Da ich dieses Jahr unter einem Stein in Kanada verbracht habe, war das Stern Crime Magazin für mich absolutes Neuland letzten Monat. Bei Opa entdeckt und gestern einfach mal dreist mit zum Flughafen genommen. Dort habe ich diese erste Ausgabe dann in knapp einer Stunde verschlungen und war sehr angetan! Gut, dass ich mich doch immer wieder gerne vom Gegenteil überzeugen lasse, mein erster Gedanke war nämlich „wahre Verbrechen, wie gruselig“ und ich wollte die Zeitschrift eigentlich gar nicht lesen.

Stern Crime Magazin

Das Magazin hat ein sehr schönes, etwas aus der Masse herausstechendes Layout und mir hat besonders die vielfältige Themenauswahl gefallen. Es geht um Verbrechen weltweit, aufgeklärt oder nicht, es gibt Hintergrundberichte, Interviews, aber auch Erklärungen, mit welchen (Ermittlungs-)Methoden vorgegangen wurde etc. Eine illustre Mischung, die sehr abwechslungsreich und spannend ist! Der Preis für das  alle zwei Monate erscheinende Einzelheft liegt allerdings bei fast 5€, das ist etwas happig. Opa hat es jetzt dank bestehendem Sternabo für 30% weniger bekommen, das lohnt sich dann doch.

Besonders interessant war für mich die Titelstory „Spurlos – Ein Highway in Kanada. 43 Frauen sind hier verschwunden. Und es hört nicht auf“, da ich den Highway of tears im Mai selbst gefahren bin. Es war schon sehr verstörend, entlang der Straße eigentlich nur Natur, winzige Örtchen und sehr viele Plakate mit vermissten Frauen zu sehen. Ein ganz seltsamer Ort, an dem ich mir nur dachte, dass ich dort nie trampen würde. Alleine dort im verriegelten Auto zu fahren, war schon gänsehautfördernd genug. Der Artikel war super aufbereitet, es gab Interviews mit den Hinterbliebenen, viele Bilder, die die Atmosphere gut transportierten und die harten Fakten der verschwundenen Frauen, von denen man weiß. Die Dunkelziffer dürfte sehr viel höher sein, bis man in den Wäldern eine Leiche findet, dauert.

Ansonsten hatte ich zum Glück keine persönliche Verbindung zu einem der Artikel, besonders nahe ging mir aber der Bericht einer Frau, die wegen versuchtem Mordes an ihrer autistischen Tochter im Gefängnis saß. So sehr man immer sagt, dass man nie jemanden umbringen würde, man konnte sich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Verzweiflung nachvollziehen.

Insgesamt ein spannendes Magazin, auf dessen weitere Ausgaben ich mich schon freue. Da die meisten Artikel kurz sind, kann man sie gut unterwegs lesen, wobei einige Bilder eher nicht S-Bahntauglich sind *g* Habt ihr Stern Crime zufällig auch schon gelesen? Wie gefällt euch das Konzept?

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