[Lesenswert] Hundert Jahren Einsamkeit – Gabriel García Márquez

Wie lange dieses Buch auf meiner „Leseliste“ stand, kann ich euch nicht sagen, ich weiß aber, dass ich es schon in der Oberstufe (also vor lockerflockigen 15 Jahren) kennengelernt habe. Seitdem geriet es immer wieder in Vergessenheit, stand halt so im Regal rum und die Ausrede „dafür brauche ich richtig Zeit“ hat Hundert Jahren Einsamkeit von Gabriel Garcia Marquez dann auch nicht geholfen, dass ich es endlich mal zur Hand nahm. Vor einigen Wochen habe ich es mir dann doch endlich geschnappt und ach, es war ein reiner Genuss, den jeder erleben sollte!

Worum geht’s Erzählt wird die 100-jährige Geschichte mehrerer Generationen der Familie Buendias, in welcher sich viele Momente finden lassen, die ein gutes Bild von Kolumbien zu dieser Zeit mit all seinen Auf und Abs, seinen Veränderungen und besonders seinen Menschen zeichnen. Marquez ist es gelungen, die „Seele Lateinamerikas“ innerhalb dieser Familie und ihrer Lebenswelt, einem kleinen Dorf im ehemaligen Nirgendwo, einzufangen und den Leser mit in diese für ihn so fremde, teilweise unverständliche Welt zu entführen.

Wie ist’s Mit diesem Werk hat Marquez den magischen Realismus weltberühmt gemacht und wer eine Mischung aus realem Setting und magischen Elementen will, der wird dieses Buch nur so verschlingen. Es ist erstaunlicherweise nicht fordern, wenn es um die Sprache geht – sondern leicht verständlich geschrieben und man wird von den Worten gefesselt. Allerdings passiert hier auch einfach verdammt viel, teilweise auf 1-2 Seiten und so habe ich doch meist nur dreißig Minuten am Stück gelesen und dann eine Pause gemacht. Die vielen Ereignisse mussten da erstmal „sacken“. Zum Ende hin, ich muss es gestehen, wurden die Pausen häufiger, da ich nicht wollte, dass das Buch vorbei war – wobei es noch genug andere Bücher gibt, die ich von ihm noch nicht gelesen habe (und hoffentlich im öffentlichen Bücherschrank mal finden werde).

Marquez malt wahnsinnig schöne Bilder mit Worten, so dass man eine sehr gute Vorstellung von den vielen Charakteren und den Schauplätzen bekommt. Ich habe danach seine Autobiographie „Leben, um davon zu erzählen“ gelesen und das war eine tolle Kombination, da viele Dinge, die in Hundert Jahre Einsamkeit passieren, so ähnlich auch in seinem wirklichen Leben stattgefunden haben. Sehr spannend, hier immer wieder Vergleiche ziehen zu können und zu sehen, wie viel Inspiration er in seinem Alltag gefunden hat.

Nicht umsonst hat er den Literaturnobelpreis bekommen, Geschichten erzählen und einen fesseln kann Marquez absolut und ich bin schon ein wenig verärgert über mich selbst, dass es so lange gedauert hat, bis ich ihn endlich gelesen habe. Denn das Buch wirkt nach, einige Passagen davon beschäftigen mich noch immer und man denkt definitiv länger über sie nach. Andererseits bin ich natürlich auch froh, dass ich jetzt noch so viele Bücher von ihm vor mir habe, die ich lesen kann!

Habt ihr Hundert Jahre Einsamkeit oder ein anderes Buch von Marquez gelesen? Wie gefällt euch sein Schreibstil? Ich würde ihn ja am liebsten im Original lesen, aber dafür ist mein Spanisch leider (noch) zu grottig.

[Reisen] 2 Tage in Sydney!

Im Moment fühlt es sich fast ein wenig so an, als würde ich Kurzurlaube machen. Erst meine siebzehn Stunden in Chengdu und jetzt noch etwas über 48 Stunden in Sydney. Wobei ich seitdem wieder brav an einem Ort, nämlich in Canberra, bin, der Hauptstadt, die so viele Reisende eben nicht besuchen. Da ich Anfang des Jahres schon einmal hier gewesen bin, kann ich euch erste Tipps geben, solltet ihr einen Abstecher nach ACT planen. Jetzt aber erstmal zurück nach Sydney, der wohl meistbesuchten Stadt Australiens.


Ich kam mittags ziemlich müde am Internationalen Flughafen an und machte erstmal davon Gebrauch, dass man hier – bevor man durch den Zoll etc geht – eben noch einmal durch einen Dutyfree kommt. Solltet ihr Freunde in Australien haben, sie werden es euch mehr als nur danken, wenn ihr einen etwas Alkohol oder Tabak mitbringt, beides ist hier nämlich verflucht teuer. Da meine Couchsurfinghosts mich um Wodka baten, war meine erste Amtshandlung Down Under also, Smirnoff zu erwerben und diesen dann durch den Zoll zu tragen. Wurde ich das letzte Mal in Perth bei der Einreise ausgiebigst gecheckt, wurde ich jetzt einfach nur durchgewunken. Ärgerlich, wenn ich bedenke, dass ich den losen Tabak sogar abgewogen habe, damit ich nicht über das erlaubte Limit komme. Am Flughafen selbst nutzte ich dann erstmal die Möglichkeit, kostenlos zu duschen, nutzte das Wifi und kam einfach mal an. Achja, als Deutscher kann man das Touristenvisum ganz einfach kostenlos online beantragen, das dauert auch nur einige Minuten und schon hat man es. Gültig ist es dann für ein Jahr, ihr könnt mehrmals einreisen, pro Aufenthalt allerdings nur drei Monate bleiben. Das ist zumindest der aktuelle Stand.


Um zu meinem Couchsurfingplatz nach Summer Hill zu kommen, wo ich erstmal mein Gepäck loswerden wollte, nutzte ich die Metro. Hier lohnt es sich zunächst mal eine OPAL-Card zu holen, welche umsonst ist und dann von euch mit Geld aufgeladen wird. Man muss allerdings immer mindestens zehn Dollar aufladen, was etwas blöd ist. Man bekommt die Karte an jeder Metrostation, auch direkt am Flughafen. Solltet ihr wie ich geizig sein und nicht allzu viel Gepäck haben, spart euch die übertrieben teure Flughafenmetrogebühr und lauft einfach zur nächsten „normalen“ Station. Diese war für mich Wolli Creek, was ein zwanzigminütiger Spaziergang entlang eines Sees war. Also durchaus machbar und die gesparten $15 mehr als wert.

