Kategorie: Lesen

[Lesenswert] Sofies Welt – Jostein Gaarder

Ich weiß gar nicht, wie genau Sofies Welt von Jostein Gaarder an mir vorbeigehen konnte, denn ich erinnere mich genau, dass das jeder in meinem Umfeld gelesen hat, als ich so 15 war. Aber irgendwie sollte es nie sein, bis ich das Buch jetzt im öffentlichen Bücherschrank entdeckte und Lust hat, Philosophie auf einfachem Wege mit Spaß näher gebracht zu bekommen.

Worum geht’s

Kurz vor ihrem fünfzehnten Geburtstag bekommt Sofie auf einmal merkwürdige Post. Es scheint sich um Briefe von einem unbekannten Absender an sie zu handeln, welche sich um die Geschichte der Philosophie drehen. Zunächst will das Mädchen nur herausfinden, wer dahinter steckt, doch dann wird ihr Interesse für philosophische Themen geweckt und sie beginnt, sich intensiver mit den einzelnen Personen und Denkrichtungen zu beschäftigen.

Wie ist’s

Es macht Spaß zu lesen, man bekommt einen guten Überblick über verschiedene Philosophen und Denkrichtungen und das auf einfache Weise. Kein wirkliches Fachbuch, da es in eine fiktive Geschichte eingebunden ist, aber man bekommt komplexe Themen hier kurz und knapp erklärt. Klar bleibt man an der Oberfläche, aber man kann sich danach ja selbst weiter mit den einzelnen Themen beschäftigen. Gut finde ich, dass man immer wieder Zusammenhänge aufgezeigt bekommt, z.b. wer hat wen beeinflusst.

Die Geschichte um Sofie, ihren Vater, der ständig unterwegs ist und ihren Philosophielehrer Alberto ist spannend konzipiert. Man wechselt hier Perspektiven, um mal nicht genau zu verraten, was passiert. Aber für ein Jugendbuch finde ich es wirklich gut geschrieben und hatte von der ersten bis zur 600. Seite Freude. Durch die fiktiven Kapitel hat man auch immer eine kleine Denkpause, was super ist! So muss man das Buch nicht aus der Hand legen, sondern kann sich beim Lesen entspannen.

Auch wenn es schon zwanzig Jahre alt ist (und seitdem natürlich einiges in der Philosophie passiert ist, ich persönlich bin ja wahnsinnig fasziniert von Consciousness & David Chalmers), hat das Buch nichts an Aktualität verloren und ich finde, dass es jeder einmal gelesen hat. Da ich mit einem Marker wild einzelne Sätze hervorgehoben habe, werde ich dieses Buch auch nicht zurück in den öffentlichen, sondern in meinen Bücherschrank stellen und bestimmt mal wieder zur Hand nehmen. Was sehr selten passiert und zeigt, wie gut es mir gefallen hat.

Also, wer ein Weihnachtsgeschenk – egal, ob für einen Teenager oder einen an Philosophie interessierten Menschen – sucht, vielleicht ist das ja was!

[Lesenswert] Narbenkind – Erik Axl Sund

Keine fünf Minuten, nachdem ich Krähenmädchen, den 1. Band der Victoria-Bergman-Reihe ausgelesen hatte, schnappte ich mir schon den Nachfolger Narbenkind von Erik Axl Sund. Das Ende war so offen und spannend, ich wollte einfach sofort wissen, wie es nun weitergeht! Für Freunde von schwedischen Psycho-Thrillern, diese Trilogie ist für euch gemacht!

Worum geht’s

Die Kommissarin Jeanette Kihlberg ermittelt in einer Reihe bestialischer Jungenmorde in Stockholm, als sie plötzlich von diesem Fall abgezogen wird. Denn ein wichtiger Geschäftsmann wird bestialisch ermordet und sie soll hier bei der Aufklärung mithelfen. Hilfe erhofft sich sich bei ihrer neuen Bekannt-/Liebschaft, der Psychologin Victoria Bergman, welche ihr ein Täterprofil erstellen soll. Doch irgendwie scheint Victoria selbst in den Fall verstrickt, die mit immer mehr Blackouts zu kämpfen hat.

