Was macht man, wenn man ein krankes Hundetier zuhause hat, welches zunächst 24 Stunden Rundum-Beobachtung braucht und nachdem es ihm etwas besser geht, es draußen nass-kalt-grau ist? Genau, man nutzt den Netflix-Account eines Freundes bis zum bitteren Ende 😉 Da ich selten Zeit oder stabiles Internet habe, ist es schon einige Zeit her, dass ich mal eine Serie am Stück geschaut habe, aber genau so habe ich die letzten zwei Wochen mehr oder weniger verbracht..gut für euch, denn nun kann ich euch etwas über den sehr gehypten Film Marriage Story, die neue Netflix-Serie Spinning Out sowie die (zumindest von mir unterschätzte) mittlerweile vier Staffeln umfassende Serie Queen of the South erzählen!

MARRIAGE STORY (2020)

Man erlebt das Scheitern einer Ehe zweier sehr kreativer Menschen, die zunächst versuchen, alles für ihren Sohn und aufgrund ihrer gemeinsamen Geschichte richtig zu machen, am Ende aber doch einen anwaltsgeführten Rosenkrieg ausfechten. Von der Besetzung her musste mich der Film kriegen, ich mag Adam Driver und Scarlett Johansson sehr und auch Noah Baumbach macht per se gute Filme. Und ich will auch nicht abstreiten, dass mich der Film unterhalten hat, aber ich habe mehr erwartet.

Der Beginn kriegt einen gleich, die beiden hatten als Aufgabe ihres Meditatoren, Briefe an den jeweils anderen zu schreiben und aufzulisten, was sie an ihm mögen. Man merkt, dass beide Parteien sich sehr schätzen, dass viel Liebe zwischen ihnen existiert (hat) und irgendwie kann man gar keine Seite mehr unterstützen, da man will, dass es beiden gut geht – eben auch ohne das gemeinsame Happyend. Einige Szenen wirkten sehr künstlich (ok, ich habe noch keine Scheidung hinter mir..), die Dialoge etwas realitätsfern und die Charaktere zu überzeichnet. Aber vom Schnitt der Szenen und der gewählten Musik war ich wiederum angetan. Insgesamt ja, schaut ihn euch an, aber nochmal sehen muss man ihn auch nicht.

SPINNING OUT (2020)

Als ich den Trailer sah, wusste ich sofort, muss ich sehen! Was nicht an meiner Liebe zum Eiskunstlauf liegt, ganz im Gegenteil, sondern an Kaya Scodelario, welche die Hauptrolle der Eiskünstläuferin Kat spielt. Wer die Schauspielerin nicht kennt, kennt wohl auch nicht die Serie Skins (bitte die UK-Version und nicht, was man da für den US-Markt kopiert hat) und muss diese Bildungslücke dringend schließen. Nach wie vor eine meiner absoluten Lieblingsserien!

Die Serie hat eine Staffel und ist damit glaube ich auch beendet; zumindest erwartet euch kein unglaublicher Cliffhanger am Ende, ich hätte mir aber wohl auch noch eine weitere Staffel angesehen. Kat ist bipolar, ebenso ihre Mutter und trainiert gemeinsam mit ihrer Schwester täglich in der Eishalle, um irgendwann einmal zur Olympiade zu gelangen. Dann jedoch beendet ein tragischer Sturz fast ihr Leben und ihre Karriere. Dieses Trauma muss sie überwinden, was sie am Ende aber nicht alleine schafft (obwohl sie sich als lone wolf sieht), sondern mit Hilfe ihres neuen Partners. Natürlich ein bad boy, der auch ihr Herz schon irgendwie verletzt hat, aber Paarlauf könnte ihre nächste Karriere sein.

Es ist ein leichtes coming of age Drama, welches einen mitnimmt, nicht zu viele Überraschungen parat hat und einen Eiskunstlauf mehr wertschätzen lässt. Also genau das, was man will, wenn man ein verregnetes Wochenende hat, an welchem man sich von einem kranken Hundetier ablenken will!

QUEEN OF THE SOUTH (2016- )

Viel zu lange stand Queen of the South auf meiner Watch-List, denn ich habe die Serie komplett vergessen 😉 Leider gibt es sie nicht auf Spanisch bei Netflix, das in Kombination mit englischen Untertiteln würde mich noch glücklicher machen, aber gut! Ich mag in Mexiko spielende Serien sehr, hier haben wir das Leben von Teresa Mendoza im Vordergrund, deren Freund Guero für ein Kartell arbeitet. Er gibt ihr ein Telefon mit den Anweisungen, dass dieses nur klingeln wird, wenn er tot ist und sie dann fliehen muss. Als dies dann eintritt, beginnt für Teresa eine Flucht um Leben und Tod, wobei sie sich immer tiefer in die Kartellstrukturen begibt.

Staffel 1 fand ich absolut großartig und ich will das Buch von Arturo Pérez-Reverte, auf welchem die Serie basiert, unbedingt lesen. Schnell. Ich mochte das Erzähltempo, die unerwarteten Wendungen und die verschiedenen Charaktere sehr, die durchaus auch mal recht schnell sterben. Nicht wie bei GoT, aber trotzdem gut! Ich bin gerade am Ende der zweiten Staffel, welche ich nicht mehr ganz so grandios fand, aber man will doch immer „nur noch eine Folge mehr“ schauen, also fesseln tut sie mich und das macht eine gute Serie doch aus. Klar, einiges ist schon enorm unglaubwürdig, aber andererseits habe ich jetzt auch weniger Kartell-Erfahrungen, also vielleicht läuft der Hase wirklich so. Es sind vier Staffeln draußen, die fünfte wird ebenfalls produziert und ich würde sagen, so habe ich noch einiges zu tun, bis es Frühling ist oder ich wieder unterwegs 😉

Eso es todo, das sind meine aktuellen Serientipps, die ich mit euch teilen wollte. Habt ihr schon eine davon gesehen, wenn ja, wie gefällt sie euch? Und was schaut ihr aktuell? Bei Netflix kam ja einiges raus, ich war am Anfang doch sehr überfordert, was ich denn jetzt eigentlich schauen mag!