Schlagwort: Angesehen

[Sehenswert] Lion – Der lange Weg nach Hause (2016)

Als ich das erste Mal von dem auf einer wahren Begebenheit basierenden Film Lion – Der lange Weg nach Hause hörte, war sofort klar, dass ich ihn mir zeitig ansehen muss. Dass er mittlerweile für drei Oscars nominiert wurde, zeigt, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine da stehe, wobei ich jetzt sagen muss, dass ich etwas enttäuscht bin, aber dazu gleich mehr!

Worum geht’s Die Story beginnt in einem kleinen indischen Dorf, wo der fünfjährige Saroo und sein älterer Bruder Guddu ihrer anscheinend alleinerziehenden Mutter finanziell unter die Arme greifen und helfen wollen. Sie gehen nachts in Züge und schauen, ob sie dort etwas finden, was andere Passagiere verloren haben. Der kleine Saroo wird aber schnell müde und sein Bruder beschliesst somit, ihn an einem Bahnhof eine Weile schlafen zu lassen. Als Saroo wieder aufwacht, ist von seinem Bruder keine Spur zu finden und er besteigt einen Zug, wo er erneut einschläft. Als er erneut zu sich kommt, ist der Zug in Bewegung und stoppt erst wieder im 1600 Kilometer entfernten Kolkata. Dort beginnt für den kleinen Jungen ein Irrweg durch die fremde Stadt, wo er zunächst keinerlei Hilfe erhält, schließlich aber in ein Waisenhaus kommt und dort von einer australischen Familie adoptiert wird.

Er wächst (gemeinsam mit seinem ebenfalls aus Indien kommenden Adoptivbruder) nun in einer weißen Familie in Tasmanien auf, denkt anscheinend nicht sonderlich über seine Vergangenheit nach, bis er durch eine indische Süßigkeit erstmals Flashbacks erhält. Von da an kommen immer mehr Erinnerungen zurück und er beschliesst, nach mittlerweile 25 Jahren seine indische Familie mithilfe von Google Earth zu finden.

Wie ist’s Meine Erwartungen waren immens, denn hier hat man nicht nur eine richtig gute, wahre Story, sondern auch mit den Schauspielern Dev Patel (als Saroo), Rooney Mara (als seine Freundin in Australien), Nicole Kidman (als Adoptivmutter) und Regisseur Garth Davis (den ich von „Top of the Lake“ liebe) einfach nur die optimalen Voraussetzungen. Den Trailer fand ich ebenfalls sehr gut gemacht und somit freute ich mich auf zwei Stunden filmischen Hochgenuss.

Doch leider kam es dann ein wenig anders, denn das Erzähltempo ist soooooo langsam, es passiert so wenig, man hat ständig (zwar wunderschöne, aber nicht wirklich zu irgendwas beitragende) Landschaftsaufnahmen und die Gespräche ziehen sich so sehr. Nach ich glaube etwas über einer Stunde ist man dann endlich mehr oder weniger in der Gegenwart angekommen, in welcher man aber trotzdem noch ständige Rückblenden hat. Mag ich diese Erzählweise eigentlich, war sie mir hier viel zu häufig. Wenigstens die Filmmusik war super, hiermit konnte ich mich dann immerhin dadurch wieder zu neuer Konzentration motivieren.

Die Schauspieler überzeugen größtenteils, besonders beeindruckend ist der 5-jährige Saroo, gespielt von Sunny Pawar. Durch seine Mimik transportiert er unglaublich viel und allein für ihn sollte man die erste Stunde durchhalten. Warum Nicole Kidman für ihre Rolle hier eine Oscarnominierung bekommen hat, ist mir allerdings nicht ersichtlich – primär weint sie in ihren wenigen Auftritten.

Der Titel sagt es ja, man hat hier wirklich einen „langen Weg“ vor sich, die Story hätte man in viel weniger Zeit erzählen können oder eben noch ein paar andere Ebenen einfügen können. Die Liebesgeschichte z.b. wirkt aber enorm konstruiert und bringt einem nicht viel, da hätte man mehr Tiefe und Charakterentwicklung einbringen können. Genau wie die Beziehung zwischen den beiden Adoptivbrüdern noch mehr hergegeben hätte, schade! Apropros konstruiert, hier muss ich noch kurz einschwenken, so viele Dialoge wirken absolut künstlich und fehl am Platz, genau wie die Tatsache, dass nie über die Adoption gesprochen wurde etc. Also ich kann da keine persönlichen Erfahrungen einbringen, aber das fühlte sich als Zuschauer alles ganz komisch und unrealistisch an. Und wieso muss man denn, wenn man beginnt, sich etwas depressiv und fanatisch mit einem Thema zu beschäftigen, auf einmal nur noch Hoodies tragen, um mal eines der Stereotype zu nennen, die mich an dem Film genervt haben.

Wer lieber seine eigene Version der Story haben mag (hätte ich das mal getan), ein Buch gibt es natürlich auch..oder ihr googlet mal ein wenig und lest euch in die wahre Geschichte ein, die mich sehr viel mehr gekriegt hat als die Verfilmung. Das war schön, denn am Ende des Filmes sieht man dann wie es in Wahrheit endete und endlich hatte ich auch Gefühle und Gänsehaut, konnte mich reinversetzen und mitfiebern. Ich hatte viele Tränen erwartet, die während des Filmes fließen würden, am Ende waren es aber doch null.

