion mitgemacht? 🙂 

[Lesenswert] „Loves Music, Loves to Dance“ von Mary Higgins Clark

Ein „Oldie but Goldie“ würde ich zu diesem Buchfund aus einem öffentlichen Bücherschrank in Vancouver sagen. Denn das Buch „Loves Music, Loves to Dance“ von der Krimiqueen Mary Higgins Clark ist schon 23 Jahre alt. Da ein guter Krimi aber nie aus der Mode kommt, hatte ich definitiv Spaß beim Lesen und wollte möglichst schnell wissen, wer der Mörder war! An dem Zustand des Buches seht ihr, dass ich definitiv nicht der erste Leser war, ich habe es erstmal mit einigem Tesafilm „repariert“, damit auch noch jemand nach mir seinen Spaß damit haben kann.

Loves Music, loves to dance

Worum geht’s Wir haben hier einen typischen Krimi, der sich um einen Serienmörder dreht, der ein Faible für Frauen und Schuhe hat, um es mal so zu formulieren. Der Killer findet seine Opfer durch Partnerschaftsanzeigen in der Zeitung (wenn wir das mit Onlinedating austauschen, sind wir wieder ganz up to date) und gerät so zufällig an Erin, die die Anzeigen nur für eine Fernsehdokumentation einer Freundin beantwortet. Ihr Tod schockiert ihr Umfeld und besonders ihre beste Freundin beginnt, alles zu tun, um ihren Mörder zu finden, ermittelt dabei unklugerweise aber auch auf eigene Faust.

Wie ist’s Man kommt sehr schnell rein und das Buch hat ein hohes Tempo, wodurch es enorm spannend und fesselnd ist. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz und springen von Person zu Person, wobei es wenige Rückblenden gibt, sondern meist chronologisch vorangeht. Die Sprache ist auch für Nicht-Muttersprachler gut zu verstehen, die meisten Worte sind mit Schulenglisch zu enträtseln. Da man nicht nur einen mutmaßlichen Täter offeriert bekommt, bleibt das Buch bis zum Ende spannend und erst auf den letzten zwanzig Seiten versteht man langsam, woran man hier ist.

Für Krimifans definitiv zu empfehlen, aber auch für Nichtkrimifans (wie mich) gut nebenbei zu lesen. Besonders die Kürze der Kapitel machen das Buch super für den Weg zur Arbeit, ich habe es meist im Bus gelesen. Man kommt auch schnell wieder rein und wird erneut gefesselt 😉 Wenn ihr etwas lesen wollt, was im Moment auf keiner Bestsellerliste steht oder vielleicht ein Buch für jemanden sucht, der immer schon alle neue Bücher hat, wäre das vielleicht eine Überlegung. Bisher waren aber alle Bücher, die ich von Mary Higgins Clark gelesen habe, süchtigmachend und auch dieses Buch, welches erschien als ich noch nicht einmal lesen konnte, passt perfekt in dieses Schema! Wieder einmal ein toller Buchfund, der mich die letzte Woche begleitet hat!

[Lesenswert] Die Geisha von Arthur Golden

Als das Buch vor fünfzehn Jahren (was bin ich alt!) erschien, kaufte ich es mir und war einfach nur hin und weg! Zwar bestimmt keine typische Teenagerlektüre, aber Die Geisha von Arthur Golden hat mich in ihren Bann gezogen und wirklich nachhaltig beeindruckt. All meine Internetnamen stammen aus diesem Buch (z.b. hieß ich bei IRC Sayuri wie die Geisha und auch mein alter Blog sayurilala.blog.de macht vielleicht etwas mehr Sinn). Trotz wahrer Liebe habe ich das Buch seit einigen Jahren nicht mehr gelesen und bin fast ausgeflippt, als ich es auf englisch hier in Vancouver im öffentlichen Bücherschrank fand! Wäre ich nicht schön vollkommen vernarrt in die Stadt, das wäre DAS Zeichen gewesen!