Wie ist’s

Wie schon der erste Teil ist es verdammt spannend und durch die kurzen Kapitel sehr lesbar. Man kann einfach immer „noch schnell ein weiteres“ Kapitel lesen, bis man doch wieder 100 Seiten weiter ist und es plötzlich mitten in der Nacht. Die Figuren entwickeln sich recht spannend weiter, ein paar Sachen sind jedoch recht vorhersehbar und hätten kreativer gelöst werden dürfen.

Für mich sind die vielen Rückblicke von Victoria teilweise etwas zäh und langweilig gewesen (wobei es wirklich keine leichte Kost ist, da es im Inzest und Pädophilie geht) und manchmal steigt man in der Geschichte nicht durch – sagen wir, zum Ende hin wird etwas entdeckt und ich muss sagen, ich habe keine Ahnung, wer die dabei betroffene Person ist 😉 Was bestimmt in der Story erzählt wurde, aber es wird sehr verworren und irgendwie..ich hoffe, der dritte Teil bringt hier etwas mehr Klarheit! Die Sprache ist klar, manchmal sehr direkt und dadurch schmerzhaft, da Morde sehr detailreich beschrieben werden; was bestimmt nicht jedermanns Sache ist.

Wäre dies der 1. Teil der Reihe gewesen, bin ich nicht sicher, ob ich weitergelesen hätte, da es mich nicht so enorm gefesselt und begeistert hat. Aber da ich nun schon mittendrin bin, werde ich mir den dritten Teil bestimmt noch besorgen (vielleicht findet er sich ja bald in dem öffentlichen Bücherschrank, wo Teil 1 & 2 jetzt schon wieder stehen). Kennt ihr die Trilogie zufällig? Wenn ja, wie hat sie euch gefallen?

[Lesenswert] Krähenmädchen – Erik Axl Sund

Als ich das Krähenmädchen von Erik Axl Sund (und den zweiten Band aus der Trilogie) im öffentlichen Bücherschrank fand, dachte ich zunächst, dass dieser schwedische Psychothriller-Serie absolut nichts für mich ist. Da mir aber ein recht langweiliges Wochenende bevorstand, nahm ich sie doch mal „für den Fall“ mit und kann nun sagen, dass ich die beiden nicht gerade dünnen Bände an 2,5 Tagen durchgelesen habe.

Worum geht’s In Stockholm tauchen in kurzen Abständen die Leichen schwer misshandelter Jungen auf, welche alle nicht vermisst zu werden scheinen. Kommissarin Jeanette Kihlberg beginnt gemeinsam mit einem Kollegen in dem Fall zu ermitteln und stößt nach kurzer Zeit auf die Psychologin Sofia Zetterlund, bei der eines der Opfer in Behandlung war. Sie ist spezialisiert auf Menschen mit multiplen Persönlichkeitsstörungen und hat eine andere Patientin namens Victoria Bergman in Behandlung, deren Name im Rahmen der Ermittlungen auch auftaucht.

Wie ist’s Gelesen habe ich den ersten Band primär, weil ich neugierig war, wie das schwedische Duo so schreibt und ob man beim Lesen merkt, dass es zwei Autoren gibt. Herauskommt ein fesselnder Schreibstil, der mir besonders durch die kurzen und hin- und her springenden Kapitel sehr gut gefallen hat. Man liest „schnell noch eines“ und schwupps, sind wieder dreißig Minuten um.

Die einzelnen Personen werden gut eingeführt, ich mag, dass es viele Rückblenden über ihr Leben gibt und man dadurch beginnt, mit ihnen zu fühlen und zu fiebern. An wenigen Stellen wurde es etwas langweilig-wiederholend, aber es hält sich echt in Grenzen. Band 1 endet mit einem spannenden Cliffhanger und so war ich froh, dass ich gleich mit dem nächsten Teil weitermachen konnte. Hoffen wir, dass das bei Band 2 nicht der Fall ist, sonst muss ich mir den letzten Teil noch irgendwie besorgen.