Ihr wisst, ich liebe Couchsurfing und ziehe dies jedem noch so zentralen Hostel vor. Es war auch in Sydney nicht schwierig, obwohl mir das jeder sagte, einen schönen Schlafplatz zu finden und so fand ich mich bei Ben und Vince wieder, die ebenso kunstvernarrt sind wie ich und mir viele tolle Tipps geben konnten. Den ersten Abend verbrachten wir dann quatschend und leckere libanesische Delikatessen von der Mama futternd, in ihrer Küche. Draußen ging zu diesem Zeitpunkt eh die Welt unter, mein Sydneyaufenthalt war insgesamt recht verregnet, aber dafür, dass man das hier „Winter“ nennt, war es nicht schlimm.


Am nächsten Morgen ging es früh los Richtung Bondi Beach, wohl der Ort, wo jeder Tourist hin will und ich muss gestehen, dass ich da auch keine Ausnahme bin. Ich wollte nicht unbedingt viel Zeit an diesem Strand verbringen, aber eben den Swimmingpool vom Iceberg Restaurant sehen und dann den Coastalwalk bis nach Coogee Beach laufen. Solltet ihr so meer- und naturverliebt sein wie ich, dann ist das auch genau euer Ding. Man ist zwar nie weit weg von der „Stadt“, hat aber eben doch die wilde Küste, versteckte Strände, Surfer, die riesige Wellen bezwingen und ständig ein neues tolles Panorama zu bewundern, welches sich hinter der nächsten Kurve versteckt hat. Da es zunächst tröpfelte und auch recht kalt war, hatte ich diesen Weg mehr oder weniger für mich alleine, normalerweise sollte man möglichst früh kommen, da es hier voll wird. Man kann an kleineren Stränden unterwegs Pause machen, sich den Friedhof ansehen, durch den man durchläuft und hier locker ein paar Stunden verbringen. Von Coogee fahren einen dann diverse Busse zurück in die Innenstadt.


Als ich so durch die hochhausgesäumte Innenstadt Sydneys lief, schrie wirklich alles in mir „Vancouver“und „Toronto“. Nach wie vor finde ich es verrückt, wie ähnlich die Briten weltweit ihre Städte angelegt haben, mich erinnert hier so viel an Kanada. Ich schaute mir die Gegend um den Hauptbahnhof an, während ich mir meinen Weg zur White Rabbit Gallery suchte, meinem ersten Kunst-to-do-Punkt. Die momentane Ausstellung „The Dark Matters“ war absolut atemberaubend, die unterschiedlichsten chinesischen Künstler wurden hier einfach grandios vereint. Der dazugehörige kleine Shop ist ebenfalls besuchenswert und einen leckeren Tee musste ich im angeschlossenen Cafe natürlich auch noch trinken. Wie alles, was ich in Sydney besuchte, war auch diese Galerie kostenlos zu bewundern. Von hier lief ich dann quer durch die Stadt nach Chinatown, was ich jetzt nicht unbedingt sehen musste, aber hier gab es viele günstige und vegetarische Gerichte, wo ich mich kaum entscheiden konnte. Das Essen nahm ich einfach mit und setzt mich bei Darling Harbour in die Sonne. Der Ort wurde mir von einigen Freunden empfohlen, soooo besonders fand ich die Gegend jetzt aber nicht, trotzdem, wenn man genug Zeit hat, wieso nicht.


Ich marschierte weiter, schaute mir das Viertel The Forks kurz an und kam schließlich im Museum of Contemporary Art an. Bevor es zur Kunst ging, nahm ich allerdings erst einmal den Aufzug ganz nach oben und bekam von der Dachterasse meinen ersten Blick auf das Opernhaus und die Harbour Bridge. Das Museum ist insgesamt ganz interessant, besonders die Aboriginal Art Sektion kann ich empfehlen, es war allerdings sehr, sehr voll und somit nicht ganz leicht, den Besuch richtig zu genießen. Glücklicherweise war ich während Vivid in Sydney, das ist ein einmonatiges Illuminationsfestival, an welchem jeden Abend diverse Gebäude beleuchtet werden und überall in der Stadt Installationen aufgebaut sind. Da es hier (Winter, ihr erinnert euch) schon früh dunkel wird, begann das Spektakel schon um 18.00h und ich suchte mir ein schönes Plätzchen am Hafen mit Blick auf das Opernhaus. Dessen Dach wurde mit einer Lichtershow beleuchtet, was schön anzusehen war und danach ließ ich mich mit der Vivid-Map durch Downtown treiben und sah mir alle Beleuchtungen und Installationen an, die meinen Weg kreuzten. Leider ging dann ein kleiner Tropensturm runter, der uns alle so durchnässte, dass ich früher als geplant, meinen Heimweg antreten musste. Die Beleuchtung des botanischen Gartens konnte ich somit leider nicht sehen, der stand nämlich direkt mal unter Wasser. Den Abend ließ ich dann wieder mit meinen beiden Hosts ausklingen.


Am nächsten Morgen (Jetlag sei Dank war ich ja wach) machte ich mich auf zum Opernhaus, was ehrlich gesagt nicht soooooo spannend für mich klang. Aber ich wollte es eben doch mal aus der Nähe gesehen haben und es lag „auf dem Weg“. Hier lernte ich gleich mal, dass das Dach überhaupt nicht weiß ist, sondern aus unterschiedlichen Kacheln besteht und äh ja, mein Weltbild wackelte kurz. Schnell noch angefasst und dann ab in den Botanischen Garten. Dieser stand leider noch immer unter Wasser, es war somit ein abenteuerlicher Spaziergang, aber doch wunderbar entspannend. Bis ich auf einmal nach oben sah und der Himmel quasi voller gigantischen, schwarzen Spinnen hing. Schaute ich vorher hier in Australien immer penetrant auf den Boden, um auf keine Schlange zu treten, schaue ich jetzt, ob mich nicht gleich auf Augenhöhe ein Spinnennetz erwartet oder sich gleich jemand abseilt. Der Spaziergang durchs Grün brachte mich zu meinem nächsten to-do-Punkt, der Art Gallery of New South Wales, wo ich unbedingt die Ausstellung der New Australian Art indigener, zeitgenössischer Künstler sehen wollte. Nach bestimmt zwei Stunden vollster Glückseeligkeit musste ich mich dann doch wieder auf den Weg machen. Aber habt ihr nur Zeit oder Lust auf ein Kunstmuseum, dann empfehle ich euch dieses (was ja auch ganz praktisch liegt, nicht weit entfernt vom Opernhaus).