Die Geisha Arthur GoldenDas Buch dreht sich um das Mädchen Chiyo, welches gemeinsam mit ihrer Schwester nach Gion in Kyoto verkauft wird. Dort lebt sie zunächst als Dienerin in einer Okiya, wo auch eine Geisha lebt. Da sie sehr spezielle Augen hat, die immer wieder die Blicke auf sie lenken, darf sie schließlich selbst eine Ausbildung zur Geisha beginnnen. Das Buch beschreibt das fiktive Leben dieser Geisha, man erlebt mit ihr die Kindheit im Fischerdorf, danach den abrupten Wechsel in die Stadt (und Sklaverei) und ihren Aufstieg als Geisha. Sehr spannend ist, dass man nicht nur wahnsinnig viel über Geishas lernt, sondern auch über das Leben in Japan zu Beginn der 30er Jahre. Liebe, Betrug, Freundschaft, Familie sind die Hauptthemen, welche im Buch behandelt werden.

Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, wieso dieses Buch so eine enorme Faszination auf mich hat! Weder bin ich sonderlich an Japan, noch an Geishas interessiert, aber der Schreibstil von Arthur Golden hat mich einfach gepackt. Obwohl das Buch kein Krimi ist, ist es wahnsinnig spannend und ich wollte es nicht aus der Hand legen. Im Moment laufe ich jeden Morgen 4km zur Arbeit und ja, in dieser Zeit habe ich das Buch gelesen, um möglichst jede freie Minute zu nutzen (obwohl ich schon das Ende kenne). Man fiebert einfach immer mit Chiyo (die spätere Geisha Sayuri) mit, erlebt durch ihre Augen eine faszinierende, unbekannte Welt und merkt, wie man langsam in das Denken einer Geisha hineinkommt. Arthur Golden hat so viele spannende Details in die Geschichte eingewoben, dass man wirklich viel lernt ohne es zu merken! Da die Fakten sehr gut recherchiert sind, ist das Buch also etwas für Historikerfans, die gleichzeitig aber auch Unterhaltung haben wollen!

Ich kann das Buch jedem nur empfehlen, der es noch nicht kennt! Für mich ist jetzt schon klar, dass ich es nicht zum letzten Mal gelesen habe, die deutsche Version steht brav in meinem Bücherschrank und wird bestimmt auch nicht verschenkt! Den Kinofilm sah ich traurigerweise in einer Sneak-Preview (ich war sooo wütend, wollte das Kino verlassen, konnte aber nicht weg, da ich nicht die Fahrerin am Abend war und wir in einer anderen Stadt waren) und ach, er kommt so gar nicht an das Buch heran! Er hatte mir meine Version im Kopf von all den Figuren ganz schön zerstört und ich bin froh, dass das auch schon so lange her ist, dass ich mich nicht mehr wirklich daran erinnere. Beim Lesen sahen die Personen auf jeden Fall wieder so aus, wie ich sie mit 14 Jahren gesehen habe!

Das Buch scheint auch für alle Altersstufen geeignet, zumindest habe ich es mit 29 Jahren genau so genossen wie mit 14, was ich ganz schön verrückt finde. Meist ist es doch ein unterschiedliches Lesevergnügen, hier war es aber jedes Mal einfach nur großartig, ich habe das Buch verschlungen und wollte jede Minute nutzen, die ich hatte. Eines der wenigen Bücher, die mich wohl mein Leben lang begleiten werden!