Pers se ist es weder von der Handlung noch von dem Setting ein sonderlich „andersartiger“ Psychothriller, sondern man bekommt genau, was man von einem dunklen, in Schweden spielenden, Werk erwartet. Aber die Schreibe der beiden Autoren ist definitiv dafür verantwortlich, dass man in die Geschichte gesogen wird und somit spreche ich hier eine Empfehlung aus! Auch wenn man eigentlich nicht noch einen Skandinavien-Krimi lesen will, diese Reihe ist wirklich lesenswert! Aber kleiner Spoiler: es geht um die Themen Pädophilie und Inzest, also keine leichte und teilweise wirklich verstörende Kost in menschliche Abgründe, in die man nicht in jeder Laune gehen mag.

[Lesenswert] The Binding Chair – Kathryn Harrison!

Endlich habe ich es fertig, was war es ein Kampf zwischen The Binding Chair von Kathryn Harrison und mir! Über Wochen habe ich das Buch immer wieder zur Hand genommen, aber selten mehr als zwei Kapitel am Stück gelesen, da es mich einfach nicht gekriegt hat. Was komisch ist, denn die Handlung (das Leben einer Frau in China) klang soooo gut, aber geschrieben war es so, so, so langweilig.

Worum geht’s Um das Leben von May, welche als Mädchen ihre Füße von ihrer Großmutter zunächst gebrochen und dann als Lotusfuß zusammengebunden bekommt. Dies soll ihr später eine bessere Heirat ermöglichen. Diese erweist sich jedoch als ein schrecklicher Fehler und das noch immer junge Mädchen flieht vor ihrem Ehemann und von ihrer Familie entschiedenen Leben nach Shanghai, wo sie ein sehr abenteuerliches Leben führt, in welchem sie sich immer wieder ohne Hilfe durchschlagen muss. Dabei lernt sie spannende Menschen und andere Welten kennen und findet sich irgendwann in Frankreich wieder.

Wie ist’s Leider hat mich das Buch einfach nicht in seinen Bann gezogen, so sehr ich es mir auch gewünscht habe. Dabei hätte es von der Geschichte her durchaus das Potential gehabt, nur war es vom Schreibstil her einfach nicht fesselnd. Somit las ich immer mal wieder ein Kapitel, aber dieses „ich will wissen, wie es weitergeht“-Gefühl kam nie auf. Die einzelnen Personen waren spannend, aber auch hier konnte ich keine Empathie aufbauen – was auch daran lag, dass ich die ersten Kapitel absolut in Zeit und Raum verloren war, da es wild durcheinander ging und man der Autorin bei ihren Zeitsprüngen einfach nicht folgen konnte. Man sollte nach der Lektüre nochmal den Beginn lesen, dann wird definitiv einiges klarer, aber irgendwie hatte ich keine Motivation mehr.

Angepriesen wurde das Buch als genauso fesselnd wie Die Geisha von Arthur Golden, eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Und nein, diesem Vergleich kann es für mich absolut nicht standhalten, ich bin hier wirklich enttäuscht. Denn ich wäre gerne in das Leben von May in China eingetaucht, statt nur an der langweiligen Oberfläche vor mich hinzudümpeln, schade! Aber mit uns beiden hat es wohl einfach nicht sein sollen und ich denke nicht, dass ich noch einmal etwas von Kathryn Harrison lesen werde – aber sollte ich wieder etwas über Frauen in China finden, würde ich das sofort mitnehmen, da ich mehr über dieses Land erfahren mag! Meine bisherige Zeit dort war nämlich definitiv zu kurz und wer weiß, wann ich erneut dorthin fliegen werde!

Hattet ihr auch schon einmal das Problem, dass euch die Story wahnsinnig anmacht, aber das Buch sooooo schrecklich geschrieben ist, dass ihr einfach nicht weiterkommt? Ich quäle mich meist trotzdem durch, aber hier hat es echt Wochen gedauert (und eigentlich lese ich ein Buch in 2-3 Tagen).

[Lesenswert] Ich finde dich – Harlan Coben

Normalerweise lese ich einen Autor nicht sehr oft mehrmals in kurzer Zeit, aber als ich Ich finde dich von Harlan Coben im öffentlichen Bücherschrank sah, musste es doch gleich mit. Ich hatte nämlich nur das Bedürfnis, mich mit Spannung und leicht geschriebener Lektüre etwas aus der Realität zu holen und das klappte auch mit diesem Thriller wieder richtig gut!

