Am Sonntag war ich quasi speed-daten mit Würzburg, denn von dort habe ich meine Großeltern abgeholt. Da diese schon ein paar Tage in der Stadt gewesen waren und somit alles gesehen hatten, bekam ich nur eine ganz kurze Tour. Praktischerweise war ihr Hotel Regina direkt am Bahnhof, somit konnte ich zuerst die Aussicht auf die Weinberge bewundern, als dann auch kurz durch die Altstadt stampfen 😉 Erster Eindruck: Kopfsteinpflaster, verwinkelte Gassen und viele Kirchen. Wenige Menschen, aber die, die man traf, grüßten einen und lächelten (da ich noch Berlin gewohnt bin, erstaunt mich sowas immer *g*). Anschließend machten wir uns auf in die Würzburger Residenz, die meine Großeltern sehr beeindruckt hatte und sie sie mir somit noch einmal zeigen wollten. Da sage ich natürlich nicht nein!
Eintritt für Studenten&Rentner 6,50€
Erbaut wurde dieser barocke Residenzbau von 1719-1744 und natürlich wurde drumherum auch ein traumhafter Garten angelegt. Die UNESCO hat es schon 1981 zum Weltkulturerbe ernannt und es wird oft mit Schönbrunn und Versailles verglichen. Ganz ehrlich, Schönbrunn hat mich definitiv nicht so sehr beeindruckt, Versailles habe ich leider bisher noch nicht gesehen (steht aber auf der „to travel“-Liste). Achja, es wurde als Sitz der Fürstbischöfe verwendet und ich bin mir ja sehr sicher, dass der liebe Tebartz-van Elst sich hiervon inspirieren liess.
aus einem Fenster der Residenz einen anderen Teil der Residenz abgelichtet 😉
Man darf drinnen leider nicht fotografieren und ich habe mich auch brav daran gehalten. Wir waren aber auch sehr alleine in allen Räumen bzw eben mit einem Aufpasser. Wenn ihr euch in Ruhe umsehen wollt, empfehle ich euch sonntags vor 11 Uhr; als wir nach einer Stunde gingen, sah das schon ganz anders aus. Wobei ihr das mehr als nur beeindruckende Deckengemälde von Tiepolo im Treppenhaus auch in der größten Menschenmenge sehen könnt (googelte das mal!). Für mich als Ethnologin sehr interessant waren die vielen Darstellungen von damals noch sehr fremden Kulturen. Dann gibt es natürlich noch ein Spiegelkabinett und viele Räume, die nach einem bestimmten Farbschema gestaltet wurden. Laufende, wechselnde Ausstellungen gibt es auch noch, im Moment drehte sich alles im Rokoko-Möbel. Mein Opa und ich hatten uns allerdings zur Aufgabe gemacht, alle gemalten Hunde (sei es in Wandgemälden, Bilder, an Möbeln oder sogar auf Teppichen) zu zählen..ich sage euch, die ehemaligen Besitzer waren große Tierliebhaber!
Vom Vorplatz der Residenz (der Parkplatz kostet pro Stunde 1,50€) sieht man schon ein anderes Highlight der Stadt, nämlich das Schloß, welches dahinten thront. Wir hatten keine Zeit mehr, aber sonst wäre das (und das sogenannte Käppele) noch ein Ausflugsziel gewesen.
Würzburg ist definitiv eine Stadt für einen Tages- oder auch Halbtagesausflug. Wen man mit Kultur eigentlich nicht hinter dem Ofen hervorlocken kann und der bei Kirchen eher gähnt – nicht weit entfernt ist Wertheim Village und somit könnte man sich ja vormittags Würzburg ansehen und sich dann nach Wertheim Village machen und noch ein wenig im Hier und Jetzt einkaufen gehen. Nicht, dass die Residenz nicht auch einen (für deutsche Verhältnisse echt großen) Souvenirshop hat, aber wem es lieber nach Kleidung oder Kosmetik (The Body Shop hat tolle Outletpreise) gelüstet, für den ist Wertheim eher etwas.
Mich fragte es nach diesem Ausflug auf jeden Fall: wieso war ich noch nie hier? Meine Familie wohnt nur 1 Stunde entfernt, ich habe also auch einige Jahre hier gelebt und doch zieht es uns immer in die andere Richtung. Ich bin schon am Mama bearbeiten, dass wir noch einmal nach Würzburg fahren und die restliche Stadt ansehen und gerne nachmittags im Outlet vorbeigehen. Seid ihr schon einmal in Würzburg gewesen? Wenn ja, wie hat euch die Residenz gefallen? Dürfte man darin mit dem Skateboard fahren, würde ich glatt einziehen..ansonsten wäre mir der Weg in die Küche/ins Bad doch etwas zu weit 😉
Hallo 🙂
Na warst du ja sehr nah an mir dran..
Ich wohn ca. 45 Minuten weg von Würzburg 😉
Schön, dass dir die Residenz gefällt und du die Stadt das nächste Mal erkunden magst.
Viele liebe Grüße
Kerstin 🙂