Kategorie: Reisen

[Reisen] Mit easyjet nach Kopenhagen

Wer aus (der Nähe von) Hamburg kommt und noch ein spannendes Wochenend-Reiseziel sucht, dem lege ich einfach einmal „Skandinaviens Modehauptstadt“ Kopenhagen ans Herz. Easyjet fliegt diese nordische Metropole nämlich sehr günstig (ab 39€ pro Strecke) an und man ist in knapp einer Stunde auch schon da – perfekt für einen Kurztrip. Zwar muss man bei Easyjet bedenken, dass man am besten alles ins Handgepäck bekommt, aber das gestaltet sich bei wenigen Tagen gar nicht so schwer und wer liebt denn keine Herausforderung 😉

easyjet

Ich muss ja gestehen, dass ich bisher irgendwie noch nie an Kopenhagen als Kurztrip gedacht habe, doch dann sah ich die Vlogs von Essiebutton und war hin und weg. Die Stadt hat definitiv einiges zu bieten und ich persönlich würde wohl den ersten Tag einfach nur durch die Straßen streifen und die tolle Architektur bewundern. Besonderes Highlight hier wäre neben dem „schwarzen Diamant“, der „königlichen Oper“ und dem „königlich dänischen Schauspielhaus“ definitiv das Nationale Aquarium „Den Bla Planet“.

aquarium kopenhagen

Das Aquarium sieht von außen schon großartig aus und vermittelt dem Besucher das Gefühl, mitten durch die Meere zu laufen. Es gibt eine große Vielfalt an Fischen aus den verschiedensten Regionen und man kann sich z.b. durch ein Korallenriff, ein Amazonasbecken oder ein Ozeanbecken bewegen. Was bestimmt einiges an Zeit beanspruchen wird – wenn ich überlege, wie lange wir schon im Ozeaneum in Stralsund waren.

kuchen kopenhagen

Während mich die „nordische Küche“ aufgrund ihrer Fisch- und Meerestierelastigkeit kalt lässt, bin ich voll und ganz verliebt in skandinavische Kuchen. Damals in Stockholm waren wir täglich Kuchen essen und ich war jedes Mal hin und weg. Das wäre in Kopenhagen bestimmt auch der Fall – der Bertels Salon wird als Käsekuchen-Himmel bezeichnet und das würde definitiv von mir überprüft werden! Nach viel Stadterkundung (das Viertel Vesterbro klingt enorm spannend) und Museumsbesuch ist das in Kombination mit einem großen Kaffee aber auch nötig! Wenn es nicht zu kalt/regnerisch ist, würde ich die Stadt übrigens mit dem Rad erkunden, da es dort an jeder Ecke einen Verleih gibt und man so noch einmal eine ganz andere, intimere Perspektive bekommt!

Natürlich würde ich mich auch noch zum Shopping verleiten lassen, ich liebe skandinavisches Design und würde bestimmt eine Kleinigkeit für meine Wohnung finden – von Hautpflege und (Vintage-)Schmuck fangen wir nicht an, hier könnte ich es bestimmt etwas übertreiben *g* Christiania stände natürlich auch noch auf meiner Liste, ich finde das Konzept nämlich großartig und würde gerne einmal selbst sehen, in wie weit es wirklich funktioniert.

Letzter, aber definitiv wichtigster Punkt wäre aber über die Brücke nach Malmö zu fahren, da dort einer meiner besten Freunde wohnt, denn ich jetzt schon viel zu lange nicht gesehen habe. Das bietet sich aber auch einfach an, da es wirklich direkt um die Ecke bzw über das Wasser ist 😉 Oder er tritt die Reise an und wir erkunden gemeinsam Kopenhagens Nachtleben, was einige spannend klingende Clubs (Hive, Jolene & Rust) zu bieten hat. Während ich in Berlin beim Tanzen eigentlich immer Menschen aus allen Ländern kennenlerne, muss ich gestehen, dass bisher noch nie jemand aus Kopenhagen dabei war und ich somit absolut nicht weiß, was man hier unter „Feierkultur“ versteht – das muss also herausgefunden werden! Hoffentlich ist es ähnlich ausschweifend wie in Berlin, so dass man vom Club direkt zum Bäcker zur Stärkung wandern kann..und danach am Meer den Sonnenaufgang bewundern [bucket-list-Eintrag].

Wenn ihr schon mal in Kopenhagen gewesen seid, nehme ich gerne eure Geheimtipps an. Ich werde nämlich dieses Jahr noch für ein paar Tage nach Malmö fahren und habe jetzt enorme Lust, mir neben den oben genannten Sachen gerne noch etwas mehr von Kopenhagen azusehen – da wird mein schwedischer Begleiter dann einfach mitgeschleppt *g* Spontan klingt es nämlich eher nach Kopenhagen>Malmö von den Dingen, die man so machen kann 🙂


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[Kanada] Günstige Flüge finden – mein Abenteuer beginnt!

Wie einige von euch schon wissen, habe ich mich Anfang des Jahres erfolgreich für ein Working Holiday Visum für Kanada beworben. Seitdem ist die Vorfreude riesig und ich sitze hier mehr oder weniger auf glühenden Kohlen – sprich, am liebsten würde ich sofort ins Flugzeug springen und rüberfliegen. Da es aber einiges zu organisieren gibt und ich auch noch meine Doktorarbeit abgeben sollte, habe ich mich entschieden, fast bis zum bitteren Ende zu warten, bevor ich einreise. Das Visum ist ab Erhalt nämlich ein Jahr gültig, um einzureisen und gilt dann ab diesem Zeitpunkt für 365 Tage. Mein letzter Ankunftstag ist der 27.01.2015 und da ich alles auf den letzten Drücker mache, werde ich nun am 26.01.2015 gegen 17.00h in Toronto kanadischen Boden betreten.

Da ich heute meine Tickets gebucht habe, dachte ich mir, ich zeige euch mal, wie ich zu meist recht günstigen Flügen komme, indem ich ein wenig suche. Ausgesucht habe ich mir folgende Route: Frankfurt – Island (3 Tage Aufenthalt) – Toronto (die Nacht wird am Flughafen verbracht) – Vancouver (Ankunft morgens um 9, perfekt). Insgesamt kostet mich dieser Spaß 499€ und ich habe keinen Cent an „Zahlungsgebühr“ bezahlt – ich kriege immer die Krise, wenn man den Flug fast gebucht hat, dann aber plötzlich noch x Euro bezahlen soll, weil man mit Kreditkarte/Lastschrift bezahlen will/muss.

1. Schritt: den perfekten Flug finden

Wenn ich weiß, von wo nach wo ich will und in welchem Zeitraum ungefähr, suche ich in ein paar Metaflugbörsen. Empfehlen kann ich euch hier z.b. Skyscanner, wo man auch einfach mal für einen kompletten Monat suchen kann und dann die günstigsten Abflugtage bekommt. Den Mythos „am Wochenende fliegen ist teurer“ habe ich übrigens noch nie gesehen, mein Abflug war freitags genau so teuer wie die Tage davor. Ebenfalls gerne schaue ich bei Momondo, da sich hier immer noch andere Flüge finden lassen, die möglicherweise etwas besser passen. Bei ganz viel Motivation schaue ich auch noch bei Swoodoo und Expedia vorbei – ich habe keine Ahnung wieso, aber ich vertraue Expedia total, besonders seit ich mit Airline Direct und Elumbus so gar keine guten Erfahrungen gemacht habe. Bei Expedia habe ich schon gefühlte tausend Mal gebucht und noch nie ist etwas schief gegangen. Leider hatten sie dieses Mal aber nicht meine gewünschten Flüge im Angebot.

2. Schritt: direkt zur Airline

Nachdem ich mich dafür entschieden hatte, für die Flüge Frankfurt-Reykjavik-Toronto mit Iceland Air zu fliegen, bin ich direkt auf die Seite der Fluggesellschaft gegangen. Oftmals sind die Flüge dort nämlich noch etwas günstiger oder aber haben denselben Preis, man braucht nur keine dieser absurden Bezahl-Gebühren zu bezahlen. Meist kann man ganz schnell mit Kreditkarte bezahlen und das ganz ohne Aufpreis bzw „Gebühr“. Das war bei Iceland Air auch der Fall, ich konnte mir sogar jetzt schon meinen Sitzplatz kostenfrei aussuchen. Eine Essensauswahl gab es nicht, mal sehen, ob ich da noch mal nachfrage oder sie einfach immer auch eine vegetarische Option an Bord haben.