Worum geht’s Universitätsprofessor Jake hat die Liebe seines Lebens vor sechs Jahren an einen anderen Mann verloren und musste Natalie versprechen, sie nach ihrer Hochzeit nicht mehr zu kontaktieren. Als er jedoch zufällig über die Todesanzeige des Ehemannes stolpert, entschließt er kurzentschlossen, sich zur Beerdigung aufzumachen und wird dort mit einem sehr verstörenden Bild konfrontiert: die trauernde Witwe ist nicht Natalie, sondern eine ihm gänzlich unbekannte Frau. Was also ist mit ihr geschehen?

Wie ist’s Coben schreibt einfach spannend, das muss man ihm lassen und die kurzen Kapitel lesen sich nur so weg. Man will wissen, wie es weitergeht und auch wenn die Geschichte teilweise echt sehr unrealistisch und konstruiert wirkt, ich war neugierig, welches Ende sie nehmen wird. Es gibt ein paar sehr unerwartete (übertriebene) Handlungen, einiges kann man aber auch schon recht früh erahnen, da einige der Personen doch sehr flach dargestellt werden und aufgrund dessen gar nicht anders handeln können.

Kein Buch, welches man nochmal lesen wird oder welches lange in einem nachhallt. Ich muss gestehen, ich habe jetzt schon nicht mehr alle Details im Kopf, da es eben doch sehr unrealistisch war, was da alles passiert. Aber ich wurde gut unterhalten und abgelenkt, für mich also definitiv ein Autor, welchen ich für genau diesen Zweck auch in Zukunft wieder zur Hand nehmen werde. Eben was für das verregnete Wochenende auf der Couch oder wenn ihr irgendwo unterwegs seid und noch fünf Stunden Bahnfahrt rumkriegen müsst.

Keine fanatischen Lobesschreie, aber auch absolut keine Enttäuschung – kennt ihr Bücher von Harlan Coben zufällig schon? Wenn ja, welches gefällt euch denn besonders von ihm? Dieses hier durfte jetzt auf jeden Fall schon wieder zurück in den Bücherschrank und macht hoffentlich jemand anderem schon wieder Freude

[Lesenswert] Stadt der Diebe von David Benioff

Von dem Buch Stadt der Diebe von David Benioff hatte ich noch nie gehört, aber da die Geschichte ganz nett klang, nahm ich es mal aus der „zu verschenken“-Bücherkiste am Straßenrand mit. Und was soll ich sagen, das ist doch tatsächlich eines meiner Top-Bücher für 2020 geworden, ich wollte wirklich nicht, dass es vorbei ist!

Worum geht’s So absurd es klingt, zwei Jugendliche sollen während des Hungerwinters 1941/42 in der quasi leeren Stadt Lenningrad zwölf Eier für die Hochzeit einer Generalstochter besorgen. Da ihnen als Alternative im Gefängnis nur der Tod droht, begeben sie sich auf ein sehr gefährliches Abenteuer außerhalb der Stadt, wo sie hoffen, noch lebende Hühner zu finden.

Wie ist’s Absolut grandios erzählt, man taucht sofort in das von Deutschen belagerte Lenningrad und das Leben des 17-jährigen Lew und dem etwas älteren Kolja ein. Teilweise wirken einzelne Szenarien sehr inszeniert, aber da Benioff durchaus Recherche betrieben hat und Menschen grausamer sein können, als man hofft, sind diese künstlich wirkenden Momente wahrscheinlich Realität gewesen.

Ich fand den Schauplatz sehr spannend, da ich bisher wenig Romane über den zweiten Weltkrieg (außer unseren Schullektüren) gelesen habe und die Perspektive von zwei russischen Jugendlichen zwischen Überlebenskampf, Armee, Partisanenkämpfen, Flucht und dem Leben in der Stadt und auf dem Lande immens interessant war. Dadurch wurde das Buch einfach nie langweilig, da man sowohl einiges aus dem Leben von Lew und Kolja rückblickend erfuhr, aber auch nur kurz auftretende Charaktere eine weitere Schicht Komplexität und eine andere Sichtweise auf die Situation anboten.

