Vor kurzem veröffentlichte der Youtuber Mr. Beast ein Video, in welchem er einen Privatjet an denjenigen verschenkte, der ihn als letztes noch berührte. Unter dem Video im Kommentarbereich ging es hoch her, denn es wurde viel debattiert, ob eine dieser Privatpersonen sich überhaupt einen Privatjet leisten könne und auch die Frage gestellt, was so etwas eigentlich kostet. Für jemanden wie mich, der größtenteils Low Budget reist und das auch viel über Land, war das definitiv einmal spannendes Neuland, welches ich zumindest fiktional einmal betreten mag. Wer mag, kann sich jetzt zur Einstimmung aber auch erst einmal besagtes Video anschauen und herzlich lachen!



Wenn ich an a privatjet denke, dann denke ich zunächst einmal an das Leben von Superreichen, die damit zu ihrer eigenen, exklusiven Insel oder ihrer Yacht fliegen oder an Geschäftsmänner und -frauen, die von einem wichtigen Termin zum nächsten eilen und keine Zeit haben, ewig am Flughafen zu warten. Wobei dort natürlich auch immer noch das Risiko vorhanden ist, dass der Flug kurzfristig gestrichen wird oder ewig Verspätung hat und man dann seinen wichtigen Termin oder z.b. bei Sportlern das wichtige Spiel verpasst. Gerade diese Probleme, noch gepaart mit verlorenem Gepäck und absoluter Überforderung bei der Abfertigung aufgrund Personalmangels waren dieses Jahr weltweit ein Thema in den Medien. Das hat mich u.a. auch davon abgehalten, dieses Jahr mehr als absolut notwendig zu reisen, was schade ist. Denn so gerne ich Zug und Bus fahre, an alle meine Ziele komme ich damit einfach nicht.

Natürlich fliegen auch die Regierungsvertreter oftmals nicht mit einem regulären Linienflug, sondern mit einem Privatjet zu wichtigen Treffen. Gerade wurde in Deutschland der neue Kanzlerjet mit Regierungskabine vorgestellt, die „Konrad Adenauer“, ein modernisierter A350. Dank des umgebauten Innenraumes kann die Reisezeit als politisch-parlamentarischer Flugbetrieb genutzt und über den Wolken Politik gemacht werden. Neben den Konferenzräumen gibt es auch genügend Platz für die mitreisende Delegation, um sich zu erholen. Was natürlich beides enorm wichtig ist, denn in einem normalen Flugzeug ist man nicht unbedingt ungestört und voll konzentriert bei der Arbeit und bei sensiblen Themen ist das gleich doppelt wichtig, dass man seine Privatsphäre hat.

Kann ich jetzt aber auch als ganz normale Privatperson einfach einen Privatjet mieten? Ja, das geht natürlich und kann je nachdem, wohin und mit wie vielen Personen man reisen will, sehr viel komfortabler als ein Linienflug sein. Würde ich das tun, würde ich aber auch gleich mal meinen CO2-Fußabdruck ausrechnen lassen und diesen noch kompensieren. Im Internet gibt es verschiedene Anbieter, bei welchen ihr euch direkt online oder telefonisch eine Kalkulation (abhängig von Reiseroute und Personenanzahl) geben lassen könnt und das habe ich aus Spaß auch einmal getan. Was enorm überraschend war, denn ich habe es mir sehr viel teurer vorgestellt!



Ausgewählt habe ich mein diesjähriges Reiseziel Oulu in Nordfinnland mit Abflugort Frankfurt. Dabei will ich anmerken, dass diese Linienflug-Verbindung enorm schlecht aufeinander abgestimmt ist, da ich nicht direkt dorthin fliegen kann, sondern in Helsinki umsteigen muss. Normalerweise kein Problem, aber hier müsste ich entweder über 10 Stunden am Flughafen warten oder gleich die Nacht dort verbringen und am nächsten Tag weiter nach Oulu fliegen. Wodurch ich mich entschied, von Helsinki aus weiter mit dem Zug nach Tampere zu fahren, dort zu übernachten und am nächsten Tag weiter mit dem Zug zu fahren. Somit bin ich insgesamt über 30 Stunden unterwegs und muss alle Verbindungen kriegen, was stressig ist und auch noch in einem Hotel übernachten, was meine Reisekosten natürlich ansteigen lässt.

Mit dem von mir ausgesuchten Privatjet könnte ich allerdings direkt von Frankfurt nach Oulu fliegen, was mit diesem Heavy Jet nur 2 Stunden und 45 Minuten dauern würde. Kein Umsteigen mit Stress, sondern nur einmal ein- und aussteigen, fertig. Es gibt verschiedene Privatjets, man kann sie ganz exklusiv für nur wenige Personen mieten oder eben auch in dieser großen Variante. Da war ich dann nämlich wirklich überrascht, dass man bei der Maximalbelegung von 55 Personen bei insgesamt nur 41.250€ (+ Steuern und Abgaben), also bei 750€ pro Person landet. Natürlich muss man diese Personenanzahl erst einmal zusammenbekommen, aber wenn man mit einer größeren Gruppe verreist, kann das durchaus eine Alternative sein, die viel Stress ersparen kann! Die kleineren Jets konnte man dann z.b. für insgesamt 19.-20.000€ mieten, wo auch immer noch bis zu 10/15 Personen mitgenommen werden könnten. Insgesamt würde sich meine Reisezeit hier auf 1/10 reduzieren, was enorm ist und ich diese gewonnene Zeit natürlich dann wieder mit Arbeiten verbringen könnte, um den Jet zu bezahlen 😉


Ob es realistisch ist, dass ich jemals mit einem Privatjet fliegen werde, ist natürlich dahingestellt und ich glaube, da müsste es dann schon ein Reiseziel sein, wo ich anders einfach nicht hinkommen würde. Ich will z.b. nach Grönland und dort den Arctic Circle wandern, was nicht allzu einfach ist, wenn man kommerziell fliegt – wenn ich hier genug Mitflieger finden würde, wäre das natürlich ideal. Nur, ob ich da genug finden würde..hm, will jemand von euch mit?