Meinen Weiterflug von Toronto nach Vancouver wollte ich mit West Jet bestreiten, fand dann aber auf der Seite von Air Canada einen noch günstigeren Flug, der zur gleichen Zeit abhebt und wohl derselbe Flug sein wird 😉 Aber über Air Canada gebucht, war er einfach mal 70€ günstiger und da beschwere ich mich nicht. Auch hier konnte ich problemlos mit Kreditkarte bezahlen. So toll die Metaflugbörsen sind, um euren Flug zu finden, meist leiten sie einen dann nur zu Anbietern weiter, die eben doch noch eine Gebühr wollen und das sehe ich leider nicht ein – also Flug finden, ab zur Fluggesellschaft und dort buchen!

3. Schritt: Stopover nutzen

Nicht direkt das Thema „günstige Flüge“, aber ich dachte mir, wenn ich eh schon in Island landen muss, dann nutze ich das auch. Sonst wäre ich in 40 Minuten in das Flugzeug nach Toronto gehetzt, so habe ich drei Tage Zeit, mir die traumhafte Landschaft anzusehen. Das kostet alles nichts extra und ist auch nicht teurer als der direkte Flug mit dem Umsteigen. Ich persönlich nutze gerne Stopover, da man Orte sieht, an die man nicht unbedingt direkt fliegen mag – so habe ich Dubai auf dem Weg nach Indien mal schnell kennengelernt 😉

Meine Unterkunft habe ich über Hostelbookers & Booking gefunden – auf beiden Seiten habe ich schon oft gebucht und noch nie eine schlechte Erfahrung gemacht. Besonders wichtig sind mir da auch die Bewertungen der anderen Gäste und die Lage des Ho(s)tels: entschieden habe ich mich für das Igdlo Guesthouse, wo mich drei Nächte 99€ kosten und das klingt nach einer einfachen Behausung, die ich eh nur zum Schlafen nutzen möchte. Auch hier gilt: geht auf die Seite des Ho(s)tels und überprüft, ob ihr dort nicht noch einen günstigeren Preis bekommt. Das war hier zwar nicht der Fall, aber durchaus schon in der Vergangenheit so gewesen.

4. Schritt: Seid flexibel beim Datum

Bei der Flugbuchung ist es immer von Vorteil, wenn ihr nicht auf einen Tag festgelegt seid. Ich habe selbst einfach mit verschiedenen Tagen herumgesucht, da ich nur den 27.01.15 als letzten Ankunftstag hatte. Mein „Problem“ ist allerdings, dass ich keinen Rückflug wollte, da ich ein Jahr in Kanada bleiben und dann noch in die USA fahren werde und im Moment einfach noch keine Ahnung habe, von wo ich dann zurückfliegen werde. Es gibt zwar bei einigen Airlines die Option, ein kostenfrei umbuchbares Rückflugticket zu ordern, was mich wohl günstiger kommen wird, wie eben diese Einzelflüge, aber da es dabei immer zig Kriterien gibt, wann das nur gilt, war ich schlichtweg zu faul, mich damit zu befassen. Die meisten dieser Open-Return-Tickets sind bei asiatischen Airlines zu finden und für Menschen unter 30 Jahren gedacht, also wenn ihr ein Work & Travel in Australien/Neuseeland macht, ist das für euch wohl spannender!

5. Keep cool – Lasst euch Zeit!

Erwartet nicht, dass ihr „euren“ Flug in fünf Minuten findet. Klar geht das, aber dann muss er nicht unbedingt günstig sein. Lasst euch nicht von den vielen Bannern beeinflussen, die andauernd aufploppen und euch suggerieren, dass es nur noch ein Ticket zu diesem Preis gibt oder sich gerade 2384 Personen dieses Hostel ansehen. Das ist einfach nur schwachsinnig, man will euch nur dazu verleiten, schnell zu buchen. Also lieber ruhig bleiben oder wenn es überfordernd wird, einfach das Fenster schließen. In 99,9% der Fälle wird der Flug auch morgen noch zu diesem Preis vorhanden sein 😉

Die „wann bucht man am besten“-Frage kann ich euch leider nicht beantworten; ich habe schon Flüge ewig im Voraus zu einem guten Preis gebucht, aber auch erst zwei Wochen vorher. Jemand sagte mir mal, bei Langstreckenflügen wäre es am günstigsten 3 Monate im Voraus, aber ach, ich hatte Lust, meinen Flug jetzt endlich zu buchen und zu wissen, an diesem Tag geht es los. Da habe ich mir heute quasi auch Vorfreude mitgebucht. Ich glaube, dass es wichtiger ist, flexibel bei der Buchung (oder z.b. beim Abflug-Flughafen) zu sein, denn wirklich vorhersagen, wann ein Flug wohl ausgebucht sein wird und wann nicht, kann man nicht. Wobei es bestimmt so Tage wie Sylvester gibt oder für abergläubische Menschen Freitag, der 13., an denen weniger los sein dürfte. Aber das ist jetzt Spekulation, da ich an diesen Tagen ebenfalls nicht fliegen mag und somit gar nicht danach suche 😉

Habt ihr auch noch Tipps, wie man einen günstigen Flug findet? Dann immer her damit..für Reisetipps bezüglich Reykjavik bin ich auch sehr zu haben, da ich bisher noch nicht wirklich geschaut habe, was ich dann dort machen will. Außer wohl eine Bustagestour, da man im Januar eher nicht mit einem Mietwagen unterwegs sein will. Also wenn jemand schon einmal da war, erzählt mir doch ein bisschen 🙂

Lieblingsorte in Heidelberg (1): Der Botanische Garten

Auch in meinem neuen, kurzweiligen Wohnort Heidelberg will ich meine Lieblingsorte-Reihe fortsetzen, wobei sie hier etwas kürzer ausfallen dürfte 😉 Versteht mich nicht falsch, Heidelberg ist fast schon schmerzlich idyllisch und wirklich schön. Wenn man sich aber nicht durch die touristenverstopften Straßen der Altstadt kämpfen will, muss man durchaus etwas nach den anderen Orten mit Lieblingspotenzial suchen 😉 Den Botanischen Garten habe ich während meines Studiums schon lieben gelernt; er befindet sich nämlich mitten im Campus Neuenheim und ist noch ein kleiner Geheimtipp, wenn ihr etwas Ruhe wollt. Und natürlich Pflanzen mögt!

Botanischer Garten HeidelbergDer Botanische Garten ist für jeden zugänglich und kostenlos. Ihr könnt durch einen Farnwald laufen, durch enorm hohen Bambus und es stehen sehr viele Bänke herum, wo man in Ruhe ein Buch lesen kann. Mein Highlight sind aber ganz klar die Gewächshäuser, welche gegen eine Spende zugänglich sind (Öffnungszeiten seht ihr oben). Sehr schön ist auch, dass man dort gegen Spende Pflanzen erwerben kann – hier muss ich mich immer sehr zusammenreißen!

Botanischer Garten HeidelbergDie Gewächshäuser sind in unterschiedliche Klimazonen eingeteilt und besonders wenn es draußen kühl ist, kann man hier einen Kurzurlaub machen 😉 Auch drinnen gibt es Bänke, auf die man sich ungestört setzen kann. Es gibt einige spannende Tafeln, die einem Informationen bieten und auch „verschlungene, halbbewachsene“ Wege, die mir auch als Erwachsener noch viel Spaß machen! Kleine Wasserlandschaften haben wir auch noch und hach, ich mag es einfach! Ich kann zwar mir Blumen nicht sehr viel anfangen, aber wenn es richtig „grün“ ist, bin ich glücklich. Und dann gibt es auch noch meine kleine Kakteen-Obsession!

Botanischer Garten HeidelbergMan kann hier nämlich auch immer wieder einen Blick in die Aufzuchthäuser werfen und ich hätte gerne einmal alle bitte! Sollte ich jemals ein Haus mit Garten haben, er wäre voller Kakteen *g* Einen grünen Daumen habe ich wirklich nicht, aber ich glaube, Kakteen merken einfach, wie sehr ich sie mag und blühen deswegen bei mir auch ab und zu 😉 Gewächshäuser eignen sich übrigens auch super zum Fotografieren, da zeige ich euch einfach noch drei, die ich machen konnte, bevor meine Speicherkarte voll war (Notiz an mich selbst: Speicherkarten sollte man ab und an mal aufräumen):

Botanischer Garten Heidelberg

Botanischer Garten Heidelberg

Botanischer Garten Heidelberg

Verrückt, was es in der Natur alles gibt! Irgendwie sehr inspirierend, wenn man mal wieder etwas Neues sieht. Besonders angetan hat es mir dieser Baum mit Stacheln, der ein Bauchiger Samenwollbaum (Chorisia insignis) ist und in Argentinien/Peru beheimatet ist. Hoffentlich sehe ich ihn irgendwann mal in der Natur!