Habt ihr den Film schon gesehen oder wollt ihn noch sehen? Mich würde ja sehr interessieren, wie er euch gefallen hat! Kann wer was zum Buch sagen?

[Sehenswert] TED-Talks!

Hin und wieder habe ich schon ein wenig über meine Liebe zu TED-Talks geschrieben, denn besser kann man einfach nicht prokrastinieren und gleichzeitig eben doch etwas lernen. Was zwar bestimmt nicht themenrelevant im jeweiligen Moment ist, aber spätestens auf einer späteren Party als Smalltalk-Thema herhalten kann. Davon mal abgesehen, dass die meisten Talks wahnsinnig inspirierend sind und einen dann schlussendlich doch motivieren, mit seiner eigenen Arbeit, vor der man sich gerade drücken wollte, weiter zu machen.

Nachdem ich in Indien kaum Youtube-Videos aufgrund des schlechten Wlans schauen konnte, habe ich meine Zeit in Canberra jetzt schon richtig gut genutzt und bei der Mittagshitze brav ein paar Videos geschaut. Wirklich neu sind meine angeschauten Clips nicht, ich klicke mich immer durch die Sidebar weiter, bis ich an einem Abgrund ende, den man dann doch nicht hinabstürzen mag. Meine liebsten Talks der letzten Tage stelle ich euch hier jetzt einfach mal kurz vor, vielleicht hat ja jemand ein paar Minuten Zeit, sich einen davon anzusehen..oder zwei..oder drei, ihr kennt es alle!

Monica Lewinsky ist ein Name, den jeder kennt und dies ist einer ihrer ersten öffentlichen Talks zum Thema public shaming, mit dem sie durch die Medien zu kämpfen hatte. Bei diesem Talk habe ich gelacht und Tränen in den Augen gehabt und ein ganz anderes oder sagen wir mal überhaupt ein Bild von Monica bekommen. Absolut grossartig!

Was James Veitch hier mitspielt, ist einfach nur wahnsinnig unterhaltsam. Einmal antwortet er auf eine SPAM-Mail, die ihn als Goldverkäufer anheuern mag und dann versucht er, sich von den Kettenmails eines Supermarkt zu unsubscriben. Beides bringt einen zum Laut auflachen und ist einfach eine tolle Unterhaltung zwischendurch..oder auch ein garantiertes Heilmittel, sollte man mal schlechte Laune haben.

Achtung, das hier ist keine leichte Kost. Thordis und Tom waren zu Schulzeiten ein Paar und dann kam es zu nicht wirklich beidseitig einverstandenem Geschlechtsverkehr zwischen den beiden. Was danach geschah, erzählen die beiden in beklemmenden, sehr ehrlichen und mitnehmenden Worten.

Shonda Rhimes kann nicht nur hervorragend Dramaserien schreiben, auch Vorträge halten ist genau ihr Ding. Definitiv inspirierend, anregend (man hört ständig ihre erfundenen Charaktere raus) und ich habe diesen Talk vielleicht schon zweimal gesehen.

Mögt ihr TED-Talks und könnt vielleicht auch einen empfehlen? Oder habt ihr einen anderen, ähnlichen Youtube-Channel, der sich so gut zum Zeitvertreiben eignet?

[Sehenswert] Neue Serien-Entdeckungen! + Kung Fury!

Eine gefühlte Ewigkeit ist es her (die Sommerpause kommt einem auch immer länger vor), seit ich das letzte Mal über ein paar aktuelle Serien gebloggt habe. Dabei bin ich nach wie vor ein kleiner Junkie und wüsste gar nicht, was ich ohne englischsprachige Serien machen würde. Deutsches Fernsehen sehe ich so gut wie nie, wenn dann mal über eine Mediathek für eine Talkshow, aber das kann ich für 2016 auch an einer Hand abzählen. Somit zurück zu den Serien, die ich aktuell schaue..und Kung Fury muss auch mit rein! 🙂

PITCH (2016)

Worum geht’s Ginny Baker spielt als erste Frau überhaupt in der amerikanischen Major Baseball League, womit die Probleme natürlich schon vorprogrammiert sind. Ihre Teamkollegen sind alles andere als begeistert, die Trainer zweifeln auch und Ginny selbst ist sich auch nicht sicher, ob sie sich dieser Aufgabe stellen mag.

Wie ist’s Ich weiß nicht, was es ist, aber ich sehe mir gerne Serien an, die eine sportliche Komponente haben (wirkliche Sportübertragungen hingegen finde ich stinklangweilig). Von Baseball habe ich so überhaupt keine Ahnung, ich war zwar letztes Jahr in Kanada bei einem Spiel, aber auch nur wegen dem guten, indischen Essen. Somit bin ich selbst überrascht, wie spannend ich die Serie finde und mich jede Woche auf die neue Folge freue. Bisschen Drama, nicht zu viel Tiefgang und ein starker, gut gespielter Frauencharakter – ich bin dabei!

