Kategorie: Reisen

[Reisen] Roadtrip approved! Meine Must-Haves!

Die letzte Woche habe ich größtenteils im Auto verbracht, da ich knapp 1900km bis nach Yellowknife in den Northwest Territories gefahren bin. Dabei habe ich gemerkt, nach welchen Sachen ich häufig gegriffen habe und welche komplett unnötig gewesen sind (z.b. Abschminktücher, da ich mich gar nicht erst geschminkt habe *g*). Somit dachte ich mir, ich zeige euch mal, was ich im Auto immer mehr oder weniger griffbereit hatte und definitiv als sinnvolle Helferchen ansehen würde.

Roadtrip Must HavesZunächst einmal einen Schal (aka der Bildhintergrund), denn auch wenn es tagsüber heiß ist, abends im Auto wird es richtig kalt. Somit hilft der Schal hierbei und ist gleichzeitig auch noch Schlafmaske, denn dunkel wird es im Moment auch nicht. Ab und zu war es auch ganz schön windig, somit das ideale Accessoires und dann natürlich in „geht mit allem“-Schwarz. Die Sonnenbrille ist ebenfalls überlebenswichtig, wenn man viel fährt und es eigentlich immer hell ist. Meine ist von Cheap Monday und leistet mir jetzt seit gut drei Jahren hervorragende Dienste – für den niedrigen Preis bin ich begeistert.

Da man nicht unbedingt jeden Tag duschen kann, ist sowohl ein gutes Deo als auch ein günstiges EdP eine sinnvolle Investition 😉 Während Deo wohl selbstverständlich ist (ich empfehle hier die Cremesticks), ist EdP vielleicht einigen zu extravagant. Ich rieche aber immer gerne gut und auch als Raumduft im Auto hatte es seine Berechtigung. Das Dove Cool Essentials ist ein frischer, unaufregender Duft, der sich nicht mit meinem Suddenly Madame Glamour EdP von Lidl überschneidet. Das Parfüm ist ein Dupe zu Coco Mademoiselle von Chanel und ideal für unterwegs, denn wenn es kaputtgeht, ist es kein großer finanzieller Verlust.

Apropros wenig Duschen, meist sind die Duschen dann auch noch kalt und/oder gehen nach Zeit. Somit habe ich diese 2in1 Shampoo & Spülung Proben von Nivea aufgebraucht, die ich für ein Kombiprodukt als sehr gut befinde. Meine Haare lassen sich danach gut durchkämmen, sind nicht ganz so weich wie sonst, aber definitiv schön strahlend und fetten auch nicht direkt wieder nach. Ebenfalls gut an Proben ist, dass man sie danach wegwerfen kann und keine große Verpackung durch die Gegend schleppen muss, die auch noch auslaufen kann. Für den Körper habe ich diverse Männerduschgel-Proben genutzt, die haben irgendwie länger frisch gerochen und ich dachte mir, damit greifen mich die Mücken vielleicht weniger an. Falsch gedacht.

Zahnpflege ist natürlich auch unterwegs ein Thema und ich habe mir in herrlicher Natur die Zähne geputzt! Zwar mit um mich schlagen, da es hier überall verdammt große und viele Insekten gibt, aber hey, das hält mich nicht auf. Superpraktisch, aber leider böse für die Umwelt, sind diese Zahnseidesticks, die einfach nur spielend einfach anzuwenden sind. Im Alltag nutze ich normale Zahnseide, aber unterwegs fand ich das großartig. Ebenfalls notwendig, Lippenpflege, wonach ich im Auto ständig greife. Gerne in der Wassermelonen-Sorte von der EOS-Nachmache Wells, ich trinke bei Roadtrips immer zu wenig (nie gibt es Toiletten) und meine Lippen zeigen mir das sehr schnell. Für den frischen Atemkick habe ich auch immer noch Mundspray dabei.

Musik also der MP3-Player sind ebenfalls unersätzlich, allerdings ist bei mir gerade der Wurm drin und mein Player ist mir doch ernsthaft kaputtgegangen. Somit hatte ich viel Stille und eine ganze CD mit sieben Songs..das war nicht allzu fein. Für die 5000km nach Montreal muss ich mir jetzt was überlegen, hoffentlich finde ich einen günstigen Player hier am Ende der Welt. Andere Musik macht die gelbe Bärenglocke, welche ich immer an meiner Kameratasche beim Wandern hatte. Auch wenn ich nicht wirklich glaube, dass sich so ein Bärchen davon stören lässt, gibt sie einem ein gutes Gefühl, wenn man mutterseelenallein durch den Wald stapft. Gibts ganz günstig bei Canadian Tire, solltet ihr gerade eine brauchen.

Last, but not least, die Handpflege. Zunächst ist ein Handdesinfektionsgel natürlich unverzichtbar, man hat nicht überall die Gelegenheit, sich die Hände zu waschen und ach, auch zwischendurch nutze ich es gerne zum Erfrischen. Da diese Gels aber (zumindest meine) Hände angreifen, brauche ich eine Extraportion Pflege und nutze viel Handcreme. Da sie beim Autofahren schnell einziehen, aber trotzdem genug Feuchtigkeit spenden soll, kann ich euch die von Cien empfehlen – wobei ich deren L’Occitane-Lookalikes noch lieber mag, die sind nur leider schon leer :/

Das sind jetzt nicht nur unbedingt Reise-, sondern für mich z.b. auch Festivalessentials, die nicht viel Platz wegnehmen, aber einige unschöne Situationen retten können. Wer mag schon stinkig irgendwo für längere Zeit gestrandet sein oder mit schmutzigen Händen sich eincremen etc. Meine ganzen Hautpflege-Sachen habe ich mir mal außen vor gelassen, da diese bei jedem unterschiedlich ist. Solche Produkte (natürlich muss es nicht die Marke sein) sind aber bestimmt für jeden irgendwie zu gebrauchen, oder?

Was sind für euch Must-Haves, wenn ihr einen Roadtrip macht oder ein Festival besucht? Habe ich irgendwas wichtiges vergessen?

[Reisen] 3 Wochen Work & Travel im Yukon!

Meine Zeit im Yukon, genauer gesagt in Marsh Lake bei Whitehorse, der Hauptstadt des Bundesstaates, neigt sich dem Ende zu und ich dachte mir, ich erzähle euch mal, was ich die Tage alles so unternommen habe. Zunächst einmal natürlich die atemraubende, schmerzlich-schöne, enorm gewaltige Natur angestarrt und mich gefreut, dass ich all diese Berge, Wälder, Wiesen, Seen und Tierchen sehen und in ihrem natürlichen Umfeld erleben durfte. Es klingt immer so klischeehaft, aber man atmet hier so frische, sich gut anfühlende Luft ein, die gleichzeitig auch noch so sauber riecht, ich könnte mich hier täglich nur am Atmen im Freien erfreuen *g* Klingt jetzt alles ganz naturburschig, im Herzen bin ich aber weiter Großstadtkind und vermisse das dreckige Berlin sehr. So inspirierend alles um mich herum gerade ist, auf Dauer könnte ich nicht in der einsamen Wildnis leben.