Solltet ihr Heidelberg besuchen und nachmittags nach dem üblichen Touriprogramm etwas genervt sein, kommt doch auf die andere Seite des Flusses und schaut euch etwas im Botanischen Garten um. Direkt daneben ist auch die Mensa (das Cafe Botanik), wo ihr sehr günstig sehr lecker essen könnt (Vegetarierherzen werden glücklich sein!). Habt ihr auch Geheimtipps für Heidelberg, die ihr mit mir teilen wollt? Darüber würde ich mich sehr freuen, denn noch habe ich sechs Wochen hier und es ist doch etwas langweilig *g*

[Reisen] Ein Nachmittag in Ladenburg/Bergstraße!

Ladenburg kenne ich als Namen schon viele Jahre, da ich in Heidelberg studiert habe, dort mal gewohnt habe und sonst immer zwischen Heidelberg und Darmstadt gependelt bin. In Ladenburg hält der Zug und somit habe ich diesen Stadtnamen schon zigmal gehört. Ausgestiegen bin ich aber nie 😉 Da ich gerade mal wieder für kurze Zeit in Heidelberg gastiere, schnappte ich mir an einem freien Nachmittag also spontan mein Rad und fuhr quer über die Felder nach Ladenburg.

LadenburgLadenburg ist eine kleine Stadt (11.000) Einwohner, die einen sehr ruhigen und etwas verschlafenen ersten Eindruck bot. Was aber auch daran gelegen haben kann, dass es wirklich richtig heiß war und man sich mehr durch die Strassen schleppte 😉 Die historische Innenstadt (wie ihr oben am Marktplatz sehen könnt) steht voller Fachwerkhäuser, Kirchen und auch von der mittelalterlichen Stadtmauer sind noch viele Teile erhalten. Ich weiß, alle schreien immer sie wollen nach Heidelberg, aber ich fand es hier wirklich angenehmer. Ruhig, wenig Menschen, man konnte sich ganz der historischen Kulisse hingeben. Da mir auch kaum Autos begegneten, fühlte man sich etwas in eine andere Zeit versetzt.

LadenburgEs gibt einen gut gekennzeichneten Rundweg, der einen quer durch die Stadt und an allen „wichtigen“ Punkten vorbeiführt. Diesen bin ich gelaufen und fand ihn wirklich großartig! An jedem „Punkt“ steht dann noch einmal eine Tafel und erklärt einem etwas. Leider war ich mal wieder schlecht im Zeitmanagment und konnte mir das Lobdengau-Museum (unten rechts) nicht mehr ansehen. Sie hatten aber netterweise einen Nachbau der sich im Museum befindenden Jupitergigantensäule vor dem Gebäude aufgestellt und somit bekam ich immerhin einen ersten Eindruck.

LadenburgAuch wenn das Bild jetzt nicht dafür spricht, Ladenburg hat viele Parkanlagen und somit habe ich mir gleich zwei Eispausen während meines Rundganges gegönnt 😉 So kann ein Mittagessen also auch mal aussehen *g* Besonders gut gefielen mir das Martinstor und der Hexenturm, die ich mir während einer weiteren Pause längere Zeit ansah.

Nach erholsamen 2,5 Stunden hatte ich dann soweit alles an dem Rundweg gesehen und auch einige Ruhezeit im Grünen gehabt. Wer also mal nach Heidelberg fährt oder Lust auf einen Ausflug ins Mittelalter hat, dem kann ich den kurzen Abstecher nach Ladenburg definitiv empfehlen. Ich glaube, dass ich mich sogar noch einmal auf mein Rad schwingen werde, um mir das Museum anzusehen. Carl Benz hat wohl auch noch ein Haus in Ladenburg, das man besichtigen kann, aber da bin ich dann doch eher nicht so interessiert. Man bekommt hier alles, was man sich unter „Bergstraße“ vorstellt, bis eben auf die Berge direkt an der Stadt. Aber die sieht man trotzdem grün-glücklich in der Ferne aufragen!

[Reisen] One hour in Würzburg!

Am Sonntag war ich quasi speed-daten mit Würzburg, denn von dort habe ich meine Großeltern abgeholt. Da diese schon ein paar Tage in der Stadt gewesen waren und somit alles gesehen hatten, bekam ich nur eine ganz kurze Tour. Praktischerweise war ihr Hotel Regina direkt am Bahnhof, somit konnte ich zuerst die Aussicht auf die Weinberge bewundern, als dann auch kurz durch die Altstadt stampfen 😉 Erster Eindruck: Kopfsteinpflaster, verwinkelte Gassen und viele Kirchen. Wenige Menschen, aber die, die man traf, grüßten einen und lächelten (da ich noch Berlin gewohnt bin, erstaunt mich sowas immer *g*). Anschließend machten wir uns auf in die Würzburger Residenz, die meine Großeltern sehr beeindruckt hatte und sie sie mir somit noch einmal zeigen wollten. Da sage ich natürlich nicht nein!

Residenz Würzburg

Eintritt für Studenten&Rentner 6,50€

Erbaut wurde dieser barocke Residenzbau von 1719-1744 und natürlich wurde drumherum auch ein traumhafter Garten angelegt. Die UNESCO hat es schon 1981 zum Weltkulturerbe ernannt und es wird oft mit Schönbrunn und Versailles verglichen. Ganz ehrlich, Schönbrunn hat mich definitiv nicht so sehr beeindruckt, Versailles habe ich leider bisher noch nicht gesehen (steht aber auf der „to travel“-Liste). Achja, es wurde als Sitz der Fürstbischöfe verwendet und ich bin mir ja sehr sicher, dass der liebe Tebartz-van Elst sich hiervon inspirieren liess.

Residenz Würzburg

aus einem Fenster der Residenz einen anderen Teil der Residenz abgelichtet 😉

Man darf drinnen leider nicht fotografieren und ich habe mich auch brav daran gehalten. Wir waren aber auch sehr alleine in allen Räumen bzw eben mit einem Aufpasser. Wenn ihr euch in Ruhe umsehen wollt, empfehle ich euch sonntags vor 11 Uhr; als wir nach einer Stunde gingen, sah das schon ganz anders aus. Wobei ihr das mehr als nur beeindruckende Deckengemälde von Tiepolo im Treppenhaus auch in der größten Menschenmenge sehen könnt (googelte das mal!). Für mich als Ethnologin sehr interessant waren die vielen Darstellungen von damals noch sehr fremden Kulturen. Dann gibt es natürlich noch ein Spiegelkabinett und viele Räume, die nach einem bestimmten Farbschema gestaltet wurden. Laufende, wechselnde Ausstellungen gibt es auch noch, im Moment drehte sich alles im Rokoko-Möbel. Mein Opa und ich hatten uns allerdings zur Aufgabe gemacht, alle gemalten Hunde (sei es in Wandgemälden, Bilder, an Möbeln oder sogar auf Teppichen) zu zählen..ich sage euch, die ehemaligen Besitzer waren große Tierliebhaber!

Residenz WürzburgVom Vorplatz der Residenz (der Parkplatz kostet pro Stunde 1,50€) sieht man schon ein anderes Highlight der Stadt, nämlich das Schloß, welches dahinten thront. Wir hatten keine Zeit mehr, aber sonst wäre das (und das sogenannte Käppele) noch ein Ausflugsziel gewesen.

Würzburg ist definitiv eine Stadt für einen Tages- oder auch Halbtagesausflug. Wen man mit Kultur eigentlich nicht hinter dem Ofen hervorlocken kann und der bei Kirchen eher gähnt – nicht weit entfernt ist Wertheim Village und somit könnte man sich ja vormittags Würzburg ansehen und sich dann nach Wertheim Village machen und noch ein wenig im Hier und Jetzt einkaufen gehen. Nicht, dass die Residenz nicht auch einen (für deutsche Verhältnisse echt großen) Souvenirshop hat, aber wem es lieber nach Kleidung oder Kosmetik (The Body Shop hat tolle Outletpreise) gelüstet, für den ist Wertheim eher etwas.