Mit einem Kaffee – ich lernte, 7/11-Kaffee schmeckt weltweit leider nicht gleich – ging es nun durch den Hyde Park, welcher allerdings ein ehemaliges Schlachtfeld ist und somit nicht ganz so entspannend in meinen Augen. Die Statue von James Cook sah ich mir auch kurz an und ein gar sonderliches Kriegsdenkmal. Danach lief ich ohne großen Plan durch die Innenstadt zum Queen Victoria Building. Architektonisch ganz spannend und ich war auch noch nie in einem Einkaufszentrum, welches komplett mit Teppich ausgelegt war, ob man es jetzt gesehen haben muss, nunja. Ich fand ein paar spannende Streetart-Werke in der Nähe und beschloss, einfach noch bis zum Hauptbahnhof zu laufen, da ich noch etwas Zeit hatte. Von dort ging ein paar Stunden später nämlich mein Bus nach Canberra.


Insgesamt gefiel mir Sydney ganz gut, die Stadt ist grün, es gibt viele Sachen, die man besichtigen kann und das ohne groß Geld ausgeben zu müssen. Die Menschen, die ich so kennenlernte, waren alle sehr nett, was natürlich viel ausmacht und auch wenn ich den „Hype“ um die Stadt nicht ganz verstehe – ok, sie liegt am Meer, das ist immer großartig – würde ich jetzt auch nicht panisch wegrennen, wenn ich noch einmal für ein paar Tage hinfahren müsste. Hätte ich mehr Zeit gehabt, die Gegend um Blue Mountain muss wunderbar sein, um ein paar Stunden zu wandern.

Seid ihr schon einmal in Sydney gewesen? Wenn ja, wie hat es euch gefallen und habt ihr vielleicht noch einen Tipp, was man sich ansehen sollte? Wer will denn noch hin?

Sunday again.

[Gesehen] 5. Staffel Breaking Bad

[Gelesen] Shantaram – Gregory David Roberts

[Gehört] Podcasts

[Getan]  viel Radgefahren und gewandert; einen neuen Känguru-Spot gefunden; bei einem Filmscreening zum Thema „Bangladesch“ gewesen; zwei Museen besucht


[Gegessen]  Käsekuchen; Wraps mit Bohnen; Salat; Kitkat; Joghurt mit Müsli und Obst

[Getrunken]  Safran-Tee; Zitronen-Ingwer-Tee; Kaffee

[Gedacht]  Kakadus im Herbstlaub ist ein Anblick, den man Geist nicht wirklich verarbeiten kann

[Gefreut]  eine Nacht voller Sternschnuppen

[Geärgert]  die Autofahrer hier sind nicht sehr radfahrer-freundlich

[Gewünscht] /

[Gekauft] Lebensmittel

[Beauty] What’s in my shower – Reise-Edition!

Momentan bin ich ja in Australien unterwegs und auch wenn es hier mehr als genug spannende Körperpflegeprodukte gibt, wie alles andere auch, sind diese verdammt teuer. Somit habe ich mir erst einmal Sachen von Deutschland mitgebracht, Freigepäck hatte ich dank Air China nämlich mehr als genug. Ich versuche mich weiterhin, recht minimalistisch durchzuschlagen und habe mich somit statt für eine Spülung für eine Haarmaske entschieden, obwohl das eher semi-optimal ist, wie ich jetzt weiß, aber dazu gleich mehr. Hier erst einmal meine vier Kandidaten, mit denen ich sogar weniger Pflege wie meine beiden männlichen Mitbewohner hier habe

Pantene Pro-V Color Protect Shampoo Aktuell habe ich gefärbte Haare, somit passt das ganz gut und es hat den typischen Pantene-Geruch. Es schäumt gut auf, meine Haare fühlen sich damit passabel gepflegt an (wenn ich nichts anderes mehr benutze) und sie fetten nicht allzu schnell nach. Vor der Haarfarbe hatte ich allerdings etwas mit Schuppen zu kämpfen, was ich mit Head&Shoulders (Bericht hier) gut in den Griff bekommen hatte, da habe ich jetzt wieder anfängliche Probleme mit. Da ich bisher aber noch kein Schuppenshampoo gefunden habe, welches die Haarfarbe nicht rauszieht, muss ich mal sehen, ob das so wieder weggeht oder ich ein neues Shampoo brauche.

Gliss Kur Oil Nutrive Haarmaske Diese Crememaske ist für trockenes, strapaziertes Haar und meine Längen brauchen diese Extrapflege definitiv, das waren in der letzten Zeit einfach zu viele Klimazonen. Die Maske lässt sich gut verteilen, hat eine goldene Farbe, riecht unaufdringlich und man bekommt sie auch wieder gut aus dem Haar hinaus. Nur leider kann sie so gar nichts, meine Haare sind danach das reinste Chaos. Total verknotet, das Kämmen dauert ewig und sie sehen weder sonderlich gut aus noch fühlen sich sie gesund an. Ich nutze die Maske im Moment bei jeder zweiten Haarwäsche, statt Überpflege habe ich hier aber eher Unterpflege und werde mich wohl nach einer guten Spülung umsehen müssen – sonst habe ich bald Oberarme wie Schwarzenegger von dem vielen Kämmen.

Feste Seife von LUSH Seit Ewigkeiten wollte ich weg von flüssigem Duschgel hin zur guten, alten Seife und endlich waren meine Vorräte aufgebraucht. Die Seifendose habe ich von Opa und ach, ich liebe sie! Die Seife ist von Lush, schon viel zu alt aber da ich weder Ausschlag kriege, noch sie komisch riecht, nutze ich sie einfach mal. Der Name war irgendwas mit Ice, sie riecht auch frisch und wachmachend, was besonders morgens gut für den Energiehaushalt ist, zumindest ich bekomme da etwas mehr Motivation für den Tag. Das Tolle an so Seife ist ja, dass sie mir im Gepäck nicht ausläuft, weniger Platz braucht und einfach verrückt ergiebig ist!