THIS IS US (2016)

Worum geht’s Kurz gesagt, um das Leben einer amerikanischen Familie, die aus den Eltern und zwei leiblichen Zwillingen und einem adoptierten Kind besteht. Oder wie der Trailer es verkündet, um verschiedene Menschen, die alle ihren Geburtstag am gleichen Tag feiern.

Wie ist’s Absolut großartig, ich war nach der ersten Folge überzeugt. Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, was sie sehr spannend macht und dann noch durch die Augen unterschiedlicher Personen. Dass Mandy Moore und Milo Ventimiglia (bald kommt Gilmore Girls endlich) mitspielen, macht die Sache noch besser, aber auch die anderen Rollen sind sehr gut besetzt. Emotional, mitreißend, zum Nachdenken anregend – eine Dramaserie, die alles hat und definitiv Leuten gefällt, die etwas mit Parenthood anfangen können.

DESIGNATED SURVIVOR (2016)

Worum geht’s Bei einem Anschlag werden der amerikanische Präsident, die Kabinettsmitglieder und alle Mitglieder des Kongress getötet. Somit fällt es dem designated survivor, Tom Kirkman, zu, die Nation zu führen. Dieser wurde nämlich vor der Veranstaltung an einen sicheren Ort gebracht, sollte eben so ein terroristischer Anschlag eintreffen – damit gerechnet hat natürlich niemand und so findet sich der eigentliche Minister für Wohnungsbau auf dem Posten des mächtigsten Mannes des Landes wider und muss direkt beginnen, zu „regieren“.

Wie ist’s Als ich die Worte Drama, Politikthriller, Kiefer Sutherland, David Guggenheim und Natascha McElhone gelesen hatte, musste ich mir sofort den Trailer ansehen. Den fand ich auch spannend und jetzt bin ich mittlerweile bei Folge 6 oder 7 und ich weiß nicht, es kriegt mich einfach nicht wirklich. Bisher geschieht alles eher langsam, wirkt sehr an den Haaren herbeigezogen und man wartet nur noch auf die große, unrealistische Verschwörungstheorie eines gesichtslosen, amerikanischen Waffenhändlers (oder so ähnlich). Da ich die Schauspieler mag, werde ich mir die komplette erste Staffel bestimmt auch ansehen, aber bisher..nicht wirklich eine Empfehlung, aber ich hoffe noch!

MR ROBOT (2015)

Worum geht’s Der junge Programmierer Elliot hat eine Persönlichkeitsstörung und lebt isoliert von der Realität in seiner eigenen Morphin-Welt, wodurch er seine Angstzustände verhindern kann. Er wird von der anarchistischen Hackergruppe „fsociety“ rekrutiert, um die Firma „E Corp“ zu hacken, die er (und sein Arbeitgeber, eine Cybersecurity-Firma) eigentlich beschützen sollen.

Wie ist’s Genau nach meinem Geschmack: sehr spannend, gute Cliffhanger, man kann ein paar Folgen am Stück schauen, großartige, unbekanntere Schauspieler und ein bisschen Drama gibt es auch noch. Schön finde ich, dass Emotionen der Figuren eine wichtige Rolle spielen und es nicht in die abgedrehte Sci-Fi-Richtung geht. Ich will hier niemanden spoilern, somit gehe ich nicht näher auf die Story ein, aber ich freue mich, dass ich noch in der 1. Staffel bin und noch eine 2. Staffel auf mich wartet

KUNG FURY (2015)

Zu diesem absolut großartigen Kurzfilm kann ich eigentlich gar nichts sagen, außer dass es verrückt ist, wie weit er von meiner comfort zone weg ist und wie sehr ich ihn mochte. Nachdem ich letztes Jahr durch irgendeinen Zufall das dazugehörige Musikvideo mit David Hasselhoff auf Youtube entdeckte, wusste ich, dass ich ihn sehen musste, vergaß es dann aber natürlich. Jetzt steht der Kurzfilm bei Netflix, wodurch ich wieder über ihn  stolperte, aber auch komplett bei Youtube, weswegen es euch oben erst das Musikvideo und jetzt noch den Film einbette – ich würde ja dringend dazu raten, beides anzusehen. Ich bin ja gespannt, ob jemand von euch was damit anfangen kann, mein enorm skeptischer bester Freund brach neben mir auf jeden Fall in sehr laute Lachanfälle aus!

[Sehenswert] Orphan Black & Wiener Dog!

Da bei mir etwas Seriennotstand herrschte, habe ich mich endlich zu Orphan Black hinreißen lassen, was schon ewig auf der „to watch“-Liste stand, mich aber doch nie soooo begeistert hat vom Trailer her, dass ich es sofort schauen musste.  Eine echt doofe Woche und der Netflixaccount haben mich aber dann doch dazu verleitet. Dann sah ich vor kurzem auch noch einen Film (woohoo) und dachte mir, Wiener Dog stelle ich euch auch noch schnell vor. Da war ich ja vom Trailer und Filmplakat schon hin und weg!