Mich fragte es nach diesem Ausflug auf jeden Fall: wieso war ich noch nie hier? Meine Familie wohnt nur 1 Stunde entfernt, ich habe also auch einige Jahre hier gelebt und doch zieht es uns immer in die andere Richtung. Ich bin schon am Mama bearbeiten, dass wir noch einmal nach Würzburg fahren und die restliche Stadt ansehen und gerne nachmittags im Outlet vorbeigehen. Seid ihr schon einmal in Würzburg gewesen? Wenn ja, wie hat euch die Residenz gefallen? Dürfte man darin mit dem Skateboard fahren, würde ich glatt einziehen..ansonsten wäre mir der Weg in die Küche/ins Bad doch etwas zu weit 😉

Lieblingsorte in Berlin (16): Der Spreewald

Ich habe einige Jahre in Berlin gelebt und immer gedacht, dass der Spreewald irgendwie direkt im die Ecke sei. Erst letztes Jahr fand ich heraus, dass man nach Lübbenau doch eine Stunde mit der Bahn unterwegs ist (Tipp: kauft euch das Berlin-Brandenburg-Ticket, wenn ihr nicht alleine seid, da spart ihr einiges an Geld) bzw man 70km mit dem Auto bewältigen darf. Für einen Tagesausflug von Berlin aus kann ich diesen wunderschönen Ort aber trotzdem sehr empfehlen! Vor fast genau einem Jahr war ich schon einmal dort und jetzt am Wochenende gab es eine Auffrischung von Ruhe, Entspannung und Natur.

Der Lübbenauer Bahnhof liegt zu Fuß etwa 15 Minuten von der schönen Altstadt entfernt, von der aus man sich dann entweder zu Fuß, per Rad, Kanu oder eben Ausflugskahn in die Natur aufmachen kann. Da ich ziemlich faul bin, gab es auch dieses Mal wieder eine Kahnfahrt, wo ich nichts machen musste, außer die Natur zu bewundern *g* Günstig ist das übrigens auch, für 2 Stunden zahlt man 10€, für 3 Stunden 12€, wobei man mittendrin eine Pause macht. Letztes Jahr haben wir die kürzere Tour genommen, dieses Mal durften es drei Stunden sein. Man macht die Pause nämlich an einem Ort, wo auch das Freilandmuseum Lehde ist und dieses wollte ich mir unbedingt ansehen!

Freilandmuseum LehdeDer Eintritt in das Museum beträgt 5€/ermäßigt 3,50€ und ist wirklich nur zu empfehlen. Wir hatten eine Stunde „Rast“ und ich habe mir nicht alles ansehen können, so viel gibt es zu sehen. Das Freilandmuseum ist ein nachgebautes sorbisches Dorf, wo man die einzelnen Häuser betreten kann und entweder Puppen oder in Trachten gekleidete Museumsführerinnen vorfindet, die einem sehr freundlich alle Fragen beantworten! Anhand des „Wegplanes“ verläuft man sich auch nicht und kann jeden Winkel betrachten. Ich habe mich sehr gefreut, dass auch etwas zum Leben der alten Menschen früher gezeigt wurde, da ich mich in meiner Doktorarbeit mit diesem Thema auseinandersetze (wenn auch nicht hier, sondern in Indien *g*).

Freilandmuseum LehdeDas Museum war nicht sehr besucht, alles war friedlich und entspannend..man fühlte sich etwas in die damalige Zeit versetzt 😉 Sehr schön (besonders für Kinder) fand ich, dass es sehr viele Mitmachstationen gab: hier konnte man die Wäsche auf traditionelle Art waschen, dort gab es Spielzeug zum Ausprobieren, an anderem Ort konnte man sich mit der Merrettichherstellung vertraut machen oder in ein Gurkenfass klettern. Langeweile kommt wirklich nicht auf und es ist weniger Museum wie großer Abenteuerspielplatz. Das Thema „Handwerk“ kam auch nicht zu kurz; so konnte man sich über Blaudruck, Eierbemalen und Töpferei informieren und jeweils sehen, wo wie produziert wurde. Insgesamt ging die eine Stunde viel zu schnell rum und ich musste zu meinem Kahn zurücksprinten.

Da wir einen sehr schönen Tag erwischt hatten, war auf dem Wasser viel los und ich muss sagen, letztes Jahr waren wir recht alleine dort und das war doch entspannender. So gab es nun andauernd überholende Kanus, was ja in Ordnung ist, aber unser Bootsführer musste typisch Berliner natürlich immer lautstark meckern und mosern (was eben nicht meines ist). Traumhaft war die Landschaft allerdings auch dieses Mal wieder und ich könnte mich durchaus in einer Ferienwohnung dort ein paar Tage schreiben sehen (wenn das Internet funktionieren sollte *g*). Abgeschiedenheit so komfortabel und leicht zu erreichen, muss man erst mal finden!

Bevor es zurück zum Zug ging, haben wir uns noch mit Eis auf der Waffel eingedeckt und ich habe keine Ahnung, wie das Eiscafe gegenüber des Hafens hieß, aber das Schwarzwälderkirsch-Eis war auch beim zweiten Mal ein Gedicht (und für 0,90€/Kugel noch ok). Praktisch ist auch der Netto direkt am Bahnhof, wo man sich noch mit kühlen Getränken versorgen konnte und die Zugfahrt nach Berlin verging dann auch wie nix – Tropical Island haben wir noch in der Ferne gesehen unterwegs, wobei ich dachte, dass das viiiiel weiter weg ist. Da mich das aber nicht reizt, werde ich dort wohl nicht hinfahren..sehr ansprechend aber klingen die Spreewelten, eine Thermenlandschaft, die sich ebenfalls in Lübbenau befindet und der ich irgendwann noch einen Besuch abstatten werde.

Wenn ihr in Berlin seid und Lust auf einen Tagesausflug habt, vergesst das lahme Potsdam, der Spreewald ist viel interessanter! 🙂 War zufällig schon einmal jemand dort und kann meine Begeisterung für dieses Fleckchen Erde teilen?

[Reisen] Mein Kurzurlaub in Zürich!

Letzte Woche war ich für ein paar Tage in Zürich und da es mein „erstes Mal Schweiz“ war, war ich total aufgeregt, was mich erwarten würde. Bisher war das immer nur das „da fährt man für den Urlaub durch“-Land aus meiner Kindheit gewesen 😉 Geflogen bin ich von Berlin aus mit SWISS für insgesamt 90€, was ich als guten Schnapper bezeichnen würde und vom Zürcher Flughafen kommt man mit der Bahn in 15 Minuten schnell und günstig (5,50€) in die Innenstadt zum Hauptbahnhof. Da ich low-budget reisen wollte, schlief ich in einem Frauen-6er-Zimmer, was wirklich nicht erholsam war. Die Unterkunft (City Backpacker Hotel Biber) kann ich euch nur aufgrund der genialen Lage und dem günstigen Preis (35€ die Nacht) für die Schweiz empfehlen; wenn ihr zu zweit seid und etwas mehr Geld pro Nacht ausgeben mögt, schaut nach privat vermieteten Appartements. Denn es war immer sehr laut, man schlief schlecht, es gab nirgends Steckdosen im Zimmer und über die Bäder fange ich nicht an..aber da ich indische Verhältnisse gewohnt bin, kann mich eh nichts mehr schocken *g*

Zürich

Wettermäßig hatte ich Glück, wobei es teilweise schon sehr heiß war. Man kann sich überall in der Innenstadt auf Bänken niederlassen, besonders am Fluss herrschte reges, aber doch entspanntes Treiben. Die Stadt ist idyllisch, gemütlich und ich war sofort in Urlaubsstimmung. Wenig Autos, keine Hektik, alte Häuser, verwinkelte Gassen..wunderschön! Auf Dauer bestimmt viel zu langweilig, aber für ein paar Tage genau richtig. Ich habe mich also einfach ein wenig treiben lassen und dadurch einiges gesehen; viele Häuser in der Altstadt haben nämlich Schilder an sich, auf denen man lesen kann, wer z.b. mal hier gewohnt hat. Spannend!

ZürichDa ich Berge liebe, fand ich es natürlich auch wunderbar, dass man diese in der Ferne erkennen konnte. Obwohl ich mich im Flugzeug extra an einen Fensterplatz traute, flog man nämlich leider gar nicht an den Bergen vorbei und ich dachte schon, ich verlasse die Schweiz ganz ohne Bergpanorama *g* Zum Einkaufen bzw Window Shopping ist die Bahnhofstr. die richtige Adresse – ich habe mich an den Chocolatiers (Confiserie Sprüngli hatte mich) sattgesehen (im wörtlichen Sinne, denn etwas kaufen war nicht in meinem Preislimit), bin durch Kadewe-ähnliche Kaufhäuser gelaufen, habe eine Michael Kors Tasche getestet und viel im Kosmetikbereich angesehen. Gekauft habe ich schließlich aber nichts, da die Preise im Vergleich zu Deutschland nicht günstiger waren.