Nivea Express Feuchtigkeit Body Lotion Auch hier will man das Alter lieber mal nicht wissen, meine Mama drückte mir diese Bodylotion in die Hand, die sie in irgendeinem Schrank gefunden hatte. Ich dachte mir, notfalls kann ich sie als Massagegrundlage nutzen, muss aber sagen, als Bodylotion macht sie immer noch einen guten Job. Der typische Niveageruch, dazu eine leichte Konsistenz, die sich gut verteilen lässt und schnell einzieht. Die Pflegewirkung ist für normale Haut sehr gut, ich creme hier alle zwei Tage nach dem Duschen und meine Haut fühlt sich wunderbar gepflegt an. Nivea ist – obwohl meine Familie die Marke seit ich denken kann, liebt – keine Marke, zu der ich in der Drogerie greife, die Produkte selbst gefallen mir aber doch immer gut, wenn sie ihren Weg zu mir finden.

Und das war es schon, vier Produkte und fertig. Einmal die Woche mache ich mir noch ein Peeling selbst, was ich dann unter der Dusche nutze, aber mehr ist nicht und so soll es auch bleiben. Denn auch wenn ich im Moment nicht vorhabe, sonderlich durch Australien zu reisen, man weiß ja nie und bei einem Rucksack zählt dann doch irgendwie jedes Produkt, das man mehr mit sich herumschleppen muss.

Wie sieht es bei euch unter der Dusche aus? Ebenso minimalistisch oder wollt ihr lieber die Auswahl? Ist noch jemand Fan von festen Seifen? Und falls wer einen Tipp für Schuppen in Kombination mit gefärbten Haaren hat, nur her damit!

[Beauty] Timewise Repair Augencreme von Mary Kay

Als ich die Mail bekam, dass ich bei Interesse die Timewise Repair Augencreme von Mary Kay testen könne, habe ich natürlich direkt mal zugesagt. Denn nicht nur Gesichtspflege ist mein Steckenpferd, besonders bei Augencreme probiere ich mich immer gerne durch neue Produkte. Meinen „heiligen Gral“, was Augenpflege betrifft, habe ich bisher nämlich noch nicht entdeckt, stattdessen viele „ganz gute“ und auch weniger gut für mich funktionierende Produkte.

Die Augencreme kommt in einer hübschen Tube daher, was ich immer besser (sprich hygienischer) finde als einen Tiegel. Sie hat einen Metallapplikator, mit dem sich das Produkt gut dosieren und schnell in die Haut einarbeiten lässt. Seine kühle Wirkung hilft ebenfalls, die Augenpartie frischer erscheinen zu lassen und macht mich morgens definitiv etwas munterer. Praktisch, dass man gar nicht mit seinen Händen ins Gesicht muss, gefiel mir besonders gut morgens im Flugzeug. Drinnen sind 14g, die laut Hersteller 47€ kosten, was definitiv mal eine Nummer ist. Hier will ich dann wirklich sichtbare Verbesserungen sehen und nicht „nur“ Feuchtigkeitspflege bekommen. Entwickelt wurde die Timewise Repair Volu-Firm Renewal Creme für alle Hauttypen, die ihre müden Augen straffer aussehen lassen wollen.

Tiefe Linien, Falten und erschlaffende Haut sollen verbessert werden, Tränensäcke sowie Augenringe verringert werden und die Augenpartie soll insgesamt weniger angeschwollen sein. Trockene Haut (ich habe mit Trockenheitsfältchen Probleme) sowie Kräuselfältchen sollen mithilfe der Creme verschwinden, da der Feuchtigkeitsgehalt der Haut für zwölf Stunden verbessert wird. All diese Effekte sollen mithilfe der Liquid Crystal Technologie erzielt werden, die gleichzeitig auch noch lichtreflektierend agiert und so ein bisschen wie ein leichter Concealer wirkt (wenn es morgens mal ganz schnell gehen muss). Wir haben hier ein kleines Allround-Talent, was für so ziemlich jede augenspezifische Problematik eine Lösung zu haben scheint.

Vor der ersten Anwendung war ich etwas skeptisch, ob ich mit dem Applikator zurechtkommen würde, irgendwie habe ich mit diesen in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Hier war das aber kein Problem, die Dosierung funktioniert und es fühlt sich angenehm auf der Haut an. Die schnell einziehende Creme hat einen leicht blumigen Duft, der allerdings schnell verfliegt und für mich auch unnötig ist. Ich habe die Creme jetzt die letzten Wochen morgens und abends angewendet und auch wenn ich mit 32 Jahren noch nicht die tiefsten Falten habe (klopf auf Holz), ich sehe einen guten Unterschied! Meine Trockenheitsfältchen sind verschwunden und meine Augenpartie sieht praller und straffer, einfach gesünder aus. Eben nach viel Schlaf und viel Wasser.

Besonders morgens merke ich, dass ich weniger Augenschatten habe, ich nutze zwar trotzdem noch Concealer, kann aber auch mal drauf verzichten, ohne dass ich gefragt werde, ob ich krank/gestresst bin. Die Haut selbst fühlt sich den gesamten Tag über angenehm samtig-weich an. Irgendwelche Unverträglichkeiten wie Brennen oder tränende Augen hatte ich auch nie, meine sensible Haut war vollkommen zufrieden mit dieser Creme.

Ergiebig ist die Creme auch, das muss ich zugeben, man merkt kaum, dass ich sie schon einige Zeit benutze. Doch werde ich sie mir (wenn sie dann mal leer ist) nicht nachkaufen, was ganz klar an ihrem Preis liegt. Sie erzielt gute Ergebnisse, keine Frage, meine Augen strahlen, alles sieht jünger und straffer aus, aber irgendwas fehlt mir dann doch noch, um die 47€ zu rechtfertigen. Beziehungsweise habe ich einfach noch nicht diese tiefen Falten, gegen die sie ankämpfen kann – somit ist ein „später irgendwann“-Nachkauf doch noch eine Option, aber wer weiß, was es bis dahin noch alles auf dem Markt geben wird.