Miles Canyon

Whitehorse ist eine spannende Stadt, die mich dank ihrer sehr aktiven Kunstszene doch noch gekriegt hat. Zunächst gefiel sie mir nämlich nicht so, da sie sehr klein ist und die Innenstadt nicht allzu belebt, wenn die Touristen abends im Hotel sind. Die meisten Menschen leben hier, um zu arbeiten und das gerne gleich in drei Jobs. Somit haben sie nicht unbedingt Zeit und Muse, abends noch großartig wegzugehen. Den Pub Dirty Northern Bastard kann ich aber empfehlen, die Getränkepreise waren enorm human, der Laden sehr schön eingerichtet und die Live-Band aus Chicken mit Banjo war auch toll. Das Publikum war bunt gemischt und viele haben sich auch an den Speisen (die Pizza sah sehr gut aus!) ausgetobt, welche von ausschließlich blonden, langhaarigen Bedienungen serviert wurden 😉 Sehr lecker gegessen habe ich im Burnt Toast, probiert den vegetarischen Burger! Die Innenstadt/Main Street bietet ein paar Souvenirläden, was nicht meines ist und ist sehr schnell abgelaufen. Ein paar „ältere“ Häuser gibt es auch noch, aber das war’s. Super ist das Visitor Centre, wo man über laufende Ausstellungen/Veranstaltungen etc informiert wird.

Whitehorse Yukon Whitehorse liegt direkt am Yukon River, wo man sehr schön entlanglaufen kann, ich empfehle den Millenium Trail (5km), der durch Natur und an einer Fischleiter vorbeiführt. Traumhaft schön ist es auch am Chadburn Lake und Miles Canyon, das Wasser hier ist überall so klar und hat eine tolle Farbe. Zum Wandern und für einen tolle Ausblick auf die Stadt empfehle ich euch entweder ein Stück des Trans-Canada-Trail zu gehen oder den Aufstieg auf Grey Mountain. Wer Tiere sehen mag und sich nicht auf sein Glück verlassen mag, das Yukon Wildlife Preserve ist nicht weit mit dem Auto entfernt und auf dem Weg liegt noch ein schöner Wald, den man durchwandern kann.

Arctic AdaptionAusstellung gibt es in Whitehorse auch viele, besonders im Kunstbereich war ich begeistert und kann euch die Arctic Adaptions Ausstellung im Yukon College sehr empfehlen. Ebenfalls super fand ich die lokalen Künstler, die ich bei Yukon Artists@Work, Arts Underground und North End Gallery gesehen habe. Alles kann man zu Fuß ablaufen, mit den Künstlern vor Ort einfach mal ne Runde quatschen und wunderbar entspannen. Die Leute hier sind immer an einem Gespräch interessiert und zeigen einem auch gerne, wie sie etwas gemacht haben und geben Tipps. Mein letzter Tipp für Whitehorse wäre noch das First Nation Cultural Centre, was zunächst einmal in einem tollen Gebäude ist und dann eine kleine, aber gute Ausstellung bietet. Alle hier genannten Sachen sind übrigens kostenlos.

Carcross DesertAußerhalb von Whitehorse kann ich euch einen Ausflug nach Tagish und Carcross empfehlen, wo man dann auch an der Carcross Desert (eine „Wüste“ mitten im Yukon), dem Emerald Lake (tolle Farbe!) und Marsh Lake (meinem Wohnort) vorbeikommt. Durch Tagish kann man einfach durchfahren, Carcross ist ein nettes historisches Städtchen, wo der erste Goldklumpen gefunden wurde, der dann den Klondike Gold Rush ausgelöst hat. Wer alte Häuser, leckere Backwaren und ein wenig Geschichte mag, wird diesen Trip genießen.

Atlin BCMein absoluter „Geheimtipp“ ist allerdings das kleine Städtchen Atlin, welches ich dank des Atlin Arts & Music Festivals kennengelernt habe. Von Whitehorse ist es ca zwei Stunden entfernt und die Fahrt allein ist schon traumhaft schön. Wenig Autos, viel Natur. Man fährt lange am großen Atlin Lake vorbei, ist auf einmal wieder in British Columbia und kommt dann im 500-Einwohner-Örtchen an mit einem der schönsten Bergpanoramen, die ich je gesehen habe. Es gibt lustige Häuser, hier leben viele Künstler, alles ist entspannt, Kinder spielen auf der Straße – wer Ruhe braucht, hier ist sie. Dinge wie Internet oder ein Handynetz sucht man auch eher vergebens 😉 Zum Runterkommen in tollster Natur absolut zu empfehlen und oh, hier würde ich sofort wieder hinfahren!

Sehr schön ist (wenn ihr Richtung Alaska unterwegs seid) auch eine Fahrt nach Dawson, ebenfalls ein Goldgräberstädtchen, was sich auch super als Westernkulisse eignet und von dort dann den Dempster Highway hoch zum Arctic Circle. Richtung Grenze führt der sogenannte „top of the world“ highway, welcher ebenfalls viele schöne Ausblicke parat hält, die Straße ist nur etwas anstrengend auf Dauer, da es eine sehr staubige Schotterpiste ist. Aber hier haben wir direkt neben der Straße badende Elche gesehen. Wer Bergpanoramen liebt, der wird sich auch sehr mit der Fahrt am Kluane National Park anfreunden können, wunderschön sage ich euch!

Insgesamt kann ich sagen, dass jeder Naturliebhaber im Yukon auf seine Kosten kommen wird, es ist wirklich ein ganz besonderes Fleckchen Erde und ich bin froh, dass ich einige Zeit hier verbringen konnte und nicht einfach nur durchgefahren bin.

[Reisen] Wie komme ich nach Yellowknife und andere Reisepläne!

Eigentlich wollte ich euch zunächst von meinen bereits erlebten Kanada-Alaska-Abenteuern erzählen, aber irgendwie bin ich wahnsinnig schlecht darin, meine Erlebnisse im Nachhinein aufzuschreiben (oder vielleicht etwas zu sehr davon gelangweilt, denn ich habe es ja schon erlebt *g*). Somit dachte ich mir, erzähle ich euch einfach mal kurz von meinen zukünftigen Reiseplänen, denn immerhin habe ich schon 5,5 Monate meines Work & Travel-Jahr in Kanada hinter mir. Den Deutschland-Heimaturlaubs-Flug für Oktober habe ich auch gerade schon gebucht und ach, ich freue mich darauf, dann in Montreal ins Flugzeug zu steigen.