Zürich

Im Odeon trank Lenin früher seinen Kaffee, da musste ich dann ganz touristisch auch hin..ansonsten habe ich mich aber von Dingen aus dem Supermarkt ernährt. Das ist preislich auch etwas teurer, aber nichts im Vergleich zum Essengehen (eine Suppe! für 9€ war das günstigste Gericht auf der Karte etc). In der Altstadt habe ich mir das Grossmünster, das Rathaus und die Predigerkirche angesehen sowie das Opernhaus längere Zeit angestarrt – das erinnerte mich so sehr an ein Gebäude, an dem ich sechs Monate in Wien immer dran vorbeigelaufen bin, verrückt! Dann entdeckte ich noch eine Brandy Melville Filiale und ich konnte mich nicht mehr zusammenreißen; nach über einem Jahr Kaufstopp durfte ein semitransparenter Blumen-Kimono bei mir einziehen…so ein tolles, hippi-eskes Teil, große Liebe! Und eben auch mein ganz persönliches Schweiz-Souvenir 😉

Zürich Museum

Wer sich auf den Weg zur Universität macht, die etwas über der Stadt thront, wird nicht nur mit einer wunderbaren Aussicht belohnt, sondern kann sich auch noch in ein paar Museen die Zeit kostenlos vertreiben. Ich war in Zürich bezüglich einer Konferenz, die in der Uni stattfand und war etwas zu früh; somit sah ich mir das Zoologische Museum, das Paläontologische Museum und das Altertümliche Museum an; in vielleicht insgesamt 60 Minuten, da diese drei aber nebeneinander liegen, kann man das ruhig so machen. Also vielleicht ein kleiner Geheimtipp!

Schweiz Schokolade

Gekauft habe ich mir noch Bircher Müsli, da ich ein totaler Fan bin und endlich mal das Original probieren wollte; als Mitbringsel für Familie und Freunde habe ich dann mal einiges an Geld in Schokolade investiert; die schweizer Auswahl ist hier aber wirklich nicht zu verachten! Bisher probiert habe ich die Ragusa und wow..sehr, sehr lecker! Ich glaube, würde ich diese Auswahl täglich haben, hätte ich ein paar Kilo mehr, welche das aber definitiv wert wären 🙂

Von Landschaft, Stimmung und Flair kann ich Zürich als Urlaubsort sehr empfehlen, ich hatte eine tolle, entspannte und erholende Zeit, obwohl ich täglich fast 12 Stunden Konferenz hatte..aber die Pausen dazwischen und das abendliche „auf der Dachterasse mit tollem Blick“-Sitzen haben dazu geführt, dass ich die Seele baumeln lassen konnte. Neben der ganzen Entspannung besonders toll fand ich die überall vorhandene Mehrsprachigkeit und dass man eigentlich immer erstmal testen musste, ob die Person nun Deutsch, Französisch, Italienisch oder doch Englisch spricht..hier als Kind aufwachsen, stelle ich mir großartig vor! Alle wichtigen Schilder sind übrigens auch in diesen vier Sprachen geschrieben, in der Schweiz verläuft sich niemand.

Wenn ihr noch ein Urlaubsziel für ein paar Tage sucht, lege ich euch Zürich mal ans Herz. Man ist von Deutschland aus in kurzer Zeit vor Ort und muss nicht erst ewig lang unterwegs sein. Ich wäre am liebsten gar nicht zurück in den Baustellenlärm nach Berlin geflogen, sondern hätte mir gerne ein Auto gemietet und die restliche Schweiz befahren. Jetzt habe ich nämlich doch etwas Blut geleckt und will die anderen Orte dort kennenlernen! Man kann da doch mehr als nur Wintersport!

[Reisen] Ich leide unter Schweden-Lust!

Mit das Schönste an Urlauben ist ihre Planung, wobei ich niemand bin, der seine Urlaubstage rigoros durchplant, aber vorher eben schon intensiv recherchiert, damit vor Ort nichts verpasst wird. Da ein guter Freund von mir vor kurzem nach Malmö gezogen ist und seither von der Stadt schwärmt, macht er mir sehr Lust darauf, wieder nach Schweden zu fahren. Kann man von Berlin aus auch recht schnell, Zug & Fähre, fertig 🙂 Zwecks Übernachten ziehe ich Ferienwohnungen immer einem Hotel vor, wenn man nicht bei jemandem privat übernachten kann; ein tolles Angebot (nicht nur in Schweden) bietet euch z.b. www.housetrip.de. Besonders wenn man mit mehreren Personen unterwegs ist, kostet das oftmals weniger als ein Hostel und man hat ein eigenes Bad/eine eigene Küche und eben seine Ruhe. Plus finde ich es spannend zu sehen, wie fremde Wohnungen eingerichtet sind, ich gebe es zu!

MalmöCopyright: Sebastian Toussaint

Bisher kenne ich Malmö wie gesagt nur aus Erzählungen und von u.a. diesen Bildern, aber da ich mich damals schon etwas in Stockholm verliebt habe, bin ich davon überzeugt, dass mir auch die drittgrößte schwedische Stadt gefallen wird. Die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern klingt spontan etwas wie meine Heimat (der Odenwald) und hier würde ich meinen Tag wohl starten. Besonders schön soll der Lilla Torg (der kleine Markt) sein, welcher auf Bilder wirklich sehr nach Mittelalter aussieht. Ebenfalls auf der „to do“-Liste steht das Malmö Museer, das größte Museum Südschwedens. Das scheint mit seinen gemischten Dauerausstellungen einen guten „Rund um“-Blick zu bieten, bekommt man Geschichte, Technik und Natur (ich sage nur Aquarium) vermittelt. Highlight hier natürlich das Schloss Malmöhus, welches aus dem 16. Jahrhundert stammt und Teil des Museums ist. An einem anderen Tag würde ich definitiv noch das Moderna Museet besuchen, ich finde es immer sehr spannend zu sehen, was gerade in den hiesigen Kunstmuseen abgeht. Diese sind auch in Berlin meine präferierten Orte, wenn es um Museen geht 🙂

Malmö Copyright: Sebastian Toussaint

Neben Museen ist mir aber auch wichtig, einfach durch die Straßen zu streifen und dort zu verweilen, wo es mir gefällt. Da ich in Malmö fachkundige Begleitung hätte (wo gibt es den besten Kaffee, wo kauft man ein), habe ich einfach nur mal gesucht, wo man gut vegetarisch essen gehen kann. In Stockholm habe ich mich damals nämlich fast nur von Kuchen, Keksen und Eis ernährt, was dann doch etwas einseitig werden könnte. Wobei ich wirklich sagen muss, Kuchen können die Schweden! So richtig, richtig gut, da kann die Mandeltorte von IKEA nicht mithalten (wobei die auch nicht von schlechten Eltern ist *g*). Da ich alles mit Zimt liebe, sind mir besonders die Kanelbullar in Erinnerung geblieben. Unnützes Wissen: diese Zimtschnecken haben sogar einen eigenen Feiertag gekriegt, den 4. Oktober und ich finde, den dürfte man auch sehr gerne mal in Deutschland einführen.

Nach Kultur und Essen sind die Parks in Malmö bestimmt sehr schön, um eine Weile die Seele baumeln zu lassen; die Stadt scheint ähnlich grün zu sein wie Berlin, was sehr sympathisch ist. Da sie ein sehr multikulturelles Flair versprüht und auch viele Studenten in der Stadt leben, wird das Weggehen am Abend bestimmt sehr spannend werden! Ich weiß noch, dass wir damals in Stockholm irgendwie zweimal im Kino gelandet sind, da man nicht wirklich gut weggehen konnte (ist aber auch schon einige Jahre her). Mir wurde schon berichtet, dass man besonders gut in Möllan weggehen kann und ich bin immer sehr neugierig, was das Weggehen in anderen Städten betrifft. Von Los Angeles z.b. bin ich immer noch enorm enttäuscht, da geht man viel zu kurz weg, da einfach alle Clubs soooo früh zumachen. Da bin ich es von Berlin doch etwas anders gewöhnt..somit mal sehen, was Malmö bieten kann. Wobei, notfalls bleibt einem noch den Sonnenaufgang am Meer zu genießen, wenn die Clubs auch dort so früh schließen sollten 😉

Bisher steht zwar noch kein genauer Termin fest, aber die grobe Planung, was gemacht wird, schon. Da es von Berlin wirklich kein sonderlich großer Akt ist, in die Stadt (und vielleicht noch nebenan nach Kopenhagen) zu fahren, muss das auch nicht sonderlich weit im Voraus geplant werden, sondern wird spontan nach Gusto gemacht.