Habt ihr schon Erfahrungen mit dieser Creme oder einem anderen Mary Kay-Produkt gemacht? Wenn ja, wie zufrieden seid ihr gewesen? Und hat wer schon seinen „heiligen Gral“ gefunden, was Augenpflege betrifft?

[Lesenswert] Shantaram – Gregory David Roberts

Mittlerweile gibt es nur wenige Bücher, die ich noch ein zweites Mal lese, was ich früher als Jugendliche ständig tat. Was daran liegt, dass man eben doch weniger Zeit hat und gleichzeitig ständig neue Bücher auf den Markt kommen, die spannend klingen. Für Shantaram von Gregory David Roberts habe ich jetzt aber wieder eine Ausnahme gemacht und mir Shantaram geschnappt. Viele Reisende, die ich in Indien getroffen haben, haben dieses Buch im Gepäck und ich kann es euch dafür definitiv schon einmal empfehlen. Ich selbst habe es nach meinem ersten Indienaufenthalt kurz vor Abflug in Delhi gekauft und dann schon auf dem Rückflug verschlungen. Mit der Konsequenz, dass ich heulend da saß und sofort zurückfliegen wollte.

Worum geht’s Unter falschem Namen reist unser Autor in diesem semibiographischen Roman nach Bombay und bleibt acht Jahren lang in diesem Moloch. Geflohen aus einem australischen Gefängnis muss er immer auf der Hut sein und sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, jemanden zu vertrauen. Er beginnt, Freunde in Bombay zu finden und Teil des dortigen (Slum-)Lebens zu werden. Roberts lässt sich treiben, nimmt Jobs an, wenn sie sich ergeben, verliebt sich, findet sich plötzlich als Slumdoktor und als Angestellter der Mafia wider. Knüpft wichtige Kontakte, lebt in einem indischen Dorf, landet plötzlich im indischen Gefängnis, arbeitet in Bollywood..es passiert auf diesen fast 1000 Seiten so viel, man kann es gar nicht kurz zusammenfassen. Wichtig ist nur, in diesem Buch geht es um Indien, seine Menschen und wie diese ihr Leben bestreiten. Wie man als Aussenseiter doch Teil dieses zunächst so chaotisch aussehenden Gesamtbildes werden kann und alles einen Sinn ergibt.

Wie ist’s Shantaram wird als fesselndes Meisterwerk beschrieben und da stimme ich komplett zu. Was es für mich aber so besonders macht, ist die Tatsache, dass es Roberst gelingt, Indien und seine Bewohner so zu zeichnen, wie ich sie eben auch kennengelernt habe. Das ging mir mit noch keinem anderen Buch über Indien so, irgendwie fühlte es sich nie „richtig“ an. Hier ist das absolute Gegenteil der Fall, sobald ich anfange zu lesen, bin ich zurück in Indien, kann es riechen, schmecken, einfach mit allen Sinnen in mich aufnehmen.

Dass Roberst gut schreibt, macht die Lektüre natürlich nur leichter. Er nimmt einen mit, aber nicht sanft, nein, er wirft einen in das trubelig Stadt- oder Slumleben, reicht einem mal interpretierend die Hand, mal lässt er die Sachen einfach geschehen und fordert den Leser auf, selbst seine Schlüsse zu ziehen. Seine Charaktere sind großartig, er schafft es, sie nie schwarz oder weiß zu zeichnen, sondern zeigt, dass man nicht gut sein kann, ohne eben auch etwas schlechtes zu haben. Die vielen philosophischen Debatten, die er nebenbei einfügt, bringen den Leser gut zum Nachdenken und das Buch wirkt lange in einem nach. Bei mir so lange, dass ich es nach Jahren erneut lesen musste, da ich es jetzt einem Freund hier geben mag, damit auch er in den Genuss kommen kann.

Ebenfalls sehr interessant ist die Tatsache, dass das Buch auf wahren Begebenheiten beruht, der Autor wirklich aus einem Gefängnis in Australien ausbrach, sich in den 80ern durch Indien schlug und schließlich doch in Deutschland gefasst wurde. Mittlerweile lebt er wieder in Australien, genauer gesagt in Melbourne, ist Schriftsteller und ach, was würde ich ihn gerne treffen! Das muss wahnsinnig spannend sein, solch ein Leben „erlebt“ zu haben, andere können sich das nicht einmal ausdenken. Das Manuskript zu diesem Buch wurde auch zweimal von Gefängniswärtern zerstört und doch hat er nicht aufgegeben, sondern es erneut niedergeschrieben, was einiges über seinen Willenskraft aussagt.

Wenn ihr euch für Indien interessiert oder einfach mal einen Roman lesen wollt, der euch einige Tage lang fesseln wird, ich kann euch Shantaram nur ans Herz legen! Für mich eines der besten Bücher, welches ich je gelesen habe und ich weiß jetzt schon, dass ich es irgendwann erneut lesen werde (vielleicht dann ja mal in Bombay und nicht wie gerade in Canberra), da ich so viel daraus für mich mitnehme, wie ich es nur selten aus Büchern getan habe. Ich hoffe sehr, dass es nie verfilmt wird oder ich es zumindest nicht sehen werde, denn ich habe die Welt in meinem Kopf schon so sehr erschaffen, das würde gar nicht funktionieren.

Hat wer von euch Shantaram zufällig schon gelesen? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Was ist für euch so ein Buch, welches sich lohnt, wieder und wieder gelesen zu werden, da man trotzdem noch neue Erkenntnisse daraus gewinnen kann?

[Beauty] Aktuelle Morgen- und Abendpflegeroutine!

Bei meiner Pflegeroutine sind im Moment ein paar neue Kandidaten eingezogen und so dachte ich mir, gebe ich euch mal einen aktuellen Zwischenstand, bevor sich das wieder ändert. Ich habe noch immer erwachsene, akneanfällige Haut, die mal mehr und mal weniger zickig ist. Seit mir mein Hautarzt vor Jahren mal die Papulex-Pflegereihe empfohlen hat, nutze ich diese auch, allerdings ist sie enorm austrocknend und so muss ich gleichzeitig mit Feuchtigkeit gegensteuern. Und etwas gegen Hautalterung ist natürlich auch noch im Programm.