Beach Port Renfrew

Photo credits to my incredible coworker Jennifer 🙂

Gerade bin ich nach vier Wochen Roadtrip von Vancouver nach Anchorage und zurück nach Whitehorse für 2,5 weitere Wochen im Yukon. Diesmal aber ohne Herumreisen, sondern an einem Ort, nämlich in Marsh Lake. Mitten in der Natur, sehr ruhig, ein großer See und genau so, wie ich es mir hier vorgestellt habe. Meine Arbeit im Inn (gegen Kost und Logis) ist in Ordnung, aber nichts im Vergleich zu meiner vorherigen helpx-Erfahrung. Jetzt am Wochenende wollte ich aber doch noch ein paar mehr Menschen sehen und helfe auf dem Atlin Music Festival mit. Dafür gibt es dann den Eintritt umsonst und ich darf die Künstler betreuen, also genau mein Ding. Das Festival ist direkt am Atlin Lake, dem größten natürlichen See in British Columbia und sieht laut Google-Bildersuche schon einmal traumhaft aus. Wer auf Seen, Flüsse bzw Wasser steht, wird BC und auch den Yukon lieben – es gibt einfach unsagbar viele Gewässer und alle sind sooooo klar und wunderbar grün-blau. Auf Bildern kann man das leider gar nicht festhalten, wie atemberaubend es ist.

Dann wird es aber auch Zeit, weiterzuziehen, denn der Yukon ist schon ziemlich einsam. Selbst die Hauptstadt Whitehorse, die nur 50km entfernt liegt, hat nur 23.000 Einwohner und nach einigen Tagen dort kann ich sagen, dass ich alles für mich interessante gesehen, besucht und bewandert habe. Somit geht es in wenigen Tagen alleine los nach Yellowknife – den restlichen Alaska Highway entlang, dann kurz durch Alberta und dann in den Norden! Mir kann es gar nicht nördlich genug sein, Yellowknife ist nur meine Grenze, weil die weiteren Straßen Eis-Straßen (also zugefrorene Flüsse) sind und diese im Sommer nicht vorhanden sind. Was freue ich mich schon darauf, diesen Trip zu machen, diesmal nur mit mir. Anhalten, wenn ich etwas schönes sehe, wandern, die Natur genießen und sehen, was mir auf dem Weg alles so entgegenkommt..ich hoffe sehr auf Büffel und Bären 🙂

Für die insgesamt 1822km brauche ich laut google maps 32 Stunden, welche ich natürlich auf einige mehr Tage aufteilen werde. Gerade checke ich ein bisschen verschiedene Reiseführer und natürlich das Internet aus, was ich wo machen kann. Da ich natürlich wieder möglichst günstig reisen mag, suche ich auch nach kostenlosen Camping- und Couchsurfingplätzen und ich bin schon gespannt, wie meine erste Nacht alleine im Auto wird. Aber nachdem ich die ersten Tage im Yukon mit offener Haustür schlafen musste (pathetisch hatte ich das stumpfe Brotmesser neben dem Bett), schockt mich glaube ich so langsam gar nichts mehr 😉

Kanada Reiseführer

In Yellowknife werde ich für vier Wochen bleiben, den heißen August genießen, wieder gegen Kost und Logis arbeiten und hoffentlich viele spannende Erfahrungen machen. Lustigerweise habe ich meinen Coworker dort online schon kennengelernt, er war auch gerade hier im Yukon und die Welt ist einfach ein Dorf. Auch virtuell. Danach heißt es go east und ich habe knapp 5 Wochen Zeit, um die locker-flockigen 5000km bis nach Montreal zu fahren. Natürlich mit diversen Zwischenstopps in der Natur und in den Städten, die so auf dem Weg liegen – ich freue mich wie Bolle 😉 Zum Glück hat mein uralt Ford Windstar, den ich hier gekauft habe, schon über 350.000km, da kommt es auf 10.000km mehr oder weniger auch nicht mehr an *g*

Was ich genau mache, wenn ich dann Ende Oktober wieder von Frankfurt nach Montreal fliege, weiß ich nicht. Aber es ist ja auch noch ewig hin, bis ich mir dazu Gedanken machen muss. Sollte der Schnee mitspielen bzw sich noch etwas zurückhalten, steht die „richtige“ Ostküste noch auf dem Plan. Also Quebec auf jeden Fall, aber ich würde sehr gerne nach New Brunswick, Prince Edward Island und Nova Scotia – für Newfoundland & Labrador wird es leider nicht mehr reichen. Da hat man ein ganzes Jahr Zeit und kann immer noch nicht alles sehen, was man in Kanada sehen mag 😉

Was habt ihr für dieses Jahr noch für Reisepläne? Der Sommerurlaub steht ja vor der Tür, viele meiner Freunde sind oder planen gerade ihren Strandurlaub und ach, gegen eine Runde Barcelona hätte ich jetzt auch nichts einzuwenden. Wobei ich ganz ehrlich doch nicht tauschen mag, ich kann gar nicht abwarten, ins Auto zu steigen und Neuland zu betreten! 

[Reisen] Hallo Yukon!

Den gesamten Juni bin ich von Vancouver bis nach Anchorage und über Fairbanks wieder nach Whitehorse gefahren, was flockige 6000km waren. Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt des Yukons (75% der Einwohner leben hier, man glaubt es nicht, wenn man in dieser „Stadt“ ist), habe ich jetzt mein neues Domizil Marsh Lake bezogen. Hier werde ich nun 2-3 Wochen meine zweite helpx-Erfahrung in einem Hotel machen und bin bisher sehr angetan. Allerdings ist mir heute schon mein Macbookladekabel kaputtgegangen (Apple hat echt keine Qualität, was die Ladekabel angeht) und dann ist gmx.de hier gesperrt. Fragt mich nicht wieso, die Seite tut ja niemandem was, aber nicht auf meine Emails zugreifen zu können, macht mich gar nicht glücklich. Von wegen abschalten in der Wildnis, ich will zumindest morgens und abends meine Emails checken..da meine Unterkunft auch kein Wifi hat, muss ich jetzt wieder wie in Indien zum zensierten Internet laufen (ihr glaubt gar nicht, wie viele Parallelen ich schon zwischen Kanada und Indien gefunden habe in den letzten vier Monaten).

