Ich habe ein Problem. Ständig füge ich neue Serien und Filme meiner Netflix-Liste hinzu, aber wenn wir ehrlich sind, schaue ich viel mehr Youtube und auf Netflix eigentlich nur Star Trek (baaaaaald bin ich mit den dort verfügbaren ST-Serien aber endlich durch). Jetzt wurde ich jedoch extern motiviert, da Netflix eine Serie und einen Film, die ich schon ewig schauen wollte, aus dem Angebot nimmt und dann war ich noch so neugierig, wieso es solch einen Hype über die neue Serie Nobody wants this gibt. Nachfolgend lasse ich euch nun kurz an meinen Gedanken zu allen drei Formaten teilhaben und vielleicht ist da ja auch etwas für euren Geschmack dabei!

NOBODY WANTS THIS



Da ich die letzte Woche quasi ständig online etwas über Nobody wants this las, wollte ich natürlich auch wissen, ob der Hype darum gerechtfertigt ist. Und was soll ich sagen, ich habe die Serie an einem Tag durchgeschaut und wurde dabei gut unterhalten. Ich kann verstehen, wieso viele das reflektierte, emotional-reife Verhalten des männlichen Charakters so feiern, denn beim Sehen freut mich sich einfach nur mit den beiden Personen, die sich hier verlieben, mit. Kein riesiges Drama (ok, ein bisschen unnötig im Wir vs die Anderen-Kosmos), sondern erwachsene, sich gesund und auch real anfühlende Momente, die man hier mit tollen Schauspielern und genug Witz geliefert bekommt. Persönlich bräuchte ich da jetzt nicht unbedingt noch eine zweite Staffel, die es wohl geben wird, aber gänzlich abgeneigt, sie an einem verregneten Tag zu schauen, bin ich jetzt auch nicht!


3000 NIGHTS



Definitiv kein leichter Film, besonders auch aufgrund der aktuellen Lage, aber ich wollte ihn sehen, da ich die Thematik einfach sehr, sehr wichtig finde. Wir haben hier das Schicksal einer palästinensischen Frau, die ohne jegliche Beweise von der israelischen Polizei verhaftet und inhaftiert wird. Deren Gerichtsverfahren alles außer fair ist und da sie keinen anderen „Kriminellen“, einen Jungen, der ebenfalls unschuldig sein könnte, beschuldigen will, zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wird. Was sie noch nicht weiß: sie ist schwanger und wird ihr Kind hinter Gittern zur Welt bringen müssen, ohne jegliche Unterstützung ihres Mannes, welcher ein kanadisches Visum bekommt und dieser Alltagsrealität entflieht.

Das Schicksal nimmt einen mit und wenn man bedenkt, wie hoch die Zahl der Menschen ist, die dieses Leben ebenfalls erfahren (haben), wird man nur wütend und will etwas ändern. Das unmenschliche Verhalten innerhalb des Gefängnisses, in dem Hass den Alltag regiert, bedrückt einen sehr und man freut sich über die wenigen kleinen, schönen Momente. Welche dann jedoch sofort wieder von noch mehr Grausamkeit verdrängt werden und man das Gefühl bekommt, dass ein Menschenleben hier gar nichts zählt..für mich ein absolut sehenswerter, schrecklich mitnehmender Film mit großartigen Schauspielern!


TRAPPED



Ich bin immer noch sehr verwirrt, da ich nun wohl die 2. Staffel dieser isländischen Krimiserie gesehen habe, deren erste Staffel nicht online steht und deren dritte Staffeln Entrapped heißt? Dass eine Serie ihren Namen ändert, hatte ich auch noch nie. Nungut, man kann diese zweite Staffel ohne Vorwissen schauen, wobei es natürlich toller wäre, wenn man die Vorgeschichte der Hauptpersonen kennt. Wir starten mit einem Attentat auf eine Politikerin, deren Bruder versucht, sich gemeinsam mit ihr zu verbrennen. Kurz danach geschieht ein weiterer Mord im Heimatdorf der sich fremd gewordenen Geschwister und insgesamt scheint in diesem abgeschiedenen Plätzchen viel los zu sein: es soll ein neues Kraftwerk gebaut werden, wogegen demonstriert wird und auch Fremdenhass scheint an der Tagesordnung zu sein..

Wir haben hier so eine typische isländische Serie, die mit wahnsinniger Natur und Atmosphäre beeindruckt. Alles ist etwas entschleunigt, aber trotzdem spannend und man weiß nicht immer, wo genau die Reise hingehen wird. Verschiedene spannende Charaktere mit Ecken und Kanten, die von tollen Schauspielern dargestellt werden. Es war ein bisschen mühsam, alles auf isländisch mit Untertitel zu sehen, aber irgendwie gehört die Sprache dann doch mit zu dieser Atmosphäre dazu, ich brauche jetzt nur erst einmal eine Pause.

Die Story war ok, teilweise etwas vorhersehbar und insgesamt zwar gut gemacht, aber wirklich innovativ-umgehauen wurde ich jetzt nicht. Für mich so eine klassische Krimiserie, die man im Herbst gut an einem verregneten Wochenende durchschauen kann, aber auch nicht vor Spannung stirbt, wenn man ein paar Tage Pause machen muss. Betonen will ich kurz noch die Musik, die hervorragend gepasst hat und hier definitiv die Serie für mich besser gemacht hat. Mal schauen, ob ich irgendwann noch die 1. Staffel sehen werde, die dritte gibt es auf jeden Fall noch bei Netflix! 😉


Was war euer letzter guter Film/letzte gute Serie auf Netflix?