Diese Mischung an Filmempfehlung ist definitiv eine Achterbahn der Gefühle für mich gewesen. Bei Avicii – I’m Tim wird man emotional ins kalte Wasser geworfen und leidet so sehr mit; bei Don’t Die bekommt man eine so fremde Welt gezeigt, die einen aber doch zum Nachdenken anregt, wie man das ein oder andere selbst integrieren könnte und bei Race to the Summit freut mich sich staunend, dass man selbst weniger gefährliche Hobbies hat 😉 Dann habe ich endlich wieder etwas von meiner Film-Liste streichen können und verstehe jetzt den Hype um Dunkirk und habe bei Youtube, genauer gesagt bei Michelle Khare eine wahnsinnig inspirierende Reise zu einem Schwarzen Gürtel in Taekwondo verfolgt.
AVICII – I’M TIM
Eigentlich wollte ich diese Doku nicht schauen, da es mich immer noch traurig macht, dass Tim der Welt so viel gegeben hat und selbst daran zerbrochen ist. Aber natürlich konnte ich sie auch nicht nicht schauen und hach, man freut sich mit über die grandiosen Kompositionen, man bewundert sein Genie, aber man beginnt auch den Kampf zu verstehen, welchen er immer wieder ausfechten musste, um in der Öffentlichkeit zu existieren. Dass viele andere Freunde, Familie und Menschen, mit denen er gearbeitet hat, zu Wort kommen, finde ich super. Aber ich würde sehr empfehlen, diese Doku als Ergänzung zu Avicii: True Stories zu sehen, welche 2017 veröffentlicht wurde, als Tim noch lebte und somit selbst entscheiden konnte, was gezeigt werden soll. So bekommt man ein „runderes“ Bild (wenn ihr noch mehr wollt, gibt es auch eine Biographie zum Lesen) und wenn man dann so richtig traurig ist, hat Netflix auch seinen seinen letzten Auftritt 2016 in Ushuaia (Ibiza) online stehen.
DON’T DIE
Ich weiß gar nicht, wann ich das erste Mal etwas über Bryan Johnson gelesen habe, aber ich finde sein Selbstexperiment sehr spannend. Natürlich ist es zu extrem, für den Alltag und viele kritisieren auch, welche Methoden er anwendet und wieviel Geld er investiert, welches auch anderweitig in klinischen Studien dringend gebraucht würde. Aber sein Körper, sein Geld und diese Netflix-Doku gibt spannende Einblicke in seinen Alltag, seine Motivation und was er auf seiner „Verjüngungsreise“ schon alles erlebt hat. Persönlich brauchte ich nicht so viel „Vater-Sohn“-Beziehung, da das für mich nicht so spannend war, aber ich verstehe auch, dass man versucht hat, den „gesamten Menschen“ der hinter Bryan Johnson steckt, abzubilden. Ein paar Denkanstösse habe ich durch diese Doku definitiv bekommen!
RACE TO THE SUMMIT
Woher meine Faszination mit Filmen über Bergsteiger kommt, weiß ich wirklich nicht und auch wenn ich wahnsinnig gerne wandere, sind meine Höhenangst und ich nicht so lebensmüde, das zu tun, was ich mir da immer wieder anschaue. So stolperte ich zufällig über Race to the Summit und lernte Ueli Steck und Dani Arnold, welche sich gegenseitig die Weltrekorde an den Nordwänden in den Schweizer Alpen klauten. Über das Warum bin ich mir immer noch nicht im Klaren, aber es war spannend, zwei so unterschiedlichen Alpinisten zuzusehen, wie sie ihre Passion leben. Und es ist immer noch verrückt, wie schnell die beiden Berge besteigen – also wofür ein erfahrener (!) Bergsteiger einen Tag braucht, da sind sie in weniger als drei Stunden oben. DREI! Das muss man wirklich mit eigenen Augen sehen, mein Gehirn wollte das selbst dann nicht wirklich verarbeiten. Also, immer wenn mir jemand in Zukunft sagt, ich bin lebensmüde, weil ich mit 30km/Tag durch die Natur wandere, nein, das ist nicht verrückt, tut mir leid!
DUNKIRK
Primär schaue ich Dokus (und Star Trek), aber über die Feiertage habe ich auch endlich ein paar Filme sehen können, die ich schon ewig auf meiner Liste stehen habe. So auch Dunkirk von Christopher Nolan, welcher laut ihm kein klassischer Kriegsfilm sein soll, sondern ein Film über das Überleben. Es geht um die Evakuierung von 400.000 britischen Soldaten, die 1940 an der Küste bei Dunkirk von den deutschen Streitkräften eingekesselt werden. In dieser aussichtslos wirkenden Lage müssen sie nun auf Rettung über das Wasser warten. Der Film hat keine starre Storyline, sondern gibt dem Zuschauer verschiedene Perspektiven, Ort- und Zeitebenen, wodurch man sich sehr „dabei“ fühlt. Er ist für mich definitiv ein cineastisches, intensives Meisterwerk mit enorm bewegender Musik (danke Hans Zimmer), der einen nach Dunkirk transportiert und einen diese schreckliche Zeit miterleben lässt. Kein Film, der nur unterhält, absolut nicht, sondern ein Film, der nachwirkt und man mal wieder nicht glauben will, wozu Menschen fähig sind.
I TRAINED LIKE A BLACK BELT FOR 90 DAYS – MICHELLE KHARE
Michelle Khare ist auf Youtube für ihre Challenges bekannt, in welchen sie normalerweise etwas in 30 Tagen lernt, was unmöglich erscheint. Jetzt stolperte ich über ihr Video, in welchem sie in 90 Tagen einen Schwarzen Gürtel in Taekwondo bekommen wollte und das klingt so absurd, dass ich mir dieses YT-Video in Spielfilmlänge ansehen musste. Und absolut beeindruckt von ihr und ihrer Leistung bin, denn die Verbesserungen, die man sieht, sind so enorm! Klar, das ist ihr Job, aber trotzdem zeigt sie so viel Willenskraft, dass ich stark beeindruckt bin. Ob man eine Sportart, welche eine ausgeprägte spirituelle und soziale Seite hat und eigentlich über Jahre gelernt wird, so schnell „abarbeiten“ sollte, ist natürlich eine andere Frage, aber was Michelle auf dieser Reise lernt, finde ich so inspirierend, dass ich dieses Video einfach teilen muss.
Vielleicht ist da ja auch was für euch dabei – oder, wenn ihr schon etwas von meinen Empfehlungen gesehen habt, würde ich gerne wissen, wie sie euch gefallen haben!