Mein Haus am SeeZumindest bin ich im Yukon jetzt schon einmal zur Hausbewohnerin geworden, verrückt, was sich hier Staff-Unterkunft nennt 😉 So viel Platz bin ich nicht gewohnt und besonders nach einem Monat im Auto ist das echt riesig. Daran, dass man hier Türen nicht abschließt (abschließen oder gar komplett zumachen kann), muss ich mich allerdings noch gewöhnen, die erste Nacht war ich bei jedem Geräusch wach und habe meine Kühltruhe dann vor die Haustür geschoben. Wobei ich mir sicher bin, dass die den Bären auch nicht abhält *g*

Die Menschen hier sind alle super entspannt, keiner überarbeitet sich, man nimmt sich Zeit für ein Gespräch und das alles inmitten traumhaft schöner Natur – für eine Weile kann ich da sehr gut mitmachen, auf Dauer wäre mir hier aber definitiv zu wenig los. Dank Fahrrad und Kayak/Kanu kann ich hier aber einiges an Zeit verbringen und Bücher habe ich auch genug zu lesen. Der Marsh Lake ist übrigens – wie alle Seen in Kanada – riesig und sehr wellig, bisher habe ich mich noch nicht reingetraut. Aber auch zum Wandern ist es hier großartig und ich freue mich schon auf einige Touren. Habe ich schon die unsagbar gute Luft, die überwältigend schöne Natur und einfach die herrlichen Farben an jeder Ecke erwähnt? 🙂

Bei helpx bekommt man Unterkunft und Verpflegung gegen Arbeit und ich habe meinen ersten Tag mit vier Stunden Unkraut jäten verbracht 😉 Habe ich bisher auch noch nie wirklich getan, Gartenarbeit ist eigentlich nicht mein Ding. Hier im strahlenden Sonnenschein an der frischen Luft war es aber durchaus ganz nett, mir tat nur das Unkraut leid, das gefiel mir persönlich nämlich ziemlich gut. Da es hier noch recht viel zu jäten gibt, werde ich das wohl auch die nächsten Tage machen – ihr seht, überarbeiten werde ich mich hier nicht. Im Gegensatz zu meiner vorherigen helpx-Stelle auf Vancouver Island läuft die Saison hier gerade erst an und es sind nur wenige Gäste vor Ort.

Miles Canyon

Die Tage werde ich allerdings wieder nach Whitehorse müssen und hoffen, dass es dort irgendwo ein Ladekabel für meinen Laptop gibt – zum Glück hat mein Chef hier zwar noch eines, das kann ich aber nicht mitnehmen, wenn es für mich weitergeht. Mal sehen, ob das erfolgreich wird, ich habe ein bisschen meine Zweifel. Bisher habe ich in Whitehorse primär die Galerien erkundet, wobei ich besonders das Yukon College mit der Arctic Adaption Ausstellung hervorheben mag. Da ich davon aber so begeistert bin, gehe ich da noch einmal ausführlicher ein. Sollte wer gerade im Yukon sein und das hier lesen: geht hin! Und nehmt das gerade stattfindende Adaka Festival gleich mit, ich fand es sehr interessant!

Wenn ich mich endlich einmal dazu aufraffen kann, kommen meine Berichte zu meinem Monat auf Vancouver Island und meinem Roadtrip nach Alaska, wo ich sehr viel gesehen und gelernt habe. Am liebsten würde ich diese Zeilen getippt haben, bevor es dann wieder Richtung Norden geht – mein nächstes Ziel für August ist nämlich Yellowknife, was ich gar nicht abwarten kann! War schon einmal jemand dort?

[Reisen] Work & Travel Wednesday #3

Eigentlich wollte ich euch heute Tipps geben, was man sich alles in und um Vancouver herum ansehen kann. Da das Internet beim Bilderhochladen allerdings etwas sehr zickig ist, erzähle ich euch stattdessen von meiner ersten HelpX-Erfahrung. Helpx steht für Help Exchange und ist eine Plattform, auf der man sich gegen eine Gebühr (ca 20€) anmelden kann und sich dann einen sogenannten Host suchen kann. Hier gibt es eine große Auswahl in ganz Kanada und je nachdem, worauf ihr Lust habt, könnt ihr euch eure Farm/Lodge etc. aussuchen. Die Anbieter stellen sich vor, es gibt oft Bilder und sie erzählen euch, was ihr zu tun habt. Ihr arbeitet dann direkt bei Ihnen gegen Kost und Logis, was sich meist auf 20 Stunden in der Woche beläuft. Ich bin seit fast zwei Wochen nun auf meiner Lodge hier in Port Renfrew auf Vancouver Island und liebe es!

Soule Creek Lodge Port RenfrewIch war sowohl die einzige Freiwillige, als hatte ich auch noch eine zweite HelpXerin hier, was natürlich doppelt Spaß macht. Die Aufgaben sind einfach, ich helfe morgens beim Frühstück, wir putzen die Jurten/Zimmer und helfen abends beim Abendessen. Die fünf Stunden reichen dafür nicht aus, wenn ich alleine bin, zu zweit ist es aber kein Problem und ich bekomme dafür mehr freie Tage. Sehr spannend finde ich, dass man direkt erfährt, wie so ein Betrieb funktioniert und man auch einen Einblick in die bessere Küche bekommt (da kann man sich einiges abgucken).

Mein Zimmer im Haus ist riesig, ich stehe immer überfordert vor der Speisekammer, aus der wir alles essen dürfen und freue mich tierisch, endlich wieder Obst und Gemüse in Mengen zu genießen. Besonders Salat ist hier verflucht teuer, jetzt esse ich fancy organic salad jeden Mittag. Lediglich das Internet hier in der Wildnis ist etwas schlecht, aber ok, da müssen wir jetzt durch. Ich habe mir vier Wochen Lodgestay ausgesucht, das mit den beiden Besitzern per Mail abgesprochen und wusste vorher schon in etwa, was auf mich zukommt. Natürlich kann man jederzeit abbrechen, es zwingt einen niemand zu bleiben, aber mir gefällt es dafür viel zu gut. Die Landschaft ist einmalig schön, an die Aussicht werde ich mich wohl nie gewöhnen und der Sonnenuntergang jeden Abend ist traumhaft! 

Für mich ist das Konzept einfach nur genial. Davon abgesehen, dass meine beiden Hosts einfach wahnsinnig nette Menschen sind, mit denen man gerne zusammensitzt und erzählt. Für Ende Juni (wenn ich meinen Alaska-Trip hinter mir habe), habe ich mir heute eine neue HelpX-Location in Tagish gesucht und freue mich schon sehr darauf. Auch das klingt wieder nach einem richtigen Abenteuer und einer einmaligen Erfahrung.

HelpX ist nicht die einzige Plattform, ich habe mich ohne groß nachzudenken für sie entschieden und bin mit der Auswahl vollkommen zufrieden. Wobei ich die Alternativen wie WWOOFing aber auch nicht ausprobiert habe, eine Mitgliedschaft reicht mir aus. Vielleicht ist diese Art des Arbeitens im Ausland auch etwas für euch (und nein, ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich sie empfehle), um einen ganz anderen Einblick in das kanadische Leben zu bekommen. Man kann auch ohne Arbeitsvisum wwoofen/helpx-en, darf allerdings nur vier Wochen an einem Ort bleiben – wie das nachgeprüft wird, ich habe keine Ahnung.

[Reisen] Ab die Post nach Kanada!