War von euch schon jemand in Malmö? Wenn ja bin ich für „Geheimtipps“ natürlich jederzeit offen! Als Gegenleistung kann ich (etwas veraltetes) Stockholm-Wissen anbieten.

[Reisen] Wanderung durch das wunderschöne Bühlertal im Süden BaWüs

Vor kurzem sind meine Mama und ich dem Alltag für ein langes Wochenende entflohen und haben uns auf ins Hohenloher Bühlertal gemacht. Wir wollten eine Mischung aus Aktivurlaub (in unserem Fall: Wanderurlaub), schöner Landschaft, aber auch Wellness und Genuss. Die Anreise sollte nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen und somit haben wir uns entschlossen, mit dem Auto von Südhessen aus eben noch etwas südlicher zu fahren und sind in der Region „Schwäbisch Hall“ und eben dem Bühlertal für unsere Wanderung Deutschland gelandet. Organisiert wurde unsere Mehrtagestour von Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e.V., welche im Vorfeld einen guten Job gemacht haben. Wir haben telefonisch besprochen, wann die Reise starten soll und dann wurden uns schon unsere Unterlagen und auch der Wanderreiseführer zugeschickt. Dieser war ein dünnes Ringbuch, in dem alle Highlights der Strecke verzeichnet waren und praktisch, um ihn mit auf die jeweilige Wanderung zu nehmen.

Bühlertal

Der Bühlertalwanderweg hat eine Gesamtstrecke von 54,7km, wobei man von der Quelle der Bühler bis zu ihrer Mündung in den Kocher wandert. Er wird als „mittlerer Schwierigkeitsgrad“ bezeichnet und es geht teilweise ganz schön bergauf und ab. Die Landschaft schwankt zwischen Feldern, Wiesen, Weilern, Wäldern und man wandert immer wieder direkt an der Bühler entlang. Die Gemeinde Abtsgemünd ist Startpunkt der Wanderung; wir sind am Vorabend allerdings schon angereist und haben in Bühlerzell in der Pension-Gästehaus Pension Rose der Familie Siller übernachtet. Wir wurden trotz späterer Stunde sehr herzlich von Frau Siller empfangen und in unsere Ferienwohnung gebracht. Diese war wirklich riesig und sehr gemütlich! Frau Siller erzählte uns dann noch ein wenig von der vor uns liegenden Wanderung und auch, dass sie uns am nächsten Morgen zum Startpunkt fahren werde. Das Auto blieb während der gesamten Wanderung auf ihrem Parkplatz an der Ferienwohnung stehen.

Familie Siller Gästehaus Rose

Im Uhrzeigersinn seht ihr hier: den Frühstücksraum der Pension über der hauseigenen Konditorei; die Ziegen der Familie; unsere Küche in der FeWo und das Wohnzimmer.

Familie Siller Pension RoseDie Pension hat eigene Postkarten, die man sich umsonst nehmen konnte (finde ich immer toll); hier im ersten Stock war die Wohnung; das Frühstücksbuffet war DER HAMMER, es gab ganz viel frisches Obst, eine riesige Auswahl an Brötchen etc und der Mohnkuchen war perfekt; unten rechts seht ihr die Pension, die ebenfalls von Familie Siller betrieben wird und hier frühstückt man auch (von unserer FeWo musste man hier nur über einen Hof laufen und war da).

1. Tag der Bühlertalwanderung – von Pommertsweiler nach Bühlerzell (17,7km)

 Nach dem wirklich üppigen, sehr leckeren Frühstück von Frau Siller wurden wir von ihr nach Pommertsweiler gefahren. Hier im Wald befindet sich nämlich die Quelle der Bühler, zu der wir zuerst gewandert sind. Die Strecke ist recht gut ausgeschildert, einmal haben wir uns im Wald kurz verlaufen, sind dann aber mit der Wanderkarte wieder auf den richtigen Weg gelangt. Es waren sehr viele Vögel im Wald unterwegs, aber sonst trafen wir kaum Menschen. An der Quelle im Berrothsbrunnen selbst war es sehr ruhig und etwas magisch durch die viele unberührte Natur drumherum. Hier seht ihr mich an der Quelle stehen, in der übrigens kleine Kaulquappen schwammen:

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Von hier aus ging es nun zunächst durch den Wald zurück nach Pommertsweiler, durch dieses kleine Örtchen hindurch und dann über Wiesen und an den Hammerschmiede Stauseen entlang (mit Nilgänsen ohne Ende!). Sehr schön ist, dass es immer wieder Schautafeln entlang des Weges gibt, die etwas über die jeweilige Besonderheit erzählen oder auch einfach über die Geschichte des Ortes. Fand ich sehr schön, so lernt man doch noch etwas mehr nebenbei und hat auch immer eine Ausrede, um eine kurze Pause zu machen.

Hammerschmiede Stauseen

Hammerschmiede Stauseen

Alpakas

Unterwegs trafen wir auch diese süßen, nicht unbedingt heimischen, Alpakas, die ich am liebsten gleich mitgenommen hätte. Meine Mama verbot mir, ihnen meinen Apfel zu geben und somit konnte ich sie auch nicht überzeugen, dass ich sie streicheln darf. Hier hätten wir sehr gerne Rast gemacht, aber es gab (wie sehr oft auf dieser Strecke) einfach keine Bank, auf der man eine Pause hätte machen können. Ab und zu gab es Hochsitze, aber da wollten wir dann doch nicht hochklettern und so liefen wir die Strecke fast komplett durch. Lediglich am Ende gab es endlich genügend Sitzmöglichkeiten und auch einen schönen Blick über unser Ziel Bühlerzell!

Bühlerzell

Lourdesgrotte

Bevor wir uns an den Abstieg zu unserer FeWo machen konnten, besichtigten wir noch die Lourdes-Grotte beim Roßberg. Auch hier war kein Mensch anzutreffen und wir konnten uns in Ruhe umschauen. Da es gerade einmal Freitagnachmittag war (unterwegs gab es keine Gelegenheit, in ein Restaurant zu gehen), schnappten wir uns das Auto und fuhren nach Schwäbisch Hall. Hier verbrachten wir den restlichen Tag in der Therme des Schenkenseebades, welches ich euch auch sehr ans Herz legen kann. Mein Körper fand das nach der ungewohnt vielen Bewegung sehr schön und die Sauna hat mich wohl auch vor dem Muskelkater am nächsten Tag bewahrt. Wir blieben bis abends hier und haben (überraschend) lecker sogar vegetarisch in der Therme gegessen.

 

2. Tag Bühlertalwanderung – von Bühlerzell nach Vellberg (18,5km) 

Nach dem erneut grandiosen Frühstück machten wir uns wohlgestärkt auf in die andere Richtung, da wir sehen wollten, wie die Bühler nun nach und nach breiter wird. Am ersten Tag trafen wir sie immer wieder, es war jedoch eher ein kleines Flüsschen 😉 Sehr praktisch war, dass wir unser Gepäck nicht mitnehmen mussten; dieses wurde nämlich vom Regiotaxi abgeholt und zu unserem Hotel in Vellberg gebracht (wo es dann auf uns wartete). Wir liefen zunächst wieder ein wenig durch Feld, dann ging es stetig bergauf durch einige Weiler zur Tannenburg bei Halden. Diese Schildmauerburg stammt aus dem 12. Jahrhundert und es ist schon beeindruckend zu sehen, wie etwas so altes noch so gut erhalten ist – Geschichte zum Anfassen! Hatten wir noch tolles Sonnenwetter am ersten Tag, wollte es heute allerdings nicht ganz mitspielen, es war leider grau und kalt.

Tannenburg bei Halden

Danach ging es durch das Naturschutzgebiet „Unteres Bühlertal“ und wir sollten eigentlich einem wildromantischen Wegverlauf durch das „Taubenloch“ folgen. Aber hier passierte es erneut, wir verliefen uns. Trotz Karte! Es gab nämlich an einer Abzweigung einfach kein Schild, welchen Weg wir nehmen sollten und natürlich hatten wir die falsche Entscheidung getroffen. Später unterhielten wir uns mit anderen Wanderern, die ebenfalls an dieser Stelle standen und nicht wussten, wo es lang gehen sollte (für zukünftige Wanderer, ich spreche von der Stelle kurz nach dem Steinbruch). Sie hatten das Glück, dass sie auf entgegenkommende Wanderer gestoßen sind, wir hatten das Pech, das eben niemand außer uns dort war. Somit sahen wir nicht die Wildromantik und die schönen Felshänge, die das Tageshighlight gewesen wären.