Das Buch ist zunächst ein Abenteuerroman, gleichzeitig aber natürlich durch den gewählten Schauplatz Kriegsroman und durch die Beziehung der beiden Jugendlichen auch ein spannender Coming-of-Age-Roman. Diese Mischung funktioniert für mich hervorragend, da sich Höhepunkte und ruhigere Momente abwechseln und Benioff auch zeigt, dass Witz neben Grausamkeiten besteht. Man weiß nie, wohin einen die nächsten Seiten führen und – obwohl ich das Buch größtenteils im sonnigen Park lag – gab es da doch ein paar Momente, wo ich mehr als nur schlucken musste.

Ich sage es selten, aber hier kam mir das Ende fast zu schnell, wie gerne hätte ich noch mehr mit Lew und Kolja erlebt. Aber es ist dem Buch angemessen und Benioff hat mich auch mit dem Ausgang nicht enttäuscht. Ja, für mich kann er wirklich großartig erzählen und ich werde definitiv noch mehr von ihm lesen!

Kennt ihr das Buch oder andere Bücher des Autoren? Wenn ja, welches gefällt euch denn besonders gut?

[Lesenswert] Königin des Südens – Arturo Pérez-Reverte

Manchmal kommen Bücher auf diffusen Wegen zu einem! Anfang 2020 stolperte ich auf Netflix auf die Serie Queen of the South und schaute mir sofort mal alle drei Staffeln an. Fand ich super, besonders, da ich sie auf Spanisch mit englischem Untertitel ansah und mir so einbildete, sogar etwas für meinen Kopf zu tun. Als ich dann lernte, dass die Serie auf dem Buch Königin des Südens von Arturo Pérez-Reverte basiert, dachte ich mir, dass ich das irgendwann einmal lesen mag. Dass ich es beim Aufräumen (?) in meinem zweiten Bücherregal fand, ist mir bis heute ein Rätsel, aber anscheinend besaß ich sogar die gebundene Ausgabe schon. Nunja, das waren dann genug Zeichen, mich an dieses nicht gerade dünne Buch zu wagen.

Worum geht’s Teresa lebt mit ihrem Freund, einem Drogenschmuggler, ein recht gutes Leben in Sinaloa (Mexiko), bis auf einmal ihre Welt auf den Kopf gestellt wird. Sie erhält den Anruf, vor welchem sie sich fürchtete: ihr Freund ist tot, das Kartell hinter ihr her und ihre einzige Überlebensmöglichkeit ist, die sofortige Flucht. Welche ihr nicht nur gelingt, die toughe Mexikanerin wird zu einer wahren Legende, welche den Drogenhandeln von Spanien bis Mexiko zu beherrschen beginnt.

Wie ist’s Fangen wir mit meinem Problem an, denn die Serie und das Buch haben quasi nichts gemeinsam. Schon im ersten Kapitel unterscheidet es sich so enorm von der Serie, dass ich ständig nur „das stimmt doch nicht“ dachte. Was mich leider sehr nervte, da ich die Serie mag und wenn Teresa dort in die USA flieht, dann soll sie das auch im Buch und bitte nicht nach Spanien. Wo sich dann alle anderen Erzählstränge auch unterscheiden und ach, das war doof, da man einfach ständig den Vergleich zieht.

Das Buch ist gut geschrieben und trotz seiner langen Kapitel und vielen Seiten mochte ich immer wissen, wie es weitergeht. Es passiert ständig etwas, die Erzählung hat Tempo und die Charaktere, allen voran natürlich Teresa, werden sehr gut beschrieben. Man kann durchaus Empathie aufbauen und fühlt mit ihr mit. Das Ende wurde mir dann etwas zu pathetisch und irgendwie auch unnötig, aber gut. Die Serie ist noch nicht zu Ende, mal sehen, wie sie es da lösen werden 😉

Ich mag es kaum sagen, denn ich glaube nicht, dass ich schon jemals eine Verfilmung dem Buch vorgezogen habe, aber hier ist es der Fall! Und somit habe ich euch jetzt hier einfach noch den Trailer verlinkt, wenn jemand eher Interesse an ihr hat:

Kennt wer das Buch und/oder die Serie? Ist es euch auch schonmal so gegangen, dass ihr die Verfilmung zuerst gesehen habt, euch auf das Buch gefreut und dann enttäuscht wurdet, da die Handlung soooooooo verrückt unterschiedlich ist?