Seit fast drei Monaten bin ich jetzt schon in Kanada, es ist echt verrückt, wie die Zeit nur so verfliegt! Mittlerweile kenne ich mich in Vancouver aber auch recht gut aus, wenn man Strassen (oder zumindest Stadtteile nennt), sehe ich vor meinem inneren Auge, wo das auf der Landkarte ist und eine Art Alltag ist ebenfalls eingekehrt. Einerseits schön, andererseits juckt es mich aber auch schon soooo sehr, ich muss weiter! Wortwörtlich auf zu neuen Ufern, denn es geht für mich am 30.4. endlich mit der Fähre nach Vancouver Island mitten in die Natur *hupf*

Queen Elizabeth Park Vancouver

Neben all den tollen, neuen Erfahrungen vermisse ich aber auch einige Dinge aus Deutschland. Da es noch ein paar Wochen dauern wird, bis ich den ersten Besuch (und somit überlebenswichtige Dinge wie deutsches Brot) empfangen kann, habe ich mich mal auf dem Portal Packlink schlau gemacht, was denn ein Paket von Deutschland nach Kanada so kostet. Meine Oma, die immer Angst hat, dass ich verhungere, schickte mir schon Überlebenspakete nach Indien und will mir auch ein Essens-Päckchen nach Kanada kommen lassen und so langsam lässt mein Widerstand nach! Aber auch Dinge wie Abschminktücher, Wattepads etc sind so wahnsinnig teuer – da sie kaum was wiegen, könnte ich mir hier echt einiges schicken lassen und es wäre trotz Porto noch immer billiger als es vor Ort zu kaufen, verrückt! Der günstigste Versender scheint übrigens Keavo (der Versandkostenrechner sagt mir, dass ein 2kg-Paket 32€ kostet) zu sein, von dem ich natürlich noch nie gehört habe – eine Freundin von mir wartet hier seit knapp einem Monat auf ihr DHL-Päckchen, somit muss Bekanntheit aber nicht unbedingt besser sein.

Noch bin ich hin- und hergerissen, ob ich mir ein Paket schicken lassen soll oder nicht. Es würde sich im Moment nur so anbieten, da ich es an meine Adresse in Vancouver liefern lassen kann und dann einfach auf dem Weg nach Alaska Anfang Juni dort abholen kann. Mich stressen Pakete, die so lange unterwegs sind nämlich, da ich ständig denke, dass sie genau heute ankommen, wenn ich unterwegs bin und dieser Faktor würde dann komplett wegfallen. Mein kanadischer Mitbewohner hat mir schon versichert, dass er mein Paket annehmen und für mich aufbewahren würde, somit müsste ich gar keinen Gedanken daran verschwenden, sondern es einfach nur abholen. Es klingt schon sehr verlockend..

Habt ihr auch Freunde/Familie im Ausland, denen ihr Pakete schickt? Könnt ihr einen Anbieter besonders empfehlen? Durch unsere Verwandten in den USA bin ich über die Jahre schon sehr oft in den Genuss von amerikanischen Süßigkeiten (und Kosmetik!) gekommen, was ich natürlich grandios fand. Auch mit dem Zoll hatte ich hier noch nie Probleme und verschwunden ist auch noch nie eine Sendung. Ich habe ja schon so ein Gefühl, dass ich nach dem Jahr Kanada nicht nur zwei Koffer voller Erinnerungen im Flugzeug haben werde, sondern wohl auch noch 1-2 Pakete (ein Freund meinte scherzhaft, ich solle mir gleich einen Schiffscontainer mieten) nach Hause schicken darf.

[Reisen] Kurztrip nach Istanbul!

Wenn die beste Freundin ebenfalls Ethnologin ist (aber mit dem Schwerpunkt Mittelmeerraum), dann hat man natürlich das Glück, sie während ihrer Feldforschung besuchen zu können und einen ganz anderen, intensiveren Einblick in ein neues Land und eine bis dahin doch fremde Kultur zu bekommen. Somit besuchte ich im letzten Jahr zunächst die türkische Stadt Eskisehir, wohin ich von Istanbul aus alleine mit dem Zug anreiste und meine Freundin dort traf. Zwischendurch hatte ich leichte Panikanfälle, da die Durchsagen nur auf türkisch waren und ich nirgendwo Schilder an den Bahnhöfen sah – ich dachte schon, ich sei zu weit gefahren, als ich ein mir bekanntes Gesicht entdeckte und gerade noch aus dem Zug sprang. Zugfahren in der Türkei ist übrigens enorm angenehm und luxuriös, womit ich es euch guten Gewissens empfehlen kann. Nach ein paar Tagen Erholung in dieser sehr grünen, entspannten und touristisch kaum erschlossenen Stadt, ging es für uns beide aber zurück nach Istanbul, wollte ich doch gemeinsam mit ihr diese Metropole erkunden.

Istanbul Urlaub

Besonders gespannt war ich auf den Mix von europäischen und asiatischen Einflüssen, auf die Basare, die Bauwerke, Museen, das leckere Essen und natürlich den orientalischen Luxus. Will man luxuriös übernachten, bietet sich das zentral in Beyoglu gelegene Boutique Hotel Istanbul an, von wo aus man viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß erkunden kann. Auf unserer „to do-Liste“ standen unter anderem die folgenden Punkte: Hagia Sophia, Sultan-Ahmed-Moschee, Topkapi-Palast, Galatabrücke und -turm, Istanbul Modern Museum, eine Fahrt über den Bosporus, Einkaufen im Großen Basar und auf der Istiklal Caddessi und viel leckeres Essen zu genießen. Wir hatten drei Tage Zeit, in denen wir das auch alles geschafft haben und da wir nur gelaufen sind, haben wir noch viel mehr unbekannte Ecken entdeckt, die in keinem Reiseführer standen. Lediglich der Hamman-Besuch hat zeitlich nicht mehr geklappt, worüber ich zwar sehr traurig war, aber ich bin bestimmt nicht zum letzten Mal in dieser aufregenden Stadt gewesen!

Istanbul Urlaub

Steht auf jeden Fall früh auf, denn bei den bekannten Sehenswürdigkeiten werden die Schlangen lang. Denkt an einen Schal, um euren Kopf zu bedecken, wenn ihr z.b. in eine Moschee wollt und an angemessene Kleidung. Da meine Freundin perfekt Türkisch spricht, hatten wir keinerlei Probleme, uns zu verständigen. Ich denke aber, dass man auch mit Englisch gut durchkommt. Kleine Supermärkte gibt es in der Innenstadt genug, wenn ihr nur eine Kleinigkeit wie Kekse oder Wasser wollt – ich empfehle euch aber, einen frischgepressten Saft an einem der vielen Strassenstände zu probieren. Besonders Orangen-Granatapfel-Saft war genau meines, um sich bei der Hitze abzukühlen. Wer auf Kultur und imposanten Bauwerke steht, dem empfehle ich, sich die Hagia Sophia, die Sultan-Ahmed-Moschee und den Topkapi-Palast anzusehen. Wir haben immer vormittags mit einem Bauwerk begonnen und uns danach erst Tee und Sirmit (Sesamring) gegönnt, wodurch wir lange Anstehzeiten vermeiden konnten. Ein Spaziergang über die Galatabrücke ist ebenfalls ein Muss für mich; hier stehen wahnsinnig viele Angler, die sich gerne über die Schulter/in den Eimer schauen lassen und sich auch ein paar Minuten mit den neugierigen Touristen unterhalten. Von dort aus kann man sich auch eine Fahrt über den Bosporus buchen, wir sind direkt an den Ablegesteg gegangen und haben uns zwei Stunden übers Wasser fahren lassen.