Wir kamen stattdessen irgendwie im Neubaugebiet von Vellberg an und fragten uns zum historischen Stadtkern durch, wo unser Hotel für diese Nacht war. Wir schliefen im Hotel & Cafe Im Städtle, das in einem 1514 erbauten Ganerbenhaus zu finden ist und eine wirklich einmalige Übernachtungsmöglichkeit ist. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt, das Zimmer war sehr schön und die Inhaberin Katarina Wloch hat uns sehr herzlich aufgenommen. Da das Hotel an diesem Tage nach einem Pächterwechsel neueröffnet wurde, kamen wir sogar noch in den Genuss einer Stadtführung!

 

Im Städtle Vellberg

Vellberg Vellberg ist wirklich eine Reise in die Vergangenheit und schade, dass das Museum nicht geöffnet war. Highlight war, dass man durch den Wehrgang laufen kann und natürlich die Aussicht in die umliegenden Täler (wenn auch etwas verregnet). Am Abend erwartete uns nun kulinarisch ganz großes Kino im Bioland-Restaurant Rose. Hier zaubert Jürgen Andruschkewitsch Menüs aus regionalen Biolandprodukten und ich habe Dinge gegessen, die ich definitiv noch nie vorher auf meinem Teller hatte. Wir haben zu zweit knapp über 40 Euro bezahlt, meine Mama hatte ein 4-Gänge-Menü und ich hatte mir zwei Sachen ausgesucht, dazu natürlich noch Getränke. Einen Gruß aus der Küche bekamen wir auch noch und im Gesamtbild sah mein Abend dann so aus:

Rose Eschenau Restaurant

 

Oben links seht ihr Pastinaken mit eingelegten Zwiebeln und Salat, unten links einen Wildkräutersalat mit gefüllten Kartoffeln und rechts meine Hauptspeise, das waren mit Brennesseln gefüllte Kartoffeltaschen in Kräuterseitlingrahmsoße und dazu noch mehr Salat. Wunschlos glücklich, alles richtig, richtig lecker und ich war gut satt! So dürfte mein Abendessen gerne häufiger aussehen und ich kann euch den Besuch sehr empfehlen! Auch meine Mama war sehr begeistert, sie hatte noch Eierliköreis zum Nachtisch und war hin und weg!

 

3. Tag Bühlertalwanderung – von Vellberg nach Geislingen/Kocher (17km)

Schon sind wir am letzten Tag der Wanderung angekommen und wieder machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück ohne Gepäck auf den Weg (das sollte zu unserem Auto zurückgebracht werden, auf das Drama gehe ich später ein). Heute wanderten wir zunächst durch Bärlauchfelder, die im Wald einfach so vor sich hinwuchsen. Immer im Blick war heute auch die Bühler, mal sehen wir sie oben vom Hang, mal kletterten wir direkt an ihr am Ufer entlang. Einen Eisvogel sahen wir leider nicht, dafür aber einige Angler und andere Wanderer. Im Wald gab es ein paar Ruinen, eine ehemalige Mühle und alles hat eine ganz spannende, verwunschene Aura. Man fühlt sich hier wirklich sehr von der Wirklichkeit entfremdet, man sieht/hört keine Autos mehr, trifft kaum Menschen und die Zivilisation scheint fern (ebenso der Handyempfang *g*). Diese Strecke gefiel mir persönlich am Besten, man konnte durch kleine Trampelpfade laufen, es ging etwas auf und ab und die Landschaft war sehr schön.

Bühlertal

Bühlertal

Besonders das letzte Stück der Wanderung kurz vor Geislingen war idyllisch, da man durch blühende Wiesen direkt an der Bühler entlang lief und schon von weitem einen guten Blick auf den Ort und die höchste Brücke Deutschlands hatte!

Geislingen

Bühlermündung Kocher

Unsere Wanderung endete mit diesem Blick; die Bühler mündet in den Kocher und somit haben wir sie ihren gesamten Weg über begleitet 🙂 Von hier aus kann man tolle Wanderungen entlang dem Kocher unternehmen, wir haben uns jedoch damit begnügt, im Gasthaus zum Ochsen einen Kaffee zu trinken und auf unser Regiotaxi zu warten. Jetzt kommt das Drama (Baby, Drama) 😉

Wir sollten um 16.00h (wie telefonisch besprochen) abgeholt werden, aber auch um 16.20h war kein Regiotaxi da. Wir versuchten dauernd, die Nummer anzurufen, die uns als Kontaktmöglichkeit gegeben wurde, aber die Zentrale war nicht besetzt und unser Anruf wurde wohl nicht auf das Handy des Taxifahrers weitergeleitet. Wir standen also dumm im Nirgendwo herum und wussten nicht weiter. Zum Glück kamen vier Wanderer mit ihrem Auto vorbei, die wir am Vortag kennengelernt hatten; diese bauten ihr komplettes Auto um und nahmen uns mit zurück zu der Pension, wo unser Auto auf dem Parkplatz stand. Tausend Dank, da bekommt man den Glauben an das Gute im Menschen zurück! Unsere Koffer sollten dort auf uns warten, taten sie aber nicht, sie waren im Taxi, welches nicht zu erreichen war. Großartig! Frau Siller war unsere Rettung in der Not, sie fand eine andere Nummer für das Regiotaxi und schließlich ging der Fahrer dran. Kein Wort der Entschuldigung, nein, er pflaumte uns an, wir hätten ihn doch anrufen sollen, er wüsste nichts von einem abgemachten Termin. So werde ich als Kunde doch gerne behandelt, oder? 😉 Nach seinem Geschimpfe kam er dann nach einiger Zeit aber doch noch mit unseren Koffern, die wir einfach packten und uns nicht weiter aufregten, bringt ja nichts. Aber ich erwarte doch Freundlichkeit, auch wenn ihm wohl von der Zentrale nicht mitgeteilt wurde, dass er uns abholen sollte. Herr Siller, der ja z.b. gar nichts dafür konnte, schenkte uns sogar noch Marzipanherzen zum Abschied, das war so so so nett und hat mich gerührt! So sieht Gastfreundschaft aus 🙂

Als Fazit kann ich sagen, dass meiner Mama und mir Tag 1 und Tag 3 von der Strecke sehr gut gefallen haben, Tag 2 jedoch viel auf normalen, mit Autos befahrenen Straßen stattfand und nicht so schön war. Die Region war mir bis dato unbekannt und es war spannend, diese Ecke Deutschlands kennenzulernen. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, der findet sie hier (Internet hatten wir aber überall) und man fühlt sich wirklich wie in einer anderen Zeit. Die historische Stadt Vellberg und das Restaurant Rose waren mein Highlight, aber auch zu Frau Siller würde ich jederzeit wieder fahren, da es mir sehr gut gefallen hat!

Meine Mama überlegt nun, mit ein paar Freundinnen erneut ins Bühlertal zu fahren, aber auf das Regiotaxi zu verzichten. Lieber will sie ein Auto an den Anfang und ein Auto ans Ende der Strecke stellen und das wenige Gepäck, was man für diese kurze Zeit braucht, entweder im Rucksack verstauen oder sich den Transport selbst organisieren. Wer also einen Wanderurlaub Deutschland plant oder sich für das Thema Wandern Baden-Württemberg interessiert, seht euch das Bühlertal doch etwas genauer an, es ist auf jeden Fall nicht überlaufen und man kann schön seinen eigenen Gedanken in schöner Natur nachgehen 🙂 Gleichzeitig kann man eine kleine Zeitreise machen, Alpakas treffen und in der Therme entspannen, was zumindest für mich die richtige Mischung ist, um Kraft zu tanken!

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[Reisen] Mit ADAC Postbus Busreisen quer durch die Republik!

Seit es die innerdeutschen Buslinien als Alternative zur Bahn gibt, bin ich schon mit so vielen davon gefahren, dass ich mich mal selbst als alten Hasen bezeichne 😉 Dies hat natürlich als Hauptgrund die enorm hohe Preisersparnis, die man im Vergleich zu einem Bahnticket hat und dann hatte ich einige unschöne Erlebnisse per Mitfahrgelegenheit, die mich auch zum Busfahren brachten. Klar, man muss dafür einige Zeit mitbringen, aber diese kann man auch im Bus sehr sinnvoll nutzen. Heute stelle ich euch nun meine Busreise Berlin Frankfurt/Main (und zurück) mit dem ADAC Postbus etwas näher vor. Mit dem Postbus bin ich davor noch nie unterwegs gewesen, sehr wohl aber mit anderen Unternehmen und kann mir somit einen Vergleich am Ende des Berichts erlauben!