Kennt wer von euch das Buch oder den Film und kann meine Begeisterung teilen? Da mich die Geisha-Thematik jetzt doch gepackt hat, werde ich die Tage mal schauen, ob es online vielleicht ein paar Dokumentationen zu dem Thema gibt 🙂

[Lesenswert] „Selection“ & „The Elite“ von Kiera Cass

Eine meiner „Neuentdeckungen“ für mich 2014 waren ja Hörbücher. Nie hätte ich gedacht, dass mir das Hören so viel Freude bereiten würde, denn ich bin im Grunde eine Leseratte. Da ich aber sehr multitasking ausgelegt bin und immer fünf Sachen gleichzeitig zu erledigen habe, komme ich viel seltener dazu, einfach nur ein Buch zu lesen. Bei einem Hörbuch kann man immer noch Sachen nebenbei machen und Dinge wie die Wohnung putzen werden viel motivierender! Da ich aber akkustisch nicht ganz so konzentriert bin, höre ich keine anspruchsvollen Werke, sondern Bücher aus dem Bereich Young Adult. Daraus habe ich gerade die Selection-Reihe von Kiera Cass entdeckt und habe die ersten zwei Bücher in den letzten Tagen gehört!

Selection ist der erste Band der Reihe und spielt in einer Welt (Illea), in der es ein striktes Kastensystem gibt, welches die Menschen unterdrückt. Die Hauptperson America hat die Chance, ihrer vorgegebenen Zukunft zu entfliehen, indem sie sich in den Wettbewerb um den Prinzen des Landes stürzt. Dieser sucht nämlich 35 Mädchen aus der Bevölkerung aus, die in seinen Palast kommen und um sein Herz kämpfen dürfen. Ihr Herz hängt aber schon an Aspen, einem Jungen aus einer Schicht unter ihr, den sie eigentlich gar nicht begehren dürfte. Sie entschliesst sich trotzdem am Wettbewerb teilzunehmen, da dies eine Möglichkeit ist, ihre Familie aus der Armut zu befreien..

Die Elite ist der zweite Band, in welchem die letzten sechs verbleibenden Mädchen weiter um das Herz des Prinzen und/oder den Thron kämpfen. America ist eine von ihnen, ist sich aber ihrer Gefühle für den Prinzen noch immer unsicher. Dazu kommt hinzu, dass ihr ehemaliger Freund Aspen mittlerweile als Wache im Palast erscheint und ihre Welt erneut auf den Kopf stellt. Nach und nach zerbricht die Vorstellung, dass Illea eine heile Welt ist, da Rebellen den Palast immer wieder stürmen und America hinter dunkle Geheimnisse des Königs kommt (welcher ihr übrigens gar nicht gut gesinnt ist).

Ich habe beide Bücher in der englischen Originalversion gehört und kann euch das auch nur empfehlen. Die Sprache ist einfach, ebenso die Sätze (schön kurz, wenig verschnörkelt) und das Buch ist leicht zu lesen bzw zu hören. Die Story ist teilweise sehr vorhersehbar, manchmal überrascht sie aber auch. Die dystopische Welt wird schön und spannend beschrieben, die Charaktere sind etwas komplexer, als ich es zunächst erwartet habe. Das Buch ist durchaus suchterzeugend, man will wissen, für wen und was sich America entscheidet. Es gibt noch zwei weitere Bücher in der Serie, die ich mir definitiv auch noch anhören werde. Bei so Reihen will man dann doch immer wissen, wie es ausgeht. Vergleiche ich die beiden Bücher miteinander, war das erste Buch definitiv spannender, was aber auch daran liegen könnte, dass alles eben noch neu und unbekannt war. Ich liebe es ja, wenn „neue Welten“ von den Autoren entwickelt werden.

Natürlich richtet sich das Buch an junge Leser, ich mit meinen 29 Jahren bin da definitiv drüber und würde es auch nicht lesen – zum Anhören nebenbei ist es aber wirklich gut. Auch wenn man mal ein paar Sätze nicht mitkriegt, kann man das Story noch gut folgen 😉

Wer ähnlich wie ich einen faulen 1. Januar hat, schnappt euch doch auch ein Puzzle (meine 1000 Teile sind gerade fertig geworden) und hört mal in diese Reihe oder ein anderes Buch rein. Vielleicht sind Hörbücher ja auch was für euch! Kennt ihr die Bücher schon? Wie sind Band 3 und 4 denn so? Aber keine Spoiler 🙂

[Lesenswert] „Schändung“ von Jussi Adler-Olsen

Den gestrigen Sonntag habe ich dazu genutzt, das Buch Schändung von Jussi Adler-Olsen zu verschlingen. Vor Jahren hatte ich den ersten Teil „Erbarmen“ gelesen und dieses Jahr auch den daraus entstandenen Kinofilm gesehen. Beides war in Ordnung, hatte mich allerdings nicht so geflasht. Das war bei diesem Band irgendwie anders, ich konnte ihn einfach nicht mehr aus der Hand legen!

