Vor einem Monat hatte ich das Glück, gemeinsam mit meiner Mama zu einem zweiwöchigen Roadtrip durch den Westen der USA zu starten, über den ich euch nun heute und morgen etwas mehr erzählen mag. Begonnen haben wir in Las Vegas, wo man recht günstig hinfliegen kann und uns dort direkt am Flughafen ein Auto gemietet (ich nutze hierzu schon seit Jahren immer billiger-mietwagen, da sie einfach die besten Preise haben).

Las Vegas ist natürlich immer ein kleines Abenteuer an sich, da wir die schillernde Wüstenmetropole aber schon sehr oft besucht haben, sind wir erstmal nur in unser Motel gefahren. Um die horrenden Kasinogebühren zu umgehen und etwas ruhigeren Schlaf zu bekommen, haben wir etwas abseits (keine 5 Minuten mit dem Auto vom Strip entfernt) im Hotel Galaxy übernachtet. Ein etwas in die Jahre gekommenes Motel, aber da wir eh nur zum Schlafen drinnen waren, in Ordnung und morgens gab es immerhin Kaffee und Zitronentörtchen. Wir verbrachten den Abend ein wenig in der Premium Outlet Mall, wo wir etwas gegessen und uns umgeschaut haben und dann sind wir noch zu Walmart in Chinatown gefahren, um uns mit ein paar Vorräten auszustatten.


Am nächsten Morgen ging es dann schon zu unserem ersten Ziel, dem Red Rock Canyon, wo wir uns zunächst einen Nationalparkpass ($80 Dollar und ab Kauf zwölf Monate in vielen Parks in den USA gültig) zulegten und dann wieder aus dem Park zum dazugehörigen Campingplatz fuhren. Hier kann man nämlich keine Plätze reservieren, sondern muss schnell genug da sein. Das waren wir, bezahlten unsere $20 (was übertrieben ist) für einen Platz und machten uns dann mit dem Auto wieder in den Park. Im Red Rock Canyon gibt es zunächst mal ein sehr informatives Visitor Center, welches ich euch empfehlen mag und auch einen sehr schönen Shop, welcher ausgefallenere Souvenirs hat und auch nicht zu überteuert ist. Kartenmaterial für Wanderungen gab es auch und wir haben uns dann den Nachmittag gleich mal mit dem Aufstieg zum Turtlehead Peak beschäftigt. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf Las Vegas und die endlose Weite, die Kletterei lohnt sich! Da ich die Karte falsch gelesen habe, gab es auch direkt man ein paar Höhenmeter mehr und meine Mama hat sich wacker geschlagen!

Danach fuhren wir noch ein wenig durch den Park, machten ein paar kurze (weniger als zwei Kilometer pro Rundweg) Wanderungen und genossen einfach nur die beeindruckende Natur. Wer Steine in jeglichen Farben mag, das ist euer Park! Leider haben wir aber weder Schildkröten noch wilde Esel gesehen! Abends begaben wir uns zu unserem verdammt windigen Zeltplatz, lernten von einem Parkranger noch ein paar Überlebenstipps am Lagerfeuer, machten Smores und gingen früh schlafen. Mama in meinem Zelt, da wir ihres einfach in dem Wind nicht aufstellen konnten und ich im bequemen Auto 😉 Am nächsten Morgen ging es dann früh wieder in den Park, diesmal in die Calico Hills, wo wir ziemlich alleine herumliefen. Früh sein lohnt sich, auf unserem Rückweg wurde es nämlich schon ganz schön voll! Kleiner Spoiler: da uns dieser Park so super gefallen hat, sind wir am Ende unserer Reise noch einmal hin, gemütlich zur La Madre Quelle gelaufen und die Seele baumeln lassen. Es gibt Wanderungen jeglichen Niveaus, auch Mehrtagestouren könnt ihr hier unternehmen und das alles keine halbe Stunde weg von Las Vegas! Mit gut Hunger ging es für uns dann erstmal ins Red Rock Casino zum Mittagsbuffet, welches sehr lecker war und uns $11 pro Person gekostet hat – kleiner Unterschied zu den Casinos direkt in Las Vegas und definitiv leerer.


Vom Red Rock Canyon fuhren wir dann Richtung Utah und legten einen kleinen Stop am Valley of Fire ein und was hat sich dieser gelohnt! Atzekensandstein in jeglichen Farbtönen und Formen, Wandmalereien und kleine, wunderschöne Wanderungen, die man ebenfalls wieder ziemlich für sich selbst hat, reihen sich hier aneinander. Die Sonne ging an diesem Tag leider zu früh unter, wir konnten uns nicht alles ansehen, aber hier will ich auch definitiv wieder hin! Hätte man mir gesagt, dass ich auf einem anderen Planeten bin, ich hätte es definitiv geglaubt! Da wir am nächsten Morgen schon im Zion National Park sein wollten, mussten wir aber doch noch ein paar Kilometer fahren.



