Einen grünen Daumen habe ich wahrlich nicht, Zimmerpflanzen hatten bei mir nie ein sonderlich langes Leben, bis ich mich auf Kakteen fokusierte. Diese anspruchslosen Zeitgenossen haben es bei mir (und meiner Oma, als ich in Kanada war) überlebt und sind sogar so gut gewachsen, dass ihre Töpfe zu klein geworden sind. Um mir etwas Inspiration zu holen, wie ich sie neu umtopfen mag, habe ich Pinterest durchstöbert und bin ziemlich schnell an den sogenannten Pflanzen-Terrarien hängengeblieben. Eine ganz und gar nicht neue Idee, ich hatte so etwas sogar schon vor fünfzehn Jahren mal, aber es geriet zumindest bei mir in Vergessenheit.
Da diese Terrarien aber nur bedingt für Kakteen geeignet sind, musste ich dann umschwenken und zwei Umtopfaktionen starten – einmal die Kakteen in einen größeren Topf und dann brauchte ich neue Bewohner für das Terrarium. Somit begab ich mich in den Baumarkt meines Vertrauens und habe alle benötigten Sachen gekauft – meist sind diese dort nämlich viel günstiger als in den Spezialgeschäften oder Supermärkten. Für dieses DIY (das Wort ist fast schon etwas hoch gegriffen), braucht ihr nur die folgenden Sachen:
Zunächst müsst ihr euch natürlich entscheiden, welche Pflanzen ihr haben mögt. Da ich meine alten Kakteen schon hatte, brauchte ich für diese nur eine neue Schale, das ging schnell. Das Terrarium hatten wir noch im Keller, hier musste ich also nichts neues mehr kaufen und konnte für mein Gewissen upcyclen. Bei den Pflanzen entschied ich mich für eine Mischung aus Sukkulenten, habe mich bei der Anzahl aber etwas zurückgehalten. Ganz wichtig ist natürlich die richtige Erde, somit musste Kakteenerde her. Dann wollte ich noch ein paar neue Dekosteine und einen schon vorhandenen Kristall verwenden und das war’s. Handschuhe hatten wir noch, die braucht man zumindest bei Kakteen, wenn man sich nicht verletzen mag. All diese Sachen kann man normalerweise problemlos im Baumarkt wie Hellweg, Obi oder Hornbach bekommen, natürlich variiert die Auswahl und nicht jeder hat alles.
Das DIY für das Pflanzen-Terrarium dauert keine zehn Minuten und macht richtig gute Laune, da es einfach soooooo schön aussieht danach! Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, was die Pflanzenanzahl und -auswahl angeht und welche Dekoration ihr wählt. Man kann es auch super für die jeweilige Jahreszeit dekorieren oder zum Beispiel an Ostern mit wenigen Handgriffen aufpeppen. Zunächst habe ich das Terrarium heiß ausgewaschen und abgetrocknet, damit es keine unschönen Stellen hat, die mich dann später ständig ärgern würden. Danach habe ich zunächst eine Schicht Dekosteine auf den Boden gegeben. Die helfen, dass sich dort kein überflüssiges Wasser absetzt und es schimmelt. Anschließend habe ich die Kakteenerde mit einem Teelöffel (ein EL wäre auch gegangen) in das runde Terrarium gegeben und leicht in alle Richtungen angedrückt. Nun kam der spaßige Part, ich habe die Sukkulenten ausgesucht, eingegraben, meinen Kristall dazugetan und noch mehr Dekosteine gestreut. Um etwas mehr Spannung hereinzubringen, habe ich die Erde etwas abfällig zu einer Seite hin angeordnet, so sieht das von der Seite meiner Meinung nach interessanter aus. Am nächsten Tag habe ich die Sukkulenten mit Wasser besprüht, hier gilt, weniger ist mehr.
Mir gefällt das Ergebnis, was kein Arbeitsaufwand war, wahnsinnig gut und ich kann es mir auch perfekt als Geschenkidee vorstellen. Man kann sich so schnell eine kleine, eigene Naturwelt ins Zimmer holen, die definitiv die Blicke auf sich zieht und ganz pflegeleicht ist. Man braucht nur eine sonnige Stelle und sprüht die Pflanzen ab und an nass. Hätten wir nicht noch eine Glaskugel im Keller gehabt, bei Pinterest habe ich tolle Ideen für den Behälter gesehen: so kann man z.b. alte Glühbirnen füllen, Tassen und Gläser, Reagenztrichter, verrückt geformte Glasbehälter und diese dann auch noch auf alte Bretter kleben, mit Seilen aufhängen..hach, hätte ich doch nur mehr Raum! Ausgebrannte Duftkerzen sind auch eine tolle Idee, ihr müsst sie nur etwas in die Tiefkühltruhe legen, um die Wachsreste herauszukriegen und schon könnt ihr sie benutzen, anstatt einfach nur wegzuwerfen. Oftmals sind sie dafür doch auch viel zu schön!
Besonders gut gefiel mir auch, dass einige das mit Unterwasserpflanzen gemacht haben und quasi ihr eigenes, kleines Aquarium gebaut haben – hätten wir nicht ein riesiges, fischbewohntes Aquarium, das hätte ich auch sofort noch ausprobiert! Auf jeden Fall grinse ich jetzt immer wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich von meinem Laptop aufblicke und meinen kleinen Sukkulentengarten sehe.
Da Auslöser der ganzen Aktion aber meine Kakteen waren, noch kurz ein Wort hierzu. Wenn man Kakteen umtopft, sollte man darauf achten, sie davor nicht zu gießen, dann lässt sich das Wurzelwerk von der Erde besser lösen und ihr erspart euch diese futzelige Arbeit. Handschuhe sind hier echt wichtig, die kleinen Stacheln können nämlich ganz schön fies sein. Hier habe ich ebenfalls mit Kakteenerde und Dekosteinen gearbeitet und alles wieder mit meinem Löffel festgedrückt. Da die Schale aber noch etwas kahl wirkt, werde ich demnächst noch etwas Deko integrieren, die ich in Kanada gesammelt habe (also entweder Steine, Muscheln oder kleine Hölzer). Noch eine ganz simple Idee: solche Souvenirs sehen oftmals noch besser aus, wenn man sie einfach nur mit Wasserfarbe anmalt oder mit einem Spray ansprüht.
Gefallen euch solche Pflanzen-Terrarien und habt ihr selbst vielleicht welche zuhause? Kakteen und Sukkulenten sind einfach die perfekten Pflanzen, wenn man viel unterwegs ist, da sie es einem nicht übel nehmen, wenn man sie mal vergisst 😉 Ganz egoistisch kann ich es auch schon gar nicht abwarten, bis jemand Geburtstag hat und ich mir erneut so ein schönes Terrarium ausdenken darf – vielleicht ist das ja auch eine Idee für einen lieben Menschen in eurem Umfeld!