Von Karin Slaughter habe ich schon einige, enorm fesselnde Bücher gelesen und freute mich somit sehr, als ich Fractured (übersetzter Titel: Entsetzen) im öffentlichen Bücherwagen auf Rügen (steht in Lohme auf dem Parkplatz) entdeckte. Dass es auch noch im Original war, machte die Sache noch besser und somit konnte ich es gar nicht abwarten, mit dem Lesen zu beginnen. Ein Disclaimer, wenn ihr die Autorin nicht kennt, sie beschreibt brutale Szenen in winzigen Details und das ist definitiv nicht nach jedem Geschmack. Teilweise wurde das auch bei diesem Buch wieder sehr extrem, ich lese es also lieber im strahlenden Sonnenschein als kurz vorm Schlafengehen!
Worum geht’s Als Abigail Campano nach Hause kommt, findet sie Einbruchsspuren und einen blutigen Fußabdruck in ihrem Hauseingang. Alarmiert rennt sie in das Zimmer ihrer Tochter Emma und findet dort neben einem leblosen Frauenkörper einen Mann, welchen sie daraufhin in einem Kampf um Leben und Tod erwürgt. Kurz nach dem Eintreffen der Polizei und ihres Mannes wird allen bewusst, dass es sich bei dem toten Mädchen nicht um Emma, sondern im deren beste Freundin Kayla handelt. Emma scheint verschwunden und Will Trent, ein Special Agent, der sich bei der Polizei von Atlanta schon unbeliebt gemacht hat, soll herausfinden, was genau hier geschehen ist und wo Emma ist.
Wie ist’s Die Story klingt vom Aufbau her erst einmal sehr spannend und das ist sie am Ende auch. Aber irgendwie zieht es sich diesmal doch in die Länge, ich war zwar von der Aufklärung (wer ist der Killer) gefesselt, zwischendrin aber auch gelangweilt. Eine Nebenperson hat eine nicht gerade spannende „Anbändelei“ mit einem Schuldirektor und ich hoffe sehr, dass diese Nebenperson in späteren Werken mehr vorkommt, damit dieses lange Vorspiel Sinn hatte. In diesem Band fragt man sich, warum man das denn jetzt so ausführlich lesen muss. Thema des Buches ist u.a. Legasthenie, was spannend ist, aber ebenfalls wieder zu detailreich besprochen wird. Man muss nicht immer wieder ausführlich betonen, dass Will Trent, unser leitender Ermittler, eben nur rudimentäre Lesekenntnisse hat. Da dies das zweite Buch mit ihm in der Hauptperson ist, hat man es im vorherigen Werk bestimmt auch schon oft genug gehört.
Überfliegt man diese beiden, immer wiederkehrenden, Storylines, liest sich das Buch gut runter und nimmt einen mit. Man beginnt die verschiedenen Tatverdächtigen, die einem wunderbar beschrieben werden, zu analysieren und sich selbst eine Theorie zusammen zu spinnen. Die Vorgeschichte von Will Trent und dem Vater der verschwundenen Emma fand ich ebenfalls sehr gut, um der Story mehr Tiefe zu verleihen. Dass alles in Atlanta spielt, machte die Sache natürlich noch besser, war ich schon zweimal in dieser Stadt und mag sie gerne als Schauplatz von Büchern! Für mich trotz der gut gemachten Hauptstory nicht das stärkste Werk, was ich von Karin Slaughter gelesen habe, aber es hält mich nicht davon ab, weitere Bücher von ihr zu lesen – denn noch bin ich nicht durch mit allen! Öffentlicher Bücherschrank, ich hoffe, du hast bald wieder etwas von ihr für mich!
Wen lest ihr im Bereich Krimi/Thriller gerne? Tipps zu (gerne englischsprachigen) Autoren, anyone? 🙂