1. Schritt sowohl morgens als auch abends ist die Reinigung meines Gesichts mit meiner Clarisonic Mia. Diese Bürste habe ich schon seit Jahren und kann sie nicht genug loben. Sie sieht langsam zwar etwas abgekrabbelt aus, funktioniert aber weiterhin einwandfrei. Bei den Bürstenköpfen greife ich meist zu den grünen (die für akneanfällige Haut), habe aber auch gute Erfahrungen mit denen für normale und sensible Haut gemacht. Je nach Preise kauf ich sie bei Amazon oder Ebay, die nachgemachten sind hier nicht schlechter als die Originale. Dazu benutzte ich das Papulex Waschgel und kriege somit erst einmal allen „Dreck“ runter, bevor es dann mit der Pflege losgeht.

Morgens beginne ich aktuell mit der Iris Extract Activating Treatment Essence von Kiehl’s und bin absolut begeistert von diesem Wässerchen. Man gibt es einfach auf die Handflächen und massiert es in die Haut ein. Es hat einen kühlenden, beruhigenden Soforteffekt und lässt die Haut einfach nur strahlen und gesund aussehen. Erst dachte ich, ich bilde mir das nur ein, da mich aber auch andere Leute auf mein „Strahlen“ ansprechen, ist das wohl doch Wirklichkeit. Meine Haut fühlt sich damit auf jeden Fall hervorragend an und ach, wenn der hohe Preis nicht wäre, ich bin schon seeeeehr angefixt.

Danach kommen die Drops of Youth von The Body Shop an die Reihe und mochte ich dieses Serum zunächst recht gerne, kann ich es gar nicht mehr abwarten, bis es endlich leer ist und ich zu einem meiner Gesichtsöle zurückkehren kann. Ich mag die klebrige Konsistenz nicht, die sich ungut in die Haut einarbeiten lässt und die Pipette funktioniert auch nur ab und zu. Mein Hautgefühl ist danach nicht anders, es fühlt sich eben an, als hätte ich nichts getan und irgendeine Wirkung sehe ich auch nicht. Es ärgert mich, auch wenn ich das Produkt im Outlet gekauft habe, wo der Tester sich so gut angefühlt hat, hmpf!

An Augenpflege nutze ich aktuell wieder meine Under Eye Cream von Himalaya Herbals, die ich Anfang des Jahres in Indien gekauft habe. Sie ist optimal für morgens und abends, da sie schnell einzieht, von leichter Konsistenz ist, aber eben doch genug Pflege bietet. Ich komme gut mit ihr zurecht, finde, dass sie mich wacher und glätter aussehen lässt und insgesamt einen guten Job macht. Und zuletzt noch meine ölfreie Tagescreme, ebenfalls von Papulex, welche ich seit Jahren nehme. Sie zieht schnell ein und lässt sich gut als Makeup-Unterlage verwenden.

Abends sieht meine Routine recht identisch aus, ich habe aber eben auch versucht, nur wenige Produkte mitnehmen zu müssen. War ich geschminkt, kommt von Eubos das Mizellen Reinigungsfluid zum Einsatz, welches ich als Probe in der Apotheke bekam. Ich mag den Film nicht, den es hinterlässt, womit ich danach mein Gesicht erneut reinige, aber wenn es mal ganz schnell gehen muss und man kein Wasser hat, würde ich es wohl auch nehmen. Danach kommt mein „heiliger Gral“, das Midnight Recovery Concentrate von Kiehl’s zum Einsatz, welches ich mir schon ein paar Mal nachgekauft habe, so begeistert ist meine Haut davon. Zunächst mal riecht es wahnsinnig entspannend, nimmt einen also schon mal mit in Richtung Schlaf und lässt sich super in die Haut einmassieren. Diese ist direkt danach schon samtig weich und sieht am nächsten Morgen strahlend, frisch und gesund aus. Pickelmale werden über Zeit heller und ich finde auch, dass akute Hautunreinheiten besser abheilen. Absolute Liebe zwischen uns beiden!

Danach kommen wieder die Augencreme von morgens (wäre ich zuhause, würde ich zwar eine intensivere, reichhaltigere Creme wählen, aber diese funktioniert auch) sowie die Papulexcreme und fertig bin ich. Ich weiß, dass das für die einen viele Produkte sind, auch wenn das insgesamt keine fünf Minuten dauert und für andere total wenige Schritte sind. Für mich aktuell ist das vollkommen ausreichend, dazu noch 1-2 Mal die Woche eine Maske und das war es dann.

Jetzt bin ich aber doch neugierig, wie sieht eure Pflegeroutine aus? Unterscheidet sie sich von morgens und abends? Oder seid ihr Vertreter der „Wasser reicht“-Fraktion, meine indischen Freundinnen waren z.b. immer total verwirrt, was ich da alles mache und dann von der Tatsache, dass ich keine „hautweißende“ Creme benutze 😉

Sunday again.

[Gesehen] 4. Staffel Breaking Bad

[Gelesen] The Importance of Being Earnest – Oscar Wilde

[Gehört] Live-Jazz in einer Bar

[Getan] Alltag in Canberra gelebt; Kakadus beobachtet; den australischen Himmel angestarrt; geschrieben


[Gegessen] Chili sin Carne; Kokosjoghurt mit Müsli und Obst; veganes Schoko-Eis; Pasta mit Pilzen

[Getrunken] Grünen Tee; Kaffee

[Gedacht] komisch, wie vertraut sich das Unbekannte anfühlt

[Gefreut] schöne Gespräche im Sonnenschein; endlich wieder wilde Kängurus

[Geärgert] über rassistisches Verhalten (again)

[Gewünscht] Zeit

[Gekauft] „nur“ Lebensmittel, was hier aber auch mal locker 100€ bei einem Einkauf sind

[Reisen] 17 Stunden Stopover in China!