[Lesenswert] ABC-Lesechallenge 2020 – 3. Update!

Mittlerweile schreiben wir Jahr 4, in welchem ich versuche, mich einmal durch das Alphabet zu lesen. Die Regel ist simpel: ich möchte einmal jeden Buchstaben des Alphabets als Anfangsbuchstaben im Buchtitel eines von mir gelesenen Buches haben. Aber bisher scheiterte ich noch jedes Jahr und bin schon am Überlegen, ob ich es im nächsten Jahr noch einmal mit den Anfangsbuchstaben der Autorennachnamen machen soll, da dies irgendwie realistischer scheint. Dieses Jahr bleibt alles beim Alten und heute gibt es das 3. Update! Vor drei Monaten hatte ich schon 17 Buchstaben „gelesen“, was doch ganz gut vorgelegt war!

Zwischenstand: 21 von 26!

Apothekerin, Die – Ingrid Noll (klick)
At Home in the World – Thich Nhat Hanh (klick)

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Bildung. Alles, was man wissen muß – Dietrich Schwanitz(klick)
Breakfast on Pluto – Patrick McCabe (klick)
Buddha Basiswissen – Burkhard Scherer (klick)

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Chemie des Todes, Die – Simon Beckett (klick)
Chuzpe – Lily Brett (klick)
Citizen. An American Lyric – Claudia Rankine (klick)
Couchsurfing im Iran – Stephan Orth (klick)

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Dublin – James Joyce (klick)
Dunkel – Ragnar Jónasson (klick)

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Ein unbeschriebenes Blatt – John Colapinto (klick)
Er ist wieder da – Timur Vermes (klick)

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Fahrenheit 451 – Ray Bradbury (klick)
Fahrenheit 9/11 – Michael Moore (klick)
falsche Fährte, Die – Henning Mankell (klick)
Fürchtet euch – Wiley Cash (klick)

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Griessnockerl Affäre – Rita Falk (klick)
große Entwurf, Der – Stephen Hawking & Leonard Mlodinow (klick)

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H

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In Deinem Namen – Harlan Coben (klick)
In Goethes Hand – Martin Walser (klick)

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jPod – Douglas Coupland (klick)

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Königin des Südens – Arturo Perez-Reverte (klick)
kleine Bruder, Der – Sven Regener (klick)

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Leticia Valle. Memoiren einer Elfjährigen – Rosa Chacel (klick)
Let’s be less stupid – Patricia Marx (klick)
Letzte Einhorn, Das – Peter S. Beagle (klick)
Lob der Stiefmutter – Mario Vargas Llosa (klick)

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Mädchen, Das – Stephen King (klick)
Mexiko. Die Sonnenpyramiden – Gugliemlo Guariglia (klick)
Mord in bester Lage – Michael Böckler (klick)

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Never Knowing. Endlose Angst – Chevy Stevens (klick)

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Orange Grove, The – Larry Tremblay (klick)

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Picknick auf dem Eis – Andrej Kurkow (klick)

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Q

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Rosenrot – Arne Dahl (klick)

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Schatzinsel, Die – R.L. Stevenson (klick)
Schnee, der auf Zedern fällt – David Guterson (klick)
Seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde, Der – R.L. Stevenson (klick)

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Thinking, Fast and Slow – Daniel Kahneman (klick)
Tote Spur: Verschollen in den Wäldern Kanadas – Barbara Fradkin (klick)
Toten, die niemand vermisst, Die – Hjorth & Rosenfeldt (klick)
Trügerische Ruhe – Tess Gerritsen (klick)
Tschick – Wolfgang Herrndorf (klick)

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Und du kommst auch drin vor – Alina Bronsky (klick)

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Vater Unser – Jilliane Hoffmann (klick)
Velocity – Dean Koontz (klick)

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Wahrheit über Alice, Die – Rebecca James (klick)
Wenn der Mond stirbt – Richard Crompton (klick)
Wo ich mich finde – Jhumpa Lahiri (klick)