ORPHAN BLACK (2013-)

Die kanadische Serie wollte ich schon seit Jahren beginnen, habe mich aber immer von der Kategorisierung „SciFi“ abschrecken lassen. Was im Grunde echt doof war, denn mit dem bisschen SciFi kann ich leben, es ist viel mehr eine spannende Dramaserie. Da es schwer ist, die Handlung ohne Spoiler zu beschreiben, habe ich oben den Trailer eingefügt, um einen ersten Einblick zu geben. Wir haben Sarah, die ein ziemlich interessantes Leben zu haben scheint und plötzlich eine Frau trifft, die haargenau wie sie selbst aussieht. Sie kann sie nichts fragen, da sich die Frau sofort umbringt und beschliesst, spontan deren Identität anzunehmen, da sie aus ihrer eigenen Lage entfliehen mag. Dadurch öffnet sie aber die „Büchse der Pandora“ und findet heraus, dass es noch mehr „Look Alikes“ von ihr zu geben scheint, die alle ein Geheimnis teilen.

Tatiana Maslany spielt hier nicht eine, sondern diverse Rollen, deren Charaktere nicht unterschiedlicher sein könnten und überzeugt in allen. Schauspielerisch ist diese Serie eine absolute Meisterleistung und zu Recht hat sie dafür diverse Preise gewonnen. Es macht wahnsinnig Spaß, ihr in den verschiedenen Rollen zuzusehen, doch auch die anderen Rollen sind gut besetzt. Ich habe die vier vorhandenen Staffeln nur so weggeschaut, nahezu jede Folg endet mit einem Cliffhanger und man muss „nur noch eine“ schauen. Eine fünfte und letzte Staffel wird es 2017 noch geben und ich freue mich. Denn auch wenn es im SciFi-Bereich immer abgedrehter wird, stört es mich nicht, da der Rest einfach so spannend und gut gespielt ist. Der oft dunkle Humor, die schnelle, süchtigmachende Handlung, ständige unvorhersehbare Wendungen und Enthüllungen in vielen kleinen, parallel ablaufenden Geschichten machen diese Serie wirklich zu etwas ganz besonderem und ich bin enorm froh, ihr doch eine Chance trotz SciFi gegeben zu haben. Lasst euch davon also nicht abschrecken, solltet ihr eine neue Serie suchen und gebt der ersten Folge doch auch einfach eine Chance – ich glaube, ihr werdet nicht enttäuscht werden!

WIENER DOG (2016)

Als ich das Filmplakat entdeckte, wusste ich schon, dass ich den Film mögen würde und der Trailer hat mich darin definitiv bestätigt. Die Geschichte um einen Dackel, der das Leben verschiedener Menschen beeinflusst, ist großartig besetzt – Greta Gerwig und Zosia Mamet könnte ich ewig zusehen. Der Trailer nimmt leider schon viele gute Moment im Film weg, doch gibt er auch sehr gut die Grundstimmung wider. Humor, den nicht jeder lustig finden wird, teilweise längere Strecken, wo wenig passiert, aber man doch auf der Gefühlsebene durch Kameraführung und Musik angesprochen wird und die unterschiedlichen Schicksale der Menschen lassen keine Langeweile aufkommen. Wer Action sucht, ist hier definitiv falsch, ich wurde aber dennoch ausgesprochen gut unterhalten.

Bei Filmen von Todd Solondz bin ich aber auch immer etwas verwirrt-verstört und es geht mir hier nicht anders, doch gerade das mag ich an ihm sehr. Die Charaktere scheinen zunächst unnahbar, man kann sich mit „denen“ doch nicht identifizieren, doch er schafft Ebenen, wo es eben doch funktioniert und zeigt einem selbst auf, dass da keine Grenzen sind. Das klingt jetzt sehr abstrus, ich habe nur keine Ahnung, wie ich es anders formulieren soll. Am besten schaut ihr euch den Film einmal an und selbst wenn ihr gar nichts mit dem Humor anfangen könnt, der Dackel reißt es bestimmt wieder raus. Achso, ein Gute-Laune-Film ist das trotz Hundestar definitiv nichts..eher was für verregnete Herbstabende, an welchen man selbst schon in Melancholie gefangen ist.

Zwei sehr unterschiedliche Tipps, aber ich bin froh, beide Sachen gesehen zu haben und während ich auf die fünfte Staffel von Orphan Black sehnsüchtig warte, müsste ich von Wiener Dog nicht unbedingt eine Fortsetzung haben..ich bin aber schon enorm gespannt, was Solondz als nächstes erschaffen wird! Für mich einer der spannendsten Regisseure im Moment!

Habt ihr die Serie/den Film gesehen? Was sagt ihr? Und hat wer eine Serienempfehlung für mich? Narcos muss ich jetzt endlich mal beginnen und sonst..ist endlich fast die Sommerpause bei diversen Serien vorbei, juhu! 

[Sehenswert] The Bridge America / The Americans / Between / The Bronze

Serienjunkie? Ich? Absolut! Seit mein bester Freund seinen Netflix-Account mit mir teilt, ist es auch nicht unbedingt besser geworden und ich konnte ein paar Serien durchschauen oder anfangen, die ich schon ewig sehen wollte. Nicht, dass das meine Liste sonderlich verringert hätte und hey, am 25. November kommt die neue Gilmore Girls (aus vier 90-minütigen Episoden bestehende) Staffel heraus..hach, ich freu mich! Bis zur Zwischenzeit hoffe ich, vielleicht doch noch gute Dramaserien zu entdecken, gerade halte ich mich mit The Fosters über Wasser, was nicht schlecht, aber auch nicht das Nonplusultra ist. Empfehlungen nehme ich gerne entgegen!

