Gestern habe ich euch schon von Teil 1 meines gemeinsamen Roadtrips mit meiner Mama durch den Westen der USA (Las Vegas, Red Rock Canyon, Valley of Fire, Zion National Park & Grand Canyon) berichtet, heute folgt nun der zweite Teil. Vom nördlichen Rand das Grand Canyons fuhren wir in den Süden Arizonas, genauer gesagt nach Flagstaff. Nicht, dass uns die Stadt (mit doofem, lautem Zug nahe unseres Motels) sonderlich reizte, aber sie liegt einfach in einer wunderbaren Gegend. Und sie hatte ein All you can eat-Buffet in einem indischen Restaurant namens Delhi Palace, von welchem ich noch lange träumen werde. Hands down, das BESTE indische Essen, welches ich je außerhalb Indiens hatte.



Bei Flagstaff liegt das Sunset Crater Volcano National Monument, das Wupatki National Monument sowie der Walnut Canyon und ich lege euch den Besuch aller sehr ans Herzen. Wenn ihr Vulkane mögt, hier werdet ihr viel erkaltete Lava in spannender Landschaft finden. Leider hatten wir Regen und sind somit nur den kürzesten Rundweg gelaufen, aber auch dieser war sehenswert. Wenn ihr euch für Geschichte interessiert, müsst ihr euch die noch erhaltenen Häuser der Wupatki ansehen, absolut beeindruckend, wie sie konstruiert wurden! Und der Walnut Canyon hat beides: phänomenale Aussichten und dann den Abstieg in den Canyon, wo ihr an vielen Höhlenhäusern, die in den Felsen geschlafen wurden, vorbeikommt. Einen sehr guten Film sowie eine Ausstellung mit spannenden Artefakten habt ihr hier ebenfalls noch. Wir haben die ersten beiden Parks vormittags gemacht, uns dann an indischem Essen gelabt und danach den Walnut Canyon erkundet – wunderbarst!

Von Flagstaff ging es weiter nach Phoenix, wo wir die schlimmste Motelerfahrung ever im Motel 6 Black Canyon Road (geht da auf keinen Fall hin!) gemacht haben und am nächsten Morgen direkt wieder aus dieser Stadt geflohen sind. Es war Montag, die einzigen spannenden to-do-Punkte, also Museen, waren geschlossen und so fuhren wir lieber gen Quartzsite. Sehr skurriler Ort, hier entstehen im Winter Felder von Wohnwagen mit älteren Leutchen, die zum Überwintern kommen. Wir waren gerade erst zur Anfangszeit hier, aber es waren trotzdem schon viele Menschen war. Das Visitor Center kann man übrigens kaufen, so ging es nur zu McDonalds und dann weiter nach Lake Havasu City. Hier steht die original London Bridge (jupps, sie wurde Stein für Stein abgebaut, transportiert und wieder aufgebaut) und natürlich haben wir sie uns kurz angesehen. Aber Lake Havasu hat mich nicht so sehr gekriegt, der See war nett, aber eben nicht berauschend und die Wege nicht sonderlich lang. Überall standen Miniaturnachbauten von Leuchttürmen herum und ich weiß, wenn man Boote mag, ist das die richtige Stadt. Wir fuhren ein wenig rum, übernachteten im Windsor Inn und schauten uns am nächsten Morgen noch in der Mall um, bevor wir weiterfuhren. Aber hier müsste ich jetzt nicht noch einmal hin, obwohl sie ein Schloss haben 😉

Von Lake Havasu City ging es jetzt ein wenig chaotisch weiter, aber dazu gleich mehr. Zunächst fuhren wir ein wenig durch das Lake Havasu Wildlife Refuge, wo wir kaum Vögel sahen, dann durch das Mojave National Preserve, wo ich gerne gewandert wäre, aber das passte zeitlich nicht. Die Aussichten aus dem Auto waren aber auch schon grandios, keine Frage! Dann wollten wir eigentlich irgendwo in der Nähe schlafen, aber die von uns ausgewählte Stadt Baker hatte nur ein (absolut schlimm heruntergekommen aussehendes) Motel und der nette Mann wollte fast $150. Absolut nein und so endeten wir schließlich im Buffalo Bills Resort und Casino in Primm. Hier hatten wir zum ZWEITEN MAL während dieses Urlaubs das Vergnügen zunächst in ein schon bewohntes Hotelzimmer zu laufen (jupps, nicht einmal, zweimal und unsere Karten funktionierten immer) und bekamen danach ein Zimmer, welches nicht gereinigt worden war. Beim dritten Versuch bekamen wir dann „immerhin“ eines der renovierten Zimmer, um festzustellen, dass unter der Woche nichts in diesem Kasino offen ist, wo wir hätten essen können. Oder in der Mall nebenan, aber wir fanden dann glücklicherweise doch noch eine The Mad Greek Filiale (und ich hatte verdammt gute Quesadillas dort..).



