Seitdem ich Hals über Kopf im März 2020 von Panama zurück nach Deutschland geflogen bin, war ich nicht mehr für längere Zeit unterwegs. Was weiterhin irgendwie verrückt für mich ist, denn mein „Normal“ bestand nun einmal darauf, mir alleine die Welt anzugucken und meistens einige Wochen oder gar Monate pro Land zu investieren, um wirklich ein Gefühl für das Leben dort zu bekommen. Auch hatte ich mit meinem Thru-Hike des PCTs 2018 und 2019 wirklich Blut am Fernwandern geleckt und sooo viele zukünftige Wanderpläne geschmiedet. Welche nicht nur für mich in den letzten Jahren dann nicht realisierbar wurden. Stattdessen gab es plötzlich viel mehr Arbeit..yay 😉


Jetzt habe ich mich aber dazu entschlossen, mir drei Wochen im August freizunehmen und endlich, ENDLICH wieder zu wandern. Ganz alleine mit meinem Zelt befinde ich mich gerade irgendwo auf dem E1 in Norwegen und bin wahrscheinlich einfach nur glücklich und strahle wie ein Honigkuchenpferd, da die Landschaft mich begeistert und ich wieder dieses Gefühl von Freiheit in mir habe! Da ich auf Internet und alles damit verbunden so gut es geht verzichten will, gibt es auch hier nun keine wöchentlichen Rückblicke, denn ja, auch das ist Freiheit. Bisschen vorgebloggt habe ich aber natürlich trotzdem!

Einen Bericht wie die Tour gelaufen ist, wird es aber definitiv am Ende geben. Aktuell kann ich euch nur die folgenden Details geben: ich laufe von Kautokeino hoch bis zum Nordkap, was etwa 350 Kilometer sind und ich habe knapp 16 Tage Zeit. Ich plane, nur einen Resupply in Olderford zu machen, was nach den ersten zehn Tagen sein wird und gönne mir da auch eine Nacht im Hotel. Ich weiß ja mittlerweile ganz gut, wann mein Körper statt Zelt eine Nacht in einem Bett haben will. Da wird dann erneut Proviant eingekauft und das klappt hoffentlich halbwegs gut. Danach laufe ich bis zum Nordkap, wo ich mit dem Auto eingesammelt werde. Am nächsten Tag geht es dann aber wirklich zum nördlichsten Punkt Europas und nicht nur dieser Touristenattraktion – da kommt man nämlich nur zu Fuß hin und ich freue mich schon sehr darauf, mir dort den Wind um die Nase wehen zu lassen!

Am Ende geht es dann noch ungeplant ein paar Tage mit dem Auto durch Norwegen und ich will einfach nur Fjorde, Klippen, Vögel und Rentiere sehen, heißen Tee trinken und auch ein bisschen der norwegischen Kultur(en) entdecken. Also drückt mir die Daumen, dass bis jetzt auf dem Trail alles geklappt hat und mich weder die Moskitos aufgefressen haben noch es dauerhaft geregnet hat! Die Vorbereitung war nämlich ganz schön chaotisch und auch ein bisschen hektisch, da mein tolles Big Agnes Zelt noch kaputtgehen und ich schnell hier in Nordfinnland halbwegs guten (und nicht absurd teuren) Ersatz finden musste. Aber das war ein Vergangenheitsproblem und im Hier und Jetzt ist es hoffentlich einfach nur ein grandioses, wenn auch immer noch viel zu kurzes Abenteuer!

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