Istanbul Urlaub

Istanbul hat viele Museen zu bieten, wir hatten nach den Bauwerken allerdings genug Geschichte und haben uns somit fürs Istanbul Modern, das Moderne Kunstmuseum, entschieden. Davon abgesehen, dass man auf der Terasse des Gebäudes einen traumhaften Blick auf die Stadt hat, sind dort viele (zumindest mir) unbekannte Künstler zu entdecken. Die Ausstellungen ändern sich natürlich immer, ein Blick auf die Internetseite lohnt sich. Apropros Blick, wenn ihr noch mehr Aussicht haben wollt, fahrt auf den Galata-Turm und erlebt Istanbul aus der Vogelperspektive! Natürlich muss man hier auch einkaufen, sei es auf dem Großen Basar, wo ich mich an Indien erinnert fühlte und endlich wieder richtig feilschen konnte, oder auf den modernen Prachtstraßen, wo sich Geschäft an Geschäft reiht. Besonders beeindruckend fanden wir die Istiklal Caddessi, wo es einfach alles gibt. Preislich ist Istanbul übrigens etwas netter als Deutschland, ein Besuch bei z.b. Sephora lohnt sich auch allemal. Ich habe meine Kosmetik aber primär in kleinen Lädchen gekauft, die voller Türkinnen waren, die richtig zugeschlagen haben und ich davon ausging, dass die Sachen gut sein müssen. Kauft euch auf jeden Fall Rosenwasser, wenn ihr in Deutschland nicht unbedingt einen türkischen Supermarkt um die Ecke habt!

Istanbul Urlaub

Kulinarisch gesehen, kam ich in Istanbul ebenfalls voll auf meine Kosten, hatte ich als Vegetarier doch zunächst etwas Angst vor all dem vielen, gegrillten Fleisch. Morgens ging es zum Bäcker, dann gab es meist einen Saft, zu Mittag haben wir uns immer eine Linsensuppe mit viel Brot und einen Ayran geholt und abends meist riesige, gemischte Vorspeisenplatten gegessen. Da gab es dann Salat, Couscous, Tabouleh, Joghurt, Reis, Bohnen, Spinat, Kichererbsen und natürlich wieder Brot. Danach haben wir natürlich immer noch Schokolade, Baklava und Tee probieren müssen. Ebenfalls sehr lecker war Kumpir, eine große Ofenkartoffel, die mit allerlei Gemüse gefüllt wird. Zum Glück sind wir wirklich viel gelaufen, sonst hätte ich dank des guten Essens in den drei Tage bestimmt gleich zwei Kilo zugelegt.

Ihr merkt es, ich bin sehr angetan von Istanbul, wobei es für mich (nach 1,5 Jahren Indien) nicht mehr so exotisch war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war eher „Asien light“ und sehr entspannend, aber trotzdem noch aufregend genug. Besonders schön war es, dass ich auf dem Basar wieder handeln konnte und Gewürze, Tee, Schalen, Schals und Schmuck zu einem guten Preis bekommen habe. Mein erstes Mal Türkei war ein voller Erfolg und ich will unbedingt noch einmal mit meiner Mama nach Istanbul, da ich mir sehr gut vorstellen kann, dass ihr die Stadt auch gefallen wird. Meine beste Freundin und ihr Mann haben sich in der Türkei dann übrigens ein Auto gemietet und sind noch zwei Wochen quer durchs Land gefahren, was ihnen sehr gut gefallen hat. Könnte ich mir auch vorstellen, allerdings nicht in Istanbul, hier herrschte nämlich immer Stau und ich bin vier Stunden vor meiner Check-In Zeit zum Flughafen aufgebrochen, um den Flug ja nicht zu verpassen (es wurde übrigens trotzdem knapp). Die Zugverbindung Istanbul-Ankara ist sehr gut ausgebaut und wird mit schnellen Zügen gefahren und ich überlege schon, ob man nicht einfach nach Istanbul fliegt, den Landweg nimmt und von Ankara zurück nach Deutschland fliegt – dann gäbe es für mich auch noch etwas Neues zu entdecken.

Seid ihr schon in der Türkei gewesen? Ich habe es irgendwie immer mit all-inclusive-Urlaub am Strand verbunden, was ja so gar nicht meines ist. Der Städtetrip nach Istanbul hingegen war genau meines und ach, während ich jetzt gerade im kühlen Kanada sitze, würde ich doch ganz gerne für 2-3 Tage tauschen! Von Deutschland aus ist man ja auch in wenigen Stunden da und mein Flug mit Sunexpress war von Berlin aus auch verrückt günstig!

[Reisen] Mein Wochenende in Island!

Als ich damals einen möglichst günstigen Flug von Frankfurt nach Vancouver suchte, fiel mir auf, dass Iceland Air ziemlich nette Angebote über Island bis Toronto hat. Somit stand quasi sofort fest, dass ich einen Stopover in Reykjavik einlegen würde und mir dieses traumhaft schöne Land etwas ansehen werde. Gedacht – gebucht, ich bin bei solchen Entscheidungen immer schnell! Somit ging es für mich dann Freitagsmittags los und der Flug nach Island verging wie nichts. Es gibt bei Iceland Air zwar nur zu bezahlenden Service (wie bei Ryan Air etc), aber immerhin war Wasser, Saft, Tee & Kaffee umsonst und ganz ehrlich, bei knapp vier Stunden Flug reicht mir das vollkommen. Zum Snacken hatte ich ein paar Nüsse und Schokolade dabei. Der erste Eindruck von oben war schon einmal Hammer, ich Flugangsthase drückte mir wirklich die Nase an der Scheibe platt!

Island

Unberührbare, einem die Sprache nehmende, Landschaft, die weder von Strassen noch von Städten gestört wird. Die Küste war beeindruckend, rau, unnahbar erscheinend und auch die Berge im Inneren haben mich einfach nur umgehauen. Ich bin großer Game of Thrones-Fan und genau so stelle ich es mir „hinter der Mauer“ vor – passenderweise wurde hier ja auch für Szene der Serie gedreht. Vom Flughafen aus geht es dann 40 Minuten mit dem Bus nach Reykjavik und holla die Waldfee, war das eine spannende Fahrt! Von wegen schnöde Strasse, man fährt hier durch erkaltete Lavalandschaft und denkt, man sei auf dem Mond. Jeder, der davon träumte, Astronaut zu werden, sollte einfach mal hierher!