THE BRIDGE AMERICA (2013)

Hier haben wir eine amerikanisch-mexikanische Version der ursprünglich dänisch-schwedischen Krimiserie „The Bridge“. Diese habe ich noch nicht gesehen und muss mal mit der ersten Folge anfangen, um zu sehen, ob es „unterschiedlich“ genug ist, diese auch noch zu schauen. Wobei ich mir da recht sicher bin, denn in meiner Version geht es um die Grenze zwischen Mexiko mit den Themenschwerpunkten Drogen, Korruption und Kartellgewalt sowie die vielen verschwindenden Frauen aus Juarez – das kann ich mir für die skandinavische Version irgendwie nicht so vorstellen. Die Serie ist sehr grafisch, sehr brutal und nichts für schwache Nerven, ich warne euch vor. Für mich ist das kein „juhu“-Punkt, für die Story hier aber einfach essentiell, da es auch in der Realität so ist. Die beiden Hauptdarsteller Diane Kruger (als amerikanischer Detective Sonya Cross aus El Paso) und Demian Bichir (als mexikanischer Detective Marco Ruiz) spielen einfach nur grandios, besonders Kruger hat mich umgehauen, da ich nicht wirklich hohe Erwartungen an sie hatte! Sehr facettenreiche Charaktere, auch die Nebenrollen sind gut enorm besetzt und man schwankt ständig zwischen (Anti-)Sympathien und Miss-/vertrauen, was einfach Spaß macht! Ebenfalls sehr gut finde ich, dass spanisch gesprochen wird und man einfach Untertitel bekommt, hier nimmt man nebenbei auch gleich noch ein wenig neuen Wortschatz mit. Wer weiß, wann man mal korrupter Grenzbeamte bestechen muss oder einen Drogendeal verhandeln – nach der Serie könnte man es auf jeden Fall! Cliffhanger gibt es bei fast jeder Folge und man muss einfach weiterschauen. Zum Ende der ersten Staffel hin denkt man, dass es nur eine Staffel gäbe und die hätte auch gereicht, denn die zweite Staffel ist zwar auch gut, aber eben nicht so genial wie die erste Staffel.

THE AMERICANS (2013)

Diese Serie steht seit drei Jahren auf meiner „to watch“-Liste, da ich nur Gutes über sie gehört habe und somit waren meine Erwartungen echt hoch. Die Thematik „KGB-Spionage in den USA zu Zeiten des Kalten Krieges“ klang für mich zwar interessant, aber irgendwie nicht soooo fesselnd, dass ich die Episoden nur so durchschauen würde. Die Serie dreht sich um das Ehepaar Elizabeth und Philip Jennings, die ein Coverleben als glückliche Vorstadtamerikaner mit zwei Kindern führen, die nichts über die wahre Identität ihrer Eltern wissen. Es wird sowohl dieses „Alltagsleben“ thematisiert als auch die Schwierigkeit, was es bedeutet, eine falsche Identität zu leben und sich irgendwie auch in ihr wohlzufühlen. „Philip“ würde nämlich am liebsten den Spionage-Job an den Nagel hängen und dieses falsche Leben Realität werden lassen, doch da hat er die Rechnung ohne die patriotisch Einstellung von „Elizabeth“ für ihr Heimatland gemacht. Kompliziert wird ihr Leben durch den Einzug eines FBI-Agentens im Nachbarhaus (natürlich!), welcher KGB-Agenten aufspüren soll. Ich bin noch immer in der ersten Staffel, die ich gut finde, aber das Erzähltempo ist etwas langatmig und wie erwartet, fesselt mich die Serie nicht ungemein. Für verregnete Sonntage (Berlin, was ist das denn für ein Sommer?!) funktioniert sie allerdings sehr gut, ob ich sie komplett durchsehen werde, ist allerdings fraglich – noch bin ich emotional nicht allzu sehr an die Charaktere gebunden (irgendwie funktioniert Keri Russell in dieser Rolle nicht für mich).

BETWEEN (2015)

Die Bewohner der kanadischen Stadt Pretty Lake beginnen ohne ersichtlichen Grund zu sterben. Die Regierung beschließt daraufhin, den Quarantänezustand auszurufen und niemandem mehr hinein oder hinaus zu lassen. Es kristallisiert sich nach und nach heraus, dass alle Bewohner über 21 gestorben sind und die Jugendlichen/Kinder, die noch dort sind, müssen beginnen, ihr neues Leben in dieser abstrusen Situation anzunehmen. Insgesamt gibt es zwei Staffeln a sechs Episoden (44minütig), wovon die erste Staffel so fesselnd war, dass ich ein Wochenende beschäftigt war. Es war eher wie ein dystopischer Film und hatte Tendenzen zu Battle Royal. Als es dann vom „neuen Alltag der Jugendlichen“ in die Verschwörungstheorien und in die zweite Staffel überging, schwächelt die Serie meiner Meinung nach und auch das „hier können wir eine dritte Staffel anbringen“-Ende fand ich nicht so pralle. Aber per se fand ich die Idee gut und hätte diese Serie sogar lieber als Buch gelesen.

