Mit Yoga bin ich klassischerweise zum ersten Mal in Indien in Kontakt gekommen. Nach dem Ausprobieren einiger Richtungen bin ich bei Hatha Yoga gelandet und geblieben, da mir dies am besten gefallen hat. Hierbei wird das Gleichgewicht von Koerper und Geist durch koerperliche Uebungen (Asanas), Atemuebungen (pranayama) und Meditation angestrebt; ich glaube, dass dies die weitverbreiteste Form des Yogas ist und finde sie besonders fuer Beginner sehr geeignet. Es gibt einfach nichts Entspannenderes, als den Tag hoch ueber den Daechern der Stadt mit einer ausgiebigen Runde Yoga zu beginnen und in meiner Zeit in Varanasi wurde das zu einem festen Bestandteil meines Alltags. Zunaechst habe ich in einer Gruppe mit Anleitung eines Lehrers die einzelnen Uebungen gelernt, spaeter dann durch eigene Recherche noch weitere Elemente hinzugefuegt und meinen Tag meist alleine mit 60 Minuten Yoga und zehn quaelend langen Minuten Meditation gestartet. Immer, wenn ich nach diesen sechs Monaten wieder nach Deutschland kam, machte ich zunaechst mit dieser Routine weiter, dann verlief es sich aber so langsam und irgendwann kam ich nur noch zu zwei Sonnengruessen die Woche, wenn ueberhaupt und meine Meditationsapp schaute ich gar nicht mehr an.

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Hektik, staendige Termine und dann das Problem, dass ich mein Wohlbefinden in der Prioritaetenliste leider viel zu weit nach unten setze, sind die Gruende, dass ich so selten Zeit fuer Yoga gefunden habe. Ich probierte es in Berlin erst noch mit Yoga in der Gruppe, wo ich feste Abendtermine hatte, aber das war nicht wirklich meines, da es in einem ganz kleinen, stickigen Raum stattfand. Ich brauche frische Luft und Freiraum um mich herum, damit Yoga nicht nur meinen Koerper, sondern eben auch meinen Geist mit Energie, Ruhe und Ausgeglichenheit versorgen kann. Im Sommer habe ich ein paar Mal im Park mit Freunden Yoga gemacht, das war schon sehr viel schoener, durch die vielen, staendig starrenden Leute aber auch etwas nervig. Manchmal wetterbedingt, dann wieder weil sonst niemand Lust/Zeit hatte, wurden aber auch diese Yogaeinheiten weniger und zuletzt machte ich eigentlich nur noch ab und zu Blogilates (Danke Cassey!) und das war es dann.

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Somit geniesse ich es sehr, endlich wieder „meine“ Dachterasse mit Blick auf den Ganges zu haben, wo ich hoechstens von ein paar Affen, die vorbeiflitzen, abgelenkt werden. Ansonsten kann ich dem Treiben am heiligsten Fluss Indiens unbemerkt zusehen, meinen Blick waehrend der Uebungen auf die andere Uferseite gleiten lassen, den Drachen, die hier ueberall am Himmel flattern, nachsehen und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Das Einzige, was mir hier fehlt, ist meine Yogamatte, die ich einfach nicht mehr in meinen Rucksack quetschen konnte und so sind die Liegeuebungen teilweise etwas hart – aber so habe ich es damals hier auch gelernt, da gab es keine Matte, sondern nur den kahlen Boden. Meine Yogahose (von Domyos) mit dem superpraktischen elastischen und umklappbaren Bund habe ich aber mitgebracht, dadrin kann man naemlich auch super schlafen oder lange Busfahrten bequem ueberstehen. Denn was gibt es nervigeres, als staendig seine Sachen bei den Uebungen zurechtziehen zu muessen. Statt meiner schoenen, engeren Yogatops gibt es hier aber nur weiter geschnittene T-Shirts, damit kein indischer Mann, der mich zufaellig sieht, einen kleinen Herzinfakt bekommt.

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Neben dem entspannenden, mich gleichzeitig aber auch aufweckenden und bereit fuer den Tag machenden Effekt, der schon waehrend der Uebungen eintritt, ist fuer mich das anhaltenden, neue Koerpergefuehl, was ich durch Yoga bekomme, ausschlaggebend. Schon nach kurzer Zeit merkt man eine Veraenderung an sich und seinem Koerper, man bewegt sich anders, laeuft aufrechter und zumindest ich fuehle mich besser. Meine Ruecken- und Nackenschmerzen werden weniger und ich bekomme seltener Kopfweh. Mein Koerper fuehlt sich leichter an, ohne dass ich das jetzt mit Gewicht assoziieren will und insgesamt habe ich einfach ein besseres Koerpergefuehl. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich dieses Gefuehl vermisst habe! Schleichend hat es sich nach und nach verabschiedet und ich wusste bis jetzt gar nicht mehr genau, wie es sich anfuehlt. Nach den diesmal nur drei Monaten Indien werde ich Yoga notfalls auch im geschlossenen Raum weitermachen muessen (und notfalls diesen Blogpost als Erinnerung lesen, wenn ich es wieder einmal zugunsten eines anderen Termins ausfallen lassen will..oder nur zu faul bin, aufzustehen).

Macht ihr auch Yoga oder ueberlegt ihr, damit anzufangen? Die neue Yoga Rubrik bei Zalando bietet euch hierfuer einiges an Informationen und hat natuerlich auch das passende Outfit parat. Neben dem Yoga Workout Video fand ich die Ernaehrungstipps sehr spannend, von denen ich einige schon intuitiv umsetze, das Rezept fuer den Power Matcha Smoothie probiere ich aber gerne in Deutschland aus. Hier in Indien gibt es vor dem Yoga nur etwas Wasser mit Zitrone fuer mich und danach erst einmal einen Chai!

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