Irgendwie hatte ich in den letzten drei Wochen in New York so viele Gespräche, die sich um dieses Thema drehten, dass ich mir dachte, ich reiße es auch kurz auf dem Blog an. Man unterhält sich so mit Fremden, ich bin nicht so gut in Smalltalk und habe somit eher ungewöhnliche Themen und kriegt dann „da habe ich ja noch nie drüber nachgedacht“ zu hören. Was ich immer ganz erstaunlich finde, aber anscheinend ist man, was das Thema Müll vermeiden oder bewussterer Umgang mit der Natur eben doch schon etwas weiter. Ich bin ja mal gespannt, ob ich hier Feedback von euch kriege und weitere gute Tipps!
Werft keine Lebensmittel weg! Mit Lebensmittelverschwendung kann ich so gar nicht und bei mir wird auch nie Essen weggeworfen. Was teilweise in lustigen Situationen (ich snacke einfach mal die komplette Salatgurke am Stück im Flugzeug) endet, aber mit gutem Gewissen. So viele Menschen haben nicht genug zu essen, da kann ich einfach nicht meine Sachen in die Tonne werfen. Beginnt beim bewussten Einkaufen und endet damit, dass ich auch schon häufig containern gegangen bin und immer so viel fand, dass man es noch mit Freunden teilen konnte.
Kauft einzelne Bananen! Jupps, es klingt so blöd, aber wer kauft die einzelnen Bananen oder Tomaten oder was auch immer da alleine rumliegt? Genau niemand, dabei sind die doch genau so lecker wie im Dutzend 😉 Die Geschäfte werfen sie zu Massen weg und das kann man dadurch verhindern, dass man sie sich eben schnappt. Achja, dass ihr einen Stoffbeutel dabei habt, erwähne ich mal nur nebenbei, Plastik ist auch so ein großer Feind von mir. Hier in New York werde ich angeguckt wie wie ein Auto, wenn ich nein danke zu den kostenlosen Plastiktüten sage, die sie überall haben.
Reduziert euren Müll! Man kann wieder mit kleinen Schritten anfangen (müssen meine einzelnen Bananen nun in eine der kostenlosen Plastiktüten oder kann ich sie auch so transportieren?) und bewusster konsumieren. Statt viel verpackte Produkte eben die losen Sachen kaufen, eigene Behälter (für z.b. Käse) von Zuhause mitbringen und wenn Verpackung dann halt darauf achten, woraus sie besteht. Das geht nicht bei allen Produkten, ich weiß, es ist Arbeit und braucht erstmal Zeit, aber wenn man eingespielt ist, ist es den Aufwand zu Beginn wert. Mein besonderes Steckenpferd sind Plastikverpackungen von Shampoo, Duschgel etc, was so viel im Jahr ist und hier lande ich immer mehr bei festen Produkten, die ich in wiederverwendbare Behälter packe. Oh und Wattepads, zum Abschminken gibt es keine mehr, nur noch Kokosöl und auch beim Nagellackabmachen gibt es nur ein Pad, wobei ich hier auch noch nach guten Alternativen suche. Und wenn es unbedingt der Coffee to go sein muss, verzichtet wenigstens auf den Plastikdeckel (da muss mein bester Freund immer durch).
Do it yourself! Erneut Zeit und Arbeit, ich weiß und nicht jeder hat sie. Aber Dinge wie ein Peeling sind in keinen 5 Minuten selbst gemacht und ihr habt nur gute Dinge drin (z.b. mit Salz oder Kaffee) , tut dem Meer mit Mikroplastik nicht weh und billiger ist es auch. Oder irgendetwas aus dem eh schon erschaffenen Müll kreieren, also upcyclen: ich habe dieses Jahr in einem Haus geschlafen, was aus Plastikflasche, Sand und etwas Zement gebaut wurde und das war einfach nur verrückt.
Lauft/Radelt/ÖVPt Durch das viele Reisen ist meine CO2-Bilanz wirklich schrecklich, ich mag gar nicht an die beiden Flüge nach Australien denken, aber ich versuche, im Alltag so gut es geht auf das Auto zu verzichten. Was ziemlich einfach ist, da ich keines besitze und meist laufe, radele oder eben in den Städten mit dem ÖVP fahre. Das ist einfacher gesagt, wenn man in der Stadt lebt, auf dem Land bei meinen Eltern bin ich auch auf das Auto angewiesen, versuche hier aber so wenig wie möglich zu fahren und lieber noch etwas zu laufen. Hier in den USA, wo jeder sein Auto hat und selbst New York absolut verstopft ist, findet man diese Einstellung „interessant“, weil also das ist doch für arme Menschen 😉
Second-Hand und Flohmarkt Es werden so viele Dinge produziert, die können gar nicht alle einen Abnehmer finden. Wir neigen dazu, nichts mehr zu reparieren, sondern gleich neu zu kaufen, was schade ist. Ich persönlich versuche insgesamt so wenig wie nur möglich zu konsumieren und das eben bewusst. Statt neue Kleidung schaue ich lieber in Second-Hand-Läden, bei Kleiderkreisel, auf Flohmärkten etc vorbei, wobei ich gestehen muss, ich war schon ewig nicht mehr einkaufen. Wieso? Mein Kleiderschrank reicht für den Rest meines Lebens, auch wenn ich aussortiert, verkauft und gespendet habe, man sammelt in seinem Leben so viele Dinge an, es ist verrückt. Dabei lebe ich den Großteil des Jahres aus einem Koffer und bin damit mehr als glücklich.
Das sind jetzt aus dem Kopf heraus die ersten Themen, über die ich die letzte Zeit geredet habe und die Bilder sind nicht aus New York, sondern aus Australien, die Wärme dort vermisse ich gerade nämlich sehr! Und die Kängurus, die waren doch etwas angenehmere Zeitgenossen wie die vielen Ratten (kein Thema) aber die Kakerlaken (in der Wohnung, oh es gruselt mich!) mussten mit ein paar schönen Erinnerungen verdrängt werden. Was ich tippe, da gerade eine über den Küchentisch lief und nee, nee. Zurück zum Thema, was sind eure Tipps, wie verhaltet ihr euch? Findet ihr irgendetwas von meinem Getippsel als „wooooow, noch nie dran gedacht“, wie ich es hier ständig zu hören kriege und mich mittlerweile doch etwas komisch finde.