Am nächsten Morgen war die Anfahrt zum Death Valley zwar etwas länger, aber ich war soooooo voller Vorfreude. Wenn ich wohin wollte, dann war es dieser Flecken Erde mit seiner Vielfalt an begeisternder Natur, allem voran natürlich die Salzwüsten. Erster Anlaufpunkt war wieder das Visitor Center, wo es (wie fast überall) einen tollen Film und ein nettes Museum gab. Ausgerüstet mit Kartenmaterial sahen wir uns dann ein wenig im Park um. Hier gibt es viele Zeltplätze, zwei sind sogar umsonst und so schliefen wir je eine Nacht auf diesen beiden. Was ich euch nur empfehlen kann, nachts liefen sehr viele (und laute) Esel durch unser Camp bei Wildrose und es war sehr beeindruckend, ihnen zuzuhören! Besonders spannend fand ich unsere Rundwanderung am Rande eines Vulkankraters, zwei kurze Wanderungen zu ehemaligen Boraxmienen, eine längere Wanderung durch den Gold Canyon und natürlich meine Salzwüste! Obwohl wir nicht in der heißesten Zeit da waren, es gibt kaum Schatten und die Sonne knallt, versucht somit, morgens und nachmittags zu wandern und euch mittags im klimatisierten Visitor Center (wo es keinen Kaffee gab?) etwas abzukühlen. Ich würde sofort wieder ins Death Valley fahren und die noch verbleibenden Wanderungen machen!

Da wir nicht wirklich geplant hatten, war nun Wochenende und unsere Idee, in Las Vegas zu schlafen, utopisch. Die Hotelpreise verdoppeln sich hier nicht, sie verfünffachen sich und das war einfach zu viel. Somit entschlossen wir uns, runter nach Laughlin zu fahren, wo wir für $80 ein Zimmer im Colorado Bell Resort & Casino bekommen konnten. Auch dieser Ort war mir wieder unbekannt, aber es ist ein kleines Las Vegas direkt am Colorado River und so spazierten wir etwas an diesem entlang.


Am nächsten Morgen besuchten wir zunächst einen kleinen Staudamm in der Nähe, machten einen Mittagsstop in Boulder City, wo ein riesiger Flohmarkt stattfand und begaben uns dann zu unserem eigentlichen Ziel, dem Lake Mead. Hier zelteten wir erneut eine Nacht ($20) und nutzen den Nachmittag, um den 12 Kilometer langen Historic Railroad Trail zu laufen, wo man sehr schöne Aussichten auf den See, aber leider keine schöne Sicht auf den Hoover Dam erhält. Am nächsten Morgen direkt am See sahen wir erst einmal ein paar Füchse, die wohl Lust auf Fisch hatten und fuhren zu ein paar Aussichtspunkten. Da wir auf kein Boot wollten und die anderen Wanderwege zu lang/kurz waren, fuhren wir zu den Arizona Hot Springs. Was absolut miserabel, nämlich gar nicht ausgeschildert ist, wodurch ich erst vorbeifuhr und wir dann verschiedene Wege liefen, bis es zu heiß war und wir keine Lust mehr hatten. Somit schöne Natur, wir sahen endlich ein Bighorn Sheep, aber keine heißen Quellen für uns! Stattdessen fuhren wir zurück nach Las Vegas, wo wir noch den Nachmittag mit ein wenig Shopping verbrachten und am letzten Tag dann wieder in den Red Rock Canyon fuhren.

Ich habe die einzelnen Stationen unserer Reise eher knapp abgehandelt, aber ich wollte euch hier etwas Inspiration geben, wenn ihr nach Las Vegas fliegt und vielleicht „mehr“ machen wollt. Natürlich kann man auch zwei Wochen in dieser Metropole verbringen, ich finde ja Downtown mit seinen vielen Wandgemälden (und dem Container Park) sehr nett, aber da es so viel tolle Natur direkt drumherum gibt, schnappt euch einen Mietwagen und erkundet sie! 🙂

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