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X

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Y

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Z

Juhu, 21 Buchstaben und ganze 49 Bücher sind es mittlerweile geworden! Aber ihr seht, es ist wirklich nicht so leicht, Buchtitel mit unterschiedlichen Anfangsbuchstaben zu finden, die rotten sich bei einzelnen Buchstaben doch etwas zusammen 😉 Insgesamt habe ich durch das viele Zuhause-Bleiben aber ganz gut lesen können, ich versuche weiterhin, mir mindestens 30 Minuten am Tag zu nehmen, denn ich habe noch soooooo viele ungelesene Bücher auf meinem Stapel hier! Aber leider keinen Titel mit den noch fehlenden Anfangsbuchstaben und da ich diese jetzt auch nicht unbedingt kaufen mag, hoffe ich, dass ich in einem der öffentlichen Bücherschränke im Umkreis noch etwas entdecke!

Jetzt geht es in den Endspurt über und ich bin sooooooo nah dran, drückt mir die Daumen! 🙂

Macht wer von euch bei dieser oder einer anderen Lese-Challenge mit? Wie sieht es bei euch aus? Und was ist bisher das empfehlenswerteste Buch, welches ihr 2020 gelesen habt? Für mich wäre das aus Tschick sowie Das Mädchen, beide wollte ich nicht mehr aus der Hand legen, so unterschiedlich sie auch sind!

[Lesenswert] Das Mädchen – Stephen King

Ich muss gestehen, ich habe noch nie ein Buch von Stephen King gelesen. Klar sagt mir der Name was und ich kenne auch die Handlungen einiger Bücher, aber wirklich eines konsumiert hatte ich bis vor kurzem noch nicht. Dann fiel mir aber Das Mädchen in die Hände und nach zwei Tagen war ich schon damit durch! Dass King schreiben kann, muss ich niemandem erzählen, aber ein bisschen mehr habe ich doch noch zu sagen!

Worum geht’s Die neunjährige Trisha ist mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder zu einer kurzen Wanderung auf dem Appalachian Trail unterwegs. Während die beiden streitend vorlaufen, muss Trisha jedoch auf Toilette und beschliesst, sich etwas abseits des Weges zu begeben. Was ihr zum Verhängnis wird, da sie sich verläuft und plötzlich alleine ohne Orientierung irgendwo im Wald unterwegs ist. Mit kaum Nahrung, einem Walkman mit Radiofunktion und enorm viel Willensstärke versucht sie, nicht in Panik zu geraten, sondern ihren Weg zurückzufinden. Als jedoch die Nacht und damit auch das Gefühl, beobachtet zu werden, hereinbricht, beginnt Trisha zu realisieren, dass sie mitten in einem Kampf ums nackte Überleben steckt.

Wie ist’s Absolut fesselnd, man kann das Buch einfach nicht zur Seite legen und muss wirklich „nur noch schnell ein Kapitel lesen“, bis es plötzlich 2 Uhr nachts ist 😉 Man kann sich wahnsinnig gut in Trisha hineinversetzen, lebt ihre Verzweiflung, ihre Angst, aber auch ihren Mut und ihre Sturheit nicht aufzugeben mit! King beschreibt die Atmosphäre wahnsinnig gut, den Wald, die Angst vor dem Unbekannten, der Dunkelheit und dem „Verfolger“, welcher etwas Wahnvorstellung, aber auch etwas real ist. Zumindest hatte ich einige dieser Gedanken auf auf dem Pacific Crest Trail, wobei ich mich da gar nicht verlaufen hatte.

Das Ende ist grandios, es macht absolut Sinn, irgendwie hätte es nicht anders ausgehen dürfen und ja, ich hatte ein bisschen feuchte Augen. Auch die vielen Baseball-Referenzen, die Trisha Mut gemacht haben, haben mich nicht gestört, da sie einfach passen und der Figur noch mehr Kontur geben – absolut verrückt, was dieses 9-jährige Mädchen hier erlebt und wie glaubhaft es alles erscheint!

