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[Berlin] Mitte – meine neue „Hood“

„Ich will nie in Mitte wohnen, da ist so langweilig und spießig“, waren bisher meine Worte. Ok, das sind sie immer noch, aber ich habe die Wohnung eines Freundes sooo günstig zur Untermiete bekommen, dass ich alle Bedenken (dummerweise) über Bord geworfen habe und nun so richtig in Mitte wohne. Wo der Bus nur alle 20 Minuten hinfährt, man 20 Minuten bis zum nächsten Supermarkt laufen muss und es (bisher) kein schnelleres DLS als 1000 gab (mein Gemeckere hat immerhin funktioniert, ich bekomme am 17. die 50.000). Kein Ort, der mich sonderlich anmacht 😉 Wenn man alt ist, lässt es sich hier aber bestimmt super leben, denn man ist sofort an Spree oder Panke und wirklich mitten in der Natur. Mitten in Mitte, verrückt!

Berlin MitteSieht doch echt aus, als würde ich mitten in der Natur leben, oder? Ich habe das tolle Wetter genutzt und bin mal eine Runde um die Spree gelaufen. Das könnte meine morgendliche Joggingstrecke werden, sollte ich mich doch dazu aufraffen können, mit dem Joggen anzufangen. Eine nette 3km-Runde durch die erstaunliche stille Natur. Es gibt überall viele Bänke, was ich super finde, wenn man unterwegs einmal ausruhen mag und es waren sehr viele Leute draußen unterwegs. Einige haben sogar schon gegrillt 🙂 Ich brauche von meiner Wohnung bis zur Spree übrigens unglaubliche 60 Sekunden, so nah habe ich schon lange nicht mehr an der Natur gewohnt *g*  Mein Buch habe ich dann auf dem Invalidenfriedhof auf einer Bank gelesen, ebenfalls mit Blick aufs Wasser. Klingt befremdlich, haben aber ganz viele Leute gemacht und dort war es schön ruhig. Der Berliner Mauerweg führt hier auch vorbei und man hat noch so einen Grenzposten und einen Teil der Mauer stehen lassen; hier gibt es u.a. ein Denkmal für den ersten Mauertoten und es ist recht interessant gemacht. Falls ihr mal an eine weniger touristische Ecke wollt, der Hauptbahnhof ist circa 15 Minuten zu Fuß von hier entfernt.

BundesnachrichtendienstLaufe ich in die andere Richtung, stehe ich an der Panke (ein Fluss, den ich bis dato nicht einmal kannte und ja, ich lebe schon ein paar Jahre in Berlin *g*). Diese fließt direkt am BND vorbei und ich habe euch mal die „Abhörpalme“ fotographiert. Auch hier kann man schön entlangschlendern, allerdings nur wenige Minuten bis man wieder im Wohngebiet steht. Wo dann so tolle alte Häuser wie dieses stehen, in welchem ein Balzac Coffee ist..hier bekomme ich gerade mein Wlan und recht guten (wenn auch sehr überteuerten) Kaffee her. Hätte man mir mein Rad nicht geklaut, könnte ich super von meiner neuen Wohnung zu meinen Bibliotheken fahren..so muss ich entweder auf den nicht sonderlich häufig verkehrenden Bus warten oder eine kleine Wanderung einlegen. Ansonsten ist es recht lahm in der neuen Nachbarschaft und die Nähe zum Bundeswehrkrankenhaus kollidiert etwas mit meiner pazifistischen Einstellung (ich sehe zuviele uniformierte Männer am Tag); es gibt kaum Cafes etc und hoch in den Wedding will ich mich gar nicht aufmachen, das ist ein Gebiet in Berlin, was ich einfach nicht mag.

Bisher habe ich in Charlottenburg, Alt-Moabit, Neukölln, Friedrichshain & dem Prenzlauer Berg gewohnt..und kann nun auch noch Mitte auf die Liste setzen. Ganz ehrlich muss ich aber sagen, ich bin nur hier wegen der günstigen Mitte und freue mich schon, wenn ich in drei Monaten wieder ausziehen kann 😉 Das ist so gar nicht meine Welt, oh nein! Aber bis dahin genieße ich die Idylle am Wasser etwas..komme ich immerhin mal wieder zum Lesen!

Kennt wer zufällig diese Ecke Berlins schon? Vielleicht könnt ihr mir ja was empfehlen, was es hier gibt und ich nicht kenne. Mein Vermieter ist da keine große Hilfe, der scheint nicht allzu oft raus zu kommen 😉

Meine neue Wohnung :)

Naja fast..meine neue Wohnung zur Zwischenmiete bis Mitte August. Soeben habe ich die eigentliche Mieterin verabschiedet (sie macht sich drei Monate in die USA..kommt dem ein oder anderen vielleicht bekannt vor, ich komme ja gerade von zwei Monaten USA/Kanada wieder *g*). Die Wohnung ist recht klein mit 25 qm, das bin ich nicht mehr gewohnt, aber doch vollkommen ausreichend. Bisher fühlt es sich nicht ganz so wohnlich an, da ich meine Sachen nicht hier habe, sondern nur mit meinem einen Koffer angereist bin.

Sie liegt im 3. Stock mit toller grüner Aussicht, was etwas unerwartet kam, da sie noch direkt im Berliner Ring ist..in der Nähe der S-Bahn Storkower Str, wem das was sagt. Da ich davor am Volkspark Friedrichshain gewohnt habe, bin ich sehr froh, wieder im Osten eine Wohnung gefunden zu haben. Hier gefällt es mir einfach viel besser wie im restlichen Berlin (zumindest momentan). Mal sehen, wohin es mich danach verschlägt.

Wohnung BerlinWohnung Berlin
Wohnung BerlinWohnung Berlin
(die Bilder sind eigentlich für Oma bestimmt, aber ich dachte mir, wenn ich sie eh schon habe, kann ich sie euch auch mal zeigen)

Vom Stil her ist die Wohnung so gar nicht meines, ich mag keine Neubauten, die Decken sind viel zu niedrig und die Einrichtung schreit so sehr Segmüller..nee nee *g* Aber für drei Monate kann ich das dann auch gerade aushalten 😉 Zum Doktorarbeitschreiben ist sie sehr gut, gibt ja nicht viel Ablenkung und preislich ist sie für Berlin echt ein Schnäppchen.

Jetzt teste ich hier gleich mal die Tassimo, diese Kaffeemaschine kenne ich noch nicht und dann geht es erstmal einkaufen. Wenn man Essen in der Wohnung hat, fühlt es sich doch gleich viel wohnlicher an! Und dann muss ich mir überlegen, wie ich mit Bus & Bahn meine Sachen aus meinem Lagerraum hierher kriege, ohne tausend Mal fahren zu müssen und/oder mich totzuschleppen..Menschen mit Auto kennen wäre hier definitiv von Vorteil 😉

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