THE BRONZE (2015)

Auch wenn ich nur selten Filme schaue, The Bronze mit Melissa Rauch (die ich in The Big Bang Theory liebe) musste ich sehen, nachdem ich zufällig über den Trailer stolperte. Als ehemaliges Turnkind habe ich eine Schwäche für Filme/Serien, die in diesem Bereich angesiedelt sind und in dieser Kombination aus Drama/Satire/Komödie war es auch genau mein Ding! Wir haben die ehemalige Olympionikin und „Stolz ihrer Stadt“ Hope, die nach ihrer vorzeitig beendeten Karriere nicht wirklich wieder in der Realität anzukommen scheint. Statt neue Pläne zu schmieden, verbringt sie die Tage in der Mall oder im Bett, bestiehlt ihren Vater und lässt sich von den Restaurantbesitzern der Stadt durchfüttern. Um an Geld zu kommen, lässt sich sie schließlich überzeugen, eine neue Turnhoffnung in der Stadt zu trainieren und daraus besteht eine recht dysfunktionale Trainer-Turner-Beziehung. Der Film startet etwas langsam, gebt ihm eine Chance und stört euch nicht an der etwas „starken“ Ausdrucksweise und plötzlicher Nacktheit von Hope, das funktioniert hier erstaunlich gut. Melissa Rauch spielt eine großartige, so facettenreiche Rolle und ich hoffe, noch mehr solcher Auftritte von ihr zu sehen!

Wir haben also Kriminalität in Mexiko, Spionage während des Kalten Krieges, ein Massensterben und eine gefallene Heldin – ich sollte echt lustigere Dinge ansehen, wobei ich bei The Bronze durchaus häufiger mal laut lachen musste (aber ich mag schwarzen Humor eben). Wenn ihr Serienempfehlungen habt – die nicht unbedingt in diese Genres passen müssen – nur her damit! Gerade redet ja jeder von Stranger Things, mal sehen, ob ich mich hierzu überwinden kann (ist nämlich eigentlich nicht wirklich mein Geschmack). Hat es wer von euch schon gesehen?

[Sehenswert] Love (a netflix serie)

Mittlerweile muss ich sagen, dass ich mit Netflix doch ganz gut meine Abende verbringen kann 😉 Wollte ich eigentlich die neue Staffel Orange is the new black und endlich auch Narcos schauen, bin ich jedoch an der 2016 erschienenen Netflix-Eigenproduktion LOVE hängengeblieben. Wobei mich die erste Folge nicht gleich gekriegt hat, ich bin allerdings froh, doch durchgehalten zu haben, denn am Ende habe ich die 10 Folgen in zwei Tagen durchgesuchtet 😉

Worum geht’s Wir haben die Hauptpersonen Mickey (arbeitet beim Radio) und Gus (Lehrer von Kinderstars am Filmset), die sich zufällig an einer Tankstelle kennenlernen, einen chaotischen Tag miteinander verbringen und schließlich Nummern tauschen. Daraus entsteht dann eine alltagsromantische Dramaserie, die sich um Beziehungen, Kennenlernen, Verlieben aber auch um das Leben mit 30 in Los Angeles dreht.

Wie ist’s Einfach nur großartig, wobei die Serie bei mir echt Anlaufschwierigkeiten hatte. Ich finde sowohl Gus als auch Mickey wunderbar besetzt, die Darsteller spielen brilliant und man bekommt eine wunderbare zweigeteilte Sicht auf die jeweiligen Ereignisse. Beide sind nicht einfach nur „sympathisch“, sie haben Ecken und Kanten, die sie menschlich machen und manchmal mag man sie dann auch nicht. Der Humor der Serie ist großartig trocken, oftmals sarkastisch, also genau wie ich es mag und eben nicht klischee-romantisch. Sondern eher so, wie man sich in Wirklichkeit kennenlernt, wobei man hier dann noch diverse Drogen und exzentrische (Ex-)Freunde der beiden nicht vergessen darf. Man kann die Folgen hervorragend hintereinander wegschauen, Suchtpotential gibt es definitiv, da man wissen mag, wie es weitergeht. Das Ende der ersten Staffel ist dann auch recht offen, eine zweite Staffel ist aber schon auf dem Weg!

Wer eine kleine nette Serie für zwischendurch sucht und gerade auch Netflix ausprobiert (kann man ja mit dem Gratis-Monat jederzeit tun), dem kann ich LOVE definitiv empfehlen. Es ist mal eine andere Dramaserie, in dem eben nicht in jeder Folge drei Leute sterben, ein Flugzeug abstürzt und die Welt quasi vor dem Untergang steht 😉 Für etwas LA-Atmosphäre eignet sich die Serie ebenfalls und es gibt natürlich noch Einblick in das Leben am Filmset und beim Radio!

