Wie für sooooo viele andere auch, hat Neuseeland für mich einen absoluten Reiz, es eines Tages zu entdecken! Schon während meines Ethnologiestudiums machte ich immer mal wieder ein paar Kurse über Maori und war sehr davon angetan. Dann schaffte ich es sogar zweimal nach Australien, wollte aber einfach nicht „nur mal schnell“ rüber nach Neuseeland fliegen. Denn dieses Land braucht in meinen Augen einfach sehr viel mehr Zeit, um intensiv entdeckt zu werden!
Für 2021 standen bei mir eigentlich neun Monate in Neuseeland auf dem Plan, was dann durch die Pandemie natürlich ausfallen musste. Noch immer sind Visa nicht zu bekommen und alles ist, wie ihr alle wisst, insgesamt sehr unsicher und ich weiß somit auch nicht, ob, wann und wie ich je nach Neuseeland kommen werde. Aufgegeben habe ich diesen Plan natürlich nicht, ich muss nur schauen, ob ich ihn noch so umsetzen kann, wie ich es einmal wollte, aber hey, that’s life!
Geplant war nämlich die Durchwanderung des Te Araroas, nachdem mich der Pacific Crest Trail absolut in seinen Bann gezogen und mich in die Welt des Fernwanderns geführt hat. Auf insgesamt 3000km zieht sich dieser Wanderweg, auch „The Long Path“ genannt, über beide Inseln, man kann ihn Northbound oder Southbound durchwandern und ich hatte mich schon auf die Route von Bluff im Süden bis hoch nach Cape Reinga festgelegt. Dazu wollte ich mich nicht mit einem sechsmonatigen Visum hetzen, sondern mir ein Visum für 9 Monate holen und noch genug Zeit haben, um immer mal wieder innenzuhalten und mir besonders schöne Orte und ein paar spannende Städte genauer anzusehen! Man sollte – wenn man den kompletten Weg wandern mag – $500 für seine Erhaltung spenden, etwas, was ich zwar verstehe und auch tun werde, vom PCT aber nicht kenne, hier ist alles auf freiwilliger Basis!
Denke ich an Neuseeland, dann habe ich sofort Bilder von dieser absolut unwirklichen, grandiosen Natur vor Augen, die ich einfach selbst sehen mag. Bei so vielen Dokus und Filmen, die dort gedreht wurden, denke ich mir immer, dass es unwirklich aussieht. Aber nein, wir leben in dieser wunderschönen Welt, die wir zwar täglich weiter zerstören, aber noch ist sie da. Und somit muss ich diese Vielfalt aus Meer, Strand, Bergen, Vulkanen, Urwald, Wiesen, Wäldern und mehr einfach entdecken! Was mir auf dem Te Araroa definitiv gelingen wird, da dieser Wanderweg einfach alles hat! Man kann ihn – wie ich es machen würde – im Zelt entdecken oder sich für (aktuell) $180 einen Pass holen, um in Hütten am Weg zu übernachten.
Vor meiner Wanderung hatte ich geplant, mir Christchurch und Dunedin anzuschauen, bevor es dann nach Invercargill geht. Von dort ist es nicht mehr weit bis nach Bluff, wo der Te Araroa startet und ich könnte somit erst von dort loswandern und dann nochmal in Bluff auf dem Rückweg eine kurze Pause einlegen, schauen, ob all mein Equipment will, wie ich will und noch einmal duschen 😉 Ja, das sind die kleinen Luxusmomente im Wanderleben! Danach geht der Trail quer über die Insel und durch verdammt viele Flüsse, wie mir jeder Thruhiker erzählte, bis ans Meer. Nasse Füsse werden hier also zum Alltag gehören, aber auch, ich freue mich darauf! Wie ich von der Süd- dann auf die Nordinsel komme, weiß ich trotz diverser Recherchen noch nicht, aber gut, irgendwie werde ich das auch hinkriegen 😉
Im Norden geht es dann vorbei an Wellington, Manawatu, Waikato und Auckland bis ans Ende bei Cape Reinga. Besonders das Ende klingt fantastisch, da man dort direkt am Ninety Mile Beach entlangläuft. Wahrscheinlich würde ich dann nach der Wanderung noch ein wenig das Northland erkunden und hoffentlich gesunde Kauri-Bäume sehen, bevor es dann zum Abschluss nach Auckland und weg aus Neuseeland geht.
Klang nach einem ziemlich guten Plan für mich, aber gut, statt aktuell gerade irgendwo in Neuseeland, sitze ich nun in Helsinki und kann mich auch nicht beschweren, da man hier ebenfalls sehr gut wandern kann. Würde die Sonne nicht nur schon um 16.00h verschwinden, so hat man nämlich leider nur wenig Zeit, wirklich viel zu entdecken. Statt einer mehrtägigen Wandertour sind hier somit auch temperaturbedingt nur kurze Tagestouren (so 20km kriege ich meist hin) drin und ich erfreue mich an der teils sehr rauen Landschaft, die mich an Kanada und Alaska erinnert!
Aaaaaaaber Te Araroa, Kungsleden, den Olavsweg und die Via de la Plata (meine eigentliche Liste für 2020/21) behalte ich trotzdem weiter im Hinterkopf und hoffe, dass ich 2022 zumindest einiges davon umsetzen kann. Was steht bei euch auf der Travel-Bucketlist weit oben? Vielleicht auch eine längere Wanderung? Wenn ja, welche denn?