Seit einer kleinen Ewigkeit schon wollte ich mir die magnetischen Steine in der Nähe von der Burg Frankenstein bei Darmstadt ansehen und endlich habe ich es gemeinsam mit zwei Freunden geschafft. Sie befinden sich auf dem 420m hohen Ilbes-Berg (auch Magnetberg genannt) und sollen wohl durch die Hitze eines Blitzeinschlages magnetisiert worden sein. Wobei ich die Story, dass Hexen verantwortlich für diese kleine Naturmagie sind, viel besser finde 🙂 Nach dem Brocken soll der Berg nämlich der zweitgrößte Hexenkultplatz in Deutschland gewesen sein (Erinnerung an mich: ich muss noch auf den Brocken).
Wir haben unser Auto einfach auf dem kostenlosen Sommergrund Wanderparkplatz unten am Berg abgestellt und sind dann auf verschiedenen Pfaden hoch zur Burg Frankenstein gestiegen. Passt ein wenig auf, am Wochenende kommen euch hier einige Mountainbike-Fahrer entgegen und das mit gutem Tempo. Zunächst waren hier eher wenig Beschilderung, aber man muss ja eh nur „hoch“, irgendwann kamen wir aber dann doch auf den Burgensteig Bergstrasse. Dieser beginnt offiziell am Friedhof in Darmstadt-Eberstadt und begleitet euch 120km bis nach Heidelberg, wenn ihr Lust habt. Der Aufstieg hat vielleicht 40 Minuten gedauert, dann waren wir schon an der Burg Frankenstein.
Hier könnt ihr euch gegen 1€ Spende die Burgruine ansehen, euch im kleinen Biergarten eine Erfrischung holen und eine ziemlich gute Aussicht über das Umland genießen. Erbaut wurde die Burg wohl schon um 1240 und es gibt einige spannende Sagen, die sie umranken, wobei ich besonders die Idee, dass dort ein Lindwurm besiegt wurde, erwähnenswert finde! Heiraten könnte man im Standesamt hier auch, wenn man schon mal da ist!
Von der Burg müsst ihr zum burgeigenen Parkplatz laufen (wer sich den Aufstieg sparen mag, parkt einfach direkt hier), denn von dort gehen mehrere Wanderwege ab. Wir haben die Beschilderung für den Magnetberg-Weg (RW1) nicht gefunden, aber ihr lauft an einer Hütte vorbei und dann geht es links zu einem zumindest aktuell nicht sehr gepflegten Barfußpfad. Diesem folgt ihr und nach etwa 700m kommen zumindest auf der linken Seite ein paar magnetische Steine, welche übrigens aus Gabbro sind.
Wir hatten leider keinen Kompass dabei (das will ich aber nochmal sehen), doch auch mein Hausschlüssel wurde leicht angezogen, sodass wir uns sicher waren, dass wir an den richtigen Steinen sind. Wobei spannend ist, dass diese nicht durchgehend gleich stark magnetisch scheinen, denn an einigen Stellen war die Anziehung stärker, an anderen kaum zu spüren. Insgesamt aber einfach eine sehr lustige Erfahrung, dass sie wirklich magnetisch sind.
Der RW1 soll zwar ein Rundweg sein, wir sind aber dann doch einfach umgekehrt und wieder zurückgelaufen. Wir kamen noch am Erlebnispfad vorbei und haben das „Summloch“ ausprobiert, aber das war eine komische Erfahrung. Man soll hier einfach den Kopf in das Loch stecken und summen, wie der Name schon minimal erahnen lässt. Meiner Freundin und mir tat das aber enorm in den Ohren weh, unser männlicher Begleiter fand es absolut nicht schlimm..also irgendwas stimmt hier auch nicht ganz 😉 Dann liefen wir noch durch den Kräutergarten der Burg, wo man offiziell zum Riechen der vielen Pflanzen animiert wird (ich sage nur Cola-Kraut) wieder gemächlich bergab zum Auto. Auch wenn wir insgesamt vielleicht „nur“ 5km gelaufen sind, durch die Hitze und das vorherige Kuchenessen waren wir ganz schön platt!
Insgesamt ist die Gegend sehr schön, der Wald war eine Wohltat für die Seele und wenn man von den Kamikaze-Radfahrern absieht, war es für einen Samstag absolut leer dort oben und somit nur ruhig und entspannend. Wäre es nicht so drückend-heiß gewesen, wären wir wohl noch eine größere Runde gelaufen, aber da ich aktuell keine zehn Minuten mit dem Auto entfernt wohne, geht es da die Tage definitiv nochmal hin..vielleicht ja sogar nachts zum Komet-Gucken, Neowise versteckt sich nämlich immer noch vor mir :/
Habt ihr zufällig einen Tipp in der Umgebung Darmstadt, wo man schön wandern gehen kann? 🙂