Igdlo Guesthouse Iceland

Vom Busbahnhof konnte ich gemütlich zu meinem Ho(s)tel laufen, ich hatte mich für das Igdlo Guesthouse entschieden. Trotz Nebensaison sind die Preise in Island nämlich gewaltig und somit habe ich hier für ein Zimmer für 3 Nächte 99€ bezahlt. Was in Ordnung ist, aber erwartet kein tolles Hotel, sondern ein sauberes, aber eben in die Jahre gekommenes Hostel. Ich hatte ein Waschbecken und Spiegel im Zimmer, ebenso einen großen Schrank und einen Tisch, das Bad mit Dusche war auf dem Gang. Vollkommen in Ordnung für die kurze Zeit und das Personal war so unsagbar nett, das hat meinen Aufenthalt sehr angenehm gemacht. Es gibt auch eine große Küche, in der ihr kochen könnt, was ich auch getan habe, da wie gesagt alles sehr teuer dort ist und somit sparte ich mir das Essengehen (ich finde Supermärkte im Ausland eh immer spannender als Restaurants). Die Isländer stehen übrigens wahnsinnig auf Fastfood, es gibt überall Burger und Hotdogs, aber nicht in der vegetarischen Variante und somit war es für mich eh uninteressant!

ReykjavikReykjavik ist eine Stadt, wie sie auch in jedem anderen skandinavischen Land stehen könnte und hat mich jetzt nicht sonderlich umgehauen. Es war aber auch nass-kalt-grau und stürmig (hübsch mit 70kmh-Winden) und somit streifte ich nur kurz durch die Stadt. Ich sah mir das Nationalmuseum und das Fotografiemuseum (letzteres ist umsonst) an und fand beide sehr gut. Eigentlich wollte ich auch noch ins Phallusmusem (japps, ein Museum, gewidmet dem Penis), aber das hatte zu. Somit lief ich stattdessen durch den Stadtpark, an der Kirche vorbei und zum Supermarkt.

Reykjavik KircheAm nächsten Tag kam dann mein Highlight, meine Golden-Circle-Tour. Wohl jeder Tourist wird sich diese Route geben, da man sie in 8-9 Stunden befahren kann und abends wieder in sein Hotel fallen kann. Ich habe meine über Get your guide gebucht, was problemlos geklappt hat und wurde morgens vom Hostel abgeholt. Im Minibus ging es dann durch die atemberaubende Landschaft Islands, wo es an jeder Ecke etwas Neues zu sehen gibt. Viele glücklich aussehende Islandpferde, überall Schnee, Berge und Dampf, der aus der Erde kommt. Bei der Tour stoppten wir auch diverse Male, z.b. bei dem Gullfoss Wasserfall, den geothermalen Springquellen Geysir & Strokkur und dem Thingvellir Nationalpark. Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie beeindruckend ich es fand, dass man dort merken konnte, dass die Erde, auf der wir leben, wirklich „lebt“ und arbeitet. Besonders das Stück Land zwischen europäischer und amerikanischer tektonischer Platte fand ich einfach nur verrückt, mehr im Niemandsland kann man ja nicht stehen. Dass links und rechts tiefe Risse in der Erde waren, weil sie sich eben auseinanderbewegt, ach einmalig!

Gullfoss IslandGeysir IslandIslandThingvellir IslandThingvellir IslandDie Bilder kommen bei weitem nicht daran ran, wie es wirklich aussieht und sich anfühlt. In Kombination mit der eisig-klaren Luft, dem Wind und der beeindruckenden Stille fühlt man sich dort wie am Ende der Welt. Normalerweise ist Busfahren überhaupt nicht mein Ding, hier konnte ich aber nicht anders, als die komplette Fahrt über aus dem Fenster zu starren, da ich keine Sekunde verpassen wollte.

Ich will unbedingt noch mehr von Island sehen und werde versuchen, wenn ich von Kanada wieder nach Deutschland fliege, einen etwas längeren Zwischenstopp einzulegen. Denn das war nur ein Bruchteil der Insel, die ich erkunden durfte und selbst diese hat mich von ihrer Vielfalt her schon umgehauen. Wie wird es dann erst im Norden, Osten und Süden sein? Die Isländer selbst sind übrigens ein lustiges Völkchen, so glaubt man z.b. daran, dass Elfen in großen Steinen wohnen und baut dann Strassen um große Felsbrocken, die da herum liegen, drum herum, man will ja niemanden stören. Die isländische Sprache klingt sehr lustig, aber auch recht unaussprechbar – toll finde ich aber, dass sie keine englischen Worte hineinbringen, sondern für jedes englische, neue Wort dann ein isländisches Wort aus mehreren Worten erschaffen. In Kontakt mit Einheimischen kommt man spielend – da ich nicht wie die restlichen Touris angezogen war, als würde ich demnächst den Mount Everest besteigen, dachte jeder in Reykjavik, ich sei wohl aus einem Dorf in die Hauptstadt gezogen und sprach mich sofort an. Man kennt sich bei 300.000 Menschen wohl doch noch mehr oder weniger 😉 War auf jeden Fall sehr spannend! Auf meiner Liste fehlte die blaue Lagune, die werde ich dann beim nächsten Mal nachholen! Wenn wer Fragen hat, nur her damit, ich könnte noch ewig weiter tippen, ich glaube nur, das liest hier eh keiner mehr *g*

Auf wessen Reiseliste findet sich Island noch? Ich hatte zwar eigentlich Grönland auf meiner Liste, aber das war definitiv ein guter Kompromiss. Wenn ihr zufällig plant nach Kanada zu fliegen, vielleicht wäre so ein Stopover ja auch etwas für euch. Ich hatte eine wahnsinnig tolle Zeit und bin noch immer ganz platt, wenn ich an dieses Gefühl denke, dass ich in dieser Landschaft hatte 🙂 Einen ersten Bericht aus meiner neuen Wahlheimat Vancouver gibt es dann nächste Woche!

[Reisen] Kanada – mein Abenteuer beginnt!

Heute ist es endlich so weit, der Tag, auf den ich schon fast ein Jahr lang hin fiebere! *hibbel* Am frühen Nachmittag startet mein Flieger Richtung Island, wo ich drei Tage verbringen werde und dann endlich über Toronto nach Vancouver reisen werde. Mein Work & Travel Jahr beginnt dort und ich bin schon sehr gespannt, was ich in diesen 365 Tagen alles erleben werde! Da ich zur Unfreude vieler sehr spontan bin und mich nicht gerne festlege, weiß ich auch nur, dass ich zu Beginn bei einem netten Kanadier in Downtown wohnen werde und die Stadt kennenlernen will. Um einen Job oder wie es danach weitergeht, habe ich mich noch nicht gekümmert, aber hey, das macht doch den Reiz aus!