Die meisten von euch werden den Namen Zion NP schon gehört haben und nicht umsonst ist dies einer der bekanntesten Parks in den USA. Wilde, unberührte Natur, hohe Berge und Canyons erwarten euch hier. Man lässt sein Auto am Visitor Centerparkplatz (kommt nicht zu spät, dann sind die Plätze alle belegt) stehen und fährt mit dem kostenlosen Shuttle durch den Park. Wieder hat man ein paar kleinere Wanderungen, die jeder machen kann zur Auswahl, sowie ein paar anspruchsvollere Touren. Wir fingen leicht an, besonders schön ist der Weg zu den Narrows sowie den Emerald Pools und am nächsten Morgen stiegen wir dann tatsächlich nach Angel’s Landing hinauf. Für mich mit Höhenangst waren die letzten Meter da wirklich nicht leicht, man klettert auf winzigen Wegen auf rutschigem Stein entlang und hat nichts als eine kleine Eisenkette zwischen sich und dem sehr tiefen Fall. Da sich Unmengen an Menschen hier heraufquetschen, dauert es echt lange und ist nervlich anstrengend, aber die Aussicht ist grandios! Nehmt euch unbedingt genug zu trinken und einen Snack mit, den ihr oben dann genießen könnt. Runter geht es dann schnell und so waren wir insgesamt denke ich knappe drei Stunden unterwegs! Da die Hotels im/beim Zion NP sehr teuer sind, haben wir im Zion Hotel in La Verkin (20 Minuten mit dem Auto) geschlafen und ein gigantisches Zimmer mit zwei Kingbetten gehabt.

Von Zion ging es weiter Richtung North Rim des Grand Canyon, wo wir beide ebenfalls noch nie gewesen sind. Die Südseite kennen wir recht gut und auch unten im GC waren wir schon, aber der Norden ermöglicht wieder eine komplett neue Aussicht und so war ich sehr gespannt! Da dies aber doch ganz schön weit war, machten wir einen Zwischenstop in Kanab. Von diesem Ort hatte ich bis dato noch nie etwas gehört, aber hier wurden in der Vergangenheit viele Western gedreht und so gibt es nicht nur ein gutes Visitor Center, sondern man fühlt sich wirklich wie in einer Filmkulisse mit recht alten Häusern. Wir besuchten das kostenlose Museum, wo wir eine tolle Tour von einer sehr begeisterten Historikerin bekamen und dann gab es noch sehr gutes mexikanisches Essen bei Escobar’s und unsere Übernachtungsmöglichkeit, das Rodeway Inn, war ebenfalls in Ordnung. Erneut sehr viel günstiger wie alles, was näher am Grand Canyon lag. Da wir noch ein wenig laufen wollten, kletterten wir zu ein paar Dinosaurier-Spuren (diesen und noch mehr Trails mit Maps bekommt ihr im Visitor Center empfohlen) und ach, so was macht mich glücklich! Kanab, ich wusste nichts von deiner Existenz, aber ich hatte tolle 15 Stunden in dir!


Am nächsten Morgen ging es dann direkt zum nördlichen Rand des Grand Canyon und wir wurden nicht enttäuscht! Wunderbare Aussichten, kleine, gut angelegte Wanderwege und nur wenige Menschen erwarteten uns. Statt all dem Gedränge auf der anderen Seite kann man hier wirklich alleine in Ruhe sitzen und die Aussicht genießen. Was wir dann den ganzen Tag über taten und eben die kleinen Wanderungen mitmachten. Ich wurde gefragt, welche Seite mir besser gefällt und ganz ehrlich, ich kann da nicht wählen. Aber da es so viel ruhiger und entspannter auf der nördlichen Seite war, würde ich wohl lieber wieder hierher fahren und ein der Mehrtagestouren wandern, die von hier losgehen. In spätestens neun Jahren sollte das dann geschehen, wenn ich meinen aktuellen Rhythmus beibehalte 😉

Morgen geht es dann mit Teil 2 weiter, wir haben wirklich viel gesehen und sind viele, viele Kilometer gefahren. Für mich als „Langsamreisende“ war das absolut überwältigend, aber da meine Mama eben nicht mehr Urlaub hatte, haben wir das Beste daraus gemacht und uns eben alles angesehen, was wir sehen wollten. So wissen wir auch, wo wir wieder hinwollen und was man eher lassen könnte. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich alles Nationalparks wunderbar fand, die wir uns angesehen haben!