[Sehenswert] Bloodline (a netflix series)

Seit zehn Tagen habe ich einen kostenlosen Probeaccount bei Netflix und somit dort auch endlich in den ersten Genuss meiner von Netflix produzierten Serie gekommen. Bisher habe ich dank House of Cards und Orange is the new black auch eine sehr gute Meinung von diesen Produktionen und musste mich jetzt entscheiden, ob ich mit Narcos oder Bloodline beginnen soll. Dem Titel könnt ihr ja schon entnehmen, was es geworden ist und ich dachte mir, ich stelle euch die Serie mal kurz vor. Vielleicht lebe ich wieder mal unter einem Stein, aber bisher habe ich nur wenig von ihr gehört.

Worum geht’s Wir haben die Familie Rayburn, welche seit einem halben Jahrhundert ein Hotel in Florida betreibt. Der Familienbetrieb wird von den alternden Eltern in dieser etwas trügerischen Idylle geführt und drei der vier erwachsenen Kinder leben ebenfalls noch in der Nähe. Alle scheinen ein recht problemloses Leben zu führen, wäre da nicht die Vergangenheit und der Tod der anderen Schwester in deren Jugend. Das „schwarze Schaf“ der Familie, Danny, ist weggezogen, scheint sein Leben nicht sonderlich im Griff zu haben und kommt nun zurück, um an einer Familienfeier teilzunehmen. Er bringt die funktionierende Balance der Familie durcheinander und es entfalten sich immer mehr Geheimnisse, die wohl besser im Verborgenen geblieben wären. Ganz langsam geht es abwärts, dafür aber gleich übertrieben weit nach unten, bis alles eskaliert.

Wie ist’s Genau meine Serie, würde ich sagen. Sie hat ein langsames Erzähltempo, in den einzelnen Episoden geschieht nicht sonderlich viel, aber die Beziehungen der Personen werden immer besser dargelegt und man beginnt zu verstehen, wer sich wann wieso wie verhält. Durch Vor- und Rückblenden kommt neuer Schwung und etwas „Rätselfreude“ hinein, man beginnt die „große, ganze“ Geschichte zu entschlüsseln. Man weiß recht früh, wie es ausgehen wird, wirkliche Cliffhanger von Folge zu Folge gibt es irgendwie kaum, ich habe die Staffel aber trotzdem in drei Tagen durchschauen müssen. Es gibt noch eine zweite Staffel, die ich mir auch ansehen werde, da es noch einige Dinge gibt, die aufgeklärt werden sollten.

Besonders gut gefallen mir bei Bloodline die Charaktere, so richtig sympathisch ist einem irgendwie doch keiner und man fiebert somit in allen Lagern mit. Gut finde ich auch, dass sie eben nicht schwart-weiß in gut-böse eingeteilt werden, sondern jede Person zwischen beiden Polen immer hin- und herschwebt. Ebenfalls betonen mag ich noch die Landschaft, in der gedreht wurde, die so wundervoll zum Verfall der Familie passt. Florida hat so viel tolle Küste, die mit Naturgewalt trotz und das viele Szenen am/auf dem Meer und in den Mangroven stattfinden, fand ich sehr gut gemacht. Die Musik und teilweise kurze Sequenzen, in denen nichts passiert, gefiel mir gut – und hat mich definitiv motiviert, auch mal auf die Keys zu fahren.

Kennt ihr Bloodline? Wie hat euch die erste Staffel gefallen? Ich hoffe ja, dass die zweite Staffel mithalten kann und werde heute bestimmt noch ein bis zwei Folgen anschauen – der Probemonat Netflix muss ja genutzt werden 😉 Wenn ihr noch eine Serienempfehlung habt, nur her damit! Ich bin ja immer auf der Suche nach neuem Material!

[Sehenswert] Laurence anyways (2012)

Ich dachte mir, wenn schon in Montreal, sollte ich mir vielleicht auch mal einen Film von einem dort beheimateten Regisseur ansehen und da fiel meine Wahl doch sehr schnell auf Xavier Dolan. Wahrscheinlich ist vielen von euch sein Name schon ein Begriff, seine Filme werden immer mit Auszeichnungen überschüttet, mir selbst sagte er aber gar nichts und somit war ich sehr neugierig! Geworden ist es schließlich sein Drama Laurence Anyways, welches mich trotz seiner verrückt langen Laufzeit von fast drei Stunden (!) begeistert hat.

Worum geht’s Der Film beginnt im Jahr 1989, in welchem Laurence sein Leben grundlegend verändert. Aus einem Mann in einer glücklichen Beziehung, einem guten Job als Lehrer und ersten Erfolgen als Autor wird eine Frau. Der Film dreht sich nun um die nächsten Jahre und zeigt, was diese Veränderung mit Laurence, seiner Freundin Fred und ihrem Umfeld macht.

Wie ist’s Die Story ist nicht allzu ungewöhnlich, viele Sachen sind vorhersehbar, aber die Stärke des Filmes liegt ganz klar in seinen Bildern und der Musik. Teilweise sehr originelle und doch so passende Kameraeinstellungen und Blickwinkel verzaubern einen einfach nur. Der Film wird langsam erzählt, er schweigt, er wirkt und so folgte ich ihm gebannt. Man leidet mit, Gänsehaut und Tränen sind ganz klar vorhanden und die so reale, ungeschönte Liebesgeschichte nimmt mit. Die beiden Schauspieler Melvil Poupaud und Suzanne Clément sind aber auch wirklich richtig gut und ich war froh, sie nicht schon aus anderen Rollen zu kennen.

