Tag: 2. Juni 2011

Off to Istanbul! :)

So, in ein paar Stunden sitze ich nun schon im Flieger nach Istanbul. Ein guter Rat: vorher NICHT Kritiken durchlesen, wenn man mit SunExpress fliegt. Gut, ich kann jetzt eigentlich nur noch positiv ueberrascht werden, aber naja..sonderlich freuen auf den Flug tue ich mich nun nicht mehr 😉 Wenn das alles gut klappt, muss ich mir ein Taxi (oder nen billigen Bus) schnappen und nach Pendik fahren. Von dort (ich habe knapp 3 Stunden Zeit) geht dann mein Zug (noch habe ich das Ticket nicht) nach Eskisehir und da bin ich dann ganz vielleicht gegen halb 3 Mittags..mal sehen 😉

Dort besuche ich eine Freundin, ebenfalls Ethnologin, die zur Zeit forscht und schaue mir selbst mal die Tuerkei an. Ich war noch nicht da und ehrlich gesagt reizt mich ausser Istanbul eigentlich nichts..aber ich lasse mich doch gerne mal auf unbekannte Orte ein 🙂 2 Tage Istanbul gibts dann auch noch..und naechste Woche Mittwoch komme ich dann wieder. Also d.h. eine kurze Blogpause sowie auch eine Internetpause fuer mich *grusel*, ausser vielleicht mal schnell Mails checken..das wird interessant werden 🙂 Danach wirds allerdings eine wahre Bilderflut geben 😉

Nun muss ich mich mal ans Kofferpacken machen, dann den zur Bahn rollen und mir dazwischen noch ne Pommes holen, wer weiss, wann und was es im Flugzeug zu essen gibt, nee, mein Koerper verlangt nach einem Abendessen. Eine schoene Woche euch allen!

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Ganz so schlimm wie von Dubai nach Deutschland wirds nicht werden..irgendwie glaube ich, ist mein Koffer sogar zu gross, aber was kleineres hab ich leider nicht 😉 Spricht nicht unbedingt fuer mich und die „ich reise mit leichtem Gepaeck“-These, die ich gegenueber jedem immer wieder vertrete. Das taegliche Openair im Park gegenueber Feiern nervt mich immo sehr, ich freue mich dem endlos wummernden Bass und den dumm apathisch rumschreienden Leuten zu entkommen. Ja, ich glaube in der Tuerkei ist es nicht lauter als hier.

Brief nach San Quentin..

ja, den Namen hat man schonmal gehoert irgendwann wohl im Fernsehen. Oder man ist Johnny Cash- Fan, dann verbindet man ihn sofort mit dem Gefaengnis dort. Genau dahin schreibe ich nun einen Brief. Bis heute Nacht kam ich noch gar nie auf die Idee, dass ich das jemals tun sollte..“State Prison“ auf einen Umschlag schreiben ebenso wie meine Adresse. Diese Verbindung herstellen. Wie ich genau darauf kam, weiss ich nicht. Ich sass gestern Nacht an meinem Schreibtisch, las etwas in einem Buch, welches ich fuer einen Artikel eben lesen muss, und stoppte. Wahllos surfte ich durchs Internet und kam irgendwie auf eine Seite ueber die Todesstrafe..klar, dass ist ein Thema, da hat jeder seine Meinung zu behaupte ich mal dreist. Man ist/dafuer/dagegen..man ist nicht wirklich neutral. Was bringt es einen Menschen umzubringen, erfaehrt man (wer ist man ueberhaupt) dann Gereichtigkeit? Sind seine Taten so vergolten? Ich bezweifle dies stark. Selbstverstaendlich bin ich gegen diesen grausamen Akt. San Quentin nun ist das Gefaengnis in Kalifornien, wo man unter teils unmenschlichen Bedingungen auch auf diesen Tod warten darf. Enorme Ueberbelegung, Grausamkeiten zwischen Gefangenen und Waertern..diesen Themen sind einem nicht fremd, man hat sie schonmal gehoert. Bis in die 90er wurde hier sogar noch per Gaskammer gemordet..fuer mich eigentlich nicht vorstellbar, wie man so etwas tun kann. Ob die Giftspritze humaner ist..nunja, auch diese Frage bestreite ich..

Auf jeden Fall gibt es Insassen in diesem Todestrakt, die gerne Brieffreundschaften nach draussen aufnehmen wuerden. Kennt man ja auch aus dem Fernsehen, wo es dann immer um Bewunderung und Nachahmer oder um romantischen Briefverkehr geht..beides nicht unbedingt nachvollziehbar fuer mich. Doch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man in einem Gefaengnis so unfassbar viel „freie“ Zeit hat, in der man einfach nichts zu tun hat, wenn man in seiner Zelle sitzt. Viele ueben sich dann in kreativem Tun, andere wollen schreiben und einen Menschen ausserhalb des Gefaengnisses mit ihren Worten erreichen. Ich muss gestehen, ich klickte wahllos auf einen Namen, da er interessant klang. Der Mann schrieb einen sehr langen Vorstellungstext, er gab dem Leser jetzt schon einen Einblick in seine Gedankenwelt, was ich spannend fand. So begann ich ihm zu schreiben, ohne jeglichen Plan, was ich eigentlich schreibe. Allein, dass ich mit der Hand schreiben musste, war ein Kampf, aber ich hielt tapfer durch..etwas mehr als 2 DIN A4 Seiten..worueber..gute Frage, ich habe keine Ahnung, wie man Briefe schreibt..immer nur Emails und auch die nicht an Fremde ohne explizites Thema..nunja, so gegen 2 Uhr war ich fertig, suchte einen Umschlag und klebte Briefmarken drauf. Dieser Umschlag liegt nun hier und wird nachher, wenn ich auf dem Weg zum Flughafen bin, eingeworfen. Dann heisst es warten. Ich bin sehr gespannt, ob ich Antwort bekommen werde (er wartet ja bestimmt nicht sonderlich dringend auf diesen einen Brief) und auch, was ich dann tun werde..ich bin bezueglich dieser Sache nunja..es gibt kein passendes Wort fuer meinen Zustand.

Jetzt gehts mal ans Kofferpacken, ich will es mal nicht auf den allerletzten Druecker machen 🙂

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