Auf meinem Weg nach Sydney entschied ich mich, erneut mit Air China zu fliegen und die Chance zu nutzen, mir China, genauer gesagt Chengdu, einmal etwas näher anzusehen. Die drittgrößte Stadt Chinas in Sichuan kannte ich vor meinem letzten Australienflug nämlich nicht einmal und somit wurde es doch dringend Zeit, nicht nur diese Lücke zu füllen, sondern eben auch China zu erkunden. Klar, kann ich nach einem Tag jetzt nicht sagen, ich hätte viel vom Land gesehen, aber mein erster Eindruck war auf jeden Fall besser als mein Bild von chinesischen Flughäfen. Die sind nämlich enorm stressig, da kaum jemand Englisch spricht (also auch nicht das Personal), man ständig durch irgendwelche Kontrollen muss und viele Chinesen sich da doch recht ruppig in die Schlange stellen. Da ist Indien direkt erholsam gegen!

Ich kam also morgens um 6 halbwegs erholt (leider kann ich in Flugzeugen nicht schlafen) an und hatte nach kurzer Diskussion auch schon mein kostenloses Visum. Das kann man nämlich direkt vor Ort bis zu 72 Stunden bekommen, man muss nur einen gültigen Weiterflug nachweisen. Danach traf ich mich mit Ju, den ich vorab über Couchsurfing kennengelernt hatte und der mit mir gemeinsam seine Stadt erkunden wollte. Wir verstauten mein Gepäck noch schnell in einem Lager am Flughafen, was ein paar Yuan gekostet hat und machten uns dann gemeinsam auf zu unserem ersten und auch wichtigsten Stop, der Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding.

Chengdu ist sehr groß, es gibt zwar ein gutes Netzwerk an öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen und die Metro, allerdings sind diese sehr zeitaufwändig, da sie ständig stoppen und die Strassen auch recht voll sind. Wir haben uns dann zunächst ein Uber besorgt, was uns zur Metrostation brachte, womit es quer durch die Stadt ging und dann ging es doch noch einmal mit einem Uber weiter. Insgesamt hat uns der Weg locker 90 Minuten gekostet, mir aber doch einen spannenden Einblick in das aufwachende Chengdu gegeben. Metrofahren ist sehr günstig, die Automaten kann man auf Englisch einstellen, was ebenfalls ganz praktisch ist und notfalls hilft einem da auch jemand. Wie auch in vielen anderen Ländern muss mein sein Gepäck vorm Betreten der Metro scannen lassen und auch die Getränkeflaschen werden extra gescannt.

Die Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding ist – wie der Name schon erahnen lässt, die Heimat vieler Riesenpandabären und auch von ein paar roten Pandas. Man kommt am besten früh am Morgen, da die da Pandas dann gefüttert werden und mit am aktivsten sind. Zwar sind auch dann schon viele Besucher unterwegs, es war aber nichts im Vergleich zu später, als wir das Gelände wieder verlassen haben. Man läuft durch eine riesige Grünanlage mit wunderschönem Bambus an jeder Ecke und findet die verschiedensten Gehege mit Pandabären. Diese sind großzügig angelegt, und auch wenn ich absolut kein Zoogänger bin, hier hatte ich doch ein gutes Gefühl. Die Riesenpandas sind ja leider vom Aussterben bedroht und in der Natur auch nicht sehr paarungswillig, somit hilft man hier, die Art zu erhalten. Es gab zwar gerade keine Pandababies, wir konnten aber Jungbären beim Toben und den ersten Kletterversuchen zusehen. Sonst lebten die größeren Pandas mal alleine, mal als Paar oder auch in einer kleinen Gruppe zusammen – beschäftigt waren diese aber alle mit Kauen. Wenn man mal sieht, wie glückseelig so ein Panda in den frischen Bambus beisst, dann weiß man echt, wie Glück klingt. Nach zwei Stunden Spaziergang durch die Anlage wurde es uns dann aber doch etwas zu heiß und auch zu voll, somit begaben wir uns Richtung Innenstadt.


In der Chunxi Road findet man so ziemlich jedes (westliche) Luxusgeschäft, was man sich nur vorstellen kann. Gemischt mit einer spannenden Chinakomponente, was sich an den Straßenständen gut gezeigt hat. An jeder Ecke hier riecht es frittiert, was jetzt nicht so meines ist, aber die vielen Iced Tea-Stände haben mich dann doch glücklich gemacht. Wir schauten uns also ein wenig um, bevor wir uns auf zum Tianfu-Platz machten, welcher einfach nur übertrieben riesig ist (und auch eine riesige Statue von Mao hat). Chengdu kann man aber auch so als eine Stadt der Superlative erinnern, die mich sehr an Dubai erinnert hat. Enorm viele Hochhäuser, überall Baustellen, da neue Gebäude im Entstehen sind und alles glitzert und sieht ultramodern aus. Ältere Gebäude findet man natürlich auch, aber eben mehr in den Randbezirken. Oder sind werden einfach – wie ein alter Tempel – in die moderne Shoppingmall eingebunden, was erstmal recht seltsam wirkt, aber irgendwie doch ganz gut gepasst hat.


In den People’s Park wollte ich unbedingt, da kann man nämlich bequem am See sitzen und dabei einen leckeren Grüntee trinken. Davon gab es eine riesige Auswahl, Ju empfahl mir dann einen lokalen Bambustee und das Schöne ist, man bekommt eine große Kanne heißes Wasser, sodass man sich seine Schale ständig wieder auffüllen kann. Obwohl der Ort kein Geheimtipp ist, trifft man auch hier so gut wie keine Touristen (wie allgemein in Chengdu, noch ist das wohl kein Hotspot). Stattdessen ist der Teesalon bevölkert mit Chinesen, die ihr Essen dabei haben, Karten oder Mahjong spielen, genüßlich rauchen und sich einfach nur unterhalten. Dazwischen springen dann noch Ohrenputzer herum, die einen auch noch massieren und nach kurzem Überlegen haben wir uns das dann auch gegönnt. Dass mir mal jemand leidenschaftlich in der Öffentlichkeit mein Ohr putzt, habe ich jetzt auch nicht kommen sehen und auch wenn es sehr ungewohnt und teilweise etwas schmerzhaft war, danach hatte man ein gutes Gefühl. Auf dem See selbst konnte man Boot fahren, das war uns bei 35 Grad aber doch etwas zu viel des Guten und so spazierten wir nur ein wenig drum herum und schauten uns an, was die anderen Parkbesucher so trieben.