Das Mädchen hat mich definitiv davon überzeugt, mehr von Stephen King zu lesen, in seine Beschreibungen tief einzutauchen und mich von seiner Sprachgewalt fesseln zu lassen. Man vergisst sowohl Zeit als auch wo man ist und geht einfach vollends in diese andere Story über, was mir selten passiert. Muss ich mir manchmal einen Timer stellen, dass ich am Tag 30 Minuten lese, hier verging die Zeit wahnsinnig schnell..und wegen mir hätte das Buch auch noch 50 Seiten mehr haben dürfen.

Kennt ihr das Buch zufällig? Oder habt etwas anderes von King gelesen, was ihr weiterempfehlen könnt? 🙂

[Lesenswert] Wo ich mich finde – Jhumpa Lahiri

Manchmal bekommt man einfach die perfekten Geschenke. Das hier war so ein Moment und ach, ich war soooo glücklich, denn das neue Buch einer meiner liebsten Autorinnen zu einer Zeit, in welcher ich mich definitiv nach comfort reading sehe. Somit habe ich mir Wo ich mich finde von Jhumpa Lahiri natürlich nach sehr kurzem „ich will es mir noch etwas aufheben“-Denkens geschnappt und in wenigen Stunden nur so eingeatmet!

Worum geht’s Um eine Frau in ihren Vierzigern, welche scheu und zurückgezogen, etwas unsicher ihr Leben in Italien zwischen Uni, Schwimmhalle, Buchhandlung und der eigenen Wohnung gestaltet. Sie lebt weniger ihr Leben als dass sie das Leben anderer beobachtet und diese Momente in sich aufsaugt. Sie verlässt ihre gewohnte Umgebung nur selten, hat flüchtige Beziehungen und irgendwie viele Anfänge, die genau das bleiben.

Wie ist’s Die Geschichte ist in sehr kurzen Kapiteln erzählt und jedes zieht einen sprachlich in seinen Bann. Man muss einfach weiterlesen und das nicht unbedingt aufgrund der „wie geht es nur weiter“-Frage, sondern weil die Worte die Haut kitzeln wie ein erfrischender Sommerregen. Lahiri hat diesen einzigartigen Blick, mit welchem sie den Leser direkt sehen lässt, was auch unsere Protagonistin sieht und dadurch fühlt man sich ihr sehr nah. Die Zeit vergeht, man geht mit, will nicht, dass das Buch endet, da es sich nicht nach einer Geschichte, sondern nach einer neuen Freundschaft anfühlt, die man hier eingeht.

Ich will nicht viel von der Story preisgeben, von den kleinen Alltagsanekdoten, welche in Sätzen beschrieben werden, die lange im Leser nachhallen. Manchmal musste ich das Buch hinlegen und einfach nachdenken. Es inspiriert, es macht traurig, es weckt Emotionen in einem durch die Beobachtungen einer Frau, mit welcher man sich gleichzeitig so richtig identifizieren kann und dann doch wieder keine Ahnung hat, wer sie eigentlich ist. Dieser Balance-Akt gelingt der Autorin in all ihren Geschichten, die ich bisher lesen durfte und nicht zu Unrecht hat sie einen Pulitzerpreis.

Spannend war für mich auch, Jhumpa Lahiri in deutscher Übersetzung zu lesen, normalerweise lese ich immer ihre auf englisch verfassten Bücher. Dieses hier schrieb sie jedoch auf italienisch und da bin ich dann doch raus. Es gibt ein sehr spannendes Interview von ihr über die italienische Sprache und wieso sie sie doch lernen wollte, falls ihr noch etwas Zeit habt:

Ich kann das Buch absolut empfehlen und weiß auch, dass ich es bestimmt erneut lesen werde, da es mich so sehr begeistert! Ihre Prosa wird als „suggestive, luzide und mit großem Sog“ betitelt und das stimmt einfach zu 100 Prozent! Wenn ihr jetzt denkt, dass das super klingt, ihr aber von der Story her nicht interessiert seid, ich habe die Autorin 2004 dank The Namesake kennen- und liebengelernt und vielleicht ist die Geschichte von Gogol Ganguli, welcher seinen Namen ändern will, eher eures!

Kennt ihr Jhumpa Lahiri? Wenn ja, welches ist euer Lieblingsbuch von ihr? Und von welchem anderen Buch seid ihr in letzter Zeit absolut begeistert gewesen? 🙂

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