ADAC PostbusBevor ich jedoch in diesen hübschen gelben Fernbus steigen konnte, musste ich mir erst einmal ein Ticket besorgen. Das geht entweder direkt am Bus (wenn noch Platz ist) oder eben über das Internet oder die telefonische Hotline. Ich nahm letzteres in Anspruch und das ging leider erst einmal voll in die Hose. Da ich meine Testfahrt mit einem Gutschein buchen wollte und der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung es nicht hinbekam, hing ich locker-flockige 15 Minuten in der Hotline, mit dem Ergebnis, dass er mich am nächsten Tag zurückrufen würde. Ein Ticket hatte ich also nicht. Dann rief er am nächsten Tag wieder an und teilte mir mit, dass er noch immer nicht weiß, wie es geht und er sich dann nächste Woche wieder melden werde; es war nämlich Freitag. Das war jetzt zwar nicht tragisch, da ich nicht schon nächste Woche losfahren wollte, aber wenn es schnell gehen muss oder man eben einen ganz speziellen Bus braucht..empfehle ich mal spontan, online zu buchen. Habe ich bei allen anderen Fernbussen bisher so gehandhabt und da kriegt man das gebuchte Ticket in Sekundenschnelle per Email zugeschickt. Ich „beschwerte“ (das ist übertrieben, ich gab dem Kundenservice vom ADAC mal Bescheid, dass ihre Mitarbeiter vielleicht eingewiesen werden sollten, wenn sie so eine Bloggeraktion mit Gutschein starten) und bekam auch die Antwort, man werde sich hier noch einmal bei mir melden. Das ist bis jetzt (einen Monat später) nicht passiert und ich glaube auch, dass es nicht noch geschehen wird. Nicht tragisch, aber macht jetzt auch keinen sonderlich tollen Eindruck.

Nachdem ich dann wieder angerufen wurde und der Mitarbeiter endlich wusste, wie es geht, konnte ich mein Ticket buchen. Als ADAC-Mitglied kann man sich einen Sitzplatz aussuchen und ein zweites Gepäckstück kostenlos mitnehmen. Ersteres sagte mir der Mitarbeiter, zweiteres erfuhr ich erst im Bus auf der Rückfahrt und fand das sehr schade. Ich hätte nämlich gerne noch etwas mitgenommen! Ich fuhr mit dem Fernbus Berlin nach Frankfurt am Main, wo wir über Leipzig und Erfurt gefahren sind. Das dauert natürlich einige Zeit und so fährt man in beiden Städten morgens los und kommt am frühen Abend am Zielort an. Beide Male sehr pünktlich bzw sogar einige Minuten zu früh! Sehr löblich 🙂

Meine Testfahrt empfand ich als sehr angenehm! Der Bus Berlin – Frankfurt  war auf beiden Strecken sehr leer, man konnte es sich also auf zwei Sitzen bequem machen, ohne das es jemanden stört. Die Sitze sind schön breit, es gibt auch so etwas wie Beinfreiheit, man hat eine Armlehne und schöne Kopfpolster. Alles machte einen sehr neuen, hochwertigen Eindruck und das lange Sitzen war somit gut auszuhalten. An Bord gab es neben einer (enorm sauberen!) Toilette noch einen Automaten, an dem man sich Heißgetränke holen konnte bzw holen lassen konnte. Hier kommt jetzt nämlich etwas, was ich aus den anderen Bussen nicht kenne. Es gibt nicht nur einen Busfahrer, nein, es gibt noch einen zweiten ADAC Mitarbeiter. Dieser kümmert sich um die Gäste wie ein Steward im Flugzeug. Man hat einen Knopf, den man drücken kann, wenn man z.b. etwas aus dem „Bordbistro“ haben mag (oder eine Frage hat) und der Mitarbeiter kommt und bedient die jeweilige Person. Sehr schön ist auch, dass der Busfahrer und der Mitarbeiter sich beim Fahren abwechseln (es sind beides Busfahrer) und man somit auf die Zwangspausen verzichten kann, die man bei den anderen Bussen leider hat. Manchmal sind die Pausen toll, da man sich einen Kaffee holen kann etc, manchmal finden die Pausen aber auch dummerweise auf leeren Rastplätzen statt, wo man dann dreißig Minuten in der Kälte herumsteht. Hier hat sich der ADAC wirklich etwas tolles einfallen lassen, was mich erst überrascht, dann aber begeistert hat. Davon einmal abgesehen, dass alle Busfahrer wirklich sehr nett und gut gelaunt waren; ich sitze im Bus meist vorne und habe schon so manchen Busfahrer sechs Stunden über seinen Job und die Welt schimpfen hören, was auch nicht die beste Atmosphäre ist 😉

ADAC PostbusFür mich als Internet-Kind sind noch zwei weitere Sachen im ADAC Postbus zu erwähnen. Zunächst einmal gibt es in jeder Sitzreihe (also zwischen je zwei Sitzen auf jeder Seite) eine Steckdose. Das klingt zunächst banal, aber wenn ihr sechs Stunden Bus fahrt und euer Laptopakku leer geht, dann freut ihr euch wie Bolle! In den meisten Fernbussen gibt es nur ganz wenige Steckdosen und die sind dann natürlich immer heiß umkämpft..hier hätte ich sogar in der Reihe vor mir noch mein Handy laden können 😉 Das WLAN an Bord hat auch durchgehend funktioniert; die anderen Busse haben immer nur WLAN für 5 Personen..und da ausnahmslos immer mehr Personen ins WLAN wollen, stürzt es ständig ab und man kann sich nie sicher sein, dass die Email gesendet wurde, was nur nervt (das ständige sich neu verbinden ebenso).

Mit Steckdose und funktionierendem WLAN wäre ich schon komplett zufrieden, aber es gibt auch noch ein Mediacenter, in dem der ADAC den Reisenden eine große Auswahl an Filmen, Ebooks, Hörbüchern und Musik bietet, um sich zu beschäftigen. Definitiv wie im Flugzeug und Luxus pur. Ich habe mir gleich mal „The Great Gatsby“ angesehen, da ich diesen Film schon ewig sehen wollte, aber nie dazu kam.

ADAC PostbusHier habe ich euch mal einen Screenshot des Mediacenters gemacht und ihr seht, es gibt eine ganze Reihe an Filmkategorien, wobei natürlich darauf geachtet wurde, dass alle eben auch kindergereicht sind. Ich habe mich auch längere Zeit durch die Musikauswahl geklickt und dann noch etwas Hörbuch („Er ist wieder da“) gehört, da das beim Busfahren einfach Spaß macht, wenn die Landschaft an einem vorbei rauscht. Mit dem Mediacenter geht die Busfahrt wirklich schnell vorbei und man kann sich das Mitbringen von eigenen Büchern/DVDs sparen 🙂

Als Fazit kann ich sagen, dass ich die Fahrt mit dem ADAC Postbus genossen habe und davon sehr positiv angetan bin. Ich habe sowohl meiner Familie wie auch meinen Freunden schon begeistert davon erzählt und ihnen auch geraten, die wenigen Euro „mehr“ zu investieren. Denn zumindest bei langen Strecken ist mir dieses „Mehr an Komfort“ das Geld wert. Als Beispiel habe ich mal die Busse am 19.5. von Berlin nach Frankfurt verglichen (gibt ja genug Seiten, wo man das machen kann): MeinFernbus bietet die Fahrt für 19€ an und der ADAC Postbus liegt bei 23€ – beide fahren um 9.00h bzw 9.20h los und brauchen 7,5 Stunden. Da lohnen sich doch die 4€, wo man neben bequemen Sitzen, freundlichem Bordpersonal (immer noch verrückt!), funktionierendem WLAN und Steckdosen auch noch ein riesiges Mediacenter kriegt! Ich bin sehr froh, dass ich den ADAC Postbus testen durfte und bin mir jetzt schon sicher, dass das nicht meine letzte Fahrt mit ihm auf der Strecke Berlin-Frankfurt gewesen ist 😉

Seid ihr schon einmal mit einem Fernbus durch Deutschland gefahren? Ich bin oft auf der Strecke Berlin-Frankfurt und Berlin-Hamburg unterwegs und mag es wirklich nicht mehr missen. Günstig (im Vergleich zur Bahn) und verlässlich (im Vergleich zur MFG) komme ich damit immer an mein Ziel, ohne Panik zu haben, dass der Bus einfach nicht kommt und auch, ohne arm zu werden 🙂 Die Zeit „an Bord“ kann ich immer sinnvoll für das Arbeiten an meiner Doktorarbeit nutzen oder eben mit Filmschauen verbringen..bisher stand ich auch noch nie im Stau, was der einzige Nachteil sein könnte, wenn man eben richtig sucht 🙂
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