Im Anschluss ging es in ein sogenannte Panda-Post. Die Pandas verfolgen einen in Chengdu wirklich auf Schritt und Tritt, das fängt am Flughafen an und hört auch nicht wieder auf. In dieser Postfiliale dreht sich auch alles um die fluffigen Gesellen, man kann sich Postkarten und andere Souvenirs aussuchen und natürlich musste ich dort auch eine Karte an zuhause schicken. Mal sehen, wann die Pandapost ankommt.

Da ich selbst noch einen weiteren Langstreckenflug vor mir hatte, nahm ich von der chinesischen Küche Abstand und kaute stattdessen meine Müsliriegel, die ich mit leckeren Tees herunterspülte. Bekannt ist Chendgu aber für seine Hotpots, die ich hiermit angeführt haben will. Diese heißen Öltöpfe gibt es in verschiedenen Schärfegraden (wahrscheinlich ist der leichteste schon höllisch scharf für mein Empfinden), in welchen man dann sein Fleisch/Fisch/vielleicht auch Tofu knusprig frittiert. Manchmal brannten mir die Augen schon, wenn wir nur an so einem Restaurant vorbeiliefen. Kulinarisch kann ich euch hier also leider nur die vielen leckeren Grüntees in heiß und kalt ans Herz legen, wir waren auch bei einer sehr bekannten Kette (alittle-tea.com ist wohl ihre Seite), den Namen kann ich nur leider nicht mehr wiedergeben. Als wir gingen, rief uns das gesamte Team auf jeden Fall „Danke schön“ hinterher, was doch etwas befremdlich war.

Auf dem Rückweg zum Flughafen stoppten wir noch am Global Center und dieses Gebäude ist echt übertrieben groß. Es ist wohl das längste Gebäude in China und beherbergt neben einem riesigen Wasserpark sowie Einkaufszentrum noch unzählige Büros. Alleine bis zum Supermarkt laufen, hat uns locker zehn Minuten gekostet und alles hat wieder „Dubai, gepaart mit Las Vegas“ in mir geschrien. Absolut nichts, was ich jetzt hätte sehen müssen, mein Gastgeber war hier aber verdammt stolz drauf. Die letzten Stunden verbrachte ich dann am Flughafen in der Transitlounge, die nicht sonderlich erwähnenswert ist, da es aber sonst kaum Sitzgelegenheiten im Terminal gibt, eben doch praktisch ist. Wie bisher jeder Air China Flug sind wir etwas zu spät los, aber ach, ich hatte zwei Sitze für mich und konnte mich somit immer ausbreiten. Bei der Strecke China-Australien hat man übrigens kein eigenes Boardentertainment, wenn ihr diese günstige Route fliegen wollt, nehmt euch also am besten selbst ein paar Bücher/ ein iPad etc mit, sonst können die elf Stunden nämlich echt lang werden.

Insgesamt habe ich von Chengdu einen sehr entspannten, modernen Eindruck, der mir auf jeden Fall gezeigt hat, dass Chinesen wohl nur am Flughafen so enorm gestresst sind. Wieder hin müsste ich jetzt nicht, dafür gab es da dann doch nicht genug für mich zu entdecken, eine andere Ecke von China könnte ich mir aber gut vorstellen. Sollte ich jedoch wieder mit Stopover hinkommen, würde ich wohl ein paar Beutel leckeren Tee kaufen!

Seid ihr schon einmal in China gewesen? Wenn ja, wo denn und wie hat es euch gefallen? Oder steht es auf der Reiseliste? Hier in Australien ist es im Vergleich wieder menschenleer, was aber mehr an Canberra liegt, in Sydney sah das nämlich auch wieder anders aus 🙂

[Lesenswert] The Importance of Being Earnest – Oscar Wilde

Getreu meinem „ab und zu muss man mal wieder einen Klassiker lesen“-Motto, schnappte ich mir The Importance of Being Earnest von Oscar Wilde, welches es als kostenlosen Ebookdownload in meiner Bibliothek gab. Klar kenne ich den Namen Oscar Wilde, wirklich gelesen habe ich den Autor aber bisher noch nicht. Da ich auch keine Ahnung hatte, worum es bei The Imortance of Being Earnest geht, war das definitiv mal ein komplett ungetrübtes bzw unvoreingenommenes Lesevergnügen.


Worum geht’s

Wir haben die beiden Hauptpersonen John und Algernon, die Freunde sind und gleichzeitig in zwei Frauen verliebt, mit denen sie sich verloben wollen. Allerdings nehmen sie es mit der Wahrheit nicht so genau und so kommt es hier zu allerlei lustigen Missverständnissen, bis es am Ende schließlich zu einer wahren Offenbarung kommt, die keiner hat kommen sehen. Naja ok, ein paar Seiten vor Schluß wird es schon sehr offensichtlich, aber es macht trotzdem Spaß.

Wie ist’s

Das Stück besteht aus drei Akten, die allerdings alle recht kurz sind und man somit keine zwei Stunden braucht, um es komplett gelesen zu haben. The Importance of Being Earnest ist leicht im Original zu lesen und bietet einen interessanten Einblick in die damalige Zeit und wie man sich in welcher Schicht verhielt. Oscar Wilde gibt einen Blick in die englische Mittelklasse, die sich sowohl Stadt- als auch Landhäuser leisten kann, aber trotzdem nicht ohne weiteres einfach heiraten kann. Es kommt darauf an, woher man kommt, was in einem Gespräch zwischen Algernon und der Mutter seiner Angetrauten recht deutlich wird.

Insgesamt sind nur wenige Personen für die Handlung in dem Stück wichtig und die Charaktere werden in der kurzen Zeit auch nicht zu ausführlich skiziiert, was ich etwas schade fand. Somit kann ich mir gut vorstellen, dass es noch mehr Spaß macht, das Theaterstück aufgeführt zu sehen, da es so mehr Facetten bekommt.

Insgesamt würde ich jetzt nicht sagen, dass man dieses Stück unbedingt gelesen haben muss, da es aber wirklich kaum Zeit in Anspruch nimmt, lege ich es euch dennoch ans Herz. Es hat lustige Stellen, bringt einen etwas zum Nachdenken und dürfte für diejenigen Leser spannend sein, die zwar Interesse an der englischen Vergangenheit haben, sich aber einfach nicht mit Jane Austen herumquälen wollen. Hier hat man die kurze und knappe Version aus männlicher Sicht.

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