Schändung Jussi Adler-Olsen

Worum geht’s? Das Buch spielt, wie auch schon der erste Teil der Reihe, wieder in Dänemark. Es ist der zweite Fall für Carl Morck und seinen Assistenten Assad, die das sogenannte Sonderdezernat Q bilden. Sie sind für bisher ungelöste Fälle zuständig und unter zunächst mysteriösen Umständen landete eine Fallakte auf ihrem Tisch, die dort nicht hingehört, aber ihr Interesse weckt. Es geht um einen grausamen Mord an einem Geschwisterpaar vor zwanzig Jahren, welcher zwar einen geständigen Mörder hat, aber irgendwas war bzw ist an der Sache faul. Die beiden Ermittler merken bei ihren Nachforschungen schnell, dass sie auf Widerstand von oben stoßen, was den Fall natürlich noch interessanter für sie macht.

Wie ist’s? Geschrieben ist es zwar mit einfachen Sätzen, doch diese haben es in sich. Man liest und liest und liest, da es einfach wahnsinnig spannend ist und man wissen will, wie es weiter geht. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten erzählt, was es noch spannender (und zu Beginn auch etwas verwirrend) macht und so kann sich der Leser nach und nach selbst erklären, was hier wieso passiert. Das Ende des Buches ist somit auch keine Überraschung, aber trotzdem wartet man bis kurz davor noch auf eine unerwartete Wendung.

Das Buch ist nichts für schwache Nerven, es beschreibt Gewalt sehr deutlich und zumindest mir wurde da teilweise schon ganz komisch (wie ich es aus dem ersten Teil in Erinnerung hatte). Atmosphärisch ist es auf jeden Fall, wie man es von einem Krimi aus dem hohen Norden gewohnt ist und ich muss gestehen, mir macht es Lust, selbst einmal nach Dänemark zu fahren (auch wenn dort anscheinend viele schlechte Zeitgenossen leben *g*). Besonders betonen muss ich noch den Humor von Carl Morck, der sehr schräg und ironisch ist, mir aber einfach sehr gut gefällt. Er bringt einen dazu, das eigentlich sehr schlimme Thema des Buches ab und an zu vergessen bzw einen sogar zum Lachen zu bringen. Hierdurch entsteht ein sehr schönes Gleichgewicht des Buches und ich glaube, deswegen mag ich es so! Auch seinen Sidekick Assad habe ich sehr ins Herz geschlossen und hoffe, die Figur spielt auch in den weiteren Büchern eine Rolle.

Wer den zweiten Teil noch nicht kennt (ich glaube ja, ich bin so ziemlich die letzte), dem kann ich ihn uneingeschränkt empfehlen. Man muss auch nicht den ersten Teil gelesen zu haben, um mitzukommen, es bietet sich allerdings sehr an. Mein größtes Problem nun ist, dass ich wahnsinnig gerne den dritten, vierten und fünften Teil lesen mag, aber ich bezweifle ja, dass ich die alle nachher im öffentlichen Bücherschrank finden werde. Dahin geht dieses Buch nämlich selbstverständlich zurück, damit noch viele andere Menschen in den Genuss kommen. Mein Opa winkte nur ab und meinte „das kenn ich doch schon längst“, als ich es an ihn weiterreichen wollte. 

Kennt ihr das Buch/die Reihe? Wenn hat es noch so gekriegt, besonders bei diesem Buch? 🙂 Vielleicht sucht ihr ja noch ein Weihnachtsgeschenk für einen Krimi-Fan? 

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