Absolute Empfehlung von mir und ich werde mir definitiv noch mehr Filme von Xavier Dolan ansehen. Dass er erst 26 Jahre alt ist, mag man gar nicht glauben und ich bin mir sicher, dass er noch sehr viele weitere Filmhighlights schaffen wird. Wenn ihr also drei Stunden Zeit habt und Lust auf ein außergewöhnliches Drama habt, Laurence Anyways ist für euch!

[Sehenswert] Mistresses (2013)

Ganz langsam kommen meine Serien aus der Sommerpause zurück, aber da ich noch etwas Überbrückungszeit hatte, habe ich mich mal online umgesehen und bin auf die US-Serienadaption Mistresses gestossen. Es gibt insgesamt drei Staffeln a 13 Folgen (gut) und jede Folge hat etwas über 40 Minuten (sehr gut).

Thematisch dreht sich die Serie um das Leben von vier Freundinnen in LA, es ist eine Art West-Coast-Sex and the City mit etwas weniger Sex und etwas mehr Mysterie. Es gibt viel Liebesdramen, die Jobwelt der Damen kommt auch nicht zu kurz und lustige Alltagsgeschichten sorgen für Abwechslung. Die Personen entwickeln sich über die Folgen interessant weiter, es sind keine sich wiederholenden Schemata a la „heute lösen wir diesen Fall“ zu finden und oftmals haben die einzelnen Episoden richtige Cliffhanger, so dass man noch eine weitere Folge schauen muss.

Teilweise habe ich etwas vorgespult, da es der Serie manchmal in einzelnen, kleinen Stories an Spannung fehlt, aber im Großen und Ganzen will man immer wissen, wie es weitergeht und somit kann man ich auch schon mal eine Staffel an zwei Tagen schauen 😉 Schauspielerisch muss ich sagen, dass ich erfrischend fand, nur wenige Darsteller schon von anderen Serien zu kennen!

Solltet ihr also noch in der Sommerpause hängen und einer Dramaserie nicht abgeneigt sein, vielleicht ist Mistresses ja auch etwas für euch! Ich hatte mich bisher immer nur vom Namen abschrecken lassen, da ich dachte, es geht um Escort *g* Es ist keine „Wow-die müsst ihr gesehen haben“-Serie, aber durchaus ein netter Zeitvertreib, wenn man z.b. im verregneten Winnipeg sitzt.

[Sehenswert] Selma (2014)

Um meinen kanadischen Host hier nicht völlig vom Glauben abfallen zu lassen, habe ich mich mit ihm zusammen vor den Fernseher gesetzt 😉 Klingt jetzt nicht sonderlich absurd, aber ich bin ein fernsehloses Laptopkind und schaue Filme somit immer in einem etwas kleineren Format. Das wollte er mir bei Selma aber nicht durchgehen lassen und so sahen wir uns diesen verdammt guten Film gemeinsam an.

Selma behandelt das Leben von Martin Luther King und hieraus seinen Kampf für das Wahlrecht der afroamerikanischen Bevölkerung. Thematisiert werden die gewaltfreien Protestmärsche von 1965, die in der Stadt Selma im Bundesstaat Alabama starten und bis nach Montgomery gehen. Man bekommt einen guten Einblick in die damalige Zeit und zwischen verstört bis unendlich wütend, erlebt man die verschiedensten Emotionen.

Mit einer der besten Filme, die ich 2015 gesehen habe, anders kann ich es nicht sagen. Der Film ist von der ersten Sekunde an enorm fesselnd, die Story und die sehr guten Schauspieler packen einen und kapitulieren den Zuschauer in die Vergangenheit. Gleichzeitig kann man aber auch (leider) noch Paralellen zur heutigen Lage der afroamerikanischen Bevölkerung sehen. Ich war vor zwei Jahren einige Tage in Alabama, war in den oben genannten Städten, in vielen Museen, habe mit Menschen gesprochen und auch einmal andersherum erlebt, wie sich Diskriminierung anfühlt. Dadurch hat mich der Film irgendwie noch auf einer tieferen Ebene erwischt, als es sonst der Fall gewesen wäre. Da ich immer viel zu empathisch bin, sind bei Selma natürlich auch ein paar Tränen geflossen.

Ob ihr euch für Geschichte interessiert oder nicht, die Story wird euch packen und dadurch, dass sie wahr ist, lernt man gleich auch noch was. Zu zart beseitet sollte man nicht sein, es gibt brutale, unschöne Stellen, die mir näher gehen wie Actionfilm-Geballere. Auch ruhige Momente hat der Film, langsame Szenen, die einem eine Atempause gönnen und wunderbar passende Musik.

Da ich von der Story nicht mehr erzählen mag, bleibt mir nichts anderes zu sagen, als schaut ihn euch an! Lasst euch von der Regisseurin Ava DuVermay für eine Weile in diese dramatischen Stunden der Vergangenheit entführen, leidet und fiebert mit und geht am Ende mit etwas mehr Wissen zurück in die Gegenwart. Absolut lohnenswert und für jeden zu empfehlen! Solche Filme hätte ich als Schüler gerne im Geschichtsunterricht gesehen, da würde man nicht vor sich hinträumen!

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