Kanadische Flagge OttawaSeit meiner Kindheit war ich schon zigmal in den USA (wir haben da Verwandte), aber erst 2014 habe ich es über die Grenze nach Kanada geschafft. Sowohl Ottawa als auch Toronto haben mir sehr gut gefallen, aber was mich wirklich „gekriegt“ hat, war die geradezu schmerzlich schöne Landschaft und die entspannte Grundfreundlichkeit der Menschen dort. Ich habe das Gefühl, dass es die für mich genau richtige Mischung aus Europa und den USA ist, da mir in beiden Regionen einige Sachen nicht zusagen, die vielleicht in Kanada nicht bestehen. Das kann man natürlich nicht in einer Urlaubswoche ausloten und somit gebe ich mir ein Jahr. Auch ein Jahr, in dem ich 30 werde, eigentlich schon mitten im Leben stehen und laut Lebensplanung meines 14-jährigen Ichs schon ein zweijähriges Kind haben sollte. Da aber immer alles anders kommt, als man plant, geht es jetzt ohne Kind (und ohne Hund, den wollte ich mir selbst zum 30. Geburtstag schenken, aber das fällt wohl auch flach..) über den Atlantik!

Natürlich geht es auf meinem Blog auch weiterhin über Beauty und Fashion, aber eben auch über meine kanadischen Abenteuer und ich hoffe, dass ich euch damit einige spannende Sachen über dieses riesige Land zeigen kann. Den Vorsatz, täglich zu bloggen, habe ich gefasst, es kann allerdings sein, dass ich z.b. auf dem Weg nach Alaska (ein wichtiger to-do-Punkt) einmal ein paar Tage keinen Post online stellen kann, aber hey, das ist dann eben das Leben, das dazwischenkommt, womit ich sehr gut leben kann 🙂

Wenn wer von euch schon einmal selbst ein W&T-Jahr gemacht hat oder einen Geheimtipp hat, was ich mir in Kanada unbedingt ansehen sollte, nur her damit, ich würde mich sehr freuen! Ich hoffe, einige von euch finden das Thema ganz spannend und werden mit mir das Abenteuer meistern – wenn ihr Fragen habt zur Organisation etc, ich versuche sehr gerne zu helfen! Und jetzt geht es los zum Flughafen, ich bin eine Niete im Tschüss-Sagen und obwohl ich so oft (auch für längere Zeit) weg bin, ich weine jedes Mal bitterlich, da ich sehr starke („irrationale“) Angst habe, dass alle wichtigen Menschen in meinem Leben sterben. Hachje, die Tränen kommen schon, ich muss noch mal in mich gehen, sonst weint mein armer Opa gleich mit.

[Reisen] Sonderliche Island-Vorbereitungen!

Im Moment ist der Reise-Wurm drin. Eigentlich wollte ich jetzt gerade in London sein, aber ich fand einfach keine leistbare Übernachtungsmöglichkeit in gewünschter Lage. Dann sollte ich eigentlich Ende November/Anfang Dezember nach Malmö einen Freund besuchen, aber von Frankfurt aus sind die Flugverbindungen einfach doof (einzig leistbare Option ist Air France mit Aufenthalt in Paris, meine CO2-Bilanz wimmert). Somit dachte ich mir, schiebe ich dieses Chaos mal kurz beiseite und erzähle euch von meinen neuesten Island-Vorbereitungen.

Island? Jupps, im Januar für drei Tage. Ich nutze meinen Zwischenstopp einfach mal aus, da ich sowieso in Island gelandet wäre auf dem Weg nach Toronto (bzw Vancouver, da verlasse ich dann den Flughafen). Dank Internet kann man sich ja schon vorneweg schlau machen, so habe ich schon ein günstiges Hotel (3 Nächte = 99€) gefunden und weiß, mit welchem Bus ich da vom Flughafen aus hinkomme. Kulturell hat mir Wikipedia geholfen, das Penis-Museum muss ich mir definitiv ansehen und natürlich eine Tagestour entlang des Golden Circle. Ich komme nachmittags an, erkunde ein wenig Reykjavik, dann gibts einen Tag Natur, einen Tag Stadt und schwupps sitze ich wieder im Flugzeug.

Vortrag IslandDie Rechnung hatte ich allerdings ohne Mama gemacht, die zig Reiseführer verschlingt, bevor sie irgendwohin fährt und schwupps, saß ich letzten Samstagabend in einem Wanderheim im Nachbardorf! Obwohl wir pünktlich waren, bekamen wir nur noch die Plätze an der Theke und die Vortragende war schon in ihrem Element. Der Vortrag sollte über Island gehen, er war umsonst und ich gestehe, ich hatte bis dato auch keine anderen Pläne gehabt. Aber ach, es war vom NABU organisiert und wir hätten es uns denken können: es wurden 90 Minuten (!) Bilder von Vögeln und ab und an Blumen gezeigt. Der Raum war dunkel, es war warm, die Stimme sehr monoton – nach dem Vortrag war ich enorm schläfrig. Der von mir während des Vortrags georderte Kaffee hatte auch definitiv kein Koffein in sich, ich fühlte mich fix und alle (meine weitere Samstagabendbeschäftigung bestand dann nicht aus Weggehen sondern aus zwei Folgen „The Leftovers“).

Jetzt weiß ich immerhin, was ich alles nicht in Island sehen werde, da alles mit Schnee bedeckt sein wird 😉 Moos lässt mich auch eher selten in Freudenschreie ausbrechen und ja, vor Vögel habe ich eine irrationale Angst, dass sie mich angreifen könnten. Gut war somit, dass die Vortragende mehrfach erwähnte, wie aggressiv die Vögel gewesen wären, sie angegriffen und angekackt hätten. Ich sehe schon, ich bleibe im Bus, sobald ich einen Schwarm am Himmel entdecken werde *g* Zum Thema Architektur, Weggehen, weitere Museen, also alles für mich spannendere Dinge wurden überhaupt nicht angesprochen. Was uns aber klar gewesen wäre, hätten wir die Anzeige richtig gelesen und nur 30 Sekunden das Publikum betrachtet – wobei die alten Männer alle nett waren!

Meine Islandvorfreude ist dadurch aber nicht verringert worden, ganz im Gegenteil, ich will, dass es endlich los geht! Bis dahin werde ich wohl noch schauen, ob es sich lohnt, so eine Tagestour online zu buchen oder spontan vor Ort, wenn das Wetter gut ist 😉 Und den Umrechnungskurs in Isländische Kronen sollte ich mir vielleicht auch noch raussuchen.

War jemand von euch schon einmal in Island bzw in Reykjavik? Wenn ja, raus mit den Geheimtipps, aber bitte kein weiteres Vogel-Knowhow, davon habe ich jetzt mehr als genug! So einen Papageientaucher würde ich sogar gerne sehen, aber der Rest darf gerne erschreckt wegfliegen, wenn ich komme *g*

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